Feldpost vom Kraftfahrer Karl Schütze
Karl (Friedrich Hermann) Schütze, geb. am 22.10.1890 in Lyck (Ostpreußen), heiratete am 20.11.1915 (Martha) Emma Kohlemann in Leipzig, an die er Feldpostkarten und Feldpostbriefe schrieb, von denen nur wenige erhalten sind.
Karl Schütze hatte zwei ältere Brüder. Seinen Vater, von Beruf praktischer Arzt, lernte er nie kennen, denn der starb einen Tag vor seiner Geburt und seine Mutter starb 1912 in Leipzig, als Karl 11 Jahre alt war. Er besuchte das Gymnasium in Lyck und war danach im Holzhandel tätig, auch in Russland, wo er gute Geschäfte machte. Schnell brachte er es zu einem gewissen Wohlstand, auch durch seine Erbschaft.
1917 war Karl Schütze Kraftfahrer in der Magazin-Fuhrpark-Kolonne 309. An vorderster Front war er nicht aktiv, 1918 schrieb er Feldpostkarten aus verschiedenen deutschen Städten wie München, Weimar, Gotha und Leipzig.
Das 1. Kind 1916 war eine Totgeburt, 1919 folgte ein Sohn, 1920 eine Tochter. Seine Brüder kamen nicht aus dem Krieg zurück, sie galten als in Russland verschollen, was aber nicht gesichert ist.
Nach dem Krieg versuchte er sich wieder eine berufliche Existenz aufzubauen, wurde als Holzhändler selbständig, erlitt 1922 eine Insolvenz und verlor sein gesamtes Vermögen während der Hyperinflation bis auf die zwei Immobilien in München und Leipzig. Anfang der 20er Jahre lebte die Familie kurze Zeit in München und danach im Allgäu. 1924 wurde die Ehe geschieden, doch das geschiedene Ehepaar blieb nach kurzer Trennung zusammen und übernahm Mitte der 20er Jahre die Betriebskantine von Springer&Möller in Leipzig. 1933 übernahmen sie eine Kneipe in der Leipziger Altstadt, die täglich 18 Stunden geöffnet war.
1936 kam Karl Schütze auf tragische Weise ums Leben als er von einem Gast niedergeschlagen wurde, den er vor die Tür gesetzt hatte. Er starb an den Folgen dieser Auseinandersetzung.
5 Feldpostkarten und 2 Feldpostbriefe von Karl Schütze
CONTRIBUTOR
Regine Bernstein-Bothe
DATE
1916-05-16 - 1918-10-10
LANGUAGE
deu
ITEMS
18
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
Discover Similar Stories
Feldpostkarte von Karl Juckel an Grete Schütze
2 Items
Feldpostkarte von Karl Juckel (1889-1967) aus dem Vereinslazarett „Rheinlust“ in Düsseldorf 1914 an seine spätere Frau Grete Schütze in Berlin. Karl Juckel sitzt rechts neben dem Patienten im weißen Hemd, der einBuch in den Händen hält.
Kraftfahrer Schweyer
2 Items
Photographische Feldpostkarte des Kraftfahrers Christian Schweyer (1886-1931) an seine Ehefrau Karoline Schweyer, geb. Franz (1890-1951) aus Stenay, Ardennen vom 3. August 1915
Ordenssammlung vom Unteroffizier Karl Höpken
2 Items
(1) Schatulle mit folgenden Orden von Karl Höpken (von oben nach unten): Hanseatenkreuz Bremen; Eisernes Kreuz II. Klasse; Frontkämpferkreuz mit Schwertern; (2) Spange mit folgenden Orden von Karl Höpken (von links nach rechts): Eisernes Kreuz II. Klasse; Hanseatenkreuz Bremen; Friedrich-August Kreuz II. Klasse 1914; Frontkämpferkreuz mit Schwertern; Verwundetenabzeichen (schwarz) für ein- und zweimalige Verwundung; Dienstauszeichnung III. Klasse für den Soldatenstand nach 9 Dienstjahren, Medaille. || Der Klempner Karl Höpken (1890-1966) diente als Unteroffizier im Scheinwerferzug des Schleswig-Holsteinschen Pionier-Bataillon Nr. 9. Das Bataillon rekrutierte sich überwiegend in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein und gehörte zur 17. Infanterie-Division, die ausschließlich an der Westfront in Belgien und Frankreich zum Einsatz kam. Karl Höpken überlebte zwar den Krieg, sprach aber nie wieder darüber. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit den Eisernen Kreuz, dem Friedrich-August-Kreuz, und dem Hanseatenkreuz.