Kraftfahrer Schweyer
Photographische Feldpostkarte des Kraftfahrers Christian Schweyer (1886-1931) an seine Ehefrau Karoline Schweyer, geb. Franz (1890-1951) aus Stenay, Ardennen vom 3. August 1915
CONTRIBUTOR
Prof. Dr.-Ing. Utz Baitinger
DATE
1915-08-03 - 3. August 1915
LANGUAGE
deu
ITEMS
2
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Feldpost vom Kraftfahrer Karl Schütze
18 Items
Karl (Friedrich Hermann) Schütze, geb. am 22.10.1890 in Lyck (Ostpreußen), heiratete am 20.11.1915 (Martha) Emma Kohlemann in Leipzig, an die er Feldpostkarten und Feldpostbriefe schrieb, von denen nur wenige erhalten sind. Karl Schütze hatte zwei ältere Brüder. Seinen Vater, von Beruf praktischer Arzt, lernte er nie kennen, denn der starb einen Tag vor seiner Geburt und seine Mutter starb 1912 in Leipzig, als Karl 11 Jahre alt war. Er besuchte das Gymnasium in Lyck und war danach im Holzhandel tätig, auch in Russland, wo er gute Geschäfte machte. Schnell brachte er es zu einem gewissen Wohlstand, auch durch seine Erbschaft. 1917 war Karl Schütze Kraftfahrer in der Magazin-Fuhrpark-Kolonne 309. An vorderster Front war er nicht aktiv, 1918 schrieb er Feldpostkarten aus verschiedenen deutschen Städten wie München, Weimar, Gotha und Leipzig. Das 1. Kind 1916 war eine Totgeburt, 1919 folgte ein Sohn, 1920 eine Tochter. Seine Brüder kamen nicht aus dem Krieg zurück, sie galten als in Russland verschollen, was aber nicht gesichert ist. Nach dem Krieg versuchte er sich wieder eine berufliche Existenz aufzubauen, wurde als Holzhändler selbständig, erlitt 1922 eine Insolvenz und verlor sein gesamtes Vermögen während der Hyperinflation bis auf die zwei Immobilien in München und Leipzig. Anfang der 20er Jahre lebte die Familie kurze Zeit in München und danach im Allgäu. 1924 wurde die Ehe geschieden, doch das geschiedene Ehepaar blieb nach kurzer Trennung zusammen und übernahm Mitte der 20er Jahre die Betriebskantine von Springer&Möller in Leipzig. 1933 übernahmen sie eine Kneipe in der Leipziger Altstadt, die täglich 18 Stunden geöffnet war. 1936 kam Karl Schütze auf tragische Weise ums Leben als er von einem Gast niedergeschlagen wurde, den er vor die Tür gesetzt hatte. Er starb an den Folgen dieser Auseinandersetzung. || 5 Feldpostkarten und 2 Feldpostbriefe von Karl Schütze
Kraftfahrer Felix Korn an der Ostfront
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Vier Fotografien, entstanden zwischen 1914 und 1918: Emil Felix Korn als Kraftfahrer und als Mitglied des Heeres mit anderen Soldaten. || Die Familie Korn stammte aus Breslau. Emil Felix Korn trat 1911 als Mitglied des Landsturm-Verbandes bei der Aushebungsstelle in Breslau seinen Militärdienst an. Im Ersten Weltkrieg war er als Kraftfahrer der Sanitätskompanie I der III. Garde Infanterie Division zugeteilt. Mit dieser Division nahm er u.a. im Sommer 1915 an der Schlacht bei Stryj und im Sommer 1916 an Kämpfen in Galizien teil. Felix Bruder Rudolf Korn war Mitglied der 10. Kompanie des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments I und kämpfte mit dieser 1916 in der Somme-Schlacht. Aus einem Brief, den Rudolf seiner Schwester Hildegard schickte, geht hervor, wie ihn diese Schlacht körperlich und geistig aufgerieben hatte. Für ihn waren es die schwersten Tage seines Lebens. Die Schlacht bei Verdun erschien ihn nun milde im Vergleich zu der an der Somme. So berichtet er von fürchterlichen Schmerzen, die ihm seit einer Verletzung durch eine Granate begleiteten. Seinen letzten Brief schickte Rudolf am 10. Mai 1917 an seinen Bruder Felix. In den darauf folgenden Tagen stirbt Rudolf in einem Gefecht. Sein Bruder Felix findet in seinem Brief an seine Schwester Hildegard am 18. Mai 1917 kaum Worte für diesen Verlust. Er verflucht den Krieg und ermahnt seine Schwester sich um die Mutter zu kümmern.
Kraftfahrer Johann Brauns an der Westfront
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Johann Brauns, geboren am 28.10.1898 in Stockum, stammt aus einem kleinen Dorf namens Hinterhausen in der Eifel. Seine Eltern zogen später ins Ruhrgebiet und betrieben dort einen Kohlenhandel. Nach dem Unfalltod seines Zwillingsbruders (er war 8 Jahre jung) zogen die Eltern wieder zurück in die Eifel. Dort erlernte er den Beruf des Schmieds in der Schmiede seines Vaters. Am 16.07.1917 trat er in den Heeresdienst bei der 2. Ersatz-Abteilung des Kraftfahrer-Bataillons Köln-Deutz (Rekruten-Depot 2) ein. Johann Brauns war Pazifist, deshalb wollte er Kraftfahrer sein. Er barg als Sanitäter seine Kameraden aus vorderster Front. Aus diesem Grund verlieh man ihm am 22.09.1918 das Eiserne Kreuz II. Klasse. Vom Dezember 1917 bis August 1918 war Johann Brauns in Belgien und Frankreich als Fahrer und Sanitäter aktiv und nahm an diversen Schlachten und deren Vorbereitungen teil: Kämpfe in der Siegfriedstellung (Arras, Saint-Quentin, Soissons), Operation Michael (Große Schlacht in Frankreich/Kaiserschlacht), Kämpfe an der Aisne, Stellungskrieg in Flandern, Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle. Er hatte während dieser Zeit Kontakt zu einem französischen Gefangenen, den er u.a. mit Brot versorgte. Als Dank hat ihm dieser einen Rosenkranz geschenkt. Auf dem Rosenkranz war eine Widmung ur Erinnerung an meine erste heilige Kommunion (aus den 1880er Jahren) enthalten. Er wurde am 12.02.1919 infolge der Demobilmachung nach Hinterhausen entlassen. Nach dem Krieg ging er nach Duisburg und arbeitete als Schmied bis zu seiner Pensionierung bei der Reichs- bzw. Bundesbahn. Über den Krieg sprach er nie wieder, selbst nicht mit seiner Frau. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Bahnbediensteter für Kriegsdienste eingesetzt. Er galt 1944 als verschollen, war aber in Kriegsgefangenschaft und kam nach einem halben Jahr nach Hause. Auch über diese Zeit hat er nie mit seiner Familie gesprochen. || Militärpass; Überweisungsnationale, 3 Fotografien, Motive: Johann Brauns sitzend und stehend in Uniform, Gruppenfoto mehrerer Soldaten.