
Transcribathon Run: “The Nature of Turkestan”
Illustrated book manuscript by Ernst Kleiber
Let's transcribe the manuscript "The Nature of Turkestan" by Ernst Kleiber from Budweis.
This richly-illustrated manuscript was produced by Ernst Kleiber (*1886 in Budweis/Bohemia, +1919 Fergana valley). He was an Austrian prisoner-of-war (POW), who stayed most parts of WWI in two Russian POW camps in Russian Turkestan – 1915-1916 in Perowsk now Kysylorda/Kasachstan and 1916-1919 in Osh/Kirgisistan. Although he was eventually released in April 1918, Kleiber never made it back home. He and about 180 former Austrian POWs were captured on their way from Osh to the railway head in Andijan and murdered in April 1919. His manuscript, however, returned in safe hands to his family, who have ever since sought to publish it. In 1927, Prague zoologist, Prof. Dr. Ludwig Freund, attested to the scientific value of Kleiber's manuscript but was unable to provide the necessary funds to publish it.
Now 100 years later, we, the Transcribathon community, want to make the dream of Kleiber's family come true by transcribing, annotating and then publishing this very important work.
Each document records in meticulous, scientific detail Kleiber's findings on the flora and fauna of Turkestan, the region where he was held captive. His written notes are accompanied by detailed sketches of his surroundings and illustrations of species of flora and fauna he describes in the manuscript.
About
The person behind these documents
Ernst Kleiber wurde am 15. Dezember 1886 in Budweis geboren. Am 25. Juni 1904 schloss er seine schulische Ausbildung mit der Maturitätsprüfung ab und studierte im Anschluss an der Technischen Hochschule in Prag Bauwesen. Das Studium beendete er am 15. Dezember 1911 mit der Ablegung der zweiten Staatsprüfung. Bereits im März 1912 wurde der Ingenieur zum technischen Dienst bei der Postdirektion Linz (Niederösterreich) beordert und trat seinen Dienst am 30. März 1912 an.
Im August 1914 "einrückend gemacht", das heißt, er trat in das stehende Heer ein, und wurde anschließend als Genieoffizier (Festungsbau) der K. u. k. Geniedirektion der Festung Przemyśl in Galizien zugeteilt. Kleiber geriet im Februar 1915 während der russischen Winteroffensive bei Przemyśl in russische Kriegsgefangenschaft und wurde mit der Orenburger-Taschkenter Eisenbahn von Orenburg (Оренбу́рг/Russland) in das Kriegsgefangenenlager Perowsk in Russisch-Turkestan (Қызылорда/Kysylorda/Kasachstan) und im Oktober 1916 über Andischan (Andijon/Usbekistan) in das Lager in Osch, Oblast Fergana in Russisch-Turkestan (Kirgisistan) verlegt.
Während seiner Gefangenschaft zeichnete Kleiber in minutiöser Arbeit ein umfangreiches Werk über die Flora und Fauna Turkestans. Im April wurde er aus der Gefangenschaft entlassen, kehrte jedoch nie nach Hause zurück. Am 23. November 1918 erreichte seine Mutter die letzte Nachricht ihres Sohnes: Eine Postkarte, datiert am 26. April 1918, in der er seine Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen äußerte. Seitdem gilt Ernst Kleiber als vermisst. Ca. 180 ehemalige österreichische Kriegsgefangene machten sich im 10. April 1919 auf den 80km Weg von Osch nach Andischan, dem Endpunkt der Eisenbahn, um von dort die Heimreise anzutreten. Obwohl zu dieser Zeit der Bürgerkrieg tobte, hatte der Treck keine militärische Begleitung bekommen. Auf halber Strecke wurden sie von dem lokalen Warlord Chol Hodja gefangen genommen und am folgenden Tage in einem großen Blutbad am Syr Darja Fluß ermordet. Die Leichen wurden in den Fluß geworfen.
Das Manuskript seines Werkes "Die Natur Turkestans" erreichte seine Mutter über Umwege. Sie versuchte, es in den Zwanziger Jahren erfolglos zu veröffentlichen. Es wurde von Experten, wie Prof. Friedrich Blumentritt, Budweis, und dem Zoologen Prof. Dr. Ludwig Freund, Prag, als äußerst wertvoll eingeschätzt und sollte unbedingt in einer öffentlichen Einrichtung gesichert werden, bis sich die Mittel für eine Veröffentlichung finden.
