Erinnerungen von Gustav Wilhelm Lohße an die Westfront
Auszug aus den Lebenserinnerungen von Gustav Wilhelm Lohße über seine Zeit im Ersten Weltkrieg, das pdf-Dokument enthält den Auszug in abgeschriebener Form.
Der gebürtige Bamberger Gustav Wilhelm Lohße (1886-1968) schrieb ab 1949 seine Lebenserinnerungen mit der Schreibmaschine auf. Kurz vor Ausbruch des Krieges lebte er in Moskau und hatte eine turbulente Rückfahrt nach Deutschland über Finnland. Im Januar 1915 heiratete er seine Frau Marie und erhielt noch im selben Jahr den Einstellungsbefehl.
Ab Oktober diente er im Reserve-Infanterie-Regiment 120 in Stuttgart. Die neuen Umstände, etwa der Platzmangel in der Kaserne, waren für ihn gewöhnungsbedürftig, schließlich hat er bislang nur die schönen Seiten des Soldatenlebens gekannt. Während er dort Dienst tat, wurde im Oktober 1915 sein Sohn Hermann geboren. Wegen eines Leistenbruches verbrachte er 1916 drei Wochen im Lazarett.
Kurz nach seinem 30. Geburtstag, inzwischen wieder genesen, kam im Frühjahr 1916 der Abmarschbefehl in Richtung Verdun. Der Major heizte die Stimmung an, indem er von Schwarzen erzählte, die ein Fort zurückerobert hätten und die wehrlosen Gefangenen abgeschlachtet hätten. Deshalb spendete er jedem einen Dolch und schrie: Wenn es so weit käme, sollten sie dem Feind den Dolch in die Ranze renne, dass die Sau verreckt.
Kaum an der Front angekommen, kam auch schon der Befehl zum Sturm. Im Trommelfeuer fielen zahlreiche Kameraden. Beim Appell am nächsten Morgen war die Kompanie von 250 auf 17 zusammengeschrumpft. Lohße schildert in seinen Erinnerungen vor allem den Alltag der Front, das Kriegsende 1918 kam für ihn laut eigener Aussage überraschend.
CONTRIBUTOR
Wolfram Lohße
DATE
- 1918
LANGUAGE
deu
ITEMS
182
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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