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Feldkoch Richard Gänger aus Berlin an der Ost- und Westfront

Mein Vater Richard Gänger wurde 1894 in Berlin geboren. Sein Vater Hermann Gänger besaß unter seinem eigenen Namen ein Restaurant in der Besselstraße in Kreuzberg, das bereits 1821 eröffnet wurde. Richard Gänger folgte seinem Vater beruflich und ließ sich zum Koch ausbilden. Als er am 6. Januar 1915 an die Ostfront eingezogen wurde, diente er zunächst als Maschinengewehr-Schütze des Infanterie-Regiments 432. Als er mit der Division Bredow, Infanterie Regiment 133 weiter an die russische Front verlegt wurde, versetzte man ihm im April 1915 in die Feldküche und ernannte ihn - wie er es selbst in einen Brief an seine Eltern bezeichnete - zum Gulaschkommandeur. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich in Małogoszcz. Es folgten Aufenthalte in Chęciny, Kielce und im Wald bei Aleksandrow. Im Dezember 1915 wurde Richard Gänger an die Westfront verlegt. Dort nahm er u.a. an den Kämpfen bei Verdun teil. In den letzten zwei Kriegsjahren kehrte er zurück an die Ostfront. Wie bereits in den Jahren davor schrieb er auch von dort seinen Eltern regelmäßig Briefe und Postkarten. Durch diesen Schriftverkehr erfuhr Richard Gänger auch immer von den elterlichen Sorgen und Nöten. Am schwersten traf ihn wohl die Nachricht von der Schließung des väterlichen Restaurants. Doch er versuchte seinen Vater zu beschwichtigen, der sich vor seinen Freunden und Bekannten blamiert sah. Richard Gänger kehrte lebend aus dem Krieg zurück nach Hause.
Kriegstagebuch in Notizform von Richard Gänger.

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CONTRIBUTOR

Rolf Gänger

DATE

/

LANGUAGE

deu

ITEMS

23

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

PROGRESS

START DATE
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METADATA

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/718320e3e1412fd15e7bd61b0f540207

Date

1918-12-06
1915-01-06

Type

Story

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1915-01-06

End

1918-12-06

Language

mul

Agent

Richard Gänger | europeana19141918:agent/15d122dfe1b435ad8e697360a57e0602
Hermann Gänger | europeana19141918:agent/5c384d643aa0c6e7a1e9cbd635c2a805
Rolf Gänger | europeana19141918:agent/718320e3e1412fd15e7bd61b0f540207

Created

2019-09-11T08:08:29.910Z
2019-09-11T08:08:29.881Z
2014-01-31 16:41:16 UTC
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2014-09-02 14:13:53 UTC
2014-09-02 14:14:11 UTC
2014-09-02 14:14:25 UTC
2014-09-02 14:14:39 UTC
2014-09-02 14:14:53 UTC
2014-09-02 14:15:08 UTC
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2014-09-02 14:15:36 UTC
2014-09-02 14:15:49 UTC
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2014-09-02 14:17:04 UTC
2014-09-02 14:17:20 UTC

Provenance

BE30

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_12932

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Willie Rudolph aus Berlin an der Westfront

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(1) Unbeschriftete Fotopostkarte mit einem Gruppenbild von 6 Soldaten mit Weinflaschen und einer Mandoline (Anfang 1916, Willie Rudolph zweiter von rechts); (2) Feldpostkarte mit einem Gruppenfoto im Reserve-Lazarett Witten als Frontmotiv vom 20.08.1915 aus Witten, geschrieben vom Reservisten Hans Steffen, adressiert an Else Rudolph: Sehr geehrtes Fräulein! Vielen Dank für die mir durch Ihren Herrn Bruder aufgetragenen Grüße und erwidere ich derselben herzlichst. Ich würde mich freuen, wieder mal etwas von Ihnen zu hören. Ihr ergebenster Hans Steffen. ..., nachträgliche Beschriftung auf der Vorderseite: Uropa Willi im Krieg verwundet; (3) Postkarte mit einer Fotografie von Willie Rudolph als Frontmotiv: ur Erinnerung an den Weltkrieg 1914/15/16 von deinem Bruder Willie; (4) unbeschriftete Postkarte mit einer Fotografie von Willie Rudolph als Frontmotiv (nachträgliche Beschriftung: Uropa Willi i. Krieg); (5) Briefumschlag: Erinnerungen an meinen Kriegsdienst 1914 in Frankreich (Arras); (6) Ein Stück Birke mit Widmung (an seine Schwester Else Rudolph: Gruß aus Nordfrankreich. 1.7.15. Dein Bruder Willie. || Mein Großvater Willie Rudolph, geboren am 24. Juni 1898, verstorben 1983, besaß vier Geschwister, die alle, ebenso wie er, den Krieg überlebt haben. Er war an der Westfront im Kriegseinsatz (Arras) und wurde 1915 verwundet. Ende 1917 kehrte er nach Hause zurück.

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Curt Germer an der Ost- und Westfront

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Zwei Fotoalben von Curt Germer mit Fotografien aus seiner Militärzeit. || Curt Germer (1887-1974) leitete vor dem Krieg eine eigene General-Agentur in Hannover. Seine Mutter verstarb früh und hinterließ zwei Söhne und drei Töchter. Da sein Vater, ein Oberamtsrichter, fünf Kinder nicht allein erziehen konnte, schickte er Curt ab dessen 8. Lebensjahr ins Kadettenkorps nach Oranienburg. In beiden Weltkriegen wurde er jeweils zu Beginn sofort eingezogen. Während des Ersten Weltkrieges gehörte er zunächst dem Feldartillerie-Regiment 46, danach dem Feldartillerie-Regiment 213 an und war sowohl an der West- und der Ostfront im Einsatz. Während dieser Zeit schrieb Germer (1887-1974), vor allem in den Jahren 1915/1916, Feldpostbriefe und -karten an seinen Vater Dr. Ludwig Germer und seine Schwester Susanne. Darin berichtete er zum einen von Alltäglichkeiten, z.B. dass er eine neue Reiterhose bräuchte, die alte liegt im Schrank und ihr könnt alles ausmessen. Zum anderen schrieb er auch auch von Kriegserlebnissen, seinem Kummer, seinen Sorgen und Zweifeln. Erzählt hat er später vor allem von seiner Zeit in Russland. Dabei bemerkte er, dass sich die russische Landbevölkerung und die deutschen Soldaten immer gegenseitig geholfen hätten. Der einfache Russe sei ihm zufolge ein guter Mensch. Den Krieg überstand er unbeschadet.

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