Balthasar Müller von der Ostfront in Russland
Gebundenes Tagebuch im Din A 4 Format mit Einträgen datiert von 1915 bis 1920 und einer Sammlung unterschiedlicher Lebensmittelmarken datiert auf die Jahre 1918 bis 1920. Totenzettel seines Sohnes Ernst Müller; Fotos der Familie Müller.
Balthasar Müller (1875-1961) berichtet in seinem Tagebuch über seine Erlebnisse im Krieg. Geboren wurde er in Oberahr im Westerwald und ging als junger Mann zum Militär. Während des Krieges war er an der Ostfront in Russland eingesetzt. Im August war er u.a. in Willenberg und in Ostrowo. Er war Feldwebel Leutnant im Infanterieregiment 331. Das Tagebuch beginnt mit dem 28.07.1915 und endet im Jahr 1922. Auf Seite 42 listet Müller die schwer verwundeten und leicht verwundeten Soldaten auf.
In dem Tagebuch ist auch der Totenzettel seines Sohnes Ernst Müller geklebt, der 1917 bei Verdun fiel. Nach Ende seines Militärdienstes arbeitete Balthasar Müller als Postbeamter. Auffällig ist vor allem eine mehrseitige Sammlung von unterschiedlichen Lebensmittelmarken, die in das Tagebuch geklebt wurden.
CONTRIBUTOR
Klaus Goldammer
DATE
1915 - 1922
LANGUAGE
deu
ITEMS
39
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
Discover Similar Stories
Landszene in Rußland
1 Item
Die beiden größeren Buben tragen Säcke über der Schulter und rauchen anscheind
Familie Hohle in Russland
12 Items
(1) Fotos aus Gefangenschaft bei Astrachan; auf einem Foto vom 30. Mai 1915, ist die Familie vor der Blockhütte zu sehen, in der sie zusammen mit der russischen Familie u.a. leben musste; auf einer weiteren Fotografie ist die Familie und andere Internierte beim Baden in der Wolga zusehen (2) Zeichnungen von der Blockhütte bei Astrachan, in der sie gelebt hatten (3) Zettel mit den Stationen auf der Rückkehr nach Berlin. || Die Familie Hohle lebte seit ca. 1890 in Moskau, wo sie sich durch die Arbeit in einer Färberei bzw. bei einem Tuchhändler einen gewissen Wohlstand erarbeitete. So verfügten sie u.a. über Hausangestellte. Bei Kriegsausbruch wurden sie, weil sie Deutsche waren, in die Nähe von Atrachan (Tscherny Jar) gebracht und mussten fortan zusammen mit einer russischen Familie in einer Blockhütte leben. Der Jüngste der Familie, Hans, soll berichtet haben, dass er eine glückliche Zeit dort hatte. Gemeinsam mit seinen drei Geschwistern (Adele, Liliane, Karl) und den Eltern verbrachte er dort die gesamte Kriegszeit. Den Ort bezeichnete die Familie selber als Kalmückensteppe. Nach Tscherny Jar sind auch Österreicher gebracht worden, die in Russland lebten. Am 26. Mai 1918 brach die Familie nach Deutschland (Berlin) auf, wo sie am 3. Juli 1918 ankamen. Die Rückkehr nach Berlin war ernüchternd, weil sie nun zu sechst in einer 2-Zimmer-Wohnung wohnen mussten. Bis in die 1970er Jahre wurden in der Familie noch russische Wörter benutzt.