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Kriegserlebnisse an der Westfront | 1916-1918 | Helmuth Schellenberg

Der Schreibmaschinentext ist auf sehr dünnen Durchschlagpapier erhalten geblieben. Als wir den Text wiederentdeckt haben, lagen die einzelnen Seiten in einem alten braunen Briefumschlag, und schien seit Jahren von niemanden mehr beachtet worden zu sein. Ich habe den Text kurz überflogen, und dann zur Seite gelegt, 70 Seiten Schreibmaschinentext sind nicht Jedermanns Sache. Später dann realisierte ich, was für ein Schatz diese Kriegserinnerungen sind und fing an mich damit zu beschäftigen - kurioserweise genau 100 Jahre nach den Ereignissen, die von meinen Urgroßvater beschrieben werden. So konnte ich am 100 Jahrestag der ersten Verwundung meines Urgroßvaters im ersten Weltkrieg dessen Beschreibung dazu lesen.

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CONTRIBUTOR

Franziska Bandur

DATE

1916 - 1919

LANGUAGE

deu

ITEMS

82

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

PROGRESS

START DATE
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METADATA

Creator

europeana19141918:agent/b0dcbe1dea526cf9f2811a4b4ec28d67

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/bf348ad3e3fd56ab93a32ecd04c7c907

Date

1916
1919

Type

Diary

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

Year

1919
1916

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1916

End

1919

Language

mul

Agent

Helmuth Schellenberg | europeana19141918:agent/b0dcbe1dea526cf9f2811a4b4ec28d67
Franziska Bandur | europeana19141918:agent/bf348ad3e3fd56ab93a32ecd04c7c907

Created

2019-09-11T08:22:10.995Z
2020-02-25T08:25:09.171Z
2016-09-26 12:00:48 UTC

Provenance

INTERNET

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_6797_attachments_240562

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Kriegserlebnisse von Helmuth Schellenberg an der Westfront (nach Tagebuch erstellt)

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Der 70 Seitige Bericht ist von meinem Urgroßvater Helmuth Schellenberg (1890-1945), welcher ihn nach Aufzeichnungen aus der Kriegszeit per Schreibmaschine verfasste und an seine Kinder verteilte. So ist dieser vor kurzem in meiner Familie wieder aufgetaucht. Der Erfahrungsbericht geht von August 1914 bis zur Novemberrevolution 1918. Als Kriegsfreiwilliger verlässt mein Urgroßvater umjubelt Freiburg/B. um fast den gesamten Krieg an der Westfront zu verbringen. Er wird drei mal verwundet, steigt trotzdem bis zum Leutnant auf. Helmuth, welcher später Prof. der Naturwissenschaften wurde, beschreibt seine Kriegszeit sehr sachlich und anschaulich. Kenner könnten den genauen Weg bestimmen, welchen die Truppe genommen hat, da alle Orte angegeben werden. Er kämpfte vor Verdun und an der Somme und beschreibt die ewigen Stellungskämpfe an der Westfront. Plünderungen, Brandlegungen von Seiten der Deutschen und auch das Kriegsleid der Soldaten wird nicht verschwiegen, Helmuth bleibt aber durchweg von der Richtigkeit der deutschen Handlungen überzeugt. Mein Urgroßvater schreibt auch über die französische Bevölkerung, und was diese zu erleiden hatte. Insgesamt vermittelt es trotz der Sachlichkeit sehr anschaulich das damalige Leben der Truppe, und der Text ist keineswegs langweilig geschrieben. Er diente von 1914-1917 in der 29 Division, und ab 1918 in der 238. Division. Mein Urgroßvater Helmuth überlebte den ersten Weltkrieg mit vielen Narben und einen verkürzten Bein, heiratete und bekam 6 Töchter. Der Krieg holte ihn trotzdem wieder ein - ihn traf eine französische Granate, welche in der schwer umkämpften Gegend in Marbach/ Villingen durch das Fenster seines Hauses flog. || 70 Seiten Schreibmaschinentext, lesbar, manchmal ist die Schrift jedoch schon sehr verblasst. Der Bericht hat von mir ein Deckblatt, ein grobes und ein sehr ausführliches Inhaltsverzeichnis für jede Seite bekommen. Am Ende sind noch zwei Feldpostbriefe angeheftet.

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Die Kriegserlebnisse von Konrad Mergner an der Westfront

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Auszüge aus den Tagebüchern von Konrad Mergner, die er vom 4. August 1914 bis zum 28. Juni 1919 führte. Folgende Tagebücher wurden digitalisiert: Tagebuch 1 (ohne eigene Nummerierung von Mergner): 04.08.1914-18.10.1914); Tagebuch 12: April 1916-Juli 1916; Tagebuch 23: November 1918-Februar 1919. || Konrad Mergner (1880-1934) war Studienrat in Lemgo. Der Vater zweier Söhne wird als penibler und akkurater Lehrer und als kaisertreuer Beamter beschrieben. Er soll streng, aber gerecht gewesen sein und neigte dazu, alles zu notieren. Mergner war nicht grundsätzlich gegen den Krieg, für ihn stellten die Geschehnisse ein unvermeidliches Übel dar. Er hegte keinen Hass gegenüber Franzosen. Aus seinem Tagebuch geht hervor, dass er selbst im Krieg Wert auf Ordnung legte, ein uneindeutiges Hin und Her mochte er nicht. Er schrieb über alltägliche Begebenheiten stets in einem nüchternen Ton. Mergner war Oberleutnant im 4. Bayerischen Landwehr-Infanterieregiment und später Hauptmann im 10. Bayerischen Reserve-Infanterieregiment. Zu seinen Einsatzorten zählten hauptsächlich Flandern und Lothringen, jedoch kämpfte er nicht an vorderster Front. Einmal wurde er verwundet. Die Auflösung der Truppe in den letzten Etappen des Krieges verurteilte er. Für ihn war es unbegreiflich, dass man sich einfach so davonmachen konnte. Die Auflösungserscheinungen der Truppe gingen in seinen Augen einher mit der Auflösung der ihm vertrauten Staatsordnung. Nach dem Krieg arbeitete Mergner wieder als Lehrer in Schweinfurt.

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Kurt Wilhelm Keßler an der Westfront 1915/1916

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Mein Großvater Kurt Wilhelm Keßler (30.12.1896-1953) wurde im Erzgebirge, in Brand-Erbisdorf, geboren und war von Beruf gelernter Elektromechaniker. Sein Studium absolvierte er in Mittenwalde. Er hatte später zwei Kinder und blieb der Region stets sehr verbunden. Keßler war zwar erst 18 Jahre jung, als der Krieg ausbrach, er wollte jedoch unbedingt eingezogen werden. Er absolvierte seinen Militärdienst als Funker (Telegraphist) und wurde nicht verwundet. Keßler war erst in Frankreich stationiert, so u.a. in Vouziers an der Aisne, dann wurde er an die Balkanfront abkommandiert. Dort hielt er sich auch die meiste Zeit des Krieges auf, so u.a. in Semendria (Smederevo), wo er von den prächtigen Weintrauben berichtet - die heute noch berühmt sind für diese Gegend -, die wir in unvorstellbaren Mengen vertilgten. Auch nach Semlin (Zemun) und Indija, wo er von Begegnungen mit den Nachfahren der deutschen Einwanderer (Donauschwaben) erzählt, führte ihn sein Weg. Als der Krieg beendet war, verließen Ende November 1918 seine Kameraden und er den Balkan und kehrten nach Hause in die Heimat zurück. Keßler empfand es als Unrecht, das der Krieg verloren wurde und war überzeugter Verfechter der Dolchstoßlegende. Die Objekte (siehe Beiträge) wurden in Süddeutschland auf unserem Dachboden gefunden. || Briefe aus dem Besitz von Kurt Wilhelm Keßler von seinen Eltern und seiner Schwester Marie aus seiner Zeit in Frankreich 1915/1916.

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