Die Kämpfe des Landsturmanns Philipp Landgraf
Auszug aus der Personalakte des Landsturmmannes Philipp Landgraf, Etappen-Munitionskolonnen-Abteilung 20
Im Mai 1916 tobte der Erste Weltkrieg schon fast zwei Jahre, verlustreiche Schlachten hatten einen hohen Blutzoll gefordert. Nun sah sich das Deutsche Reich gezwungen, alle Reserven aufzubieten. Hierzu gehörte der Landsturm, der Männer fortgeschrittenen Alters wieder für den Militärdienst mobilisierte.
Vor uns liegt ein laut Stempel vom Kommandeur der Etappen-Munitionskolonnen-Abteilung 20 ausgestelltes Dokument, das dem 30. am August 1878 zu Hillesheim in Hessen geborenen Landsturmmann Philipp Landgraf seinen militärischen Werdegang im Ersten Weltkrieg bescheinigt. Hillesheim (Rheinhessen) gehört heute zum Bundesland Rheinland-Pfalz und ist Teil der Verbandsgemeinde Rhein-Setz.
Die Auflistung der Orte, an denen Philipp Landgraf eingesetzt war, ist für den Militärhistoriker durchaus beeindruckend, beinhaltet sie doch einige der schwerst umkämpften Brennpunkte der Westfront: die Champagne, die Somme, die Siegfriedstellung (Arras-St.Quentin-Soissons), die Doppelschlacht an der Aisne (Nivelle-Offensive), die Kämpfe im Gebiet Höhe Toter Mann und Höhe 304 (Straße Haucourt-Esnes) auf dem westlichen Maasufer bei Verdun, die Kämpfe um die strategisch bedeutsame Höhe 344 (zwischen Haumont und Beaumont auf dem Ostufer der Maas bei Verdun) und die Endkämpfe von 1918 bei Verdun.
Nach einem Lazarettaufenthalt vom 25.4. bis 21.11.1918 wird er am 21. November 1918 nach Dolgesheim (Rheinhessen), Nachbargemeinde seines Geburtsortes, entlassen. Die Dauer seines Lazarettaufenthaltes lässt auf eine schwerwiegende Verletzung oder Erkrankung schließen, das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof Dolgesheim vermerkt, daß Philipp Landgraf bereits 1919 verstorben ist.
CONTRIBUTOR
Dr. Hagen Reichert
DATE
1916
LANGUAGE
deu
ITEMS
1
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
Discover Similar Stories
Auszug aus der Personalakte des Landsturmmannes Philipp Landgraf
1 Item
KEYWORDS: Hillesheim (Rheinhessen), Dolhesheim (Rheinhessen), Verdun, Champagne, Aisne || Front
Philipp Neeser
1 Item
Mit 27 Jahren wurde Philipp Neeser, da er kurz zuvor seinen Wehrdienst abgeleistet hatte, nun Reservist als einer der ersten in den Krieg einberufen. Als Artillerist erlebte er den Krieg an der Westfront bis zum Ende mit. Seine Erlebnisse verarbeitete er, indem er seine Feldpostbriefe zu Hause in Schulhefte übertrug und aufbewahrte.Sie beschreiben außergewöhnlich eindrucksvoll seine Erlebnisse und Empfindungen. Auch der Schmerz über den Tod seiner 3 Brüder an der Westfront und das Leid, das der Krieg beiden Seiten zugefügt hat, geben einen tiefen Einblick in die schrecklichen Kriegserlebnisse eines Soldaten. Als einer der Wenigen kehrte er unversehrt nach Hause und wurde 82 Jahre alt. 2009 wurden seine Briefe in einem Buch veröffentlicht. Die Aufzeichnungen sind außergewöhnlich, da es kaum so vollständige Dokumentationen gibt. Auch seine Sprache entspricht nicht dem eines normalen Bauernsohnes. Sein Vater besaß bereits eine eigene Bibliothek mit den Werken Goethes und Schillers. Philipp lernte 2 Jahre Steinmetz und malte in seiner freien Zeit. Pferde liebte er aus ganzem Herzen. Ihr Leid im Krieg wird besonders beschrieben. || || Transport || Photograph || Deutsch || Artillery || Trench Life || Philipp Neeser beim Schreiben einer Feldpost
Photographie de Joseph Philipp
2 Items
Il s'agit d'une photographie de Joseph Philipp en habit militaire, tenant une cigarette. Au verso : Musketier Philipp. Rahlingen bei Rohrbach. Kreis Sarrgemünd. Lothringen.