Großvater Max Johann Rieder
Feldpostkarte aus Flandern Text: Geschrieben den 16. August 1918 Liebe Schwester Zenzi und Onkel Will Euch gleich auch ein kleines An- denken aus dem Felde senden. Es ist auch einer aus Birkenstein von Hani Michl drauf, der sitzt, und 2 von Grafenkirchen. Weil wir so zusamm- en gekommen sind, haben uns dann photografieren lassen. Also für heute weiß ich sonst nichts Neues mehr und schließe mein Schreiben. Auf baldigen Frieden und frohes Wiedersehen in der Heimat von Eurem lieben Bruder und Neffen Schreibe mir bald ob du es erhalten hast Hans
CONTRIBUTOR
Daniela Rieder
DATE
1918-08-16 - 30.07.2011
LANGUAGE
deu
ITEMS
2
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Bei den Dokumenten, die ich hier habe, handelt es sich um Zeugnisse meines Großvaters Max Schreib (geboren am 13. Januar 1882), den ich leider nie kennenlernte. Er war mit Zeugnis vom 01. Juli 1900 (das ich auch hier habe, er lernte vom 01. Juli 1896 bis zum 01. Juli 1900 in der Hofbuchdruckerei Gebr. Radetzki) als Schriftsetzer tätig in verschiedenen Firmen. Längere Zeit (vom 26. Oktober 1908 bis zum 13. Dezember 1918) arbeitete er für den berühmten Berliner Verlag Imberg und Lefson, der eine Buchdruckerei in Berlin war, die sich vor allen Dingen dem Kunst- und Illustrationsdruck widmete (http://www.moma.org/collection_gebrowse_results.php?criteria=O%3AAD%3AE%3A13781|A%3AAR%3AE%3A2&page_number=&template_id=6&sort_order=1&role=2). Ich habe von dieser Firma mehrere Arbeitszeugnisse. Max Schreib hatte wohl auch unter Arbeitslosigkeit wegen der Kriegswirren zu leiden (Zeugnis vom 15. August 1914). Danach wurde er aber wohl wieder eingestellt, musste dann aber 1917 doch noch zum Miltiär. Darüber hinaus (er hatte wohl zwei Arbeitsstellen zeitweise) gibt es Zeugnisse der Deutschen Gasglühlicht Aktiengesellschaft (Auergesellschaft) - Wikipedia über die Auergesellschaft: Die Deutsche Gasglühlicht AG gliederte im November 1918 ihr Glühlampengeschäft aus und gründete dafür die OSRAM G.m.b.H. KG, an der sich 1920 die beiden anderen großen deutschen Glühlampenhersteller, Siemens & Halske und AEG, beteiligten. So habe ich dann auch noch ein Zeugnis der Osramwerke GmbH. Darin steht, dass mein Großvater in der Zeit vom 09.07.1917 bis zum 21.12.1918 beim Militär war. Unruhige Zeiten waren das...geheiratet hatte Max Schreib am 06. April 1907 seine Frau Elisabeth Schreib, geb. Gräfe. Gestorben ist er dann am 23. Oktober 1930 in der Berliner Charité. Sein Sohn Werner Schreib, mein Vater, war da gerade fünf Jahre alt. Aber er trat in die Fußstapfen seines künstlerisch begabten Vaters und wurde später ein berühmter Maler und Grafiker. Er starb leider schon früh 1969. Ja und jetzt hat mein Sohn Carlos Schreib für sich das Familienerbe übernommen: Er studiert Industrie-Design an der Kieler Muthesius-Kunsthochschule, an der schon sein Großvater Werner Schreib studierte nach dem zweiten Weltkrieg. Nun habe ich Ihnen einen kleinen Abriss meiner Familiengeschichte geschickt und ich hoffe, es ist interessant für Sie. Ich selber habe das künstlerische Erbe meiner Vorfahren anders aufgefasst: Ich bin Politologin, Redakteurin und Autorin und somit ist das Schreiben mein Metier. Neben unzähligen Berichten und Reportagen als Redakteurin habe ich auch mehrere Bücher geschrieben. Ich habe gerade noch fünf Fotos bekommen, die alle 1918 in Marienburg (heute Malbork, Polen) entstanden sind. Sie zeigen alle meinen Großvater Max Schreib (geboren am 13. Januar 1882).