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Oberleutnant Richard Timm aus Kiel nimmt an der Schlacht um Verdun teil

Richard Ernst Karl Timm, wurde am 29. November 1891 in Kiel als erster Sohn des Kapitän-Leutnants Ernst Timm und seiner Ehefrau Elisabeth Timm, geb. Noack geboren. Seine Eltern zogen später nach Berlin. Im Alter von 11 Jahren kam Richard Timm 1902 zur Ausbildung und zur Vorbereitung auf die Offizierslaufbahn im Deutschen Heer in die Preußische Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde bei Berlin. Die künftigen Kadetten konnten nach Vollendung des achten Lebensjahres bereits beim Kommando des Kadettenkorps angemeldet werden; aufgenommen werden konnten sie jedoch erst nach Vollendung des zehnten Lebensjahrs. Die Eltern mussten einen Erziehungsbeitrag leisten, der um die Jahrhundertwende 900 Mark pro Jahr betrug (das entsprach etwa dem Gehalt eines Leutnants). Der Bildungsgang in der Hauptkadettenanstalt war vergleichbar mit dem des Realgymnasiums. Am 18. August 1912 erhielt Richard Timm das Patent als Leutnant der Fußartillerie, am 28. November 1917 das als Oberleutnant der Fußartillerie. 1912 trat er in den Heeresdienst beim Fußartillerie-Regiment 5, 7. Batterie, des Deutsches Heeres als Rekrutierungs-Offizier ein und war bis 1918 vertretungsweise als Ordonanz-Offizier, als Leutnant und Adjutant, jedoch überwiegend als Batterie-Offizier tätig. Ab August 1914 war er bis März 1918 an der Westfront in Frankreich und Belgien eingesetzt. Er beteiligte sich an diversen Gefechten (Chavenay, Longwy, Marville, les Esparges), an Stellungskämpfen (an der Yser, bei Verdun, bei Arras und in Flandern) und mehrfach an Kämpfen auf den Maashöhen zwischen Maas und Mosel. Er nahm auch an der Schlacht um Verdun 1916 und an der Herbstschlacht 1917 in Flandern teil. Neben anderen Auszeichnungen, wurde ihm am 24. Mai 1915 das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen, wegen „erwiesener Tapferkeit und treuer Pflichterfüllung im Verlaufe des Feldzuges“. In der Zeit zwischen Oktober 1914 bis Juni 1918 war er insgesamt zehnmal in verschiedenen Lazaretten (Metz, Bad Pyrmont, Wiesbaden, Friedrichroda, Speyer, Hamburg, Stettin und Zehlendorf-Kleinmachnow). Wegen Magen- und Darmkatarrh, Gehirnerschütterung, Prellungs-Blutergüssen am Kopf, diverser Unfälle, vor Allem aber immer wieder wegen Nervenschwäche, nervöser Erschöpfung und Nervenschock. Nach dem Krieg verließ er das Heer und heiratete Margarete Rhode, die Tochter eines Unternehmers aus Berlin, die finanzielle Mittel zur Verfügung hatte, die notwendig für die erforderliche „Heiratserlaubnis“ waren, die vom Vorgesetzten erteilt werden musste. Von seinem Gehalt konnte ein Leutnant zu keiner Zeit leben (erst ab dem Hauptmann aufwärts war ein ausreichendes Einkommen vorhanden), stets war er auf Zuwendungen seiner Familie angewiesen. Geheiratet werden konnte nur, wenn die Braut genügend Geld mit in die Ehe brachte. Neben diesen finanziellen Fragen spielte für die Heiratserlaubnis auch die Herkunft der Braut eine wichtige Rolle. Nach seiner Heirat führte er mit seiner Frau ein Hotel in Kühlungsborn an der Ostsee. Das Ehepaar hatte einen Sohn und zwei Töchter. In der Zeit des Dritten Reiches war mit den durch die Organisation „Kraft durch Freude (KdF)“ vermittelten Hotelgästen kein auskömmliches Einkommen im Hotelgewerbe mehr zu erzielen und das Hotel musste in der Folgezeit aufgegeben werden. Richard Timm starb am 12. August 1933 im 42. Lebensjahr an einem „schweren Leiden“. Seine Kinder waren zwölf, neun und vier Jahre alt. Sein Vater, der Feuerwerks-Kapitän a.D. Ernst Timm überlebte ihn um fünf Jahre und starb im Jahr 1938.
(1) Fotografien von Richard Timm (2) Fotografie des Kadetten Richard Timm im Alter von 11 Jahren (1902) (3) Notizbuch in Form eines Militärausweises mit den gesamten Angaben über die militärische Laufbahn von Richard Timm, inklusive eines Ausweises, der ihm erlaubte, im Operationsgebiet photographische Aufnahmen machen zu dürfen, vom 24.10.1915; Ausweiskarte über die Berechtigung das Gelände des Depots betreten und den Depotdampfer und das Motorboot benutzen zu dürfen (4) Verleihungsurkunde für das Eiserne Kreuz II. Klasse, vom 24.05.1915 (5) Abschrift - Pensionsregelungsbehörde Nr. 9, 10.03.1920 (6) Abschrift - Personalveränderungen, der Abschied mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Regiments-Uniform wird bewilligt, 28.01.1920 (7) Besitzzeugnis für das Verwundetenabzeichen in Schwarz, vom 24.02.1920.

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Barbara Pagel

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21

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Europeana 1914-1918

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UGC

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europeana19141918:agent/c2ca39d8e667ddc3bfd5e20dc6687a35

Date

1918-06
1902

Type

Story

Language

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Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

Year

1902

DatasetName

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Begin

1902

End

1918-06

Language

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Barbara Pagel | europeana19141918:agent/c2ca39d8e667ddc3bfd5e20dc6687a35

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Provenance

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