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Flieger Wilhelm Schreiber über Verdun

Flugzeugführerschein für Zweidecker und 2 Fotografien von Wilhelm Schreiber. Sein Flugzeugführerschein ist auf den 16. April 1918 ausgestellt: Fédération Aéronautique Internationale - Deutschland - Flugzeugführer Bilingual (Deutsch und Französisch). Stempel vom Deutschen Luftfahrerverband in (Berlin-)Charlottenburg.
Wilhelm Schreiber (1893-1973) wurde eingezogen und verrichtete zunächst bei der Pferdeartillerie seinen Militärdienst, der ihm dort jedoch wenig Freude machte. Als nach wenigen Tagen ein Hauptmann kam und fragte, wer Schlosser sei, meldete er sich, kam zur Flugschule und wurde zum Piloten ausgebildet, was ihm deutlich mehr gefiel. Schreiber wurde an die Westfront beordert und flog zahlreiche Einsätze über Frankreich, auch über Verdun. Wegen eines Beschusses war er dazu gezwungen, hinter der Frontlinie notzulanden. Dort musste er sein Flugzeug reparieren, wobei ihm ein französischer Bauer dabei half, den Propeller wieder an zuwerfen. Seine Rückkehr löste allgemeine Erleichterung aus, da man dachte, er wäre abgestürzt oder in Gefangenschaft geraten. Die meisten Abstürze hatte seine Staffel allerdings an der Heimatfront, wenn die Damen beeindruckt werden sollten und die Maschinen zu schnell gestartet wurden. Diese Einsätze gingen allerdings glimpflich aus, nur die Maschinen litten dadurch erheblich. Nach dem Krieg beendete Schreiber seine Flugkarriere, und arbeitete bei Borsig. Eine Anekdote ist noch überliefert: Beim Fliegen hatten die Flieger stets ein Bund Eisenpfeile in der Hand, sie sie während des Fluges abwarfen, um die feindlichen Bodentruppen zu bekämpfen. Da jedoch die Trefferquote äußerst gering war, wurden die Pfeile bald durch Maschinengewehre und Bomben ersetzt. Schreibers Sohn hingegen setzte die Fliegertradition seines Vaters fort und wurde im Zweiten Weltkrieg Lastensegler. Er überstand den Krieg.

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CONTRIBUTOR

Werner Becker

DATE

1918-04-16

LANGUAGE

deu

ITEMS

5

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

PROGRESS

START DATE
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METADATA

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/4accd58f70bfc289606cd4f28bcf80a4

Date

1918-04-16

Type

Story

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1918-04-16

End

1918-04-16

Language

mul

Agent

Werner Becker | europeana19141918:agent/4accd58f70bfc289606cd4f28bcf80a4
Wilhelm Schreiber | europeana19141918:agent/eaf8b866aa5fdfd068c6e72c859220af

Created

2019-09-11T08:37:29.867Z
2020-02-25T08:51:10.572Z
2020-02-25T08:51:10.573Z
2014-01-31 08:31:33 UTC
2014-05-06 13:54:44 UTC
2014-05-06 13:54:53 UTC
2014-05-06 13:54:59 UTC
2014-05-06 13:55:05 UTC
2014-05-06 13:55:08 UTC

Provenance

BE30

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_12737

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Der Flieger Johannes Rzechtalski wird über England abgeschossen

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19 Seiten Briefverkehr: Militär-Dienstzeitbescheinigung, ausgestellt vom Zentralnachweisamt für Kriegsverluste und Kriegergräber- Sachbüro für Kriegsstammrollen; Übersetzte Abschrift eines englischen Zeitungsartikels. || Johannes Rzechtalski wurde 1896 in Hagenau im Elsass geboren. Er besuchte das Realgymnasium in Hagen (Westfalen) und wurde am 07.10.1915 zum 2. Ersatz-Bataillon des Infanterieregiments 138 eingezogen, bei dem er ausgebildet wurde. Am 08.02.1916 kam er zum 4. Infanterieregiment 166, ehe er am 16.06.1916 er zum 1. Ersatz-Bataillon des Infanterieregiments 166 versetzt wurde. Er besuchte die Fliegerschule in Müncheberg sowie die Geschwaderschule in Paderborn. Ab dem 30.10.1917 diente er in der 18. Staffel im Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung 3. Am 06.12.1917 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, in der er bis zum 05.11.1919 verblieb. Johannes Rzechtalski war an folgenden Schlachten beteiligt: 18.03. - 03.04.1916: Schlacht am Narotschsee, 05.12.1917: Geschwaderangriff auf Calais, 06.12.1917: Abschuss über England. Der 06.12.1917 wurde seit dem Abschuss von Johannes Rzechtalski als zweiter Geburtstag in der Familie groß gefeiert, da dieser überlebt wurde. Während der Gefangenschaft wurde sich um die Freilassung von Johannes Rzechtalski bemüht. Hierzu ist der Briefverkehr erhalten. 1968 starb Johannes Rzechtalski.

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Der Flieger Wilhelm Große Munkenbeck aus Bochum-Stiepel

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Wilhelm (Willy) Große Munkenbeck aus Bochum-Stiepel (23.8.1890-23.4.1968) studierte vor dem Krieg vermutlich Wirtschaft in London. Ob er sich freiwillig zum Kriegsdienst meldete oder einberufen wurde, ist nicht bekannt. Er war als Vizefeldwebel der Bayerischen Fußartillerie-Batterie Nr. 281 im Raum Lille/Frankreich und später als Pilot in der 1. Königlich Bayerischen Flieger-Ersatzabteilung 1 in Schweißheim/Bayern stationiert, wo er auch wohl bis ins Jahr 1918 blieb, wie sein Fliegerausweis, ausgestellt auf den 16. Februar 1918, vermuten lässt. Zu seinen Aufgaben gehörten vor allem Aufklärungsflüge, auf denen er zahlreiche Luftaufnahmen von militärisch bedeutenden Arealen an der Westfront, besonders in Frankreich, machte. Wilhelm schrieb regelmäßig Postkarten an seine Familie in Bochum, und einmal, wie die Familiengeschichte berichtet, fand er während des Krieges die Möglichkeit, seine Eltern im Ruhrgebiet zu besuchen. Bei einer Flugzeugüberführung warf er über dem Stiepeler Wohnhaus der Familie folgende Nachricht ab: „Komme gleich zum Kaffeetrinken“ und landete seine Maschine in einem nahe gelegenen Stoppelfeld. Nach der Kaffeepause wurde das Flugzeug mit Hilfe eines Pferdegespanns wieder in Position gebracht und Wilhelm Große Munkenbeck flog zurück nach München. Während einer seiner Missionen wurde er verwundet und erlitt einen Beindurchschuss, überlebte den Krieg aber ansonsten körperlich unversehrt. Die Familie Große Munkenbeck arbeitete in der Landwirtschaft. Wilhelm Große Munkenbeck betrieb von 1951 bis zur Stilllegung 1965 die Kleinzeche Mit Gott gewagt in Bochum. Das Konvolut umfasst eine Waffensammlung, zahlreiche Fotos, Orden und Uniformteile sowie weitere Dokumente. || (1) Porträtfoto von Wilhelm Große Munkenbeck. (2) Fliegerausweis Nr. 782, ausgestellt am 16.02.1918 in Schleißheim auf Grosse Mukebek von der Bayerischen Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 1, Dienstgrad: Leutnant der Reserve. (3) Fotos von Kampfflugzeugen, u.a. ein Zweisitzer mit Maschinengewehr der populären Baureihe C.V mit der Kennungsnummer 4430/18 der Deutschen Flugzeug-Werke. (4) Fotos von abgestürzten Kampfflugzeugen, aufgenommen u.a. an der deutschen Flieger Schießschule in Asch/Belgien vom Juni 1918. (5) Foto eines Fesselballons. (5) diverse Luftaufnahmen von Aufklärungsflügen über Frankreich, u.a. von den Städten Angres, Reims, Lens, Bezannes, Taissy und Berru.

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