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Militärische Karten zu Frontverläufen im Westen vom Leutnant Roland Runze

Roland Runze wurde am 9. Februar 1897 in Berlin geboren. Er besuchte das Humboldt-Gymnasium in Lichterfelde und meldete sich zum einjährigen Freiwilligendienst im August 1914. Zunächst wurde er an der italienischen Front (Dolomiten) eingesetzt und kam als Leutnant im Herbst 1915 an die Westfront. Im Stellungskrieg ab Sommer 1916 an der Somme wurde er in der Gegend westlich der Stadt Albert eingesetzt. Am 24. Juni 1916 setzte in der Nähe Fricourt/Mametz eine einwöchige Kannonade der Engländer ein, bei der er sich am 29. Juni schwere Rückenverletzungen zuzog. Die nächsten eineinhalb Jahre verbrachte er in verschiedenen Militärlazaretten in Deutschland, bis er im Frühjahr 1918 wieder an der Westfront zum Kriegseinsatz einberufen wurde. Infolge einer Erkrankung an der Spanischen Grippe, konnte er ab Sommer 1918 nicht mehr aktiv an den Fronteinsätzen teilnehmen. Roland Runze verlor zwei seiner älteren Brüder, die am Ersten Weltkrieg teilnahmen: Im Oktober 1914 fiel einer der beiden Brüder, Heinz, in Flandern, im April 1918 der zweite Bruder Sextus, auch in Flandern (siehe Beitrag). Ein weiterer Bruder, Friedrich Wilhelm, geriet 1915 in russische Kriegsgefangenschaft (ca. 5 Jahre, u.a. in Krasnojarsk). Nach einer kaufmännischen Lehre und Ausbildung in Wuppertal Elberfeld ging er beruflich verschiedenen Tätigkeiten nach. 1926 ehelichte er die Norwegerin Solvier Brut. Sie erzogen ihre Kinder im Sinne einer pazifistisch orientierten Grundhaltung. Im Zweiten Weltkrieg 1940/41 war er im Rang eines Reserveleutnants in den Niederlanden und Frankreich im Einsatz. Er stand dem nationalsozialistischen Regime negativ gegenüber. Roland Runze verstarb am 19. März 1964 in Berlin.
Die Karten sind mit handschriftlichen Eintragungen von Roland Runze zu Frontverläufen und Kampfeinsätzen versehen, u.a. Kampfgebiet um Arras, Mai 1918, in Neuville-Vitasse war Runze zu dieser Zeit stationiert: (1) Sonderkarte von Arras und Albert, Maßstab 1:150.000, Bearbeitet vom kartographischen Institut von E. Burmeister, Berlin SW 47, Gea Verlag GmbH, Berlin W 35 (2) Amiens (Schlacht an der Somme), 1:50.000 (3) Karte von Frankreich, 1:80.000. Kampfgebiet um Arras

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CONTRIBUTOR

Klaus Runze

DATE

/

LANGUAGE

deu

ITEMS

3

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

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METADATA

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/280364fd0fa25cfc8b643dadff95f10f

Date

1918
1914-08

Type

Story

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

Year

1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1914-08

End

1918

Language

mul

Agent

Klaus Runze | europeana19141918:agent/280364fd0fa25cfc8b643dadff95f10f
Roland Runze | europeana19141918:agent/5575e15216555ad73bba53d509298e73

Created

2019-09-11T08:44:56.464Z
2020-02-25T08:51:20.562Z
2014-01-31 12:23:51 UTC
2014-05-05 14:30:59 UTC
2014-05-05 14:31:12 UTC
2014-05-05 14:31:29 UTC

Provenance

BE30

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_12827

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Leutnant Roland Runze aus Berlin an der italienischen Front

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Roland Runze wurde am 9. Februar 1897 in Berlin geboren. Er besuchte das Humboldt-Gymnasium in Lichterfelde und meldete sich zum einjährigen Freiwilligendienst im August 1914. Zunächst wurde er an der italienischen Front (Dolomiten) eingesetzt und kam als Leutnant im Herbst 1915 an die Westfront. Im Stellungskrieg ab Sommer 1916 an der Somme wurde er in der Gegend westlich der Stadt Albert eingesetzt. Am 24. Juni 1916 setzte in der Nähe Fricourt/Mametz eine einwöchige Kannonade der Engländer ein, bei der er sich am 29. Juni schwere Rückenverletzungen zuzog. Die nächsten eineinhalb Jahre verbrachte er in verschiedenen Militärlazaretten in Deutschland, bis er im Frühjahr 1918 wieder an der Westfront zum Kriegseinsatz einberufen wurde. Infolge einer Erkrankung an der Spanischen Grippe, konnte er ab Sommer 1918 nicht mehr aktiv an den Fronteinsätzen teilnehmen. Roland Runze verlor zwei seiner älteren Brüder, die am Ersten Weltkrieg teilnahmen: Im Oktober 1914 fiel einer der beiden Brüder, Heinz, in Flandern, im April 1918 der zweite Bruder Sextus, auch in Flandern (siehe Beitrag). Ein weiterer Bruder, Friedrich Wilhelm, geriet 1915 in russische Kriegsgefangenschaft (ca. 5 Jahre, u.a. in Krasnojarsk). Nach einer kaufmännischen Lehre und Ausbildung in Wuppertal Elberfeld ging er beruflich verschiedenen Tätigkeiten nach. 1926 ehelichte er die Norwegerin Solvier Brut. Sie erzogen ihre Kinder im Sinne einer pazifistisch orientierten Grundhaltung. Im Zweiten Weltkrieg 1940/41 war er im Rang eines Reserveleutnants in den Niederlanden und Frankreich im Einsatz. Er stand dem nationalsozialistischen Regime negativ gegenüber. Roland Runze verstarb am 19. März 1964 in Berlin. || Fotografien von Roland Runze; Berechtigungsschein zum einjährig-freiwilligen Dienst vom 10. September 1915; Zeugnis über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst (20. August 1914); Führungszeugnisse (6./7. September 1914); Fotografie aus einer Veröffentlichung, auf der im Hintergrund Roland Runze zu sehen ist; Kriegsbericht vom Major der Reserve Bumiller Der kleine Runze (1928); Mitteilung von Roland Runze über die Abberufung an die Front; Auszug aus der Feldpost mit Skizzen von Roland Runze, die überwiegend an seinen Vater, den Universitätsprofessor und Theologen der Berliner Universität, Georg Runze gerichtet sind.

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Albertus Oellerichs Frontalltag im Westen

8 Items

Albertus Oellerich (1879-1945) war im Ersten Weltkrieg mit dem Infanterie-Regiment 84 an der Westfront nördlich von Verdun, in Nantillois eingesetzt. Dabei wurde der Alltag an der Front in Fotos festgehalten, wie zum Beispiel der sogenannte Flohfang: Hier sitzen die teilweise entkleideten Soldaten und untersuchen ihre Uniformen nach Flöhen. Die Bilder zeigen nur Ansichten der Westfront. Ob Oellerich auch woanders eingesetzt war, ist nicht bekannt. Ebenso wenig, welchen Dienstgrad Oellerich hatte. Von Oellerich ist in der Familie lediglich bekannt, dass er nicht viel vom Krieg gesprochen hat. || (1) Sechs Fotos vom Frontalltag im Westen; (2) jüngeres Privatporträt von Albertus Oellerich; Regimentsnadeln, eine mit der Nummer 84; (3) eine Urkunde zur Verleihung des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer von 15.11.1934 (Kopie).

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Die Brüder Theophron und Sextus Runze im Weltkrieg

46 Items

(1) Militärpass von Theophron Runze (2) Soldbuch von Theophron Runze (3) Legitimation (Besitzzeugnis) für die Kriegserinnerungsmedaille mit Schwertern und Helm der Ungarischen Kanzlei der Kriegserinnerungsmedaille (20. September 1933) von Theophron Runze plus Schreiben vom Oberst a.D. von Farkas (4) Postkarten (5) Fotografien von Sextus Runze (4) Todesanzeige von Sextus Runze (5) Kondolenzbrief des ihm vorgesetzten Majors. || Theophron wurde am 23. Oktober 1898 in Lichterfelde geboren und meldete sich am 1. März 1918 als Rekrut freiwillig zum Ersatz-Eskadron des Ulanen-Regiments 3. Am 21. September 1918 wurde er zum 11. Husaren-Regiment versetzt und vier Tage später ins Feld geschickt. Zunächst war sein Truppenteil hinter der Heeresgruppe Kronprinz Wilhelm stationiert und nach einem kurzen Aufenthalt im Lazarett wegen Krankheit, nahm er am Stellungskampf an der Aisne teil (Oktober 1918 bis November 1918). Im Anschluss kam der Befehl zum Rückzug und es folgten Kämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung. Theophron Runze wurde infolge der Demobilmachung am 1. April 1919 nach Lichterfelde entlassen. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde er akademischer Lektor für die skandinavischen Sprachen. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges leistete er aktiven Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime. Bei einem Bombenangriff kam er im März 1944 in Berlin ums Leben. Sein Bruder Sextus Runze, geboren 1893, meldete sich als Jurastudent für den Einjährigen Freiwilligendienst im kaiserlichen Heer und fiel im April 1918 an der Westfront in Flandern. Er starb als Leutnant der Reserve des 4. Garde-Regiments.

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