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Leutnant Kurt Reuters an der West- und Ostfront

(1) Fotografie des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101, 11. Kompanie (2) Fotografie vom Zugunglück am 31.08.1915 (3) Portrait des Soldaten Kurt Reuter (4) Erinnerungen an die Militärdienstzeit und an den 1. Weltkrieg 1914/18, 94 Seiten, enthält: Liste der Opfer der Seminargemeinschaft Dresden-Plauen, Gestellungsbefehl vom 15.04.1914, zahlreiche Fotografien von Kurt Reuter, seiner Familie und Kriegsschauplätzen, Einladung zur Gedenkfeier des Seminars Dresden-Plauen sowie von Kurt Reuter gezeichnete Bilder.
Kurt Alexander Reuter wurde am 23. Oktober 1893 in Bertsdorf geboren und wuchs in Dresden auf. Er stammte aus einer Lokomotivführer-Familie und hatten neben einem älteren Bruder auch noch zwei jüngere Schwestern. Nach seiner Ausbildung zum Lehrer, die er Ostern 1914 abschloss, wurde er direkt zum Militärdienst eingezogen. Wie seine nach dem Krieg angefertigten Aufzeichnungen deutlich machen, wurde für ihn die Zeit beim Militär zu einer Tortur. So schien für ihn die Ausbildungsstrukturen des Militärs einzig auf das Motto: Marschier oder verreck! zu beruhen. Diese Erfahrung prägte auch seine Reaktion auf den Kriegsausbruch. So spürte er im ersten Moment eine große Erleichterung, und nahm an, dass nun die Schikanen der militärischen Ausbildung ein Ende fänden. Mit dem 2. Grenadier-Regiment 101 Kaiser Wilhelm gelangte er zunächst an die belgische Front nach Marcout und Dinant. Im September 1914 drang sein Regiment weiter nach Frankreich vor und nahm an der Marneschlacht und an den Stellungskämpfen an der Aisne teil. Während der Marneschlacht erfuhr Kurt Reuter, dass sein Bruder Richard gefallen war. Er selbst wurde im November 1914 aufgrund eines Beinleidens, das ihn seit seiner Kindheit begleitete und während des Krieges schlimmer geworden war, zur Genesung in ein Lazarett gebracht. Dort wurde er zum Maschinengewehr-Führer umgeschult, da er zum Laufen nicht mehr geeignet schien. Im August 1915 wurde Reuter nach seiner Behandlung in einem Lazarett mit einem Munitionstransport an die Ostfront geschickt. Auf dem Weg dorthin kam es am 31. August 1915 kurz vor Lipa zu einem Bahnunfall, den er nur knapp überlebte. Ab 1916 diente er bei einer Maschinengewehr-Abteilung in der Nähe von Riga und nahm an den dortigen Stellungskämpfen teil. Ende 1917 kam er zu einem Aufklärungstrupp nach Luk in die Ukraine, wo er bis zum Kriegsende stationiert blieb. Aufgrund seiner fehlenden Lehrpraxis, wurde er erst in den 1920er Jahren als Lehrer zugelassen. In der Zwischenzeit hielt er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Von seinem früheren Lehrerseminar überlebten nur ca. 20 Prozent. Als NSDAP-Mitglied wurde er während des 2. Weltkriegs zum Schuldirektor befördert. Zu DDR-Zeiten verhinderte die NSDAP-Mitgliedschaft zunächst seine Lehrtätigkeit. Doch durch die Fürsprache eines ehemaligen Schülers, der mittlerweile im Bezirksrat tätig war, konnte Kurt Reuters auch in den letzten Jahren seines Lebens noch als Lehrer arbeiten.

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Eckhard Reuter

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deu

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57

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Europeana 1914-1918

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UGC

Contributor

europeana19141918:agent/0c7a9ef91b6fe8d98ff774f46bff4174

Date

1918-12-29
1914-01-15

Type

Story

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1914-01-15

End

1918-12-29

Language

mul

Agent

Eckhard Reuter | europeana19141918:agent/0c7a9ef91b6fe8d98ff774f46bff4174
Kurt Alexander Reuter | europeana19141918:agent/8e72da11c657031bc927f3ee8b94586a
Hans Richard Reuter | europeana19141918:agent/a84e3ec1acf79b8ec80da2b8b6ca8226

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