Tagebuch in Gabelsberger-Kurzschrift von Alwin Metz
Tagebuch in Gabelsberger-Kurzschrift von Alwin Metz; dazugehörige Stenobücher: (1) Systemurkunde der Gabelsbergerschen Stenographie; (2) Lehrgang der Stenotachygraphie (Eng-Schnellschrift).
Alwin Metz führte nach der Gefangenschaft, auf dem Weg von Sibirien nach Thüringen zurück, ein Tagebuch in alter Gabelsberger-Kurzschrift (Vorläufer der heutigen Stenografie/Einheitsschrift), das Reinhart Metz versucht hat zu übersetzen, jedoch, obwohl ihm sein Vater die heutige Stenografie beibrachte (unterscheidet sich von der alten), es nicht geschafft hat, dieses zu übersetzen. Sein Vater benutzte zudem eigene Stenozeichen, was die ganze Sache noch erschwert.
Mittlerweile konnte das Tagebuch übersetzt werden und gibt Aufschlüsse darüber, wie Alwin Metz zwischen 1919 und 1920 zurück nach Deutschland kam. Geführt hatte er das Tagebuch vom 1. Januar 1919 bis zum 28. Juli 1920; es schließt mit den Worten: Abfahrt. Gute Verpflegung. Deutsches Kommisbrot.
Der spätere Lehrer Alwin Metz, geb. am 2. Januar 1896 in Oppurg, Thüringen, absolvierte vom 7. Januar 1914 bis zum 1. Oktober 1914 seine Reservistenausbildung an verschiedenen Orten. Als Kriegsfreiwilliger meldete er sich 1914 zum Heeresdienst.
Er diente im 9. Bataillon des 224. Reserve-Infanterie-Regiments und war zunächst bis zum 18.12.1914 an der Westfront in Frankreich im Einsatz.
Im Dezember 1914 wurde er in die Karpaten verlegt. Bei einem Gefecht gegen russische Soldaten in der Nacht zum 1. Februar 1915 erlitt er einen Unterleibsdurchschuss und wurde bei Tuchla gefangengenommen. Sein Lazarett befand sich in Stryj, in der Nähe von Lemberg.
Metz wurde nach seinem Aufenthalt im Lazarett in Stryj über Brody, Kiew und die Krim nach Moskau gebracht (März 1915). Ab November 1915 war er in Blagoweschtschensk am Amur (Благове́щенск) interniert, nahe der chinesischen Grenze. Aus seinen Aufzeichnungen gehen weitere Zwischenstationen in Petropawlosk, Omsk, Tobolsk, Tjumen und Nowo Nikolajewsk hervor (August bis November 1915).
In Blagoweschtschensk war er Leiter der Lagerbibliothek (Bücherwart und Inventarverwalter) und gründete auch einen Chor oder eine Laienspielgruppe. Metz war maßgeblich an der Gestaltung des Lagerlebens beteiligt und an der Freizeitgestaltung der Mitgefangenen.
Im Juli 1916 berichtete er über Lungen- und Rippenfellentzündungen, die er aber überstanden hatte. Seine Eltern schickten ihm Geld und Tabak. Während Metz´ Gefangenschaft in Russland, befand sich bei seinen Eltern in Oppurg ein russischer Kriegsgefangener, der sich mit einem Brief vom 1. Februar 1918 an Alwin wendete.
Spätestens ab Mai 1919 befindet sich Alwin Metz in dem Kriegsgefangenenlager in Zairkutny-Gorodok bei Irkutsk.
Alwin Metz wurde während seines Rückwegs in die Heimat mehrfach zurückgeschickt. Wahrscheinlich war es nicht der offizielle Rücktransport, sondern eine Flucht aus dem Lager, bei der er wieder gefangen genommen und ins Lager zurückgeschickt wurde.
Alwin Metz kehrte im Juli 1920 nach Hause zurück. Während seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft auf dem Weg von Sibirien nach Thüringen zurück, führte er ein Tagebuch, dass er in alter Gabelsberger Stenografie verfasste. Am 27. Juli 1920, einem Sonntag, erreichte er neutrales deutsches Gebiet. Bereits am 6. Juli 1920 entließ man ihn offiziell aus der Armee.
Zurück in der Heimat unterhielt Alwin Metz in Briefen Kontakt zu ehemaligen Mitgefangenen. Ihm wird nachträglich am 1. Dezember 1921 vom Weimarischen Krieger- und Vereinsbundes die Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes sowie im Juni 1921 das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen.
Er erzählte, dass er, wenn es überhaupt mal Zucker im Lager für die Gefangenen gab, sich dann ein ganzes Stück Zucker in den Mund gesteckt, es möglichst lange im Mund behalten und so seinen Tee getrunken hatte.
1947 ist Alwin Metz von Russen gefangengenommen worden und wurde in ein Auffanglager bei Buchenwald gebracht. Dort erlitt er eine Pferdefleischvergiftung und wurde während eines Transports in diesem Zustand aus dem Zug geworfen.
Metz hielt zahlreiche Vorträge über seine Kriegsgefangenenzeit in Sibirien vor interessierten Bürgern und Einwohnern in Oppurg und in Neustadt und als Lehrer vor Schülern. Er war bei verschiedenen Vereinen aktiv (Imker, Geflügelzüchter, Kaninchenzüchter).
Alwin Metz zog als kriegsbegeisterter Soldat in den Krieg, um gegen die Russen als Feinde zu kämpfen und kehrte nach über fünf Jahren in Gefangenschaft als Freund der Russen und des russischen Reiches zurück.
CONTRIBUTOR
Reinhart Metz
DATE
1920-06-04 - 1920-07-02
LANGUAGE
deu
ITEMS
60
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Rückkehr nach Deutschland: Übersetzung von Alwin Metz´ Tagebuch in Gabelsberger-Kurzschrift
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Der spätere Lehrer Alwin Metz, geb. am 2. Januar 1896 in Oppurg, Thüringen, absolvierte vom 7. Januar 1914 bis zum 1. Oktober 1914 seine Reservistenausbildung an verschiedenen Orten. Als Kriegsfreiwilliger meldete er sich 1914 zum Heeresdienst. Er diente im 9. Bataillon des 224. Reserve-Infanterie-Regiments und war zunächst bis zum 18. Dezember 1914 an der Westfront in Frankreich im Einsatz. Im Dezember 1914 wurde er in die Karpaten verlegt. Bei einem Gefecht gegen russische Soldaten in der Nacht zum 1. Februar 1915 erlitt er einen Unterleibsdurchschuss und wurde bei Tuchla gefangengenommen. Sein Lazarett befand sich in Stryj, in der Nähe von Lemberg. Metz wurde nach seinem Aufenthalt im Lazarett in Stryj über Brody, Kiew und die Krim nach Moskau gebracht (März 1915). Ab November 1915 war er in Blagoweschtschensk am Amur (Благове́щенск) interniert, nahe der chinesischen Grenze. Aus seinen Aufzeichnungen gehen weitere Zwischenstationen in Petropawlosk, Omsk, Tobolsk, Tjumen und Nowo Nikolajewsk hervor (August bis November 1915). In Blagoweschtschensk war er Leiter der Lagerbibliothek (Bücherwart und Inventarverwalter) und gründete auch einen Chor oder eine Laienspielgruppe. Metz war maßgeblich an der Gestaltung des Lagerlebens beteiligt und an der Freizeitgestaltung der Mitgefangenen. Spätestens ab Mai 1919 befindet sich Alwin Metz in dem Kriegsgefangenenlager in Zairkutny-Gorodok bei Irkutsk. Während seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft auf dem Weg von Sibirien nach Thüringen zurück, führte er ein Tagebuch. Am 11. April 1920 ging es von Irkutsk nach Omsk, wo er Ende des Monats ankam. Anfang Juli kam Metz in Lublinskaja an, weitere Stationen waren Jekaterinenburg (9. Juli), Perm (10. Juli), Baui (13. Juli), Joslaw (14. Juli) und Moskau, wo er mehrere Tage Aufenthalt hatte und sich die Stadt und Theaterstücke ansah (15. bis 22. Juli). Ende Juli kam Metz nach Jamburg bei St. Petersburg und erwähnt die Festung der Deutschen Ordensritter, wo er einen Spaziergang auf den Mauern unternahm. Am 27. Juli 1920, einem Sonntag, erreichte er neutrales deutsches Gebiet. Dazu schreibt Metz: Sonntag, der erste Sonntag auf neutralem deutschen Gebiet. Wir sind noch nicht frei, wir sind gestern noch mit Eskorte marschiert, aber der deutsche Dampfer draußen ist nicht weit. Nachmittag Verladen auf dem Dampfer Rügen fährt ab mit den Österreichern und Ungarn, wir erst mit unserem LKW am nächsten Tag. Zurück in der Heimat unterhielt Alwin Metz in Briefen Kontakt zu ehemaligen Mitgefangenen. Ihm wird nachträglich am 1. Dezember 1921 vom Weimarischen Krieger- und Vereinsbundes die Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes sowie im Juni 1921 das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. 1947 ist Alwin Metz von Russen gefangengenommen worden und wurde in ein Auffanglager bei Buchenwald gebracht. Dort erlitt er eine Pferdefleischvergiftung und wurde während eines Transports in diesem Zustand aus dem Zug geworfen. Metz hielt zahlreiche Vorträge über seine Kriegsgefangenenzeit in Sibirien vor interessierten Bürgern und Einwohnern in Oppurg und in Neustadt und als Lehrer vor Schülern. Er war bei verschiedenen Vereinen aktiv (Imker, Geflügelzüchter, Kaninchenzüchter). Alwin Metz zog als kriegsbegeisterter Soldat in den Krieg, um gegen die Russen als Feinde zu kämpfen und kehrte nach über fünf Jahren in Gefangenschaft als Freund der Russen und des russischen Reiches zurück. || (1) Portrait-Zeichnung von Alwin Metz (2) Übersetzung des Tagebuchs von Awin Metz, das in Gabelsberger-Kurzschrift von ihm verfasst wurde. Das Tagebuch führte er vom 1. Januar 1919 bis zum 28. Juli 1920. Alwin Metz begann das Tagebuch zu schreiben, als er sich noch in russischer Gefangenschaft befand und führte es während seines Weges von Sibirien nach Thüringen zurück weiter. Da das Tagebuch in alter Gabelsberger-Kurzschrift (Vorläufer der heutigen Stenografie/Einheitsschrift) vorlag, konnte es zunächst nicht übersetzt werden, da nur Wenige diese Art der Stenografie beherrschen. Reinhart Metz versuchte es zu übersetzen, scheiterte jedoch, obwohl ihm sein Vater die heutige Stenografie beibrachte. Sein Vater benutzte zudem eigene Stenozeichen, was die ganze Sache noch erschwerte. Mittlerweile konnte das Tagebuch übersetzt werden und gibt Aufschlüsse darüber, wie Alwin Metz zwischen 1919 und 1920 zurück nach Deutschland kam. Es schließt mit den Worten: Abfahrt. Gute Verpflegung. Deutsches Kommisbrot.
Auszeichnungen von Alwin Metz
7 Items
Auszeichnungen, Besitzzeugnisse und Soldatenmarke von Alwin Metz: ********************************************************************************** (1) Besitzzeugnis für das Verwundetenabzeichen in schwarz ********************************************************************************** (2) Soldatenmarke von Alwin Metz ********************************************************************************** (3) Besitzzeugnis für die Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes, 1. Dezember 1921 ********************************************************************************** (4) Schreiben über die Übersendung des Eisernen Kreuzes II. Klasse nebst Besitzzeugnis, 17. Juni 1921 ********************************************************************************** (5) Besitzzeugnis Eisernes Kreuz II. Klasse, 17. Juni 1921 ********************************************************************************** (6) Besitz-Urkunde für die Denkmünze der Gemeinde Oppurg, 12. März 1921 ********************************************************************************** || Der spätere Lehrer Alwin Metz, geb. am 2. Januar 1896 in Oppurg, Thüringen, absolvierte vom 7. Januar 1914 bis zum 1. Oktober 1914 seine Reservistenausbildung an verschiedenen Orten. Als Kriegsfreiwilliger meldete er sich 1914 zum Heeresdienst. Er diente im 9. Bataillon des 224. Reserve-Infanterie-Regiments und war zunächst bis zum 18.12.1914 an der Westfront in Frankreich im Einsatz. Im November/Dezember 1914 wurde er in die Karpaten verlegt. Bei einem Gefecht gegen russische Soldaten in der Nacht zum 1. Februar 1915 erlitt er einen Unterleibsdurchschuss und wurde bei Tuchla gefangen genommen. Sein Lazarett befand sich in Stryj, in der Nähe von Lemberg. Metz wurde nach seinem Aufenthalt im Lazarett in Stryj über Brody, Kiew und die Krim nach Moskau gebracht (März 1915). Ab November 1915 war er in Blagoweschtschensk am Amur (Благове́щенск) interniert, nahe der chinesischen Grenze. Aus seinen Aufzeichnungen gehen weitere Zwischenstationen in Petropawlosk, Omsk, Tobolsk, Tjumen und Nowo Nikolajewsk hervor (August bis November 1915). Als Metz nach Blagoweschtschensk verlegt wurde, war er Leiter der Lagerbibliothek (Bücherwart und Inventarverwalter) und gründete auch einen Chor oder eine Laienspielgruppe. Metz war maßgeblich an der Gestaltung des Lagerlebens beteiligt und an der Freizeitgestaltung der Mitgefangenen. Spätestens ab Mai 1919 befand sich Alwin Metz in dem Kriegsgefangenenlager in Zairkutny-Gorodok bei Irkutsk. Alwin Metz wurde während seines Rückwegs in die Heimat mehrfach zurückgeschickt. Wahrscheinlich war es nicht der offizielle Rücktransport, sondern eine Flucht aus dem Lager, bei der er wieder gefangen genommen und ins Lager zurückgeschickt wurde. 1920 verließ Alwin Metz endgültig das Lager und kehrte am 2. Juli 1920 nach Hause zurück. Vier Tage später, am 6. Juli 1920, entließ man ihn offiziell aus der Armee. Während seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft, vom 4. Juni bis zum 2. Juli 1920, auf dem Weg von Sibirien nach Thüringen zurück, führte er ein Tagebuch, dass er in alter Gabelsberger Stenografie verfasste. Zurück in der Heimat unterhielt Alwin Metz in Briefen Kontakt zu ehemaligen Mitgefangenen. Ihm wurde nachträglich am 1. Dezember 1921 vom Weimarischen Krieger- und Vereinsbundes die Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes sowie im Juni 1921 das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Metz hielt zahlreiche Vorträge über seine Kriegsgefangenenzeit in Sibirien vor interessierten Bürgern und Einwohnern in Oppurg und in Neustadt und als Lehrer vor Schülern. Er war bei verschiedenen Vereinen aktiv (Imker, Geflügelzüchter, Kaninchenzüchter). Alwin Metz zog als kriegsbegeisterter Soldat in den Krieg, um gegen die Russen als Feinde zu kämpfen und kehrte nach über fünf Jahren in Gefangenschaft als Freund der Russen zurück.
Gedicht von Alwin Metz verfasst während russischer Kriegsgefangenschaft in Blagoweschtschensk
1 Item
Alwin Metz, geb. am 2. Januar 1896 in Oppurg, Thüringen, besuchte nach der Schulzeit in seiner Geburtsstadt ein Lehrerseminar in Weimar. Im Anschluss daran absolvierte er vom 7. Januar 1914 bis zum 1. Oktober 1914 seine Reservistenausbildung an verschiedenen Orten. Als Kriegsfreiwilliger meldete er sich 1914 zum Heeresdienst. Er diente im 9. Bataillon des 224. Reserve-Infanterie-Regiments und war zunächst bis zum 18.12.1914 an der Westfront in Frankreich im Einsatz. Im Dezember 1914 wurde er in die Karpaten verlegt. Bei einem Gefecht gegen russische Soldaten in der Nacht zum 1. Februar 1915 erlitt er einen Unterleibsdurchschuss und wurde bei Tuchla gefangengenommen. Sein Lazarett befand sich in Stryj, in der Nähe von Lemberg. Metz wurde nach seinem Aufenthalt im Lazarett in Stryj über Brody, Kiew und die Krim nach Moskau gebracht (März 1915). Ab November 1915 war er in Blagoweschtschensk am Amur (Благове́щенск) interniert, nahe der chinesischen Grenze. Aus seinen Aufzeichnungen gehen weitere Zwischenstationen in Petropawlosk, Omsk, Tobolsk, Tjumen und Nowo Nikolajewsk hervor (August bis November 1915). In Blagoweschtschensk war er Leiter der Lagerbibliothek (Bücherwart und Inventarverwalter) und gründete auch einen Chor oder eine Laienspielgruppe. Metz war maßgeblich an der Gestaltung des Lagerlebens beteiligt und an der Freizeitgestaltung der Mitgefangenen. Trotzdem war er mehrfach verzweifelt und unglücklich. Er schrieb sogar, dass er geweint habe. Eine Krankenschwester von Walsleben unterhielt sich viel mit ihm und aus dieser Zeit stammt das Gedicht Heimatsehnsucht aus Sibirien. Spätestens ab Mai 1919 befand sich Alwin Metz in dem Kriegsgefangenenlager in Zairkutny-Gorodok bei Irkutsk. Alwin Metz wurde während seines Rückwegs in die Heimat mehrfach zurückgeschickt. Wahrscheinlich war es nicht der offizielle Rücktransport, sondern eine Flucht aus dem Lager, bei der er wieder gefangen genommen und ins Lager zurückgeschickt wurde. 1920 verließ Alwin Metz endgültig das Lager und kehrte am 2. Juli 1920 nach Hause zurück. Vier Tage später, am 6. Juli 1920, entließ man ihn offiziell aus der Armee. Während seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft, vom 4. Juni bis zum 2. Juli 1920, auf dem Weg von Sibirien nach Thüringen zurück, führte er ein Tagebuch, dass er in alter Gabelsberger Stenografie verfasste. Zurück in der Heimat unterhielt Alwin Metz in Briefen Kontakt zu ehemaligen Mitgefangenen. Ihm wurde nachträglich am 1. Dezember 1921 vom Weimarischen Krieger- und Vereinsbundes die Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes sowie im Juni 1921 das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Nach dem Krieg schloss er seine Ausbildung zum Lehrer ab und übernahm ab 1942 die Leitung der Berufsschule in Neustadt/Orla. Gleichzeitig war er für die SA politisch tätig und ab 1933 Mitglied in der NSDAP. Bereits 1922 ehelichte er Hedwig Vollrath und es kommen die drei Kinder Annemarie (*1925), Ortwin (*1933) und Reinhart (*1935) zur Welt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs absolviert Metz kurzzeitig bis 1940 Kriegsdienst für das Landesschützenbataillon. 1947 wurde Alwin Metz von Russen gefangengenommen und in ein Auffanglager bei Buchenwald gebracht. Dort erlitt er eine Pferdefleischvergiftung und wurde während eines Transports in diesem Zustand aus dem Zug geworfen. Metz hielt zahlreiche Vorträge über seine Kriegsgefangenenzeit in Sibirien vor interessierten Bürgern und Einwohnern in Oppurg und in Neustadt und als Lehrer vor Schülern. Er war bei verschiedenen Vereinen aktiv (Imker, Geflügelzüchter, Kaninchenzüchter). Nach seinem erfolgreichen Entnazifizierungsverfahren, erfolgte 1954 die Wiedereinstellung in den Grundschuldienst, den Metz 1961 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste ehe er fünf Jahre später, am 6. August 1966, starb. Alwin Metz zog als kriegsbegeisterter Soldat in den Krieg, um gegen die Russen als Feinde zu kämpfen und kehrte nach über fünf Jahren in Gefangenschaft als Freund der Russen und des russischen Reiches zurück. || Heimatsehnsucht aus Sibirien, verfasst von Alwin Metz in russischer Kriegsgefangenschaft in Blagoweschtschensk .