Freimaurer-Lazarett Zu den drei Weltkugeln
Die Aufnahme zeigt Sanitätssoldaten und vier Frauen der freiwilligen Krankenpflege. Die Absenderangabe Berlin, Splittgerbergasse 3 (die Straße existiert heute nicht mehr) und der Poststempel Vereins-Lazarett zu den drei Weltkugeln dokumentieren den Aufnahmeort: das Gebäude der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“, der ältesten Großloge der Freimaurer in Deutschland. Sie war 1740 auf Initiative des preußischen Königs Friedrich II. (des Großen) gegründet worden. Die Logenmitglieder hatten das Logenhaus zu Kriegsbeginn dem Roten Kreuz zur Einrichtung eines Lazaretts zur Verfügung gestellt.++++++ Absender der Feldpostkarte mit dem Tagesstempel 25.1.15 7-8 N (also zwischen 7 und 8 Uhr nachmittags abgestempelt) ist Wehrmann Behrmann. Empfänger war mein Urgroßvater Johannes Hinrichs, Kaufmann in Zeven im Bezirk Bremen. Als Ersatzreservist war er knapp sechs Monate nach Kriegsausbruch noch immer nicht eingezogen worden. Deshalb schreibt sein Freund Behrmann: Ich warte schon auf dein kommen kommst sicher doch bei der Garde, eine ironische Anspielung auf die Körpergröße von Johannes Hinrichs, der mit 1,62 cm nicht gerade Gardemaß hatte. Kurz nach Erhalt der Karte wurde Johannes Hinrichs zur Infanterie eingezogen (s. weiteren Beitrag http://www.europeana1914-1918.eu/de/contributions/7140).
Home Front
Medical
Photograph
Kriegslazarett in einem Berliner Logenhaus der Freimaurer
52.52000659999999,13.404953999999975
Berlin
CONTRIBUTOR
Rolf Kranz
DATE
/
LANGUAGE
deu
ITEMS
2
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Drei Freunde
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Das Foto zeigt rechts meinen Großvater Heinrich Müller (Uniform des 7. Kürassierregiments) und links seinen Bruder Otto Müller (mit Schirmmütze, Uniform des Fußartillerie-Regiment Encke (Magdeburg.) No.4, 1. Bataillon). Der Matrose in der Mitte ist ihr gemeinsamer Freund Otto Peine. Alle drei waren Bartensleber. Wann der gemeinsame Urlaub war ist nicht überliefert, wahrscheinlich im Sommer 1915 oder 1917. Die nachfolgenden Fotos stehen in einem Bezug zu den drei Männern: Otto Müller war Munitionsfahrer vor Verdun. Von ihm stammen die Verdunsteine. Wo sie gefertigt wurden ist nicht bekannt. Der Text lautet: Eisernen Gruhs(sic) nach Verdun, 1916 und der Schreibfehler lässt vermuten, dass die Steine in Frankreich aus einem einheimischen Kalkstein geschnitten wurden. Die Gestaltung ist fast identisch, es sind aber jeweils handgefertigte Unikate. Das nächste Foto zeigt eine Hälfte der Erkennungsmarke meines Großvaters. Dass sie nur zur Hälfte überliefert ist verwundert, da Heinrich Müller, wie auch sein Bruder Otto aus dem Krieg zurück kehrten. Ihr Freund Otto Peine hatte dieses Glück nicht. Er war Oberheizer (Maschinenmaat) auf einem U-Boot der Kaiserlichen Marine. Der Überlieferung nach (Quelle: meine Großmutter Erna Müller) rettete er bei einem Brand auf dem Boot mehrere Kameraden und erlag im Lazarett in Kiel seinen Verbrennungen. Sein Leichnam wurde nach Klein Bartensleben überführt. An ihn erinnert nur noch das Foto mit seinen Freunden und der Eintrag im Sterberegister des Kirchenbuches. Sein Name auf dem Gefallenendenkmal an der Kirche ist längst verwittert...
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