Johann Beerens erfährt in Montevideo vom Tod seines Bruders Otto
Der Verfasser dieses Briefes, Johann Behrens, war bei der Bremer Reederei DDG Hansa beschäftigt, zunächst als 1. Maschinist und dann als 1. Offizier. Zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges befand er sich in Südamerika. Aufgrund der Blockade der Seewege konnten Schiff und Besatzung nicht wieder nach Deutschland zurück und mussten dort vier Jahre lang das Kriegsende abwarten. Die Mannschaft wurde in dieser Zeit bei in Südamerika lebenden deutschen Familien untergebracht, Johann Behrens beispielsweise in Buenos Aires und Montevideo.
Otto Behrens, einer seiner Brüder, war 1914 Pastor in Neidhartshausen. Er meldete sich freiwillig an die Front, wurde Leutnant und Kompanieführer. Am 22. Oktober 1916 ist Otto Behrens in Frankreich an der Somme gefallen und dort beerdigt. In dem Brief an meine liebe Lina, Johann Beerens´ Frau, schreibt er über die Gefühle, die ihn zum Tod seines Bruders bewegen, von dem er gerade durch seine Familie erfahren hatte.
In seinem Schreiben geht er auf dessen Lebensweg vom Geistlichen zum Soldaten ein. Als Andenken bittet er um ein Bild seines Bruders, einen möglichen Nachruf der Gemeinde sowie die Ehrenzeichen. Jedoch wolle er diese Dinge der Mutter lassen, sollte diese sie ebenfalls wollen. Von unseren lieben Kleinen bittet er, für den Onkel Otto eine Eiche zu pflanzen, um die Erinnerung an unseren teuren Gefallenen und die große Zeit lebendig zu halten.
Brief von Johann Behrens vom 29. Januar 1917 aus Montevideo zum Tod des Bruders, der in Frankreich gefallen war; Abschrift des Briefes.
CONTRIBUTOR
Rolf Kröger
DATE
1917-01-29
LANGUAGE
deu
ITEMS
6
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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