Die Kriegserlebnisse des Fernschreibers Hugo Honrath in Rumänien
Grünes Fotoalbum, enthält Fotografien, Aufzeichnungen und Dokumente zur Geschichte Hugo Honraths vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg, sowie den Militärpass, verschiedene Dokumente (Verpflegungsschein, Militär-Fahrschein III. Klasse, Urlaubsschein), Propagandablätter Deutsch/Rumänisch und eine Druckschrift über den Feldzug der 9. Armee gegen Rumänien 1916/1917, der den Verlauf des Feldzugs beschreibt, alles aus seinem Besitz.
Die Sammlung dokumentiert das Leben des Hugo Honrath (1897-1984) von seinem Schulabschluss in Bleifeld bei Hoffnungstal bis zu seinem Tod in Bonn 1984. Während des Kriegs war er Telegrafist in Rumänien. Zunächst kam er zum Telegrafen Bataillon 3 in Koblenz, am 18.12.1914 musste er schon zur Armee-Fernsprech-Abteilung in Rumänien ausrücken. Nach Aufenthalten in Buzau und Ploesti, war er als Fernschreiber in Rimnicul-Sarat dauerhaft stationiert.
In seinen Erinnerungen beschreibt er die Zeit in Rimnicul-Sarat, z.B. dass der Wehrsold nur in rumänischer Währung ausgezahlt wurde und dass als Fremdsprache meist französisch benutzt wurde. Er weist auf die damals bestehenden engen kulturellen Verbindungen mit Frankreich hin. So nannte man beispielsweise Bukarest auch Klein-Paris. Unter den Fotografien befindet sich auch eine Abbildung der Villa Lupescu, in der die Operationsabteilung des Armee-Oberkommandos mitsamt des Oberbefehlshabers General von Falkenhayn untergebracht war.
In einer weiteren Anekdote erzählt er von dem Umstand, dass die deutschen Soldaten freundlich von den Rumänen behandelt wurden, da die von der deutschen Armee vertriebenen russischen Soldaten beim Rückzug geplündert und gebrandschatzt hätten.
Honrath erkrankte an Typhus und konnte daher Heimaturlaub machen. Am 20.06.1918 wurde er per Eisenbahntransport an die Westfront (u.a. in Marl) geschickt.
Auf einem weiteren Bild ist die Ausstattung der Telegrafentruppe zu sehen, zur Paradeuniform gehörte die typische Kopfbedeckung des Tschako. Anschließend wurde Honrath wieder an die Ostfront versetzt, in die Ukraine, obwohl der Krieg mit Russland schon beendet war. Der Grund war ein Hilfegesuch der ukrainischen Regierung. Da die Leitung sehr störanfällig war, wurde er von der Nachricht über das Ende des Krieges im November 1918 überrascht. Über Umwege kam er wieder ins Deutsche Reich, während der Bahnfahrt aber mit der Waffe im Anschlag in höchster Alarmbereitschaft, nach Essen, das schon besetzt war. Hugo Honrath meldete sich zum Dienst im Telegrafenamt und wurde wieder eingesetzt.
CONTRIBUTOR
Klaus Goldammer
DATE
1916-11-14 - 1918-11
LANGUAGE
deu
ITEMS
59
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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