Jakob Delilles Kriegsgedicht an seine Frau
Insgesamt 5 Fotos, schwarz-weiß Aufnahmen, und 9 auf der Schreibmaschine geschriebene Seiten, Text in Gedichtform, verfasst von Jakob Delille, 1914 in Frankreich.
Jakob Delille (ca. 1885-1947) begann 1909 seine militärische Ausbildung. Er wurde 1914 eingezogen, und als Reservist im 29. Regiment an die Westfront geschickt. Von dort schrieb er 1914 ein langes Gedicht mit dem Titel „Kriegs-Erlebnisse eines Reservisten“ an seine Frau, in dem er sich mit seinen Kriegserlebnissen auseinandersetzt. Voller Nationalstolz, Fanatismus und Hass gegen den Feind berichtet er ihr, wie sie den „brotlosen Franzosen“ verjagt haben oder wie dieser keine Chance habe gegen den Schneid deutscher Soldaten. Jakob war mit großer Überzeugung in den Krieg für Deutschland gezogen und obwohl er den Stellungskrieg im Westen aus erster Hand miterlebte, enthält sein Gedicht keinerlei Bemerkungen über die Schrecken dieses Grabenkrieges. Jakob verbrachte im Laufe des Krieges einige Zeit, vermutlich wegen einer ansteckenden Krankheit, im Lazarett und kehrte 1918 nach Hause zurück.
CONTRIBUTOR
Armin Floss
DATE
- 1918
LANGUAGE
deu
ITEMS
19
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
Discover Similar Stories
Otto Fiedler schreibt an seine Frau Ludmilla
2 Items
Auf der Schwarzweiß-Fotografie abgebildet ist die Kompanie Oberlausitzer Landstrurm Kriegsjahr 1914/15. Otto Fiedler ist in der 2. Reihe von oben, die 3. Person von links. Postkarte ist datiert auf den 13.09.1915. || Der Rekrut Otto Fiedler diente im 1. Ersatz-Bataillon des 178. Infanterieregiments (1. Rekruten-Depot) und schickte seiner Frau Ludmilla in Neusalza am 13.09.1915 eine Postkarte. Darin ließ er sie wissen, dass er im Depot angekommen ist.
Feldpost vom Oberleutnant Hugo Protivensky an seine Frau
73 Items
Feldpost von Hugo Protivensky an seine Frau Maria in Berlin. || Hugo Protivensky war während des Krieges Oberleutnant im K.u.k. Feldkanonenregiment 26 aus Theresienstadt. Dort heiratete er auch am 15. August 1914 Maria von Cziegler, die zwar in der Nähe von Dresden geboren wurde, jedoch einem alten ungarischen Adelsgeschlecht entstammte. Der Titel wurde der Familie jedoch nach dem Ersten Weltkrieg aberkannt. Maria galt als sehr gebildete Frau. Das Ehepaar lebte in Berlin und blieb kinderlos. Zu den Hinterlassenschaften des wohlhabenden und weit gereisten Paares gehört auch Post aus Hotels von Neapel oder Monaco.
Alt Detert Deterts schreibt an seine Frau Lina
22 Items
Feldpostkarten von Alt Detert Deterts mit Fotomotiven, die u.a. ihn an der Front und seine Kameraden zeigen. || Alt Detert Deterts wurde 1887 in der Krummhörn (Ostfriesland) geboren und verlebte dort seine gesamte Kindheit. Er arbeitete als Müller und besaß einen eigenen Mühlenbetrieb im Landkreis Wesermarsch. Im August 1914 wurde er eingezogen, in Oldenburg eingekleidet, auf Borkum als Reservist der 6. Kompanie des Infanterie-Regiments 79 stationiert und im Anschluss an die Westfront beordert. Er geriet im Verlaufe des Krieges in französische Kriegsgefangenschaft, kam nach Romans (Romans-sur-Isère) und wurde später wegen Krankheit in die Schweiz verlegt. Deterts gehörte zu einer Anzahl von Kranken, die im Sommer 1918 nach Davos gekommen sind (die Schweiz nahm verwundete Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten in verschiedenen Luftkurorten auf). Dort wurde er auf Lungenkrankheiten untersucht (in seiner Familie seien wohl schon Fälle von Schwindsucht vorgekommen). Er habe sich laut Familienüberlieferung fortan auch bemüht, krank auszusehen. Während seiner Gefangennahme spielte auch das Thema Menschenrechte eine große Rolle. In seinen Berichten schildert er zudem alle Schattierungen der Gefangenschaft. Seine Erinnerungen an den Krieg verfasste Alt Detert Deterts nach dem Krieg, wahrscheinlich nach 1925, und orientierte sich möglicherweise auf Grund der enormen Detailkenntnis anhand eines nicht mehr vorhandenen Tagebuchs (oder mehrerer Tagebücher). Im Frühjahr des Jahres 1919 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen und kehrte zu seiner Frau Lina Deterts, geb. Lösekann (Heirat am 14. September 1913), nach Hause zurück. 1932 erhängte sich Alt Detert Deterts in seiner Sägemühle. Nach dem Mittagessen sagte er auf Plattdeutsch: Ich häng mich auf. Um 13 Uhr setzte er seine Ankündigung in die Tat um und erhängte sich in seiner Mühle. Gefolgt, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen, war ihm niemand. Alt Detert Deterts Motive für seinen Suizid sind unklar, möglich ist, dass die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Zeit ihn zu diesem radikalen Schritt zwangen.