Die Schülerin Toni Edelmeier schreibt über den Krieg
Der Schüler Toni Edelmeier schrieb vom 9. Mai 1917 bis zum 20. Februar 1918 mehrere Aufsätze zum Thema Krieg. In dem Aufsatz „Erzählung einer Feldpostschachtel“ ist die Rede von einem (fiktiven) Landsturmmann Edelmeier, der im Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 53 dient. Da sich ihr Vater zu dieser Zeit im Krieg an der Westfront befand, ließ sich Toni wahrscheinlich beim Verfassen der Aufsätze von den Nachrichten ihers Vaters inspirieren. Dieser hatte sein Tochter im August 1917 (in der Zeit, als die Aufsätze entstanden) eine Feldpostkarte geschickt.
Als die Postkarte gesendet wurde, müsste sich der Vater in Chemin des Dames aufgehalten haben, ein Höhenzug im Dreieck der Städte Laon, Soissons und Reims im Norden Frankreichs. Chemin des Dames gehörte zu den stark umkämpften Gebieten an der Westfront während des Ersten Weltkriegs. Die meisten Dörfer in dieser Region waren bei Kriegsende vollständig zerstört. Ob es sich beim Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 53 um die tatsächliche Einheit des Vaters handelt, lässt nicht mehr sicher sagen.
Zu den interessanten Aspekten des Aufsatzheftes gehört der Kontrast zwischen der Realität und der Wahrnehmung des Kindes durch die Propaganda. Laut Familienüberlieferung habe man während des Krieges Hunger gelitten, Kinder seien zu Verwandten gegangen, um etwas zu essen zu bekommen.
Ein lilafarbenes Aufsatzheft, das am 9. Mai 1917 begonnen und am 20. Februar 1918 beendet wurde. Im Aufsatzheft sind 15 Aufsätze handschriftlich aufgezeichnet.
CONTRIBUTOR
Gertrud Thelen
DATE
1917-05-09 - 1918-02-20
LANGUAGE
deu
ITEMS
27
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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