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französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir
können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim
machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst davon überzeugen
können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem
lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun
endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider
wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum
letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern
und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, vielleicht,
daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat
geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsgeschenk.
Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die französische
Zeitung "Le Progrès" am 12. November 1918 folgenden
Leitartikel:
F i n i !
Nous vivions depuis trois jours dans une angoisse
épuisante !
Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C'est
fait ! L'armistice est signé ! Il est onze heures :
Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie
immense, une joie allègre d'enfant fait frémir nos
doigts et bondir nos cœurs.
Finis les massacres, les râles sur la plaine, les
coups de poignards dans l'obscurité des reconnaissances
est le ruissellement rouge de la jeunesse. L'humanité
va redevenir humaine. - -
Finis la séparation des couples, l'accablement des
adieux, les longues absences pleines de noires pensées:
il va être permis de s'aimer tout près, cœur à cœur.
Finis pour nous, ceux de l'arrière, la lenteur des
Jours et les cauchemars des nuits, l'alternanie des
bonnes et des fâcheuses nouvelles, l'attente des messages
qu'on espère et qu'on redoute. Finie la craindre
pour notre partie.
Finis je pense, ses suspictions d'homme à homme,
de partie à partie, car dans le doute, nous avons quelquefois
négligé d'être juste. Finies, bien finies, ces
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années infernales, où nous n'osions pas sourir, car
la joie avait un goût d'amertume et la vie nous pésait
comme un remords. Fini tout cela ! Finie la mort ! La
vie recommance [sic]. Saluons et embrassons la vie ! -
Marquons le 11. Novembre 1918. C'est à dater de je ce jour,
que l'humanité aura recommencée de vivre, et que les
nations délivrées se seront rapprochées dans la démocratie
et dans la paix."
Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem kleinen
Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im
Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den
freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um
einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was
sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt
ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winterkleide.
Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee!
Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich
den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der
letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp,
scherzhafterweise von uns genannt General Schlipp von Schlappenheim -
kommt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich
einmal die Rede auf unsere Heimreise (schon 1916 war es so in
Cérilly) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es
immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr
1919 nach Hause kommt !" was uns natürlich immer böse machte.
Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden
würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all' die großen
Erfolge, all' die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und
Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die
Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte,
unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern
auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als
hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zeitung
las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die
Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß !
Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser
liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns,
noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße [sic] birgt.
Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
Language(s) of Transcription
LOCATION
Sommepy, Frankreich (49.2508, 4.55708)
Story Location
ABOUT THIS DOCUMENT
Document Date
Document Type
Document Description
Language of Description
Keywords
External Web Resources
People
Karl Schlipp
STORY INFORMATION
Title
Erinnerungen von Josef Nölke an den Weltkrieg
Source
UGC
Contributor
europeana19141918:agent/724f5ea3ded2341f0a9f1186af2b3161
Date
1939-05-02
1915-02
Type
Story
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1915-02
End
1939-05-02
Language
mul
Agent
Josef Nölke | europeana19141918:agent/6f7b44f6207b945c2e97a3b888452dd6
Heidrun Altenburg | geb. Sülberg | europeana19141918:agent/724f5ea3ded2341f0a9f1186af2b3161
Created
2019-09-11T08:39:18.641Z
2020-02-25T08:45:25.547Z
2013-11-27 16:08:29 UTC
Provenance
BC18
Story Description
Josef Nölke begann am 10. Mai 1920 nachträglich seine Tagebuchnotizen und Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg aufzuschreiben und mit Fotos zu versehen. Fertiggestellt und gebunden wurde es 1936.
Josef Nölke wurde im Februar 1915 als Kriegsfreiwilliger eingezogen und wurde am 20.05.1915 an die Westfront (in Sommepy/Champagne) beordert. Bereits im selben Jahr geriet er in französische Gefangenschaft. Das Tagebuch ist sehr detailliert und verfügt teilweise sogar über genaue Uhrzeitangaben. Der letzte Eintrag stammt vom 20.02.1920, dies ist der Tag, an dem seine Kriegsgefangenschaft endete.
Nölke durfte sein Fronttagebuch behalten, weil er in der Gefangenschaft Freundschaft mit einem französischen Korporal schloss, der zum Wachpersonal des Gefangenenlagers gehörte.
Am 21. April 1939 schrieb Josef Nölke an die Rheinische Landeszeitung mit der Bitte, seine Geschichte über diese Freundschaft aufzunehmen. In der Antwort der Rheinischen Landeszeitung mit Sitz in Düsseldorf vom 2. Mai 1939 wurde seine Bitte mit der Begründung abgelehnt, dass es wegen Platzmangels und der großen Materialfülle der Zeitung unmöglich sei, diesem Wunsch nachzukommen.
Ein gebundenes DIN A 4 Tagebuch in blauer Farbe. Auf dem Buchrücken sind die Daten 1915-1920 in goldener Schrift vermerkt.
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STORY INFO
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französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir
können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim
machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst davon überzeugen
können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem
lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun
endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider
wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum
letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern
und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, vielleicht,
daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat
geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsgeschenk.
Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die französische
Zeitung "Le Progrès" am 12. November 1918 folgenden
Leitartikel:
F i n i !
Nous vivions depuis trois jours dans une angoisse
épuisante !
Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C'est
fait ! L'armistice est signé ! Il est onze heures :
Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie
immense, une joie allègre d'enfant fait frémir nos
doigts et bondir nos cœurs.
Finis les massacres, les râles sur la plaine, les
coups de poignards dans l'obscurité des reconnaissances
est le ruissellement rouge de la jeunesse. L'humanité
va redevenir humaine. - -
Finis la séparation des couples, l'accablement des
adieux, les longues absences pleines de noires pensées:
il va être permis de s'aimer tout près, cœur à cœur.
Finis pour nous, ceux de l'arrière, la lenteur des
Jours et les cauchemars des nuits, l'alternanie des
bonnes et des fâcheuses nouvelles, l'attente des messages
qu'on espère et qu'on redoute. Finie la craindre
pour notre partie.
Finis je pense, ses suspictions d'homme à homme,
de partie à partie, car dans le doute, nous avons quelquefois
négligé d'être juste. Finies, bien finies, ces
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années infernales, où nous n'osions pas sourir, car
la joie avait un goût d'amertume et la vie nous pésait
comme un remords. Fini tout cela ! Finie la mort ! La
vie recommance [sic]. Saluons et embrassons la vie ! -
Marquons le 11. Novembre 1918. C'est à dater de je ce jour,
que l'humanité aura recommencée de vivre, et que les
nations délivrées se seront rapprochées dans la démocratie
et dans la paix."
Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem kleinen
Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im
Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den
freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um
einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was
sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt
ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winterkleide.
Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee!
Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich
den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der
letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp,
scherzhafterweise von uns genannt General Schlipp von Schlappenheim -
kommt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich
einmal die Rede auf unsere Heimreise (schon 1916 war es so in
Cérilly) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es
immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr
1919 nach Hause kommt !" was uns natürlich immer böse machte.
Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden
würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all' die großen
Erfolge, all' die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und
Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die
Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte,
unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern
auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als
hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zeitung
las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die
Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß !
Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser
liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns,
noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße [sic] birgt.
Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
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französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir
können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim
machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst davon überzeugen
können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem
lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun
endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider
wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum
letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern
und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, vielleicht,
daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat
geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsgeschenk.
Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die französische
Zeitung "Le Progrès" am 12. November 1918 folgenden
Leitartikel:
F i n i !
Nous vivions depuis trois jours dans une angoisse
épuisante !
Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C'est
fait ! L'armistice est signé ! Il est onze heures :
Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie
immense, une joie allègre d'enfant fait frémir nos
doigts et bondir nos cœurs.
Finis les massacres, les râles sur la plaine, les
coups de poignards dans l'obscurité des reconnaissances
est le ruissellement rouge de la jeunesse. L'humanité
va redevenir humaine. - -
Finis la séparation des couples, l'accablement des
adieux, les longues absences pleines de noires pensées:
il va être permis de s'aimer tout près, cœur à cœur.
Finis pour nous, ceux de l'arrière, la lenteur des
Jours et les cauchemars des nuits, l'alternanie des
bonnes et des fâcheuses nouvelles, l'attente des messages
qu'on espère et qu'on redoute. Finie la craindre
pour notre partie.
Finis je pense, ses suspictions d'homme à homme,
de partie à partie, car dans le doute, nous avons quelquefois
négligé d'être juste. Finies, bien finies, ces
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années infernales, où nous n'osions pas sourir, car
la joie avait un goût d'amertume et la vie nous pésait
comme un remords. Fini tout cela ! Finie la mort ! La
vie recommance [sic]. Saluons et embrassons la vie ! -
Marquons le 11. Novembre 1918. C'est à dater de je ce jour,
que l'humanité aura recommencée de vivre, et que les
nations délivrées se seront rapprochées dans la démocratie
et dans la paix."
Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem kleinen
Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im
Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den
freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um
einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was
sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt
ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winterkleide.
Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee!
Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich
den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der
letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp,
scherzhafterweise von uns genannt General Schlipp von Schlappenheim -
kommt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich
einmal die Rede auf unsere Heimreise (schon 1916 war es so in
Cérilly) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es
immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr
1919 nach Hause kommt !" was uns natürlich immer böse machte.
Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden
würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all' die großen
Erfolge, all' die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und
Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die
Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte,
unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern
auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als
hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zeitung
las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die
Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß !
Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser
liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns,
noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße [sic] birgt.
Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
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item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst davon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, vielleicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsgeschenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die französische Zeitung "Le Progrès" am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angoisse épuisante ! Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C'est fait ! L'armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d'enfant fait frémir nos doigts et bondir nos cœurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l'obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L'humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l'accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s'aimer tout près, cœur à cœur. Finis pour nous, ceux de l'arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l'alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l'attente des messages qu'on espère et qu'on redoute. Finie la craindre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d'homme à homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quelquefois négligé d'être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, où nous n'osions pas sourir, car la joie avait un goût d'amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela ! Finie la mort ! La vie recommance [sic]. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C'est à dater de je ce jour, que l'humanité aura recommencée de vivre, et que les nations délivrées se seront rapprochées dans la démocratie et dans la paix." Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem kleinen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winterkleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns genannt General Schlipp von Schlappenheim - kommt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise (schon 1916 war es so in Cérilly) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt !" was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all' die großen Erfolge, all' die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zeitung las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß ! Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns, noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße [sic] birgt. Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst davon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, vielleicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsgeschenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die französische Zeitung "Le Progrès" am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angoisse épuisante ! Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C'est fait ! L'armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d'enfant fait frémir nos doigts et bondir nos cœurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l'obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L'humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l'accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s'aimer tout près, cœur à cœur. Finis pour nous, ceux de l'arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l'alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l'attente des messages qu'on espère et qu'on redoute. Finie la craindre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d'homme à homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quelquefois négligé d'être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, où nous n'osions pas sourir, car la joie avait un goût d'amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela ! Finie la mort ! La vie recommance [sic]. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C'est à dater de je ce jour, que l'humanité aura recommencée de vivre, et que les nations délivrées se seront rapprochées dans la démocratie et dans la paix." Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem kleinen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winterkleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns genannt General Schlipp von Schlappenheim - kommt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise (schon 1916 war es so in Cérilly) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt !" was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all' die großen Erfolge, all' die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zeitung las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß ! Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns, noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße [sic] birgt. Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst davon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, vielleicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsgeschenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die französische Zeitung "Le Progrès" am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angoisse épuisante ! Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C'est fait ! L'armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d'enfant fait frémir nos doigts et bondir nos cœurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l'obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L'humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l'accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s'aimer tout près, cœur à cœur. Finis pour nous, ceux de l'arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l'alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l'attente des messages qu'on espère et qu'on redoute. Finie la craindre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d'homme à homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quelquefois négligé d'être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. " Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem klei- nen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winter- kleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns gennnt General Schlipp von Schlappen- heim - komt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise ( schon 1916 war es so in Cérilly ) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt ! " was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all ´ die großen Erfolge, all´ die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zei- tung las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß ! Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns, noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße[sic] birgt. Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. " Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem klei- nen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winter- kleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns gennnt General Schlipp von Schlappen- heim - komt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise ( schon 1916 war es so in Cérilly ) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt ! " was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all ´ die großen Erfolge, all´ die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zei- tung las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß ! Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns, noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße[sic] birgt. Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
item 194 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. " Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem klei- nen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winter- kleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns gennnt General Schlipp von Schlappen- heim - komt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise ( schon 1916 war es so in Cérilly ) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt ! " was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all ´ die großen Erfolge, all´ die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zei- tung las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß ! Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns, noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße[sic] birgt. Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. " Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem klei- nen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winter- kleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns gennnt General Schlipp von Schlappen- heim - komt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise ( schon 1916 war es so in Cérilly ) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt ! " was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all ´ die großen Erfolge, all´ die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zei- tung las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß ! Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns, noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße[sic] birgt. Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. " Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem klei- nen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winter- kleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns gennnt General Schlipp von Schlappen- heim - komt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise ( schon 1916 war es so in Cérilly ) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt ! " was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all ´ die großen Erfolge, all´ die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem ! Es war mir, als hätte man mir einen Stich ins Herz versetzt, als ich in der Zei- tung las, wie die Übergabe stattgefunden hat. Es heißt, die Flotte würde bis zum Friedensschluß interniert. Wer weiß ! Was danach noch kommt. Es ist ein Ende mit Schrecken für unser liebes Deutschland. Noch liegt die Zukunft geschlossen vor uns, noch wissen wir nicht, was sie für uns in ihrem Schooße birgt. Gott sei Dank trotz allem, daß unsere Tage hier gezählt sind
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. " Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem klei- nen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winter- kleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafterweise von uns gennnt General Schlipp von Schlappen- heim - komt mir jetzt am Kriegsende in Erinnerung. Kam nämlich einmal die Rede auf unsere Heimreise ( schon 1916 war es so in Cérilly ) oder auf ein baldiges Ende des Krieges, so hiess es immer seitens des Kameraden Schlipp: "Seid froh, wenn Ihr 1919 nach Hause kommt ! " was uns natürlich immer böse machte. Und doch ! Er hat Recht behalten. Aber, daß es einmal so enden würde, daran hatte doch niemand gedacht. Umsonst all ´ die großen Erfolge, all´ die unzähligen Opfer und das vielfache Leiden und Elend. - Die Bedingungen des Waffenstillstandes sind hart. Die Übergabe des Materials wäre zu verschmerzen, aber unsere Flotte, unbesiegt, der Stolz eines jeden Deutschen, so den Engländern auszuliefern, das ist die Krone von allem !
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. " Bozel, Mittwoch den 27. November 1918: Ich sitze an dem klei- nen Fenster unserer Küche. Unser Koch ist krank und liegt im Hospital in Moutiers. Ich habe seine Stelle übernommen. Den freien Augenblick benutze ich, um mein Tagebuch wieder um einige Seiten zu bereichern. Viel ist es ja nicht, denn was sollen wir Gefangene in diesem öden Kaff erleben ? Zumal jetzt ist es hier doppelt einsam, liegt doch schon alles im Winter- kleide. Es ist ja herrlich, all die hohen Berge voller Schnee! Aber was nutzt uns hier die Naturschönheit ? So verbringe ich den vierten Winter in der Gefangenschaft. Gottlob ist es der letzte. Ein ständiger Ausspruch eines Kameraden - Karl Schlipp, scherzhafteweise von uns gennnt General Schlipp von Schlappen
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces rechte Seite - 202 - années infernales, oû nous n´ osions pas sourir, car la joie avait un goût d´ amertume et la vie nous pésait comme un remords. Fini tout cela! Finie la mort! La vie recommance. Saluons et embrassons la vie ! - Marquons le 11. Novembre 1918. C´ est â dater de jece jour, que l´ humanité aura recommencée de vivre, et que les nations delivrées se seront rapprochées dans la démo- cratie et dans la paix. "
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces
item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem lieben deutschen Weihnachtsfest. Unsere Hoffnung, es nun endlich daheim feiern zu können, hat sich auch diesmal leider wieder nicht erfüllt. Zum vierten, aber gottseidank zum letzten Male, müssen wir es in der Gefangenschaft feiern und mehr denn je werden unsere Gedanken daheim sein, viel- leicht, daß wir dann auch schon wissen, wann es in die Heimat geht. Das wäre für uns alle hier das schönste Weihnachtsge- schenk. Anläßlich des Waffenstillstandes brachte die franzö- sische Zeitung " Le Progrès " am 12. November 1918 folgenden Leitartikel: F i n i ! Nous vivions depuis trois jours dans une angiosse épuisante: Maintenant nos poitrines oppressées respirent. C´est fait ! L ´armistice est signé ! Il est onze heures : Les coups de canons ponctuent nos phrases : Une joie immense, une joie allègre d´ entfant fait frémir nos doigts et bondir nos coeurs. Finis les massacres, les râles sur la plaine, les coups de poignards dans l ´obscurité des reconnaissances est le ruissellement rouge de la jeunesse. L´ humanité va redevenir humaine. - - Finis la séparation des couples, l´ accablement des adieux, les longues absences pleines de noires pensées: il va être permis de s´ aimer tout près, coeur à coeur. Finis pour nous, ceux de l´ arrière, la lenteur des Jours et les cauchemars des nuits, l´ alternanie des bonnes et des fâcheuses nouvelles, l´ attente des mes- sages qu´ on espère et qu´ on redoute. Finie la crain- dre pour notre partie. Finis je pense, ses suspictions d´ homme á homme, de partie à partie, car dans le doute, nous avons quuel- quefois négligé d´ être juste. Finies, bien finies, ces
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item 195 linke Seite - 201 - französischen Zeitungen nur einseitig unterrichtet sind, wir können uns leider kein zutreffendes Bild von der Lage daheim machen. Hoffen wir, daß wir uns bald selbst dsvon überzeugen können. - - Nur wenige Wochen trennen uns von unserem
English Translation
On May 10, 1920, Josef Nölke began to write down his diary notes and memories of the First World War and to add photos.
It was completed and bound in 1936.
Josef Nölke was drafted as a war volunteer in February 1915 and was ordered to the western front (in Sommepy/Champagne) on May 20, 1915.
In the same year he was taken prisoner by the French.
The diary is very detailed and sometimes even has exact times.
The last entry is from February 20th, 1920, this is the day on which his captivity ended.
Nölke was allowed to keep his front-line diary because while he was in captivity he made friends with a French corporal who was on the prison camp guards.
On April 21, 1939, Josef Nölke wrote to the Rheinische Landeszeitung with a request to include his story about this friendship.
In the response of the Rheinische Landeszeitung based in Düsseldorf on May 2, 1939, his request was rejected on the grounds that it was impossible to comply with this request due to the lack of space and the large amount of material in the newspaper. || A bound DIN A 4 diary in blue colour.
The dates 1915-1920 are noted in gold letters on the spine of the book.
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To start a transcription, select the transcription tab at the top menu of the Activity Panel. Click inside the box underneath the heading TRANSCRIPTION and start writing your transcription. When needed, use the toolbar to format your text and to add special characters and tables. A guide to the transcription toolbar is available in the Formatting section of this tutorial.
Identify the language(s) of the text using the dropdown list under the transcription box. You can select multiple languages at once.
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Step 2: Description
You can add a description to the item underneath the Transcription section.
The first task is to identify what type of document the item is: a handwritten or printed document, a postcard, photo, drawing and/or part of a diary. Tick the category which best applies to the item. Multiple categories can be selected at once.
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Below the Locations section is the Tagging section, where you can add the following annotations:

Here, you can add dates that correspond to the item. This could include the dates mentioned in the text (e.g. in diary pages), the date of a related historical event (e.g. the end of WWI), or when the item was created (e.g. from a dated signature on an illustration). You can either define this as a single date or as a longer time frame.
To tag dates to the item, write the start and end dates in DD/MM/YYYY format in the fields or select the dates by clicking on the calendar.
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People mentioned as creators or subjects in the item can also be tagged. Depending on the information you might have, you can enter the person’s first and last names, as well as their dates of birth and death. There is also the option to write a short description of the person, explaining who they are or their relevance to the item, e.g. the person’s occupation or their relation to another tagged person.
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Once you have saved your contribution, the task will automatically change to the Edit status. If you think the task is finished, you can mark it for review. Note that you have to be at Runner level or above to do this (see: Miles and Levels). Click on the yellow circle next to the section heading and select Review in the list that appears. The task now needs to go under Review by another volunteer.Formatting


Review

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Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
GREEN |
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Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.Level | Abilities |
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Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
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Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |
