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item 29
Entmilitarisierung 25
_____________________________________________________________________________________
Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht nur Religionsausübung zu verstehen ist, Gewissengründe
erwachsen auch aus politischen und ethischen Einstellungen. Außerdem sind es nicht einmal alle
religiös motivierten Bürger, denen der Bausoldatendienst eine Möglichkeit bedeuten könnte, ihre
Glaubens- und Gewissensfreiheit beizubehalten.
In unserer persönlichen Auseinandersetzung mit dieser Möglichkeit zum herkömmlichen Dienst
stellen wir eindeutig fest, daß der Dienst in den Baueinheiten aus folgenden Gründen keine
Alternative für uns darstellt und auch in Zukunft nicht darstellen wird:
a) Zwar erfolgt dieser Dienst ohne Waffe, verlangt aber in vielen Fällen eine eindeutige
Zuarbeit zu militärischen Objekten.
b) die Bausoldaten sind eindeutig tief in militärische Strukturen eingebunden Befehlsge-
walt, Kasernierung, Ableistung eines lebenslang bindenden Gelöbnisses), dies steht im
Widerspruch zu unserem Glauben.
Selbst wo Punkt a) nicht zutrifft und der Einsatz an, wie Sie sagen "volkswirtschaftlichen
Schwerpunkten" erfolgt, können wir diese Art von Einsatz nicht mit unserem Glauben vereinbaren.
Aus unserem christlichen und humanistischen Glaubensanspruch heraus, durch den wir schon lange
nach wirklichen Alternativen für einenerantwortbaren Lebensstil suchen, können wir eine
Beteiligung an einer weiteren Industrialisierung in der heute üblichen Form nicht verantworten.
Sie hätte aus unserer Sicht schwerwiegende Formen für die Schöpfung (u.a. Treibhauseffekt,
Ausweitung der Atomenergie, Müllanhäufung, fehlende oder nur unzureichende Alternativen zu
industriebedingter Umweltzerstörung und deren nicht wieder gut zu machenden Folgen.
7. Wie gehen Sie mit der Forderung "mancher jungen Leute" um, die zu einem Dienst ausschließlich
im nichtmilitärischen sozialen Bereich bereit wären? Angesichts des mangelhaften Gesundheits-
und Sozialswesens (Mangel an Pflegepersonal im medizinischen und fürsorglichen Bereich usw.)
erscheint es uns fragwürdig, weshalb ein Staat, der sich als ein sozialer deklariert, allein im
Volkswirtschaftsbereich ein Hauptproblem erkennt.
8. Auf eine Frage, weshalb die Kirchenzeitung, die über den zivilen Ersatzdienst in Polen
berichtete, nicht erscheinen durfte, geben Sie keine Antwort. Weshalb wird die polnische
Regelung nicht veröffentlicht? Warum benennen Sie nicht einmal den Unterschied genau, geben Sie
doch vor, die Regelung zu kennen?
9. Bezüglich der demographischen Entwicklung möchten wir dazu anregen, diese zu einer beidersei-
tigen dauerhaften Reduzierung der Truppenstärke in den Abrüstungsvorschlägen zu nutzen.
Weitere Ignoranz unserer Gewissensnot und der von uns angedachten Probleme wird auch in Zukunft das
internationale Ansehen der DDR nicht gerade fördern. Durch eine Weiterführung der von Ihnen im
Interview erwähnten Bausoldatenpraxis oder des eventuell noch verstärkten Einsatzes
von Bausoldaten
in der Industrie wird das Problem der Verweigerung solcher Dienste nicht gelöst werden.
Entsprechend Ihrem Schlußsatz "Karten auf den Tisch und anfangen" , erwarten wir, daß Sie unser
Dialogangebot erwidern.
Autorengruppe Ronald Reuder Karl-Marx-Stadt
Oliver Kloß Dresden
Jörg Mirsch Königs-Wusterhausen
Kai Steger Weimar
Heike Braun Berlin
Andreas Blumenstein Weimar
Demonstrationen in der CSSR
Offene Iniative für Entmilitarisierung
Es sind im letzten Jahr neben der Charta verschiedene Iniativen in der CSSR entstanden: Eine davon,
die sich "Diskus-Club" nennt, spricht sich für Entmilitarisierungsmaßnahmen wie Verkürzung der
Dienstzeit, Einführung eines Zivildienstes und weiteres aus.
Innerhalb der Prager Demonstration vom 21. August (siehe "Umweltblätter" Oktober '88) hatte der
Diskus-Club aufgerufen, sich jeden letzten Samstag im Monat unter dem Wenzel zu treffen und dort zu
diskutieren. Dies konnte zumindest im September und November stattfinden (im Oktober fiel es mit der
Demonstration vom 28. zusammen) , bevor es durch die Staatssicherheit verhindert wurde.
myra
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STORY INFORMATION
Title
Umweltblätter - Infoblatt des Friedens- und Umweltkreises Zionskirchgemeinde
Type
Zeitschrift
Rights
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/ Creative Commons Namensnennung -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-SA)
Language
deu
Country
Germany
DataProvider
Europeana 1989
Provider
Europeana 1989
DatasetName
135_Ag_EU_1989_Germany
Language
de
Story Description
Europeana 1989 - Berlin, 12-13.09.2014
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TUTORIAL
item 29
Entmilitarisierung 25
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Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht nur Religionsausübung zu verstehen ist, Gewissengründe
erwachsen auch aus politischen und ethischen Einstellungen. Außerdem sind es nicht einmal alle
religiös motivierten Bürger, denen der Bausoldatendienst eine Möglichkeit bedeuten könnte, ihre
Glaubens- und Gewissensfreiheit beizubehalten.
In unserer persönlichen Auseinandersetzung mit dieser Möglichkeit zum herkömmlichen Dienst
stellen wir eindeutig fest, daß der Dienst in den Baueinheiten aus folgenden Gründen keine
Alternative für uns darstellt und auch in Zukunft nicht darstellen wird:
a) Zwar erfolgt dieser Dienst ohne Waffe, verlangt aber in vielen Fällen eine eindeutige
Zuarbeit zu militärischen Objekten.
b) die Bausoldaten sind eindeutig tief in militärische Strukturen eingebunden Befehlsge-
walt, Kasernierung, Ableistung eines lebenslang bindenden Gelöbnisses), dies steht im
Widerspruch zu unserem Glauben.
Selbst wo Punkt a) nicht zutrifft und der Einsatz an, wie Sie sagen "volkswirtschaftlichen
Schwerpunkten" erfolgt, können wir diese Art von Einsatz nicht mit unserem Glauben vereinbaren.
Aus unserem christlichen und humanistischen Glaubensanspruch heraus, durch den wir schon lange
nach wirklichen Alternativen für einenerantwortbaren Lebensstil suchen, können wir eine
Beteiligung an einer weiteren Industrialisierung in der heute üblichen Form nicht verantworten.
Sie hätte aus unserer Sicht schwerwiegende Formen für die Schöpfung (u.a. Treibhauseffekt,
Ausweitung der Atomenergie, Müllanhäufung, fehlende oder nur unzureichende Alternativen zu
industriebedingter Umweltzerstörung und deren nicht wieder gut zu machenden Folgen.
7. Wie gehen Sie mit der Forderung "mancher jungen Leute" um, die zu einem Dienst ausschließlich
im nichtmilitärischen sozialen Bereich bereit wären? Angesichts des mangelhaften Gesundheits-
und Sozialswesens (Mangel an Pflegepersonal im medizinischen und fürsorglichen Bereich usw.)
erscheint es uns fragwürdig, weshalb ein Staat, der sich als ein sozialer deklariert, allein im
Volkswirtschaftsbereich ein Hauptproblem erkennt.
8. Auf eine Frage, weshalb die Kirchenzeitung, die über den zivilen Ersatzdienst in Polen
berichtete, nicht erscheinen durfte, geben Sie keine Antwort. Weshalb wird die polnische
Regelung nicht veröffentlicht? Warum benennen Sie nicht einmal den Unterschied genau, geben Sie
doch vor, die Regelung zu kennen?
9. Bezüglich der demographischen Entwicklung möchten wir dazu anregen, diese zu einer beidersei-
tigen dauerhaften Reduzierung der Truppenstärke in den Abrüstungsvorschlägen zu nutzen.
Weitere Ignoranz unserer Gewissensnot und der von uns angedachten Probleme wird auch in Zukunft das
internationale Ansehen der DDR nicht gerade fördern. Durch eine Weiterführung der von Ihnen im
Interview erwähnten Bausoldatenpraxis oder des eventuell noch verstärkten Einsatzes
von Bausoldaten
in der Industrie wird das Problem der Verweigerung solcher Dienste nicht gelöst werden.
Entsprechend Ihrem Schlußsatz "Karten auf den Tisch und anfangen" , erwarten wir, daß Sie unser
Dialogangebot erwidern.
Autorengruppe Ronald Reuder Karl-Marx-Stadt
Oliver Kloß Dresden
Jörg Mirsch Königs-Wusterhausen
Kai Steger Weimar
Heike Braun Berlin
Andreas Blumenstein Weimar
Demonstrationen in der CSSR
Offene Iniative für Entmilitarisierung
Es sind im letzten Jahr neben der Charta verschiedene Iniativen in der CSSR entstanden: Eine davon,
die sich "Diskus-Club" nennt, spricht sich für Entmilitarisierungsmaßnahmen wie Verkürzung der
Dienstzeit, Einführung eines Zivildienstes und weiteres aus.
Innerhalb der Prager Demonstration vom 21. August (siehe "Umweltblätter" Oktober '88) hatte der
Diskus-Club aufgerufen, sich jeden letzten Samstag im Monat unter dem Wenzel zu treffen und dort zu
diskutieren. Dies konnte zumindest im September und November stattfinden (im Oktober fiel es mit der
Demonstration vom 28. zusammen) , bevor es durch die Staatssicherheit verhindert wurde.
myra
- Deutsch (German)
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Entmilitarisierung 25
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Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht nur Religionsausübung zu verstehen ist, Gewissengründe
erwachsen auch aus politischen und ethischen Einstellungen. Außerdem sind es nicht einmal alle
religiös motivierten Bürger, denen der Bausoldatendienst eine Möglichkeit bedeuten könnte, ihre
Glaubens- und Gewissensfreiheit beizubehalten.
In unserer persönlichen Auseinandersetzung mit dieser Möglichkeit zum herkömmlichen Dienst
stellen wir eindeutig fest, daß der Dienst in den Baueinheiten aus folgenden Gründen keine
Alternative für uns darstellt und auch in Zukunft nicht darstellen wird:
a) Zwar erfolgt dieser Dienst ohne Waffe, verlangt aber in vielen Fällen eine eindeutige
Zuarbeit zu militärischen Objekten.
b) die Bausoldaten sind eindeutig tief in militärische Strukturen eingebunden Befehlsge-
walt, Kasernierung, Ableistung eines lebenslang bindenden Gelöbnisses), dies steht im
Widerspruch zu unserem Glauben.
Selbst wo Punkt a) nicht zutrifft und der Einsatz an, wie Sie sagen "volkswirtschaftlichen
Schwerpunkten" erfolgt, können wir diese Art von Einsatz nicht mit unserem Glauben vereinbaren.
Aus unserem christlichen und humanistischen Glaubensanspruch heraus, durch den wir schon lange
nach wirklichen Alternativen für einenerantwortbaren Lebensstil suchen, können wir eine
Beteiligung an einer weiteren Industrialisierung in der heute üblichen Form nicht verantworten.
Sie hätte aus unserer Sicht schwerwiegende Formen für die Schöpfung (u.a. Treibhauseffekt,
Ausweitung der Atomenergie, Müllanhäufung, fehlende oder nur unzureichende Alternativen zu
industriebedingter Umweltzerstörung und deren nicht wieder gut zu machenden Folgen.
7. Wie gehen Sie mit der Forderung "mancher jungen Leute" um, die zu einem Dienst ausschließlich
im nichtmilitärischen sozialen Bereich bereit wären? Angesichts des mangelhaften Gesundheits-
und Sozialswesens (Mangel an Pflegepersonal im medizinischen und fürsorglichen Bereich usw.)
erscheint es uns fragwürdig, weshalb ein Staat, der sich als ein sozialer deklariert, allein im
Volkswirtschaftsbereich ein Hauptproblem erkennt.
8. Auf eine Frage, weshalb die Kirchenzeitung, die über den zivilen Ersatzdienst in Polen
berichtete, nicht erscheinen durfte, geben Sie keine Antwort. Weshalb wird die polnische
Regelung nicht veröffentlicht? Warum benennen Sie nicht einmal den Unterschied genau, geben Sie
doch vor, die Regelung zu kennen?
9. Bezüglich der demographischen Entwicklung möchten wir dazu anregen, diese zu einer beidersei-
tigen dauerhaften Reduzierung der Truppenstärke in den Abrüstungsvorschlägen zu nutzen.
Weitere Ignoranz unserer Gewissensnot und der von uns angedachten Probleme wird auch in Zukunft das
internationale Ansehen der DDR nicht gerade fördern. Durch eine Weiterführung der von Ihnen im
Interview erwähnten Bausoldatenpraxis oder des eventuell noch verstärkten Einsatzes
von Bausoldaten
in der Industrie wird das Problem der Verweigerung solcher Dienste nicht gelöst werden.
Entsprechend Ihrem Schlußsatz "Karten auf den Tisch und anfangen" , erwarten wir, daß Sie unser
Dialogangebot erwidern.
Autorengruppe Ronald Reuder Karl-Marx-Stadt
Oliver Kloß Dresden
Jörg Mirsch Königs-Wusterhausen
Kai Steger Weimar
Heike Braun Berlin
Andreas Blumenstein Weimar
Demonstrationen in der CSSR
Offene Iniative für Entmilitarisierung
Es sind im letzten Jahr neben der Charta verschiedene Iniativen in der CSSR entstanden: Eine davon,
die sich "Diskus-Club" nennt, spricht sich für Entmilitarisierungsmaßnahmen wie Verkürzung der
Dienstzeit, Einführung eines Zivildienstes und weiteres aus.
Innerhalb der Prager Demonstration vom 21. August (siehe "Umweltblätter" Oktober '88) hatte der
Diskus-Club aufgerufen, sich jeden letzten Samstag im Monat unter dem Wenzel zu treffen und dort zu
diskutieren. Dies konnte zumindest im September und November stattfinden (im Oktober fiel es mit der
Demonstration vom 28. zusammen) , bevor es durch die Staatssicherheit verhindert wurde.
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item 29 Entmilitarisierung 25 _____________________________________________________________________________________ Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht nur Religionsausübung zu verstehen ist, Gewissengründe erwachsen auch aus politischen und ethischen Einstellungen. Außerdem sind es nicht einmal alle religiös motivierten Bürger, denen der Bausoldatendienst eine Möglichkeit bedeuten könnte, ihre Glaubens- und Gewissensfreiheit beizubehalten. In unserer persönlichen Auseinandersetzung mit dieser Möglichkeit zum herkömmlichen Dienst stellen wir eindeutig fest, daß der Dienst in den Baueinheiten aus folgenden Gründen keine Alternative für uns darstellt und auch in Zukunft nicht darstellen wird: a) Zwar erfolgt dieser Dienst ohne Waffe, verlangt aber in vielen Fällen eine eindeutige Zuarbeit zu militärischen Objekten. b) die Bausoldaten sind eindeutig tief in militärische Strukturen eingebunden Befehlsge- walt, Kasernierung, Ableistung eines lebenslang bindenden Gelöbnisses), dies steht im Widerspruch zu unserem Glauben. Selbst wo Punkt a) nicht zutrifft und der Einsatz an, wie Sie sagen "volkswirtschaftlichen Schwerpunkten" erfolgt, können wir diese Art von Einsatz nicht mit unserem Glauben vereinbaren. Aus unserem christlichen und humanistischen Glaubensanspruch heraus, durch den wir schon lange nach wirklichen Alternativen für einenerantwortbaren Lebensstil suchen, können wir eine Beteiligung an einer weiteren Industrialisierung in der heute üblichen Form nicht verantworten. Sie hätte aus unserer Sicht schwerwiegende Formen für die Schöpfung (u.a. Treibhauseffekt, Ausweitung der Atomenergie, Müllanhäufung, fehlende oder nur unzureichende Alternativen zu industriebedingter Umweltzerstörung und deren nicht wieder gut zu machenden Folgen. 7. Wie gehen Sie mit der Forderung "mancher jungen Leute" um, die zu einem Dienst ausschließlich im nichtmilitärischen sozialen Bereich bereit wären? Angesichts des mangelhaften Gesundheits- und Sozialswesens (Mangel an Pflegepersonal im medizinischen und fürsorglichen Bereich usw.) erscheint es uns fragwürdig, weshalb ein Staat, der sich als ein sozialer deklariert, allein im Volkswirtschaftsbereich ein Hauptproblem erkennt. 8. Auf eine Frage, weshalb die Kirchenzeitung, die über den zivilen Ersatzdienst in Polen berichtete, nicht erscheinen durfte, geben Sie keine Antwort. Weshalb wird die polnische Regelung nicht veröffentlicht? Warum benennen Sie nicht einmal den Unterschied genau, geben Sie doch vor, die Regelung zu kennen? 9. Bezüglich der demographischen Entwicklung möchten wir dazu anregen, diese zu einer beidersei- tigen dauerhaften Reduzierung der Truppenstärke in den Abrüstungsvorschlägen zu nutzen. Weitere Ignoranz unserer Gewissensnot und der von uns angedachten Probleme wird auch in Zukunft das internationale Ansehen der DDR nicht gerade fördern. Durch eine Weiterführung der von Ihnen im Interview erwähnten Bausoldatenpraxis oder des eventuell noch verstärkten Einsatzes von Bausoldaten in der Industrie wird das Problem der Verweigerung solcher Dienste nicht gelöst werden. Entsprechend Ihrem Schlußsatz "Karten auf den Tisch und anfangen" , erwarten wir, daß Sie unser Dialogangebot erwidern. Autorengruppe Ronald Reuder Karl-Marx-Stadt Oliver Kloß Dresden Jörg Mirsch Königs-Wusterhausen Kai Steger Weimar Heike Braun Berlin Andreas Blumenstein Weimar Demonstrationen in der CSSR Offene Iniative für Entmilitarisierung Es sind im letzten Jahr neben der Charta verschiedene Iniativen in der CSSR entstanden: Eine davon, die sich "Diskus-Club" nennt, spricht sich für Entmilitarisierungsmaßnahmen wie Verkürzung der Dienstzeit, Einführung eines Zivildienstes und weiteres aus. Innerhalb der Prager Demonstration vom 21. August (siehe "Umweltblätter" Oktober '88) hatte der Diskus-Club aufgerufen, sich jeden letzten Samstag im Monat unter dem Wenzel zu treffen und dort zu diskutieren. Dies konnte zumindest im September und November stattfinden (im Oktober fiel es mit der
item 29 Entmilitarisierung 25 _____________________________________________________________________________________ Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht nur Religionsausübung zu verstehen ist, Gewissengründe erwachsen auch aus politischen und ethischen Einstellungen. Außerdem sind es nicht einmal alle religiös motivierten Bürger, denen der Bausoldatendienst eine Möglichkeit bedeuten könnte, ihre Glaubens- und Gewissensfreiheit beizubehalten. In unserer persönlichen Auseinandersetzung mit dieser Möglichkeit zum herkömmlichen Dienst stellen wir eindeutig fest, daß der Dienst in den Baueinheiten aus folgenden Gründen keine Alternative für uns darstellt und auch in Zukunft nicht darstellen wird: a) Zwar erfolgt dieser Dienst ohne Waffe, verlangt aber in vielen Fällen eine eindeutige Zuarbeit zu militärischen Objekten. b) die Bausoldaten sind eindeutig tief in militärische Strukturen eingebunden Befehlsge- walt, Kasernierung, Ableistung eines lebenslang bindenden Gelöbnisses), dies steht im Widerspruch zu unserem Glauben. Selbst wo Punkt a) nicht zutrifft und der Einsatz an, wie Sie sagen "volkswirtschaftlichen Schwerpunkten" erfolgt, können wir diese Art von Einsatz nicht mit unserem Glauben vereinbaren. Aus unserem christlichen und humanistischen Glaubensanspruch heraus, durch den wir schon lange nach wirklichen Alternativen für einenerantwortbaren Lebensstil suchen, können wir eine Beteiligung an einer weiteren Industrialisierung in der heute üblichen Form nicht verantworten. Sie hätte aus unserer Sicht schwerwiegende Formen für die Schöpfung (u.a. Treibhauseffekt, Ausweitung der Atomenergie, Müllanhäufung, fehlende oder nur unzureichende Alternativen zu industriebedingter Umweltzerstörung und deren nicht wieder gut zu machenden Folgen. 7. Wie gehen Sie mit der Forderung "mancher jungen Leute" um, die zu einem Dienst ausschließlich im nichtmilitärischen sozialen Bereich bereit wären? Angesichts des mangelhaften Gesundheits- und Sozialswesens (Mangel an Pflegepersonal im medizinischen und fürsorglichen Bereich usw.) erscheint es uns fragwürdig, weshalb ein Staat, der sich als ein sozialer deklariert, allein im Volkswirtschaftsbereich ein Hauptproblem erkennt. 8. Auf eine Frage, weshalb die Kirchenzeitung, die über den zivilen Ersatzdienst in Polen berichtete, nicht erscheinen durfte, geben Sie keine Antwort. Weshalb wird die polnische Regelung nicht veröffentlicht? Warum benennen Sie nicht einmal den Unterschied genau, geben Sie doch vor, die Regelung zu kennen?
item 29 Entmilitarisierung 25 _____________________________________________________________________________________ Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht nur Religionsausübung zu verstehen ist, Gewissengründe erwachsen auch aus politischen und ethischen Einstellungen. Außerdem sind es nicht einmal alle religiös motivierten Bürger, denen der Bausoldatendienst eine Möglichkeit bedeuten könnte, ihre Glaubens- und Gewissensfreiheit beizubehalten. In unserer persönlichen Auseinandersetzung mit dieser Möglichkeit zum herkömmlichen Dienst stellen wir eindeutig fest, daß der Dienst in den Baueinheiten aus folgenden Gründen keine Alternative für uns darstellt und auch in Zukunft nicht darstellen wird: a) Zwar erfolgt dieser Dienst ohne Waffe, verlangt aber in vielen Fällen eine eindeutige Zuarbeit zu militärischen Objekten. b) die Bausoldaten sind eindeutig tief in militärische Strukturen eingebunden Befehlsge- walt, Kasernierung, Ableistung eines lebenslang bindenden Gelöbnisses), dies steht im Widerspruch zu unserem Glauben. Selbst wo Punkt a) nicht zutrifft und der Einsatz an, wie Sie sagen "volkswirtschaftlichen Schwerpunkten" erfolgt, können wir diese Art von Einsatz nicht mit unserem Glauben vereinbaren. Aus unserem christlichen und humanistischen Glaubensanspruch heraus, durch den wir schon lange nach wirklichen Alternativen für einen verantwortbaren Lebensstil suchen, können wir eine Beteiligung an einer weiteren Industrialisierung in der heute üblichen Form nicht verantworten. Sie hätte aus unserer Sicht schwerwiegende Formen für die Schöpfung (u.a. Treibhauseffekt, Ausweitung der Atomenergie, Müllanhäufung, fehlende oder nur unzureichende Alternativen zu industriebedingter Umweltzerstörung und deren nicht wieder gut zu machenden Folgen. 7. Wie gehen Sie mit der Forderung "mancher jungen Leute" um, die zu einem Dienst ausschließlich im nichtmilitärischen sozialen Bereich bereit wären?
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You enrich documents by following a step-by-step process.
Make sure you regularly save your enrichments in each step to avoid the risk of losing your work.

Step 1: Transcription
To start a transcription, select the transcription tab at the top menu of the Activity Panel. Click inside the box underneath the heading TRANSCRIPTION and start writing your transcription. When needed, use the toolbar to format your text and to add special characters and tables. A guide to the transcription toolbar is available in the Formatting section of this tutorial.
Identify the language(s) of the text using the dropdown list under the transcription box. You can select multiple languages at once.
If the item has no text to transcribe, tick the checkbox ‘No Text’.
Once you have finished your transcription, click SAVE.

Step 2: Description
You can add a description to the item underneath the Transcription section.
The first task is to identify what type of document the item is: a handwritten or printed document, a postcard, photo, drawing and/or part of a diary. Tick the category which best applies to the item. Multiple categories can be selected at once.
The second task is to write a description of the contents. Click inside the box underneath the heading DESCRIPTION. Here, you can write what the item is, what it is about, and specify the images and objects that appear in the item.
Identify the language of the description text that you wrote using the dropdown list underneath. You can only select one language.
Once you have finished your description, click SAVE.

Step 3: Location
If you find a location mentioned or recognise a place in the item, you can create a geotag and pin it to the item map. Multiple locations can be attached to the item. To tag locations, select the tagging tab at the top menu of the Activity Panel. Click the plus next to the heading LOCATIONS. Type the location into the search bar and select the result that best applies. A new pin will be placed into the map. The location name should be a clear georeference, e.g. a country, city or address. Make adjustments to the location name if necessary. You can also adjust the position of the pin by dragging it on the map. If you want to add further details to the location, you can write a (short) description. This could include extra information about the geotag (e.g. the building name or a significant event that took place at the location) or the relevance of the place to the item (e.g. the hometown of the author). You can also add a Wikidata reference to link the location to a stable source. Search for the reference using the Wikidata fields. Once you have finished your location tag, click SAVE. You can find the place(s) tagged to the item in grey at the bottom of the Location(s) section.Step 4: Tagging
Below the Locations section is the Tagging section, where you can add the following annotations:
Document Date:Here, you can add dates that correspond to the item. This could include the dates mentioned in the text (e.g. in diary pages), the date of a related historical event (e.g. the end of WWI), or when the item was created (e.g. from a dated signature on an illustration). You can either define this as a single date or as a longer time frame.
To tag dates to the item, write the start and end dates in DD/MM/YYYY format in the fields or select the dates by clicking on the calendar.
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If you don’t know the exact days, you can also tag the date on the scale of months (MM/YYYY) or years (YYYY).
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People:People mentioned as creators or subjects in the item can also be tagged. Depending on the information you might have, you can enter the person’s first and last names, as well as their dates of birth and death. There is also the option to write a short description of the person, explaining who they are or their relevance to the item, e.g. the person’s occupation or their relation to another tagged person.
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Keywords:Here, you can freely add keywords related to the topic and content of the item. This could include particular themes (e.g. art, music, war), subjects (e.g. children, cooking, France), or particular historical affiliations (e.g. 20th century, Austro-Hungarian Empire, Fall of the Iron Curtain).
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Other Sources:External websites with information about the item’s content can be linked here. This could include links to further data about a person mentioned, a particular historical event or links to digital versions of newspapers that appear in photos or clippings in a notebook.
To add a link, click the plus next to the heading ‘Other Sources’. Enter the URL into the Link field, and write a short description of this link in the Additional Description field.
Multiple links can be tagged to one item.
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Step 5: Mark for Review
Once you have saved your contribution, the task will automatically change to the Edit status. If you think the task is finished, you can mark it for review. Note that you have to be at Runner level or above to do this (see: Miles and Levels). Click on the yellow circle next to the section heading and select Review in the list that appears. The task now needs to go under Review by another volunteer.Formatting
Review
All enrichments need to be edited and reviewed by more than one volunteer to ensure that they are as accurate as possible.
Only Sprinters and Champions can edit tasks in the Review stage and mark them as Complete. (see: Miles and Levels)
You can review a task (Transcription, Description, Locations, or Tagging) when the circle next to the heading is coloured orange .
During the review process, pay close attention to the following requirements:
-
- Transcription: The complete text in the item has been properly transcribed and the transcription is formatted as accurately as possible. The correct language(s) are selected and the transcription contains no missing or unclear icons.
-
- Description: The description is accurate and detailed (especially items without text to transcribe, e.g. photos), and the appropriate categories have been ticked.
-
- Location(s): All locations have been correctly tagged. The location name is accurate and matches the coordinates and the pin on the map. The description is clear and concise, and the Wikidata reference (if any) is correct.
-
- Tagging: Document dates are completed and as precise as possible. All mentioned people are tagged and their data is correct. All added keywords are applicable to the item, and other sources have accurate information and functioning links.
Completion Statuses
| GREY |
| 1. NOT STARTED |
| Tasks have not been started. |
| YELLOW |
| 2. EDIT MODE |
| Tasks have been started, but not yet finished. Additions and edits can still be made. |
| ORANGE |
| 3. REVIEW |
| Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
| GREEN |
| 4. COMPLETED |
| Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.| Level | Abilities |
|---|---|
| Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
| Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
| Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
| Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
| Tasks | Miles Received |
|---|---|
| Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
| Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
| Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
| Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
| Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |