Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann. Als ich nun in den letzten tagen des Februars hrn. GehR. J. Schulze besuchte, um seine wünsche und aufträge in betreff der catalogization zu vernehmen, begann er alsbald folgendermaßen: "Ich habe rechtes unglück mit den deutschen professoren! Da stirbt mir erst der Sommer in Halle, und nun soll eben der Jacobi zum Ordinarius gemacht werden, hier" (indem er nach einem papiere griff) "ligt schon die sache zum vortrage, nun lese ich grade heute seinen tod in den zeitungen. das wäre eine stelle für sie. Aber ich kanns nicht in gang bringen, denn wenn ich dem minister" (damals noch Eichhorn) "mit dem vorschlage komme, so sucht er vielleicht wunder was dahinter und schägt mirs möglicherweite ab, können sich aber so einrichten dass sie etwa von der facultät in vorschlag gebracht werden, so bekomme ich das decernat, und dann will ich für das übrige schon sorgen. Thun sie indes bald zur sache, denn die 600 thaler" (so viel betrag Jacobis gehalt) "sind einmal da, und wenn Ihnen der minister vielleicht auch nicht alles gibt, so kann doch das gehalt davon genommen werden; ist aber das geld erst zu anderen zwecken angewiesen, dann kann ich so leicht nicht wieder anderes schaffen". - Ich theilte die sache den herren Jacob Grimm und Lachmann mir, die auch damit einverstanden waren und sich bereit erklärten, falls ein gutachten über mich eingefordert werden sollte, solches zu meinen gunsten abzugeben. Nun schrieb ich an die herren Ambrosch, Stenzel und Stenzler, die einzigen ordinarien denen ich von meiner universitaetszeit her näher bekannt war, und ersuchte namentlich herrn GR. Stenzel die angelegenheit zum vortrage zu bringen und zu befürworten. Letzterer scheint meinen brief leider sehr ungünstig aufgenommen zu haben, - vielleicht dass ich mich nicht geschickt genug ausgedrückt hatte, obgleich auch hr. prof. Lachmann, dem ich später das concept zeigte, sein befremden daruber äußerte, wie man diesem briefe eine so ungünstige auslegung geben könne. Überdies erzählte mir nachträglich noch prof. Haupst, dass hr. GR. Stenzel sich an ihm gewendet habe mit der frage ob man vielleicht prof. Keller für die erledigte stelle gewinnen solle, und dass er geantwortet habe, an Keller würde man erstens an und für sich keine acquisition machen, und ihm zweitens auch nicht einmal so viel bieten können als er bereits in Tübingen habe, auch seien überhaupt für diesen zweck brauchbare leute  kustosz  leute

Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann. Als ich nun in den letzten tagen des Februars hrn. GehR. J. Schulze besuchte, um seine wünsche und auf- träge in betreff der catalogization zu vernehmen, begann er alebald folgendermassen: "Ich habe rechtes unglück mit den deutschen professoren! Da stirbst mir erst der Sommer in Halle, und nun soll eben der Jacobi zum Ordinarius gemacht werden, hier" (indem er nach einem papiere griff) "liegte schon die sache zum vortrage, nun lese ich grade heute seinen tod in den zeitungen. das wäre eine stelle für sie. Aber ich kanns nicht in gang bringen, denn wenn ich dem minister" (damals noch Eichhorn) "mit dem vorschlage komme, so sucht er vielleicht wunder was dahinter und schägt mirs möglicherweite ab, können sich aber so einrichten dass sie etwa von der facultät un vorschlag gebracht werden, zu bekomme ich das decernat, und dann will ich für das übrige schon sorgen. Thun sie inder bald zur sache, denn die 600 thaler" (so viel betrag Jacobis gehalt) "sind einmal da, und wenn Ihnen der minister vielleicht auch nicht alles giht, so kann doch das gehalt davon genommen werden; ist aber das geld erst zu anderen zwecken angewiesen, dann kann ich so leicht nicht wieder anderes schaffen". - Ich theille die sache den herren Jacob Grimm und Lachmann mir, die auch damit einverstanden waren und sich bereit erklärten, falls ein gutachten über mich eingefordert werden sollte, solches zu meinen gunsten abzugeben. Nun schrieb ich an die herren Ambrosch, Stenzel und Stenzler, die einzigen ordinarien denen ich von meiner universitaetszeit her näher bekannt war, und ersuchte namentlich herrn GR. Stenzel die angelegenheit zum vortrage zu bringen und zu befürworten. Letzterer scheint mei- nen brief leider sehr ungünstig aufgenommen zu haben, - vielleicht dass ich mich nicht ge- schickt genug ausgedrückt hette, obgleich auch hr. prof. Lachmann, dem ich später das concept zeigte, sein befremden daruber äufserte, wie man diesem briefe eine so ungünstige auslegung geben könne. Überdies erzählte mir nachträglich noch prof. Haupst, dass hr. GR. Stenzel sich an ihm gewendet habe mit der frage ob man vielleicht prof. Keller für die erledigte stelle gewinnen solle, und dass er geantwortet habe, an Keller würde man erstens an und für sich keine acquisition machen, und ihm zweitens auch nicht einmal so viel bieten können als er bereits in Tübingen habe, auch seien überhaupt für diesen zweck brauchbare kustosz  leute

Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann. Als ich nun in den letzten tagen des Februars hrn. GehR. J. Schulze besuchte,  um seine wünsche und auf- träge in betreff der catalogization zu vernehmen, begann er alebald folgendermassen: "Ich habe rechtes unglück mit den deutschen professoren! Da stirbst mir erst der Sommer in Halle, und nun soll eben der Jacobi zum Ordinarius gemacht werden, hier" (indem er nach einem papiere griff) "liegte schon die sache zum vortrage, nun lese ich grade heute seinen tod in den zeitungen. das wäre eine stelle für sie. Aber ich kanns nicht in gang bringen, denn wenn ich dem minister" (damals noch Eichhorn) "mit dem vorschlage komme, so sucht er vielleicht wunder was dahinter und schägt mirs möglicherweite ab, können sich aber so einrichten dass sie etwa von der facultät un vorschlag gebracht werden, zu bekomme ich das decernat, und dann will ich für das übrige schon sorgen. Thun sie inder bald zur sache, denn die 600 thaler" (so viel betrag Jacobis gehalt) "sind einmal da, und wenn Ihnen der minister vielleicht auch nicht alles giht, so kann doch das gehalt davon genommen werden; ist aber das geld erst zu anderen zwecken angewiesen, dann kann ich so leicht nicht wieder anderes schaffen". - Ich theille die sache den herren Jacob Grimm und Lachmann mir, die auch damit einverstanden waren und sich bereit erklärten, falls ein gutachten über mich eingefordert werden sollte, solches zu meinen gunsten abzugeben. Nun schrieb ich an die herren Ambrosch, Stenzel und Stenzler, die einzigen ordinarien denen ich von meiner universitaetszeit her näher bekannt war, und ersuchte namentlich herrn GR. Stenzel die angelegenheit zum vortrage zu bringen und zu befürworten. Letzterer scheint mei- nen brief leider sehr ungünstig aufgenommen zu haben, - vielleicht dass ich mich nicht ge- schickt genug ausgedrückt hette, obgleich auch hr. prof. Lachmann, dem ich später das concept zeigte, sein befremden daruber äufserte, wie man diesem briefe eine so ungünstige auslegung geben könne. Überdies erzählte mir nachträglich noch prof. Haupst, dass hr. GR. Stenzel sich an ihm gewendet habe mit der frage ob man vielleicht prof. Keller für die erledigte stelle gewinnen solle, und dass er geantwortet habe, an Keller würde man erstens an und für sich keine acquisition machen, und ihm zweitens auch nicht einmal so viel bieten können als er bereits in Tübingen habe, auch seien überhaupt für diesen zweck brauchbare kustosz  leute

Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann. Als ich nun in den letzten tagen des Februars hrn.  GehR. J. Schulze besuchte,  um seine wünsche und auf- träge in betreff der catalogization zu vernehmen, begann er alebald folgendermassen: "Ich habe rechtes unglück mit den deutschen professoren! Da stirbst mir erst der Sommer in Halle, und nun soll eben der Jacobi zum Ordinarius gemacht werden, hier" (indem er nach einem papiere griff) "liegte schon die sache zum vortrage, nun lese ich grade heute seinen tod in den zeitungen. das wäre eine stelle für sie. Aber ich kanns nicht in gang bringen, denn wenn ich dem minister" (damals noch Eichhorn) "mit dem vorschlage komme, so sucht er vielleicht wunder was dahinter und schägt mirs möglicherweite ab, können sich aber so einrichten dass sie etwa von der facultät un vorschlag gebracht werden, zu bekomme ich das decernat, und dann will ich für das übrige schon sorgen. Thun sie inder bald zur sache, denn die 600 thaler" (so viel betrag Jacobis gehalt) "sind einmal da, und wenn Ihnen der minister vielleicht auch nicht alles giht, so kann doch das gehalt davon genommen werden; ist aber das geld erst zu anderen zwecken angewiesen, dann kann ich so leicht nicht wieder anderes schaffen". - Ich theille die sache den herren Jacob Grimm und Lachmann mir, die auch damit einverstanden waren und sich bereit erklärten, falls ein gutachten über mich eingefordert werden sollte, solches zu meinen gunsten abzugeben. Nun schrieb ich an die herren Ambrosch, Stenzel und Stenzler, die einzigen ordinarien denen ich von meiner universitaetszeit her näher bekannt war, und ersuchte namentlich herrn GR. Stenzel die angelegenheit zum vortrage zu bringen und zu befürworten. Letzterer scheint mei- nen brief leider sehr ungünstig aufgenommen zu haben, - vielleicht dass ich mich nicht ge- schickt genug ausgedrückt hette, obgleich auch hr. prof. Lachmann, dem ich später das concept zeigte, sein befremden daruber äufserte, wie man diesem briefe eine so ungünstige auslegung geben könne. Überdies erzählte mir nachträglich noch prof. Haupst, dass hr. GR. Stenzel sich an ihm gewendet habe mit der frage ob man vielleicht prof. Keller für die erledigte stelle gewinnen solle, und dass er geantwortet habe, an Keller würde man erstens an und für sich keine acquisition machen, und ihm zweitens auch nicht einmal so viel bieten können als er bereits in Tübingen habe, auch seien überhaupt für diesen zweck brauchbare kustosz  leute

Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann. Als ich nun in den letzten tagen des Februars hrn.  GehR. J. Schulze besuchte,  um seine wünsche und auf- träge in betreff der catalogization zu vernehmen, begann er alebald folgendermassen: "Ich habe rechtes unglück mit den deutschen professoren! Da stirbst mir erst der Sommer in Halle, und nun soll eben der Jacobi zum Ordinarius gemacht werden, hier" (indem er nach einem papiere griff) "liegen schon die sache zum vortrage, nun lese ich grade heute seinen tod in den zeitungen. das wäre eine stelle für sie. Aber ich kanns nicht in gang bringen, denn wenn ich dem minister" (damals noch Eichhorn) "mit dem vorschlage komme, so sucht er vielleicht wunder was dahinter und schägt mirs möglicherweite ab, können sich aber so einrichten dass sie etwa von der facultät un vorschlag gebracht werden, zu bekomme ich das decernat, und dann will ich für das übrige schon sorgen. Thun sie inder bald zur sache, denn die 600 thaler" (so viel betrag Jacobis gehalt) "sind einmal da, und wenn Ihnen der minister vielleicht auch nicht alles giht, so kann doch das gehalt davon genommen werden; ist aber das geld erst zu anderen zwecken angewiesen, dann kann ich so leicht nicht wieder anderes schaffen". - Ich theille die sache den herren Jacob Grimm und Lachmann mir, die auch damit einverstanden waren und sich bereit erklärten, falls ein gutachten über mich eingefordert werden sollte, solches zu meinen gunsten abzugeben. Nun schrieb ich an die herren Ambrosch, Stenzel und Stenzler, die einzigen ordinarien denen ich von meiner universitaetszeit her näher bekannt war.

Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann. Als ich nun in den letzten tagen des Februars hrn.  GehR. J. Schulze besuchte,  um seine wünsche und auf- träge in betreff der catalogization zu vernehmen, begann er alebald folgendermassen: "Ich habe rechtes unglück mit den deutschen professoren! Da stirbst mir erst der Sommer in Halle, und nun soll eben der Jacobi zum Ordinarius gemacht werden, hier" (indem er nach einem papiere griff) "liegen schon die sache zum vortrage, nun lese ich grade heute seinen tod in den zeitungen. das wäre eine stelle für sie. Aber ich kanns nicht in gang bringen, denn wenn ich dem minister" (damals noch Eichhorn) "mit dem vorschlage komme, so sucht er vielleicht wunder was dahinter und schägt mirs möglicherweite ab, können sich aber so einrichten dass sie etwa von der facultät un vorschlag

Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann. Als ich nun in den letzten tagen des Februars hrn.  GehR. J. Schulze besuchte,  um seine wünsche und auf- träge in betreff der catalogization zu vernehmen, begann er alebald folgendermassen: "Ich habe rechtes unglück mit den deutschen professoren! Da stirbst mir erst der Sommer in Halle, und nun soll eben der Jacobi zum Ordinarius gemacht werden, hier" (indem er nach einem papiere griff) "liegen schon die sache zum vortrage, nun lese ich grade heute seinen tod in den zeitungen. das wäre eine stelle für sie. Aber ich kanns nicht in gang bringen, denn wenn ich 

Februars 1848, um 10 monate in einer bibliothek zuzubringen, welche mir einen überblick über den bestand und zusammenhang der deutschen literatur verschaffte wie er an keinen andern arte gewonnen werden kann.