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TRANSCRIPTION
Kriegsamt
Waffen- u. Munitions-Beschaffungs-Amt.
Berlin W15. den _ Juni 1918.
An das Landw. Inf. Rgt. 26.
Zum Dort v. 16. 5. 16.
B. Nr. 23190 und
23191.
Den Unteroffizier Hoßdorf und den Gefreiten Hoßdorf
habe ich nur als Kinder gekannt. Ihre Eltern
waren einfache, aber strebsame Leute, die ihr größtes
Augenmerk darauf richteten, ihren Söhnen eine
angemessene Erziehung zukommen zu lassen.
Der Vater ist bei der General-Ag. der Vers. Gesellschaft
Providentia in Cöln tätig und als Eigentümer
eines Hauses eingetragen, das, soweit ich mich
besinnen kann, stets in seinem Besitz gewesen ist.
Die Vermögensverhältnisse sind geordnete.
Über politische Gesinnung ist nur Günstiges
zu berichten. Von früheren Zeiten her weiß ich,
daß beide Eltern Königstreu sind.
Sollten weitere Erkundigungen notwendig
sein, so würde ich vielleicht in der Lage sein,
solche einzuziehen. Da ich selbst seit dem
1. August 1914 nicht mehr als für einige Tage
in Cöln gewesen bin, kann ich aus eigener Kenntnis
weitere Mitteilung nicht machen.
(gez. Heimsoeth
Rittmeister der Res.
Referent im Kriegsministerium.
(Wumba)
Bild 1
Die Offizier-Asp. des Offizier-Kursus Jablonna
bei Warschau.
Language(s) of Transcription
LOCATION
Daugavpils/Lettland (55.8748, 26.5364)
Story Location
ABOUT THIS DOCUMENT
Document Date
Document Type
Document Description
Language of Description
Keywords
External Web Resources
People
Wilhelm Hoßdorf (Birth: 17/04/1890, Köln)
Description: Volksschullehrer, Heeresangehöriger, Verwundetenabzeichen
Bernhard Hoßdorf
STORY INFORMATION
Title
Unteroffizier Wilhelm Hoßdorf im Lettland-Einsatz
Source
UGC
Contributor
europeana19141918:agent/2650f6a63ec16014bbf92c8fe1410d46
Date
1918-02
1918-11
Type
Story
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1918-02
End
1918-11
Language
mul
Agent
Dario Schiburr | europeana19141918:agent/2650f6a63ec16014bbf92c8fe1410d46
Wilhelm Hoßdorf | europeana19141918:agent/8ef27ad555df84e9986955df750c93ed
Created
2019-09-11T08:24:00.048Z
2020-02-25T08:21:27.539Z
2013-11-12 14:06:29 UTC
Provenance
BN12
Story Description
Das Album von Wilhelm Hoßdorf beinhaltet Fotografien, Tagebucheinträge und Zeitungsartikel während seines Einsatzes an der Ostfront im jahr 1918.Der Kölner Mundartdichter und Volksschullehrer Wilhelm Hoßdorf (1890-1962) diente während des Ersten Weltkrieges in verschiedenen Einheiten. Laut Kriegsstammrollenbuch befand er sich 1918 mit dem Landwehr-Infanterie-Regiment 26 in Russland, wo er vom 18. Februar bis 3. März an der Offensive gegen Peipussee und oberer Düna teilnahm. Zusammen mit seinem Bruder Bernhard Hoßdorf nahm er am 18. Februar am Handstreich auf Dünaburg teil. Mit einem Kommando von Einheimischen ließ der damalige Sammel-Unteroffizier Hoßdorf Zentner-Säcke von Lebensmitteln als Beute vom Kernwerk (der Zitadelle) in Depots schaffen. Laut eigener Aussage hätten die Russen in ihm einen guten Arbeitgeber gesehen. Wer arbeitet, soll auch essen, hielt er fest. Die von der Sammelstelle gezählte Beute beim Handstreich auf Dünaburg wurde laut Hoßdorf im amtlichen Heeresbericht veröffentlicht. Mitunter fuhr er auch mit Pferdeschlitten zur Brigade nach Dünaburg, um Beutemeldungen zu überbringen. Als er einmal den Auftrag erhielt, nach russischen MGs zu suchen, fand er stattdessen ein reich gefülltes Lebensmittel-Depot mit mehreren tausend Zentnern Zwiebeln und Säcken voller Paprika. Sein Kamerad erhielt dafür das Eiserne Kreuz I. Klasse, er selbst stieg zum Offiziers-Aspiranten auf. Vom 3. bis 22. März 1918 nahm Hoßdorf an der Okkupation russischen Gebiets zwischen oberer Düna und Peipussee teil. Die Wohnungseinrichtungen der in der Zitadelle wohnenden Eigentümer ließ er auflanden und auf Pferdeschlitten mit nach Tscherwonka bringen. Am 25. März 1918 marschierte die 8. Kompanie des Landwehr-Infanterie-Regiments über Skrudelino und Gribenischki nach Gut Ellern. Bis September erfolgte die weitere Okkupation großrussischen Gebietes. Hoßdorf selbst diente als Leiter der Ortskommandantur Kraslawka-Land. Als solcher war er vor allem mit Verwaltungsarbeit beschäftigt: Personalaufnahmen, Grundstücksaufnahmen, Viehzählungen, Eintreiben von Kontributionen (v.a. Butter, Eier), Fürsorge für die Bevölkerung. Ihm zur Seite gestellt war ein Schreiber und Telefonist sowie ein Dolmetscher. Zu seinen Spezialaufträgen gehörten zudem die Ermittlung eines geheimen Lederlagers, die Vermittlung von Mehllieferungen an das Regiment oder Grundstücksvermessungen. Im Sommer 1918 wurden alle jüngeren Leute aus dem Regiment herausgezogen, da sie an der Westfront gebraucht wurden. Hoßdorf und sein Bruder blieben, da sie für einen Offizierskurs vorgemerkt waren. Am 15. September nahm Hoßdorf und sein Bruder Abschied vom Regiment und traten die Heimreise nach Zerbst an, auf der - beim Zwischenstopp in Berlin-Charlottenburg - ihr Gepäck durch herumlungernde Deserteure gestohlen wurde. In Zerbst und danach in Jablonna in der Nähe von Warschau nahm Hoßdorf am Offizierslehrgang teil. Beim Ausbruch der Straßenunruhen im November in Warschau wurde das Offiziers-Aspiranten-Regiment nach Warschau verlegt. Die Disziplin der deutschen Truppen in Warschau sei seit Anfang November dahin gewesen, bemerkt Hoßdorf. In Warschau selbst wurde er im Schlosshof Zeuge vom Auftritt Pilsudskis, der gerade aus der Festungshaft aus Magdeburg nach Polen zurückgekehrt war. Es bildete sich zudem ein Arbeiter- und Soldatenrat. Mit den Legionären wurde eine Abmachung getroffen und das Regiment trat die Rückreise nach Deutschland an.
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PEOPLE
STORY INFO
TUTORIAL
Kriegsamt
Waffen- u. Munitions-Beschaffungs-Amt.
Berlin W15. den _ Juni 1918.
An das Landw. Inf. Rgt. 26.
Zum Dort v. 16. 5. 16.
B. Nr. 23190 und
23191.
Den Unteroffizier Hoßdorf und den Gefreiten Hoßdorf
habe ich nur als Kinder gekannt. Ihre Eltern
waren einfache, aber strebsame Leute, die ihr größtes
Augenmerk darauf richteten, ihren Söhnen eine
angemessene Erziehung zukommen zu lassen.
Der Vater ist bei der General-Ag. der Vers. Gesellschaft
Providentia in Cöln tätig und als Eigentümer
eines Hauses eingetragen, das, soweit ich mich
besinnen kann, stets in seinem Besitz gewesen ist.
Die Vermögensverhältnisse sind geordnete.
Über politische Gesinnung ist nur Günstiges
zu berichten. Von früheren Zeiten her weiß ich,
daß beide Eltern Königstreu sind.
Sollten weitere Erkundigungen notwendig
sein, so würde ich vielleicht in der Lage sein,
solche einzuziehen. Da ich selbst seit dem
1. August 1914 nicht mehr als für einige Tage
in Cöln gewesen bin, kann ich aus eigener Kenntnis
weitere Mitteilung nicht machen.
(gez. Heimsoeth
Rittmeister der Res.
Referent im Kriegsministerium.
(Wumba)
Bild 1
Die Offizier-Asp. des Offizier-Kursus Jablonna
bei Warschau.
- Deutsch (German)
Kriegsamt
Waffen- u. Munitions-Beschaffungs-Amt.
Berlin W15. den _ Juni 1918.
An das Landw. Inf. Rgt. 26.
Zum Dort v. 16. 5. 16.
B. Nr. 23190 und
23191.
Den Unteroffizier Hoßdorf und den Gefreiten Hoßdorf
habe ich nur als Kinder gekannt. Ihre Eltern
waren einfache, aber strebsame Leute, die ihr größtes
Augenmerk darauf richteten, ihren Söhnen eine
angemessene Erziehung zukommen zu lassen.
Der Vater ist bei der General-Ag. der Vers. Gesellschaft
Providentia in Cöln tätig und als Eigentümer
eines Hauses eingetragen, das, soweit ich mich
besinnen kann, stets in seinem Besitz gewesen ist.
Die Vermögensverhältnisse sind geordnete.
Über politische Gesinnung ist nur Günstiges
zu berichten. Von früheren Zeiten her weiß ich,
daß beide Eltern Königstreu sind.
Sollten weitere Erkundigungen notwendig
sein, so würde ich vielleicht in der Lage sein,
solche einzuziehen. Da ich selbst seit dem
1. August 1914 nicht mehr als für einige Tage
in Cöln gewesen bin, kann ich aus eigener Kenntnis
weitere Mitteilung nicht machen.
(gez. Heimsoeth
Rittmeister der Res.
Referent im Kriegsministerium.
(Wumba)
Bild 1
Die Offizier-Asp. des Offizier-Kursus Jablonna
bei Warschau.
Language(s) of Transcription
English Translation
Transcription History
Kriegsamt Waffen- u. Munitions-Beschaffungs-Amt. Berlin W15. den _ Juni 1918. An das Landw. Inf. Rgt. 26. Zum Dort v. 16. 5. 16. B. Nr. 23190 und 23191. Den Unteroffizier Hoßdorf und den Gefreiten Hoßdorf habe ich nur als Kinder gekannt. Ihre Eltern waren einfache, aber strebsame Leute, die ihr größtes Augenmerk darauf richteten, ihren Söhnen eine angemessene Erziehung zukommen zu lassen. Der Vater ist bei der General-Ag. der Vers. Gesellschaft Providentia in Cöln tätig und als Eigentümer eines Hauses eingetragen, das, soweit ich mich besinnen kann, stets in seinem Besitz gewesen ist. Die Vermögensverhältnisse sind geordnete. Über politische Gesinnung ist nur Günstiges zu berichten. Von früheren Zeiten her weiß ich, daß beide Eltern Königstreu sind. Sollten weitere Erkundigungen notwendig sein, so würde ich vielleicht in der Lage sein, solche einzuziehen. Da ich selbst seit dem 1. August 1914 nicht mehr als für einige Tage in Cöln gewesen bin, kann ich aus eigener Kenntnis weitere Mitteilung nicht machen. (gez. Heimsoeth Rittmeister der Res. Referent im Kriegsministerium. (Wumba) Bild 1 Die Offizier-Asp. des Offizier-Kursus Jablonna bei Warschau.
Kriegsamt Waffen- u. Munitions-Beschaffungs-Amt. Berlin W15. den _ Juni 1918. And das Landw. Inf. Rgt. 26. Zum Dort v. 16. 5. 16. B. Nr. 23190 und 23191. Den Unteroffizier Hoßdorf und den Gefreiten Hoßdorf habve ich nur als Kinder gekannt. Ihre Eltern waren einfache, aber strebsame Leute, die ihr größtes Augenmerk darauf richteten, ihren Söhnen eine angemessene Erziehung zukommen zu lassen. Der Vater ist bei der General-Ag. derVers. Gesellschaft Providentia in Cöln tätig und als Eigentümer eines Hauses eingetragen, das, soweit ich mich besinnen kann, stets in seinem Besitz gewesen ist. Die Vermögensverhältnisse sind geordnete. Über politische Gesinnung ist nur Günstiges zu berichten. Von früheren Zeiten her weiß ich, daß beide Eltern Königstreu sind. Sollten weitere Erkundigungen notwendig sein, so würde ich vielleicht in der Lage sein, solche einzuziehen. Da ich selbst seit dem 1. August 1914 nicht mehr als für einige Tage in Cöln gewesen bin, kann ich aus eigener Kenntnis weitere Mitteilung nicht machen. (gez. Heimsoeth Rittmeister der Res. Referent im Kriegsministerium. (Wumba)
Kriegsamt Waffen- u. Munitions-Beschaffungs-Amt. Berlin W15. den _ Juni 1918. And das Landw. Inf. Rgt. 26. Zum Dort v. 16. 5. 16. B. Nr. 23190 und 23191. Den Unteroffizier Hoßdorf und den Gefreiten Hoßdorf habve ich nur als Kinder gekannt. Ihre Eltern waren einfache, aber strebsame Leute, die ihr größtes Augenmerk darauf richteten, ihren Söhnen eine angemessene Erziehung zukommen zu lassen. Der Vater ist bei der General-Ag. derVers. Gesellschaft Providentia in Cöln tätig und als Eigentümer eines Hauses eingetragen, das, soweit ich mich besinnen kann, stets in seinem Besitz gewesen ist. Die Vermögensverhältnisse sind geordnete.
Kriegsamt Waffen- u. Munitions-Beschaffungs-Amt.
English Translation
Wilhelm Hoßdorf's album contains photographs, diary entries and newspaper articles during his deployment on the Eastern Front in 1918. || The Cologne dialect poet and elementary school teacher Wilhelm Hoßdorf (1890-1962) served in various units during the First World War.
According to the war log book, he was in 1918 with the 26th Landwehr Infantry Regiment in Russia, where he took part in the offensive against Lake Peipus and the upper Düna from February 18 to March 3.
Together with his brother Bernhard Hoßdorf he took part in the coup on Dünaburg on February 18th.
With a command of locals, Hoßdorf, who was then a corporal, had sacks of groceries taken from the core plant (the citadel) in depots.
According to their own statements, the Russians saw him as a good employer.
He held that those who work should also eat.
According to Hoßdorf, the booty counted by the collection point during the raid on Dünaburg was published in the official army report.
Sometimes he also drove to the brigade in Dünaburg in a horse-drawn sleigh to deliver reports of loot.
When he was once asked to search for Russian machine guns, he found instead a well-stocked food depot with several thousand hundredweight of onions and sacks of peppers.
For this, his comrade received the Iron Cross, First Class, and he himself was promoted to officer aspirant.
From March 3 to 22, 1918, Hoßdorf took part in the occupation of Russian territory between the upper Düna and Lake Peipus.
He had the furnishings of the owners living in the citadel loaded up and brought to Cherwonka on horse-drawn sleighs.
On March 25, 1918, the 8th company of the Landwehr Infantry Regiment marched via Skrudelino and Gribenischki to Gut Ellern.
The occupation of Greater Russia continued until September.
Hoßdorf himself served as head of the Kraslawka-Land local command.
As such, he was mainly occupied with administrative work: recruiting, property surveys, cattle censuses, collection of contributions (mainly butter, eggs), caring for the population.
He was assisted by a clerk and telephone operator as well as an interpreter.
His special assignments also included investigating a secret leather warehouse, arranging flour deliveries to the regiment, and property surveys.
In the summer of 1918 all the younger men were pulled out of the regiment as they were needed on the western front.
Hoßdorf and his brother stayed because they were scheduled for an officer's course.
On September 15, Hoßdorf and his brother said goodbye to the regiment and started the journey home to Zerbst, on which - during a stopover in Berlin-Charlottenburg - their luggage was stolen by deserters loitering around.
In Zerbst and then in Jablonna near Warsaw, Hoßdorf took part in officer training.
When street riots broke out in Warsaw in November, the officer aspirant regiment was transferred to Warsaw.
The discipline of the German troops in Warsaw had been gone since the beginning of November, Hossdorf notes.
In Warsaw itself, in the palace courtyard, he witnessed the performance of Pilsudski, who had just returned to Poland from prison in Magdeburg.
A workers' and soldiers' council was formed.
An agreement was reached with the legionnaires and the regiment began the return journey to Germany.
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| Tasks have been started, but not yet finished. Additions and edits can still be made. |
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| Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
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| Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
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