Front || Konstanz den 23. V. 29 ------------------ An das Reichsarchiv ------------------- Unterzeichneter bittet um Ausstellung eines Militärpasses resp. einer Bescheinigung über meine Militärdienstzeit, da mein Soldbuch seinerzeit (ungefähr 1920) von der Kommandantur Schönberg angefordert wurde, worauf ich den Pass zugestellt erhalten sollte, was aber bis heute noch nicht erfolgt ist. Zur Orientierung über meine Person gebe ich Ihnen folgende Anhaltspunkte. -------------------- Ich, Friedrich Wilhelm Becher, wurde zu Charlottenburg am 22. V. 1895 geboren. Ende Mai 1915 wurde ich zu den Garde-Pionieren eingezogen, zog am 18. Sept. 1915 ins Feld und wurde der 1. Garde-Pionier-Komp. unter Hauptmann Hartung zugeteilt. Anfang Okt. 15 nahm ich an den Kämpfen um die Lorettohöhe und Ende März 16 an der Sommeschlacht bei Clery als Pionier teil. Am 21. Sept. 16 wurde ich dem Sturmbatl. der 2. Armee und als dieses aufgelöst, im Frühjahr 17 dem Sturmbatl. 7 zugeteilt. Bei letzterem verblieb ich, wo ich im letzten Jahr als Sanitätssoldat tätig war, bis ich dann im Dez. 1918 als Gefreiter in --------------------------------------- Anmerkung: Bei der Angabe Anfang Oktober 1915 hätte er an der Schlacht um die Lorettohöhe teilgenommen, dürfte es sich um einen Irrtum seinerseits handeln, aus seinen Tagebucheinträgen geht hervor, dass es sich dabei eher um die sogenannte Schlacht bei Loos gehandelt haben dürfte.

Entwurf des Schreibens von Hans-Joachim Giese an den Prinzen Wilhelm mit der Mitteilung, das sein Vater gefallen ist || Front

Briefe des kath. Felddivisionspfarrers Georg Löhr, 30. Infanterie Division, XV. Armeekorps an Hermann Arnholds Frau Ida Arnhold mit Kindern in Sagan, Schlesien, um sie über die Verwundung und den späteren Tod Ihres Mannes / Vaters zu informieren. - Frankreich, 7.4.1916 - Sehr geehrte Familie! Teile Ihnen mit daß der lb. Hermann die Zeilen auf der Karte diktiert und (…), voller Zuversicht und frohen Mutes ist. (…..) / - 15.5.1916. Sehr geehrte Frau Arnold! Vor Kurzem gab ich Ihrem lb. Mann die Hl. Sterbesakramente. Nach Aussage der Ärzte ist sein Zustand nunmehr sehr ernst. - Frankreich 5. 6. 1916 – Sehr geehrte Frau Arnold! (….) Ich bitte Sie, Mein herzl. Beileid zum schmerzlichen Verluste Ihres lb. Mannes entgegennehmen zu wollen u. sich zu trösten. Gar schnell ist das Leben des Menschen dahin, (…) / Hermann Arnhold starb am 16. Mai 1916 / Beerdigt La Meunière. Wahrscheinlich war er bei Verdun verwundet worden.