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Ludwig Pichl - beim k.u.k. Infanterie Regiment 73

Als im Juli 1914 die Nachricht über die Ermordung des Thronfolgers in Sajajewo bekannt wurde und man überall von einem möglichen Krieg sprach, war Ludwig Pichl verheiratet, Vater von 3 Mädchen und hatte einen kleine Korbflechterwerkstatt in Sandau bei Eger. Am 25. Juli 1914 begann eine Teilmobilmachung der k.u.k. Armee. Auch das Infanterie Regiment 73 wurde eine Tag später alarmiert und moblisiert (Regiments Standesbefehl Nr. 26 von 1914) und es kam beim Ergänzungsbezirkskommando in Eger zu massenhaftem Einrücken von Wehrpflichtigen und Freiwilligen. Bis zum Abend des 28. Juli waren über 3000 Mann präsent. Auch Ludwig Pichl meldete sich am 27. Juli gemäß Aufforderung beim Regiment 73, mit dem er an den Feldzügen gegen Serbien und Rußland teilnahm und am 1. Mai 1915 zum Gefreiten befördert wurde. Im Laufe des Jahre 1915 litt Ludwig immer häufiger an Herz-und Magenbeschwerden und wurde im November 1915 zur Konstantierung der Dienstfähigkeit ins k.u.k. Garnisonsspital 11 nach Prag beordert. Bis zur Entscheidung der Superarbitrierungs-Kommision (Kommission zur Überprüfung der Dienstfähigkeit) beurlaubte man ihn im Dezember 1915 und schließlich wurde er zum 29.12.1915 aus dem aktiven Dienst beim Regiment entlassen. Der Befund der Kommision lautete: Invalid und Waffenuntauglich, zu Hilfsdiensten als diensttauglich, Verdichtung der rechten Lungenspitze. Ihm wurde eine Invaliedenrente von 72 Kronen jeweils für ein Jahr gewährt. Als aber nach der bedingungslosen Kapitulation 1918 und Auflösung der gesamte k.u.k. Armee aus der Donaumonarchie die Tschechische Republik wurde, wurden jegliche Verpflichtungen gegenüber den ehemaligen deutschsprachigen Soldaten für nichtig erklärt. Erst viele Jahre später wurde den ehemaligen k.u.k. Soldaten eine Ehrung zuteil. Am 21. Dezember 1932 wurde durch die österreichische Regierung, eine Kriegserinnerungsmedaille an alle Personen verliehen die während des I. Weltkrieges Soldat der k.u.k. Armee waren. Und durch das allgemeine Zeitgeschehen wurde Ludwig, mehr zufällig, noch mit einer zweite Auszeichnung geehrt. Am 13. Juli 1934 wurde in Deutschland durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg anlässlich des 20. Jahrestages des Kriegsbeginns 1914 das Ehrenkreuz des Weltkrieges gestiftet und war eine militärische Auszeichnung für die Teilnehmer und die Hinterbliebenen von Teilnehmern des Ersten Weltkrieges. Kurz vor der Besetzung des Sudentenlandes wurde 1938 die Verleihungsbedingungen insoweit geändert, dass ab sofort auch an sudetendeutsche Weltkriegsteilnehmer damit ausgezeichnet werden konnten. Und somit konnte Ludwig Pichl zwei Orden an seiner Brust tragen. Uniform trug er zum letzten mal als Wachmann während des 2. Weltkrieges bei der Wach-und Schließgesellschaft in Karlsbad und bei den Flugzeugwerken in Eger. 1946 wurde er aus seiner Heimat Böhmen vertrieben und starb am 11. Juni 1958 im Alter von 77 Jahren in Kulmbach/ Oberfranken.
Ludwig Pichl als Soldat des k.u.k. Infanterie Regiment 73 Egerländer - http://m-kummer.de/militaer.html

Ludwig Pichl, als Wachmann im II. WK
Photograph
Ludwig Pichl
Deutsch
Front
Ludwig Pichl mit Kameraden des k.u.k. IR 73 in Serbien
Überweisung meines Urgroßvaters ins Garnisonsspital 11 nach Prag zur Untersuchung auf Diensttauglichkeit
Österreichische Kriegserinnerungsmedaille
Ehrenkreuz des Weltkrieges

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Michael Kummer

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Europeana 1914-1918

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europeana19141918:agent/85419f2298c7ede1f5ac1560c9cb1aa6

Date

1914

Type

Story

Language

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Deutsch
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1914

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1914

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1914

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Agent

Michael Kummer | europeana19141918:agent/85419f2298c7ede1f5ac1560c9cb1aa6

Created

2019-09-11T08:05:04.721Z
2020-02-25T07:59:16.408Z
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1944
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2014-02-02 13:05:12 UTC

Provenance

INTERNET

Record ID

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