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Skandal um das k.u.k Böhmische Infanterie-Regiment 28

In der Abschrift aus einem Artikel des österreichischen Reichsanzeigers vom 26. April 1915, die von einem Freund des Vaters von Franz Wenisch stammt, wird die Auflösung des k.u.k Infanterie-Regiments 28, sowie die Erschießung mehrerer Offiziere bekanntgegeben, da das Regiment angeblich zur russischen Armee übergelaufen war.
Das k.u.k. Böhmische Infanterie-Regiment Viktor Emanuel III. König von Italien Nr. 28 geriet während des Ersten Weltkrieges in die Schlagzeilen. In einer Mitteilung des Armee-Oberkommandos (AOK), das in dieser Zeit von Erzherzog Friedrich von Österreich geleitet wurde, wurde am 26. April 1915 im österreichischen Reichsanzeiger die Auflösung des Infanterie-Regiments 28 bekanntgegeben. Dieses Prager Regiment bestand zu 95 Prozent aus Tschechen und zu fünf Prozent aus anderen Nationalitäten. Der Vorwurf lautete, dass sich zwei Bataillone des Regiments am 3. April 1915 bei Kämpfen am Duklapass an der Grenze der heutigen Slowakei und Polen unweit von Zborov einem einzelnen russischen Bataillon ergeben hätten, ohne auch nur von der Feuerwaffe Gebrauch zu machen. Wegen Feigheit und Unehrlichkeit sollte das Regiment in der Folge aufgelöst werden. Laut Reichsanzeiger wollte das Regiment nicht gegen andere Slawen kämpfen und hisste deshalb die weiße Fahne. Jedoch habe sich herausgestellt, dass es sich bei den gegenüberliegenden Truppen nicht um russische Streitkräfte, sondern um das 4. bayerische Regiment gehandelt hatte, dessen Major das meuternde Regiment sofort umzingeln und verhaften ließ. 50 Offiziere und die entsprechenden Mannschaften wurden in der Folge am 5. Mai in Szeged standrechtlich erschossen. Anderen Quellen zufolge wurde gegen die Achtundzwanziger zwei Spähzüge der Tschechischen Freiwilligen aktiv, die die Soldaten überreden wollten, zu den Russen überzulaufen. Am 3. April 1915 unternahmen die Russen einen Angriff auf die Stellung des 28. Infanterieregiments. Beide Bataillone hätten sich in einer schwierigen Situation befunden, da sie praktisch umzingelt gewesen seien. Nach Kämpfen und Versuchen eines Durchbruchs habe sich die Mehrheit der Soldaten des 28. Infanterieregiments geschlagen gegeben. Der Vorwurf des Verrats und der Feigheit ließ sich bei weiteren Untersuchungen jedoch nicht erhärten. Zwar wurde der Erlass zur Auflösung des 28. Regiments erteilt, doch wurde diese Maßnahme für ein Ersatzregiment in Szeged „bis auf weiteres“ widerrufen. Auf Grund der Verdienste eines seiner Marschbataillone in den Kämpfen am Plateau von Doberdo im Sommer 1915 und im Dezember 1915, wurde es wieder aufgestellt.

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CONTRIBUTOR

Franz Wenisch

DATE

1915-04-03 - 1915-12-22

LANGUAGE

deu

ITEMS

2

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

PROGRESS

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METADATA

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/b9d9dc36a6dabfaa4f6dff053a99a9a6

Date

1915-12-22
1915-04-03

Type

Story

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1915-04-03

End

1915-12-22

Language

mul

Agent

Franz Wenisch | europeana19141918:agent/b9d9dc36a6dabfaa4f6dff053a99a9a6

Created

2019-09-11T08:37:04.219Z
2020-02-25T08:38:59.597Z
2013-10-12 13:24:25 UTC
2013-11-08 16:03:50 UTC
2013-11-08 16:04:05 UTC

Provenance

BN12

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_6365

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Ludwig Pichl - beim k.u.k. Infanterie Regiment 73

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Als im Juli 1914 die Nachricht über die Ermordung des Thronfolgers in Sajajewo bekannt wurde und man überall von einem möglichen Krieg sprach, war Ludwig Pichl verheiratet, Vater von 3 Mädchen und hatte einen kleine Korbflechterwerkstatt in Sandau bei Eger. Am 25. Juli 1914 begann eine Teilmobilmachung der k.u.k. Armee. Auch das Infanterie Regiment 73 wurde eine Tag später alarmiert und moblisiert (Regiments Standesbefehl Nr. 26 von 1914) und es kam beim Ergänzungsbezirkskommando in Eger zu massenhaftem Einrücken von Wehrpflichtigen und Freiwilligen. Bis zum Abend des 28. Juli waren über 3000 Mann präsent. Auch Ludwig Pichl meldete sich am 27. Juli gemäß Aufforderung beim Regiment 73, mit dem er an den Feldzügen gegen Serbien und Rußland teilnahm und am 1. Mai 1915 zum Gefreiten befördert wurde. Im Laufe des Jahre 1915 litt Ludwig immer häufiger an Herz-und Magenbeschwerden und wurde im November 1915 zur Konstantierung der Dienstfähigkeit ins k.u.k. Garnisonsspital 11 nach Prag beordert. Bis zur Entscheidung der Superarbitrierungs-Kommision (Kommission zur Überprüfung der Dienstfähigkeit) beurlaubte man ihn im Dezember 1915 und schließlich wurde er zum 29.12.1915 aus dem aktiven Dienst beim Regiment entlassen. Der Befund der Kommision lautete: Invalid und Waffenuntauglich, zu Hilfsdiensten als diensttauglich, Verdichtung der rechten Lungenspitze. Ihm wurde eine Invaliedenrente von 72 Kronen jeweils für ein Jahr gewährt. Als aber nach der bedingungslosen Kapitulation 1918 und Auflösung der gesamte k.u.k. Armee aus der Donaumonarchie die Tschechische Republik wurde, wurden jegliche Verpflichtungen gegenüber den ehemaligen deutschsprachigen Soldaten für nichtig erklärt. Erst viele Jahre später wurde den ehemaligen k.u.k. Soldaten eine Ehrung zuteil. Am 21. Dezember 1932 wurde durch die österreichische Regierung, eine Kriegserinnerungsmedaille an alle Personen verliehen die während des I. Weltkrieges Soldat der k.u.k. Armee waren. Und durch das allgemeine Zeitgeschehen wurde Ludwig, mehr zufällig, noch mit einer zweite Auszeichnung geehrt. Am 13. Juli 1934 wurde in Deutschland durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg anlässlich des 20. Jahrestages des Kriegsbeginns 1914 das Ehrenkreuz des Weltkrieges gestiftet und war eine militärische Auszeichnung für die Teilnehmer und die Hinterbliebenen von Teilnehmern des Ersten Weltkrieges. Kurz vor der Besetzung des Sudentenlandes wurde 1938 die Verleihungsbedingungen insoweit geändert, dass ab sofort auch an sudetendeutsche Weltkriegsteilnehmer damit ausgezeichnet werden konnten. Und somit konnte Ludwig Pichl zwei Orden an seiner Brust tragen. Uniform trug er zum letzten mal als Wachmann während des 2. Weltkrieges bei der Wach-und Schließgesellschaft in Karlsbad und bei den Flugzeugwerken in Eger. 1946 wurde er aus seiner Heimat Böhmen vertrieben und starb am 11. Juni 1958 im Alter von 77 Jahren in Kulmbach/ Oberfranken. || Ludwig Pichl als Soldat des k.u.k. Infanterie Regiment 73 Egerländer - http://m-kummer.de/militaer.html || || Ludwig Pichl, als Wachmann im II. WK || Photograph || Ludwig Pichl || Deutsch || Front || || Front || Ludwig Pichl mit Kameraden des k.u.k. IR 73 in Serbien || Deutsch || || Überweisung meines Urgroßvaters ins Garnisonsspital 11 nach Prag zur Untersuchung auf Diensttauglichkeit || Front || Deutsch || || Deutsch || Österreichische Kriegserinnerungsmedaille || || Deutsch || Ehrenkreuz des Weltkrieges

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