Transcribe

Handskizze der Beobachtungsstelle La Gulotte bei Vimy

Zu dieser Artilleriebeobachtungsstelle schreibt mein Großvater Fritz Lehmann auf Seite 83: 13.10. Früh herrscht dichter Nebel, mittags hellt es sich auf. Ich befinde mich auf Beobachtung. Die Franzosen greifen an, wollen die Gräben wieder erobern. Heftiges, sich immer mehr steigerndes Feuer der Artillerie entwickelt sich auf der ganzen Front. Nachmittags um 3 Uhr erscheinen 14 feindliche Flieger über unserer Front. Die Flugabwehr-kanonen treffen nicht. Die Stellungen unserer 21 cm-Mörserbatterien der sächsischen 12. Fußartillerie „Metz“, die ruhig weiterfeuert, ist erkannt. Sie bekommen heftiges Artilleriefeuer von französischen Schiffsgeschützen, die sehr gut schießen. Vorwärts und rückwärts, rechts u links schlagen die schweren Geschosse mit furchtbarem Krach ein. Doch keine trifft unsere Batterie oder die Beobachtungsstelle. Gegen ½ 6 Uhr abends schlägt ein Volltreffer in die uns benachbarte Mörserbatterie ein. Ein furchtbares Geschrei erhebt sich. 8 Mann der 2. Batterie von rechts sind getroffen worden: 1 Mann tot, 4 schwerverletzt (alle später verstorben) und 3 Leichtverletzte. Die Ärzte, die sofort herbeigerufen werden, sagten: „Dort schießt’s , da gehen wir nicht hin!“ Die Batterie verstummte.

Vimy
Drawing

Show More
 
 
 
 

CONTRIBUTOR

Walter Lehmann

DATE

13. Oktober 1915

LANGUAGE

deu

ITEMS

1

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

PROGRESS

START DATE
TRANSCRIBERS
CHARACTERS
LOCATIONS
ENRICHMENTS

Generating story statistics and calculating story completion status!

METADATA

Creator

europeana19141918:agent/6e63783f71c553d693f4d2d221e4010b

Source

UGC
Notebook

Contributor

europeana19141918:agent/bb5b2406d11891d6b7933fb83e33bd9b

Date

13. Oktober 1915

Type

Story

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Language

mul

Agent

Fritz Lehmann | europeana19141918:agent/6e63783f71c553d693f4d2d221e4010b
Walter Lehmann | europeana19141918:agent/bb5b2406d11891d6b7933fb83e33bd9b

Created

2019-09-11T08:41:43.812Z
2020-02-25T08:52:02.597Z
2020-02-25T08:52:02.598Z
2011-04-01 10:21:45 UTC
1915
2011-04-01 10:30:16 UTC

Provenance

UNKNOWN

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_274

Discover Similar Stories

 
 
 
 

Handskizze der Feuerstellung Fosse 13 bei Wingles in Flandern

1 Item

Die Position dieser Feuerstellung ist von mir nur vermutet. Mein Großvater Fritz Lehmann schreibt für Anfang November in seinem Kriegstagebuch über Fosse 13: Unsere Batterie steht im Gehölz nordwestlich Wingles, die Unterstände sind im Bahn-damm. Jeder ist mit Lagerstellen und einem Ofen versehen. Die Batteriebeobachtungsstelle ist im Bahnwärterhaus auf dem Bahndamm untergebracht. Am 4. schlägt eine schwere Granate den Schornstein ab und zerspringt dicht hinter dem Haus. Die Beobachtungsstelle ist in Fosse 13 in einem zerschossenem Hause, das bis oben hin mit Holzrollen aufgefüllt ist und seitwärts durch Anlehnen solcher geschützt ist. Im Keller überstehe ich mit Vizewachtmeister Schulze, meinem Burschen und Telefonist Unteroffizier Gröschel einen außerordentlich hitzigen Feuerüberfall der Engländer, die uns mit Geschossen aller Kaliber, auch schweren, zu schaden suchen. Ein solches schweres Geschoss (wohl 22,5 cm) trifft in ein benachbartes Haus. Sämtliche vier Mauern stürzen mitsamt Dach und Zwischenwänden ein. Es bleibt ein einziger Trümmerhaufen übrig. Fosse 13 ist Stützpunkt, liegt dicht hinter der 2. Stellung und alle ca. 60 Häuser sind fast völlig zusammengeschossen. Die 2. Stellung ist ausgebaut, mit Drahtverhau und mit Dachs-bauten versehen. Nach Regenwetter ist in den Schützengräben der Schlamm stellenweise so tief, dass die Suppe fast oben zu den Langstiefeln hineinläuft. Die Infanteristen haben den Teil der Beine vom oberen Teil der Stiefelschäfte bis übers Knie mit Sandsäcken umwickelt und zugebunden. Helm wird weder in den Gräben noch den Feuerstellungen der Artillerie getragen. Die Leute haben sehr oft Sandsäcke nach Art der Inder um den Kopf gewickelt. Die Infanterie löst wie folgt ab: 3 Tage Ruhe 3 Tage Reservestellung 3 Tage vorderste Stellung. In der Kiesgrube war ich auch in dem Unterstand, in dem der englische General beim Gegenstoß am 27.9. gefangen genommen wurde. Hinter unserer Beobachtungsstelle befindet sich eine verlassene Stellung von Feldkanonen. In den Munitionsräumen lagern 378 scharfe Schuss 96n/T. Am Ende der zerschossenen Häuserreihe lagen noch, friedlich in Zeltbahnen eingehüllt, zwei tapfere, tote Feldsoldaten , die wohl schon vier Wochen gelegen haben mochten und beim Zurückgehen liegen geblieben waren. Im Garten neben dem Sanitäts-Unterstand ist ein kleiner Friedhof angelegt worden, auf dem wohl 50 Mann, Freund und Feind, friedlich schlummern. In Fosse 13 wäre mein Bursche Schwamm aus Lichtenberg bei Freiberg fast zu Schaden gekommen. Eine feindliche Granate schlug einige Schritt hinter ihm ein, ohne sonst zu schaden. Das Protzquartier befindet sich in Meurchin, Fosse 1 || || Diary || Wingles, France

Go to:
 
 
 
 

Handskizze einer Artilleriestellung bei Oosttaverne in Flandern

1 Item

Die Skizze findet sich auf Seite 159 des Kriegstagebuches meines Großvaters Fritz Lehmann. Zu diesem Tag hat er notiert: 11.1. Ruhe. 9 Uhr vormittags gehen Hauptmann Simon und Leutnant Refarth nebst 10 Kanonieren auf die Jagd. Leutnant Refarth erlegt einen Hasen. Früh um 5 Uhr fliegt in Lille ein Munitionsdepot der Pioniere mit Sprengmunition in die Luft. Das Depot war in den Kasematten der Umwallung in der Nähe des Südbahnhofs gelegen. Die Verwüstung ist furchtbar. Ein riesengroßer Trichter. Das Stadtviertel in der Nähe ist nur noch ein Trümmerhaufen. Dann folgen Ruinen, später abgedeckte Häuser mit eingedrückten Wänden. Die meisten Fensterscheiben der Stadt sind in Trümmer gegangen. Circa 225 Einwohner und von der Wachmannschaft 23 Mann sind tot und 3 Mann schwer verletzt. Ein Anschlag wird vermutet. Vereinzelt nämlich sind angezogene Einwohner erschlagen im Keller ihrer Häuser aufgefunden worden. || || Deutsch || Oostaverne, Flanders || Drawing || Drawing of artillery-stand in Oostaverne, Flanders, diary of Fritz Lehmann

Go to:
 
 
 
 

Handskizze eines Kellers bei Ooosttaverne in Flandern

1 Item

Mein Großvater schreibt auf Seite 133 seines Kriegstagebuches: Die Batterie blieb 14 Tage zu Schiessübungen daselbst, kam anschließend in die Heeresreserve nach Fleurs in Nordfrankreich, und wurde vom 10. – 21. Juli bei Oosttaverne eingesetzt. Die Beobachtungsstelle war im „Roten Haus“ eingerichtet. Am ?? schlägt ein Volltreffer durch das Kellerfenster in den Telefonraum ein. Das Kellerfenster war nur mit einem Brett zugenagelt. Im Raum schläft Drechsler, Bockmann ist besinnungslos. || || Diary || Cellar in Oosttaverne, Flanders drawn by Fritz Lehmann

Go to: