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Max Kranz - Feldpostkarten

Max Kranz gehörte von 1914 bis Februar 1916 dem Landwehr-Fußartillerie Bataillon Nr. 8 an, das der 5.Landwehrdivision unterstellt war. In der vergleichsweise ruhigen Phase von September 1914 bis Februar 1916 wurde die Einheit in der Woëvre-Ebene in der Nähe des Festungsrings von Verdun eingesetzt (s. weitere Beiträge zu Max Kranz). Aus dieser Zeit stammen die ersten sechs Feldpostkarten:++++++++ 1. Feldpostkarte: 21. September 1915, Heinevetter an Kranz, Foto: Straße in Mars-la-Tour, September 1915, Offiziere des 2.Battr. Landwehr Regiments 14 und der 6. Battr. Regiment 8.++ Transkribtion: d. 21. September 1915 Lieber Herr Kranz ! Wie ich von Ihrer Frl. Schwester hörte, sind Sie dort auf Urlaub. Ich war jetzt kurz hintereinander 2mal dort: am 24. August zur Geburt eines strammen Kriegsjungen und Ende voriger Woche auf der Rückreise von Charlottenburg, wo ich zur Beerdigung meines lieben Vaters war. So treffen manchmal Freud u. Leid zusammen. Mir u. meiner Familie geht es noch ganz gut. Es scheint so, als ob unser Bataillon den Winter über hier bliebe. Vielleicht können wir uns gelegentlich Ihrer Rückreise in Metz oder Amanweiler treffen. Hoffentlich erhalte ich dann dieses Mal Ihre Nachricht rechtzeitig. Mit dem Wunsche für gute Erholung grüßt Sie herzlichst Ihr Gg. Heinevetter. Viele Grüße Ihrer lieben Familie.++++++++ 2. Feldpostkarte: Max Kranz an seine Schwester Martha Kranz in Hatzenport, 6. Juli 1915. Foto: Leutnant Max Kranz mit anderen Offizieren beim Bowletrinken.++ Transkribtion: B.(ouzonville) 6.7.1915. Meine Lieben! Umstehend eine Blitzlichtaufnahme in unserer Laube hier, es war ein Festabend, ein Leutnant gab eine Bowle. Hoffe heute Abend Nachricht von Euch zu erhalten & folgt dann brieflich mehr. Ich bestellte in Coblenz Bilder & ließ 1/2 Dtz. an Euch senden. Sonst gehts mir gut. Herzlichst grüßt Euch alle Max.++++++++ 3. Feldpostkarte: Hermen an Kranz, 19. September 1915. Foto: Vier Soldaten der Fußartillerie Batterie 403 zu Pferde.++ Transkribtion: Abs. Leutnant d. R. Hermes Fußartl. Battr 403, 5. Landwehr Div. Feldpost 101. 19. IX. 1915. Lieber Max das angekündigte Bild. Zur Z. herrscht wieder Frieden im Land. Viele Grüße Hermes.++++++++ 4. Feldpostkarte: Falkenbach an Kranz, 30. September 1915.++ Transkribtion: Herbeuville 30/9 15. Lieber Kranz ! Wie wäre es eigentlich, wenn Sie oder Werner mal mit mir tauschten ? Ich bin nun lange genug von der Batterie weg u. müßte auch mal wieder unter Menschen kommen. Überlegen Sie doch den Fall mal. Umstehend eine Aufnahme der berühmten Combres-Höhe mit Dorf Combres und Fresnes. Allseits hrzl. Grüße Ihr Falkenbach.++++++++ 5. Feldpostkarte: Dr. Noll an Kranz, 15. Januar 1916. Foto: Stabsarzt Dr. Noll mit Jagdhund vor seiner Baracke; Randbeschriftung: Sommervilla 1915. Wintervilla 1915/16. Sommervilla 1916 ?++ Transkribtion: Abs. Stabsarzt Dr. Noll III. Res.Abt.Feld Art.Reg 33 33 R.Div. An Herrn Leutnant Kranz Fuß.Art.Rgt.8 Hatzenport a.d.M. 15.1.16 Sehr geehrter Herr Kranz ! Schönen Dank für Ihren Gruß von der Mosel. Die Jagd macht schlecht, nur 1 Krummer (Anm.: Ausdruck für Hase in der Jägersprache), allerdings auch ganz miserables Wetter. Ich hoffe, Sie haben inzwischen mehr Dusel entwickelt. Hier nichts Neues. Die anderen Herren lassen grüßen. Sie haben mich neulich im Doppelkopf um 4 M(ark) gelaust, mich alten Schafskopfprofessor. Besten Gruß Ihr Dr. Noll. Die Feldpostkarte wurde somit kurz vor Beginn des deutschen Angriffes auf Verdun geschrieben, der am 21. Februar 1916 einsetzte. Die bis dahin in der Nähe des französischen Festungsriegels von Verdun eingesetzten Offiziere Dr. Noll und Kranz wurden noch vor Schlachtbeginn mit ihren Landwehr-Einheiten verlegt. Da die Landwehr aus Reservisten älterer Jahrgänge bestand, besaß sie nur einen eingeschränkten Kampfwert und wurde deshalb in der Regel an weniger gefährdeten Frontabschnitten eingesetzt. ++++++++ 6. Feldpostkarte: Max Kranz an seine Schwester Paula Steuer in Valwig an der Mosel, 4. September 1915. Foto: Offiziere des Landwehr-Fußartillerie Bataillons Nr. 8 vor dem Kasino in Parfondrupt, v.l.n.r.: Leutnant Max Kranz, unbekannt, Bataillons- und Artilleriekommandeur Oberstleutnant Eyser, Hauptmann und Batteriechef Wolcke, unbekannt, Leutnant Emil Werner.++ Transkribtion: 4./9. 15 abends. Liebe Ulla ! Umstehend ein Bildchen, das dieser Tage vor unserem Kasino aufgenommen wurde, zwar nicht besonders gut, aber es geht immerhin. Den Kartenbrief werdet Ihr erhalten haben. Es geht mir gut. Mit herzlichen Grüßen bin ich Euer Max. +++++++++ 7. Karte: Max Kranz an seine Schwester Paula, 29. Juni 1917. Max Kranz gehörte seit dem Vortag dem Garnisonsbataillon der Schießschule Wahn an und hatte eine private Unterkunft bezogen. Die Karte stammt noch aus der Vorkriegszeit und zeigt eine Gefechtsübung auf dem Schießplatz Wahn um 1907.++ Transkribtion: Meine Lieben ! Dir, liebe Paula, zum heutigen Namenstage meine herzlichsten Glückwünsche: möge es Dir & allen noch recht lange in Gesundheit & Zufriedenheit wohl ergehen. - Gestern sind wir nach hier gekommen und haben gleich am 1. Tag geschossen. Heute & morgen gibts leider keinen Urlaub & müssen also hier bleiben. Sonst noch alles gut, nur immer viel Arbeit. Wohne bei G. Schneider, Schießplatz Wahn 213. Herzl. Grüße Euer Max.

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Rolf Kranz

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14

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Europeana 1914-1918

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europeana19141918:agent/f8f59c4cb8e7cdf730e8494d6d61f2f7

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Story

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deu
Deutsch

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Europe

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Europeana 1914-1918

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Europeana 1914-1918

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Language

mul

Agent

Rolf Kranz | europeana19141918:agent/f8f59c4cb8e7cdf730e8494d6d61f2f7

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2012-07-19 11:41:29 UTC

Provenance

UNKNOWN

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_4166

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Max Kranz - Soldatenalltag

15 Items

Fotos mit Alltagsszenen aus den Kriegserinnerungen von Max Kranz (s. weitere Beiträge). Die in den Jahren 1915 und 1916 entstandenen Bildern waren wohl für die Angehörigen in der Heimat bestimmt, um ihnen den Eindruck von Normalität zu vermitteln. Doch wenn auch manches Bild gestellt sein mag, Ablenkungen und Freizeitvergnügungen waren unverzichtbarer Bestandteil des Soldatenalltags.++++++ 1. Foto: Ein Landsturmmann sitzt zigarrerauchend und das Berliner Tageblatt lesend auf der Latrine. Das an der Front in Lothringen vor Verdun entstandene Bild kann auf Anfang Juni 1915 datiert werden, denn die Schlagzeile der Zeitung vermeldet einen Sieg an der Ostfront aus diesen Tagen. Latrinenbilder entwickelten sich im Verlauf des Krieges fast schon zu einem eigenen Genre.++++++ 2. Foto: Militärkapelle, 1915 in Lothringen.++++++ 3. Foto: Galizien 1916, Oberarzt und Geschützbedienung vor ihrer Hütte bei Wein und Grammophonmusik.++ Beschriftung Bildrückseite (s. Beitrag: Max Kranz - Galizien 1916/17).++++++ 4. Foto: Soldatenweihnacht (s. Beitrag: Max Kranz - Der Beginn).++++++ 5. Foto: Soldaten bei der Essensausgabe, Leutnant Max Kranz, sitzend. Datum und Ort sind nicht bekannt.++++++ 6. Foto: Offiziere vor ihrem Blockhaus beim gemeinsamen Lesen.++ Beschriftung Bildrückseite.++++++ 7. Foto: Offiziere löschen einen Barackenbrand, 3. Bayer. Fußartillerie Regiment vor St. Mihiel, 1915.++ Beschriftung Bildrückseite.++++++ 8. Foto: Kartenspielende Offiziere der Reserve Eisenbahnbau Kompanie 49.++++++ 9. Foto: Offiziere der Landwehr Fußartillerie bei Kaffee, Bier und Wein.++ Beschriftung Bildrückseite.++++++ 10. Foto: Grey auf Reisen! Leutnant Gerhard und Feldwebelleutnant Leuthäuser beim Melken der Ziege Grey, Lothringen 1915. Die deutschen Offiziere hatten die Ziege nach dem britischen Außenminister Sir Edward Grey benannt.++ Beschriftung Bildrückseite.

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Max Kranz - Einführung

5 Items

Der Weingutsbesitzer und Kaufmann Max Kranz aus Hatzenport an der Mosel nahm als Leutnant der Reserve der Fußartillerie von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil. Er hat rund 150 Fotos und Feldpostkarten von seinem Einsatz an West- und Ostfront hinterlassen, überwiegend aus den Jahren 1915/16. Sie werden in weiteren Beiträgen präsentiert. Dank der zeitnah vorgenommenen Beschriftungen von Max Kranz können die Fotos nach Datum, Ort und Bildgegenstand genau bestimmt werden. So dokumentieren sie Dienst und Alltag eines deutschen Artillerieoffiziers. Ergänzt wird seine Geschichte mit Kurzbeiträgen über Personen aus seinem persönlichen Umfeld, nämlich seine Verwandten (s. Beiträge zu Josef und Richard Lauxen, Josef Schnitzius, Emma Kranz und Karl Endris) und die anderen Kriegsteilnehmer aus seiner Heimatgemeinde (s. Beitrag: Kriegschronik von Hatzenport) und schließlich mit einem Beitrag über den Krieg in seiner Heimat nach einem Bericht seines Onkels Nikolaus Gerlach (s. Beitrag: Hatzenport: Der Krieg in der Heimat).++++++ 1. Foto: Max Kranz leistete nach der Mittleren Reife und einer kaufmännischen Lehre seinen Militärdienst in der Zeit vom 1.Oktober 1910 bis zum 30.September 1911 als Einjährig Freiwilliger im Schleswig-Holsteinischen Fußartillerie-Regiment Nr. 9, 6. Batterie ab. Die Einheit war auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz stationiert. Er ging im Rang eines überzähligen Unteroffiziers ab. Das Foto zeigt ihn noch als Kanonier mit seiner Korporalschaft (Max Kranz: stehend, 4.v. rechts). Am 26. Juli 1912 wurde er nach einer zweimonatigen Übung zum Vizefeldwebel der Reserve befördert. Seine Beförderung zum Leutnant der Reserve der Fußartillerie erfolgte am 27. Januar 1915. Zur Ergänzung dient der weitere Beitrag Max Kranz: Offizierspatent und Dokumente.++++++ 2. und 3. Foto: Die beiden Aufnahmen von Max Kranz entstanden während des Krieges.+++ 4. Foto: Von Juni 1917 bis Kriegsende gehörte er dem Garnisonsbataillon der Artillerie - Schule in Wahn bei Köln an, wo er als Ausbilder tätig war. Das Foto wurde im Jahre 1918 in Köln aufgenommen.++++++ 5. Bild: Personenblatt zu Max Kranz aus der Hatzenporter Kriegschronik (s. Beitrag Kriegschronik von Hatzenport).

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Max Kranz - Kriegsgräber

8 Items

Auf diesen Fotos aus den Kriegserinnerungen des Leutnants der Fußartillerie Max Kranz (s. weitere Beiträge) sind Gräber von gefallenen Soldaten seiner Fußartillerie Batterie abgebildet. Die Bilder des Kriegerfriedhofs Eichenhain wurden im Frühjahr 1916 aufgenommen, als Leutnant Kranz bei Verdenal im Südabschnitt der lothringischen Front eingesetzt war. Die drei Aufnahmen des Soldatenfriedhofs von Parfondrupt nahe der Westfront vor Verdun entstanden bereits im Jahr 1915. Die Artilleristen starben überwiegend durch feindliches Artilleriefeuer oder Fliegerangriffe.

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