Leutnant der Reserve Alexander Kirmsse
Lebenslauf meines Vaters Alexander Kirmsse Leutnant der Reserve, sein Tagebuch vom Aufmarsch an der Westfront im August 1914 mit dem 72. Infanterie Regiment durch Belgien und Frankreich bis vor Paris und Gefangennahme bei Compiegne am 13. September durch die französische Armee, seine Gefangenschaft als O.P.G. (Officier Prisonnier de Guerre) in der Festung der Stadt Fougeres (Normandie) mit 120 deutschen Offizieren bis 1916 und seine künstlerische Tätigkeit während der Gefangenschaft, die in der 2. Phase in Moulins bis Juli 1918 andauerte, seine Internierung in der Schweiz, zuerst in Vitznau am Vierwaldstädter See ab Juli 1918, später bis Juli 1919 in Engelberg.
Tagebuchaufzeichnungen, Photographien und Kunstwerke (Federzeichnungen, Skizzen und Aquarelle) von Ltn.d.R. Alexander Kirmsse, dazu Landkarten und Beurteilungen der Vorgesetzten, Orden und Ordenszertifikate.
CONTRIBUTOR
Dr. Peter Kirmsse
DATE
1914-08-08 - 1919-07
LANGUAGE
deu
ITEMS
21
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Leutnant der Reserve Eduard Scheer
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Postkarten aus dem Nachlass von Eduard Scheer, der Staatsbaumeister in Göppingen war. Er wurde am 27. September 1893 geboren und verstarb ca. Mitte der 1960er Jahre. Eduard Scheer war der Sohn des Oberamtspflegers Scheer, wohnhaft in Göppingen (Östliche Ringstraße 57?) und war mit Martha Scheer, geb. Grupp (meine Tante väterlicherseits) verheiratet. Die Unterlagen wurden mir bei der Auflösung des Haushalts meiner Tante von deren Tochter, Anne Rost, geb. Scheer, geschenkt. Eduard Scheer war zum Ende seines Militärdienstes Leutnant der Reserve (Beförderung am 16. September 1918). Er rückte als Kriegsfreiwilliger am 18. August 1914 zum Rekruten-Depot des bayerischen Eisenbahn-Ersatz-Bataillons ein. Am 1. November 1914 wurde Scheer zum bayerischen Reserve-Eisenbahn-Bau-Kompanie 4 abkommandiert und blieb dort bis 1917. Im Anschluss diente er im bayerischen Eisenbahn-Ersatz-Bataillon und nahm vom Juli bis Oktober 1917 am 7. Ausbildungskurs für Offiziers-Aspiranten teil. Scheer nahm u.a. Ende 1914 und Anfang 1915 bei Stellungskämpfen in Flandern, 1916 bei der Schlacht an der Somme, 1917, bei der Tankschlacht bei Cambrai und 1918 bei der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims teil. Laut seinem Tagebuch war er auch an der Ostfront in Russland im Einsatz (1915, siehe Beitrag). Für seinen Einsatz an der Front wurde er mit dem Bayerischen Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Schwertern (28. Mai 1917) und dem Eisernen Kreuz II. Klasse (15. Oktober 1918) ausgezeichnet. Am 2. Dezember 1918 wurde Eduard Scheer aus dem Heeresdienst entlassen. || Nachlass von Eduard Scheer: Postkarten; Postkartenalbum aus der Armeebuchhandlung der 7. Armee, Laon 3. Folge: No. 311 bis No. 320.
Zeichnungen vom Leutnant der Reserve Ernst Hartung
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40 Zeichnungen von 1915 bis 1918, davon zwei in Farbe aus dem Jahr 1917, von Ernst Hartung. Zum größten Teil sind die Zeichnungen datiert und verortet. Sie werden hier in chronologischer Reihenfolge dargestellt. Als Beispiel für die farbigen Zeichnungen ist eine davon voran gestellt: (1) 2/XI 17. // Auf Kiefernhöhe // Durch´s Scherenfernrohr (2) 20/V 1915 // Rückseite: Kirche von Wiazonanika (?) (3) 8.VI.15. // ohne weitere Beschriftung (4) 13/VI 15 // Zerschossenes Haus von Dorf Sp...ule (?) (5) 19. Dez. 1915 // Fröhliche // Weihnachten! (6) 17/II 16. // Rückseite: Ein Stilleben im Felde gezeichnet im Geschützstand (7) 19 II 16. // Rückseite: Der schlafende Graf (Gefr. Keßler) Einer meiner Kanoniere (8) 9/V.16. // Rückseite: Kirche von Malmy, 9/V.16 (9) 10/V 16 // Rückseite: Canal des Ardennes bei Malmy. 10.V 16 E. Hartung (10) 28/V 16 // Rückseite: Aussicht von unserem Biwakplatz auf Dnn. Beleuchtung sehr ungünstig (11) 20/VI.16. // Rückseite: Durchblick durch ein Granatloch in der Wand einer Scheune in Gercourt (12) Omissy // 9.XI 16 (13) Omissy 9.XI.16 (14) Zur Feldküche! // Fontaine-au-Pire // 12/XI 16 (15) Kirche // von Omissy // 10/XI 16 (16) 23./XI. 16. // Kirchhof von Grandcourt // 200m hinterm Schützengr. // Aussicht von U=stand (17) 27/XI 6. // Boelke´s 39. Flugzeug // 100 h. Schützengr. (18) 9/XII 16. // Unser Quartier in // Faureuil (19) 25/XII.16 // Rückseite ohne Beschriftung (20) Peronne // 12/II 17. (21) 16/II 17. // Eingang zum Offiz.-Keller // Peronne (22) Rathaus // von Peronne // 23/II 17. (23) Palais de Justice // Peronne // 23/II 17. (24) Westteil der Kathedr. // von Peronne // 23/II 17 (25) 26/II 17 // Peronne // Alter Gesch.-Turm i.d. Festungsw. (26) Sidory // 8.IX.17 (27) Leonowa 8 IX 17. (28) Ruhland // 3.X.17 (29) 14.X.17 // Rückseite ohne Beschriftung (30) 2/XI 17. // Auf Kiefernhöhe // Durch´s Scherenfernrohr (31) 20/XI 17. // Rückseite: Kiefernhöhe durch´s Scherenfernrohr, 10.XI.17 (32) Lekirtowa // Unser 1. Quartier // beim Vormarsch auf // Dünaburg (33) Lawkessy 28/II 18 (34) Gut Lawkessy // 2/V 18. (35) Goslarshausen 5/V 18. (36) 23/V 18 // La Fere // Laoner Tor (37) 30/V 18 // Deriy (38) 25/VI 18 // Liart (39) 8 IX. // Rückseite ohne Beschriftung (40) Inneres der // Kathedrale // von // Peronne (41) Kathedrale // von Peronne || Mein Vater Ernst Hartung, geboren am 11. April 1892 in Großtöpfer in Eichsfeld (Thüringen), verstorben am 6. Januar 1944, war während des Ersten Weltkriegs in Frankreich und in Russland im Einsatz. Er hatte einen Bruder, Hans, der jedoch in Frankreich fiel. Hartung nahm bei der Schlacht an der Somme teil und wurde während seines Heeresdienstes zum Leutnant der Reserve befördert. Zum Zeitpunkt seines Urlaubs im August 1918 war Hartung Teil des 247. Feldartillerie-Regiments. Hartung schrieb von Ende Juli 1914 bis zum 27. Oktober 1919 ein Tagebuch, worin er unter anderem beschreibt, wie er in Russland 16 feindlich Soldaten erschoss, während diese Mittagspause machten. Er bezeichnete es als Glück, dass er sie während einer Gefechtspause töten konnte. Im Oktober 1915 berichtete er über Gasangriffe (ins Lazarett nach Gasangriff). Er berichtete auch, wie seine Kameraden und er mit Gas die Engländer angriffen und mit Genugtuung die Toten betrachteten. Als er zu seiner Stellung musste ( och 25 Km durch den Schlamm), mussten die Kameraden seine Stiefel aufschneiden. Mein Vater war patriotisch und kaisertreu. Während einer Feuerpause im November 1917 trafen sie auf Russen, die fragten, weshalb sie gegeneinander kämpfen würden, sie hätten ja alle Mütter. Die Russen schenkten ihnen zum Abschied noch Zucker. Er erwähnte außerdem, dass die französischen Soldaten die Leichen des Gegners einfach liegen lassen würden. Zum Ende seines Tagebuchs äußert er sich despektierlich über die neue Regierung und klebt Briefmarken mit dem Motiv der Deutschen Nationalversammlung von 1919 in das Buch mit dem Kommentar: Die neuen Briefmarken verkörpern so recht die jetzige Regierung, wie sie leibt und lebt. Elende, abgeschmackte, nichts sagende Bilder, die einen jeden abstoßen, der nur ein wenig Kunstsinn hat.
Leutnant der Reserve Hermann Gruhlke fällt an der Westfront
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Mein Onkel (mütterlicherseits) Hermann Gruhlke wurde am 16. Dezember 1890 in Rosmin, Kreis Wirsitz, Westpreußen, geboren. Er war Leutnant der Reserve im 2. Königlichen Infanterie-Regiment 57 und fiel am 20. Juli 1917 durch einen Kopfschuss. Begraben wurde er auf dem Deutschen Soldatenfriedhof Veslud, 9 km südlich von Laon, Frankreich, Block 1- Grab 133. Gruhlke war bei seinen Kameraden sehr beliebt, erzählte seine Schwester. Sein Tod war eine Katastrophe für die gesamte Familie. Er war das älteste Kind von insgesamt drei Schwestern und zwei Brüdern. Sein Bruder wurde auf die Liste der letzte Söhne eingeschrieben und wurde nicht mehr an die Front geschickt. Gruhlke war während seines Einsatzes viel in Frankreich unterwegs, und einmal luden ihn die Bewohner eines Hauses ein, einzutreten, was Soldaten verboten war. Er widersetzte sich dieser Anordnung und sie boten ihm zu essen an. Die Franzosen sagten ihm dann als Begründung für die Einladung: Wenn es ihm gut geht, dann hoffen wir, dass es unserem Sohn ebenfalls gut geht. Diese Geschichte erzählte mir meine Tante. Außerdem sprach er Französisch und interessierte sich für Mineralogie. || (1) Grabfotos vom alten und neuem Grab von Hermann Gruhlke (2) Bild von Cambrai, Porte de Paris, gemalt von einem Kameraden, Chr. Meyer 1916, als Geschenk für Gruhlke (3) Fotografien von ihm, Fotopostkarten zusammen mit Kameraden, seinem Bruder gewidmet, weitere Fotografie bzw. Fotopostkarten vom Alltagsleben hinter der Front (4) Todesanzeige Hermann Gruhlkes aus der Ostdeutschen Rundschau, Bromberg 11.08.1917 (5) Armreif, der aus einem Granatring hergestellt wurde (6) selbst hergestelltes Erinnerungsstück von Verdun, Stück von einem Stützrohr.