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Die Bibel als Rettung vor dem Tod

Kommentar zum übersandten Foto Mein Vater geriet im ersten Weltkrieg als Soldat der Infanterie in die schweren Kämpfe vor Verdun. In wunderbarer Weise wurde er durch seine Bibel gerettet, die er als frommer Christ immer bei sich trug und während des Schlafes im Unterstand unter seinen Kopf legte. Als eine Granate einschlug und den Unterstand zertrümmerte, wurden viele seiner Kameraden schwer verwundet oder getötet. Ein etwa 4 cm großer Granatsplitter zerfetzte die Bibel unter seinem Kopf, durchschlug sie aber nicht völlig, so dass mein Vater unverletzt am Leben blieb. Die Bibel, ein kostbares, in der Familie aufbewahrtes Erinnerungsstück, war sehr real seine Rettung zum Leben gewesen.

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CONTRIBUTOR

Prof. Dr. Gottfried Geiler

DATE

1917

LANGUAGE

deu

ITEMS

4

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

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START DATE
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METADATA

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/f90aa9c2dafa397474cc094bf9e0d5d6

Date

1917

Type

Book

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

Year

1917

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1917

End

1917

Language

mul

Agent

Prof. Dr. Gottfried Geiler | europeana19141918:agent/f90aa9c2dafa397474cc094bf9e0d5d6

Created

2019-09-11T08:07:57.483Z
2020-02-25T08:01:13.795Z
2011-07-25 10:01:47 UTC
2011-07-25 10:17:51 UTC
2011-07-25 10:17:56 UTC
2011-07-25 10:18:01 UTC
2011-07-25 10:18:05 UTC

Provenance

UNKNOWN

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_1817

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Vor dem Sturm

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Eine Schießscheibe, eine Soldatenkarte und eine Feldpostkarte || Ich habe diesen Beitrag „Vor dem Sturm“ genannt, weil dies auch der Titel eines Romans von Theodor Fontane ist, den ich von allen seinen Werken favorisiere; und weil zwei der vorgestellten Objekte aus den beiden Jahren vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges stammen. Das dritte vorgestellte Objekt, eine Feldpostkarte, wurde allerdings im Frühjahr 1918 geschrieben, als der Sturm längst zum rasenden Orkan geworden war. Das Motiv auf der Schießscheibe vom 06. März 1912 zeigt zwar noch eine Szene aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71, ist aber ein Beispiel dafür, wie in den über 40 Jahren von dem damaligen Krieg bis zum Ersten Weltkrieg die Feindbilder wach gehalten und dann Wirklichkeit wurden. Es führt ein direkter Weg von diesem Andenken an eine Schießprüfung in einer preußischen Garnison zu den Schlachtfeldern in Flandern. Die Scheibe steckte wahrscheinlich hinter einer passenden Ringscheibe und wurde nach dem erfolgreichen Treffer dem Schützen überreicht. Die Szene zeigt einen Kavalleristen in typisch französischer Uniform, wohl ein „Chasseur à cheval“, der getroffen vom Pferd stürzt. Besonders makaber ist die Wortwahl im oberen Text: „Erschossen am 6.3.1912 von Gemeiner Müller (Otto) 150 m Ringscheibe“. Otto Müller (s. weitere Beiträge unter diesem Namen) war der Bruder meines Großvaters Heinrich Müller und diente im Magdeburgischen Trainbataillon Nr. 4. Die Scheibe hing früher bei meinen Eltern auf einem Hausboden und als Kind hatte ich immer die Vorstellung, dieses „erschossen“ wäre auf irgendeine Art tatsächlich im Krieg geschehen und das Bild als „Anerkennung“ für einen getöteten Gegner überreicht worden. Da ich meinen Großonkel als einen herzensguten Menschen kannte, war dieser Gedanke für mich erschreckend. Erst viel später habe ich das Einschussloch in der Scheibe entdeckt und auf Nachfrage von meinem Vater den tatsächlichen Zusammenhang erfahren. Unterschrieben ist die Scheibe von dem Rittmeister und Kompaniechef Terber(?). Das zweite Objekt, die „Soldatenkarte“, wurde am 21. November 1913 an meinen Großvater Heinrich Müller (s. Beiträge unter seinem Namen) geschrieben. Er diente seit dem 3. Oktober 1913 im Kürassierregiment von Seydlitz (Magdeburgisches) Nr.7. Die Kürassiere waren in Halberstadt bzw. Quedlinburg am Harz garnisoniert. In diesem Regiment hat Heinrich Müller den Ersten Weltkrieg vom Tag der Mobilmachung am 01. August 1914 bis zur Demobilisierung im Spätherbst 1918 erlebt. Geschrieben hat die Karte sein älterer Cousin Wilhelm Müller aus Erxleben. Interessanterweise ist unter der Anschrift vermerkt, dass es sich beim Text der Karte um „EigenAngelegenheiten des Empfängers“ handelt und nicht um dienstliche oder amtliche Inhalte. Der etwas konfuse Text wurde wohl in Eile geschrieben und berichtet in knapper Form von familiären und nachbardörflichen Ereignissen. Die Vorderseite der Karte zeigt Wilhelm Müller (ganz rechts) mit Frau und Tochter im Garten seines Arbeitgebers, des Schuhmachermeisters Bittersohl (ganz links). Neben Bittersohl sitzt dessen Frau. Der Bezug dieses Idylls zum Ersten Weltkrieg ist folgender: Wilhelm Müller, dem 1916 noch ein Sohn geboren worden war, wurde als Landwehrmann eingezogen und ist 1918 in Frankreich gefallen. In seinen Aufzeichnungen schreibt mein Großvater über den Bruder seines Vaters: „Sein Sohn (o. g. Wilhelm Müller) starb als Landwehrmann bei der 6. Komp. Res. Inf. Rgt. No 96 im Jahr 1918 den Heldentod in Frankreich. Seine Frau und sein kleiner Sohn Wilh. leben und wohnen in Erxleben.“ (Wilhelm Müller jr. wurde über 90 Jahre alt.) Nach dem Text der Feldpostkarte, die mein Großonkel Otto Müller an meinen Großvater am Pfingstsonntag 1918 geschrieben hat, galt Wilhelm Müller noch als vermisst. Wann es für seine Familie zur traurigen Gewissheit wurde, dass er gefallen war, ist nicht überliefert. Zu einem anderen Onkel erwähnt mein Großvater im gleichen Text: „Ein Enkel von ihm ist im Weltkriege 1914-18 gefallen, der diente bei dem Garde=Pionier Batl. in Berlin und war noch kein viertel Jahr an der Front als es mit ihm aus war, ein strammer Junge von 20 Jahren.“ Und zu einem dritten Onkel ist zu lesen: „Sein Sohn Heinrich wurde bei der Inf. 1917 schwer verwundet und ist jetzt bei der Eisenbahn in Rogätz.“ Ein Cousin mütterlicherseits war 1918 im Wald bei Villers/Cotterets verwundet worden. So hat der Erste Weltkrieg die Familie von Heinrich Müller schwer getroffen.

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Die letzte Nachricht von Wilhelm Schulz kurz vor seinem Tod (1916)

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Wilhelm Schulz wurde 1914 einberufen und war zunächst in Koblenz stationiert. Bereits zu Anfang des Krieges wurde an die Westfront versetzt und diente dort als Unteroffizier im 87. Landwehr-Infanterie Regiment, 8. Kompanie, 15. Reserve Division, 2. Bataillon. Kurz bevor Wilhelm Schulz im Frühjahr 1916 auf eine Aufklärungsmission über die Aisne aufbrach, von der er nicht wiederkehren sollte, schrieb er einen letzten Brief an seine Frau Maria. Die Operation, zu der er abkommandiert worden war, war bereits schon einmal gescheitert, und so setzte er sich, der Gefahr bewusst, die dieser Befehl mit sich brachte, in seinem Schreiben mit der Möglichkeit seiner Inhaftierung und sogar mit der seines eigenen Todes auseinander. In dunkler Vorahnung, versuchte er seiner Frau für den Fall der Fälle tröstliche Worte zu spenden und so schreibt er: „Sollte mir etwas passieren, dann Liebste, sei stolz auf deinen Mann.“ Das Boot mit dem seine Aufklärungspatrouille schließlich 1916 aufbrach, kenterte auf der Aisne - vermutlich wegen Hochwassers - und die gesamte Mannschaft ertrank. || Brief- und Dokumentensammlung der Frau Maria Schulz, geb. Lohmann Sie enthält u.a. den letzten Brief ihres Mannes datiert auf den 6. März 1916 aus Frankreich; Anfrage an das Internationale Rote Kreuz über den Verbleib von Wilhelm Schulz; Schwarzweiß-Fotografie des Wilhelm Schulz in Uniform, Atelier Samson & Co, Mainz; 4 Briefe und Feldpostkarten aus der Korrespondenz zwischen Wilhelm und Maria Schulz zwischen 1914-1916; Foto- und Feldpostkartensammlung, u.a. mit Abbildungen französischer und belgischer Städte an der Westfront, aber auch von Koblenz und zahlreiche Propagandamotive; Zeitungsausschnitt mit einem Bericht über die erste gescheiterte Operation auf der Aisne.

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