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Uniform und Kleiderplane von Bausoldat Frank Drauschke

Zum 02. November 1989 wurde Frank Drauschke, der in Berlin-Weißensee lebte, als Bausoldat nach Pasewalk eingezogen. Dadurch war er bei den historischen Ereignissen zur Demonstration am 04. November auf dem Alexanderplatz und zum Fall der Mauer am 09. November nicht in Berlin. Während seiner Grundausbildung in Pasewalk haben die Bausoldaten gemeinsam die Aktuelle Kamera geguckt. Sie haben auch die Pressekonferenz mit Günther Schabowski am 09. November gesehen, wussten aber nicht, was die Aussage wirklich bedeutete. Am 10. November kamen sie nach dem Marschieren zurück und hörten erstaunt die Berichte über die Öffnung von neuen Grenzübergängen. Sie glaubten, sie waren im falschen Film. Normalerweise musste man während der Dienstzeit seinen Personalausweis abgeben und hatte nur noch den Wehrdienstausweis bei sich. Frank Drauschke tat dies jedoch wie viele andere nicht, sodass er den Ausweis seinen Eltern am 12.11.1989 mitgeben konnte, die ihm ein Visum einstempeln ließen. Am 19. November gab es den ersten Ausgang für den Ort Pasewalk und Umgebung. Frank Drauschke wurde von Freunden abgeholt und gemeinsam fuhren sie unerlaubterweise nach Berlin. Der erste Weg war natürlich in Zivil über den Grenzübergang Bornholmer Straße, wo Frank Drauschke als Kind gewohnt hatte, nach Westberlin. Die Ausgänger hätten um 24 Uhr wieder in der Kaserne zun sein. Allerdings verfuhr sich der Fahrer mehrfach auf der Autobahn, sodass sie erst um 3 Uhr nachts zurück kehrten. Die Ausweise wurden versteckt und die Zuspätkommer erzählten, sie wären im Nachbarort auf einer Hochzeit gewesen, hätten zu viel getrunken und in die Kaserne laufen müssen. Der Spieß akzeptierte das in gewisser Weise als Entschuldigung, den Bausoldaten wurden „nur“ drei Wochen Ausgangs- und Urlaubssperre auferlegt.In der Folgezeit versuchten nun alle aktiv, in eine Art Zivildienst versetzt zu werden. Der Kompaniechef der Baueinheit 15, Major Thurm, verlas ein Fernschreiben, in dem stand, dass die Bausoldaten der Einheit am 04.12.1989 über Prenzlau ins Gesundheitswesen versetzt werden sollten. Am 04.12. 1989 wurden 60 Bausoldaten jedoch nicht nach Prenzlau, sondern in ein Betonwerk in Götschendorf gebracht. In der ersten Nacht (es gab ein 3-Schicht-System) streikten einige Bausoldaten und verfassten Beschwerdebriefe. Am nächsten Tag legten sie die Beschwerden Offizieren aus Berlin vor, die sie beruhigten, es handle sich nur um eine Übergangssituation. Darauf willigten die Soldaten ein, bezogen die überfüllten Unterkünfte und arbeiteten zwei Wochen im 3-Schicht-System. Im Anschluss wurden zuerst die Bausoldaten, die gestreikt hatten, fernab ihrer Heimatorte, versetzt. Frank Drauschke sollte sich im Krankenhaus Demmin melden. Vor seiner Reise dorthin fuhr er nach Berlin und schmiss den Sack mit Uniformen auf den Dachboden seiner Eltern, wo er 25 Jahre lang lag. Er trat seinen Dienst in Demmin an, wurde jedoch gleich weiter nach Tutow in ein Alters- und Pflegeheim versetzt. Dort arbeitete er bis Ende Januar als Heizer. Danach bemühte er sich erfolgreich, ins Krankenhaus Berlin-Weißensee versetzt zu werden. Seinen Dienst dort trat er am 01.02.1990 an und blieb bis zum 31.08.1990. Zu diesem Termin hatte er seine vorzeitige Entlassung beantragt, um ab 1. September 1990 Abitur in der EOS ''Carl von Ossietzky'' in Berlin-Pankow machen zu können.

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-

LANGUAGE

deu

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47

INSTITUTION

Europeana 1989

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METADATA

Creator

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Type

Inny

Rights

http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/ Creative Commons Namensnennung -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-SA)

Language

deu

Country

Germany

DataProvider

Europeana 1989

Provider

Europeana 1989

DatasetName

135_Ag_EU_1989_Germany

Language

de

Record ID

/135/_nnVvT3m

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Zum 02. November 1989 wurde Frank Drauschke, der in Berlin-Weißensee lebte, als Bausoldat nach Pasewalk eingezogen. Dadurch war er bei den historischen Ereignissen zur Demonstration am 04. November auf dem Alexanderplatz und zum Fall der Mauer am 09. November nicht in Berlin. Während seiner Grundausbildung in Pasewalk haben die Bausoldaten gemeinsam die Aktuelle Kamera geguckt. Sie haben auch die Pressekonferenz mit Günther Schabowski am 09. November gesehen, wussten aber nicht, was die Aussage wirklich bedeutete. Am 10. November kamen sie nach dem Marschieren zurück und hörten erstaunt die Berichte über die Öffnung von neuen Grenzübergängen. Sie glaubten, sie waren im falschen Film. Normalerweise musste man während der Dienstzeit seinen Personalausweis abgeben und hatte nur noch den Wehrdienstausweis bei sich. Frank Drauschke tat dies jedoch wie viele andere nicht, sodass er den Ausweis seinen Eltern am 12.11.1989 mitgeben konnte, die ihm ein Visum einstempeln ließen. Am 19. November gab es den ersten Ausgang für den Ort Pasewalk und Umgebung. Frank Drauschke wurde von Freunden abgeholt und gemeinsam fuhren sie unerlaubterweise nach Berlin. Der erste Weg war natürlich in Zivil über den Grenzübergang Bornholmer Straße, wo Frank Drauschke als Kind gewohnt hatte, nach Westberlin. Die Ausgänger hätten um 24 Uhr wieder in der Kaserne zun sein. Allerdings verfuhr sich der Fahrer mehrfach auf der Autobahn, sodass sie erst um 3 Uhr nachts zurück kehrten. Die Ausweise wurden versteckt und die Zuspätkommer erzählten, sie wären im Nachbarort auf einer Hochzeit gewesen, hätten zu viel getrunken und in die Kaserne laufen müssen. Der Spieß akzeptierte das in gewisser Weise als Entschuldigung, den Bausoldaten wurden „nur“ drei Wochen Ausgangs- und Urlaubssperre auferlegt. In der Folgezeit versuchten nun alle aktiv, in eine Art Zivildienst versetzt zu werden. Der Kompaniechef der Baueinheit 15, Major Thurm, verlas ein Fernschreiben, in dem stand, dass die Bausoldaten der Einheit am 04.12.1989 über Prenzlau ins Gesundheitswesen versetzt werden sollten. Am 04.12. 1989 wurden 60 Bausoldaten jedoch nicht nach Prenzlau, sondern in ein Betonwerk in Götschendorf gebracht. In der ersten Nacht (es gab ein 3-Schicht-System) streikten einige Bausoldaten und verfassten Beschwerdebriefe. Am nächsten Tag legten sie die Beschwerden Offizieren aus Berlin vor, die sie beruhigten, es handle sich nur um eine Übergangssituation. Darauf willigten die Soldaten ein, bezogen die überfüllten Unterkünfte und arbeiteten zwei Wochen im 3-Schicht-System. Im Anschluss wurden zuerst die Bausoldaten, die gestreikt hatten, fernab ihrer Heimatorte, versetzt. Frank Drauschke sollte sich im Krankenhaus Demmin melden. Vor seiner Reise dorthin fuhr er nach Berlin und schmiss den Sack mit Uniformen auf den Dachboden seiner Eltern, wo er 25 Jahre lang lag. Er trat seinen Dienst in Demmin an, wurde jedoch gleich weiter nach Tutow in ein Alters- und Pflegeheim versetzt. Dort arbeitete er bis Ende Januar als Heizer. Danach bemühte er sich erfolgreich, ins Krankenhaus Berlin-Weißensee versetzt zu werden. Seinen Dienst dort trat er am 01.02.1990 an und blieb bis zum 31.08.1990. Zu diesem Termin hatte er seine vorzeitige Enlassung beantragt, um ab 1. September 1990 Abitur in der EOS ''Carl von Ossietzky'' in Berlin-Pankow machen zu können.

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Silvesterknaller 1989/90 von Frank Drauschke

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Am Silvesterabend 1989/90 ging Frank Drauschke zum Brandenburg Tor, um mit den vielen wieder vereinigten Menschen zu feiern. Mit dabei eine "PENG Blizzard" Knallerbox mit 20 Knallern, einen hat er nicht entzündet, er liegt als Erinnerungsstück noch in der Box. VEB Pyrotechnik Silberhütte. EVP 5,00M.

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