Familie Behnisch - Feldpostkarte | 1916
Fotopostkarte (Leckwitz bei Meissen, 1916), Vorder- u. Rückseite: Abbildung der Minna Behnisch mit ihren ersten 5 Kindern und handschriftliche Nachrichten in Sütterlin
Das Bild zeigt meine Urgroßmutter Minna Behnisch aus Leckwitz (bei Meissen in Sachsen) mit ihren ersten fünf Kindern (das Mädchen ganz rechts ist meine Großmutter). Meine Urgroßmutter hat es ihrem Mann Max an die Front geschickt, der zum Glück nur für kurze Zeit und unverletzt im ersten Weltkrieg „diente“. Max Behnisch war gelernter Werkzeugmachermeister und wurde Berichten meiner Großmutter zufolge nach kurzer Zeit an der Front wieder aus dem Militärdienst entlassen, weil er als Vorarbeiter in einem sächsischen Stahlwerk (ich mutmaße, für die Rüstungsproduktion) dringend gebraucht wurde.
Ich habe mir das Sütterlin meiner Urgroßmutter übersetzen lassen. Sie schrieb:
Mein lieber guter Max.
Sende Dir das Kistchen. Die Kamaschen habe ich schon am 27. August abgeschickt, ebenfalls so gemacht, wie du mein lieber Papa schriebst.
Heute ist Vater etwas klarer, es könnte noch möglich sein, er würd noch einmal. Muß ihn bewirtschaften wie ein kleines Kind. geschrieben habe ich allen anderen. Ida führt mit dem Schnabel das Oberhaubt, aber mein liebes Herz du kennst mich ja, vormachen lasse ich mir nicht, werde schon sehen, wie das wird. Anna ist wieder nach Leipzig. Ich will gerne Dienstag nochmals schreiben, ich weiß nicht ob er da ist, schick doch die anderen Strümpfe nach Hause, wenn sie pfilzig sind.
Schreibe bitte wann du das Paket erhalten haßt es wurden aber erst absolut keine Pakete angenommen, Herr Weser sagte wir dürfen nicht und die Kammaschen wollten wir verfügen. zurück habe ich sie nicht wieder.
Lieber Pappa deine Lieblingsbirnen 5 Matzen 1 Pfund verkauft. Kockich freut sich.
Grüße und Küsse
Befinde mich Gott sei Dank wohl, das schreibe ich weil du schriebst bekommst keine Nachricht
CONTRIBUTOR
Jens E. Gelbhaar
DATE
1916
LANGUAGE
deu
ITEMS
2
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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