Brief v. Grete Sittler
Brief von Grete Sittler aus Colmar an ihre Eltern in Witzenhausen, umdatiert, vermutlich kurz vor Pfingsten, da die erwähnte Tochter Annemarie im März 1914 geboren wurde. Zensur- Löschungen! (Original)
CONTRIBUTOR
Dr. Hildegard Bussmann
DATE
1917
LANGUAGE
deu
ITEMS
4
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Kriegserinnerungen der Rote-Kreuz-Schwester Grete Ahlers
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Kriegserinnerungen der Rote-Kreuz-Schwester Grete Ahlers. Die in deutscher Schrift verfassten Erinnerungen wurden von Grete Ahlers Freundin Susanne Huchting, geb. Müller, aus Bremen handschriftlich in ein Schulheft übertragen. || 1940 schrieb die Krankenschwester Grete Ahlers ihre Erinnerungen an ihre Zeit beim Roten Kreuz 1914 bis 1917 nieder. Bei Kriegsausbruch war sie gerade in einem Stift in Salzuflen tätig und kehrte von dort nach Bremen zurück. Über Hamburg ging es nach Köln, wo sie durch die ersten Lazarettzüge und französischen Kriegsgefangenen einen Eindruck vom Krieg erhielt. Durch zerstörte Ortschaften, über Brüssel, Löwen, Mons und Cambrai fuhr sie dann zum Zielort Chauny. Die Verwundeten kamen in großer Zahl, vor allem Kopf- und Kieferschüsse, notierte sie als die am häufigsten auftretenden Verwundungen. Zwar hofft sie, in Frankreich bleiben zu können, jedoch wurde sie noch im Dezember 1914 nach Kutno in den Osten beordert, wo sie in einer Handelsschule, die als Lazarett hergerichtet war arbeitete. Dort war sie bei einem polnischen Arzt untergebracht, mit dessen Frau sie sich auch auf Deutsch unterhalten konnte: ur die Politik durfte man nicht bemühen, dann war es vorbei! In Ihr steckte der echte polnische Fanatismus, schrieb Grete Ahlers über das Verhältnis zu ihr. Eingesetzt war sie danach auch in Deutsch Eylau (heute Ilawa/Polen). Im Mai 1915 kehrte sie dann zum ersten Mal für einige Wochen wieder nach Bremen zurück. Für immer hätte ich es in der Heimat nicht ausgehalten, mit Gewalt zog es mich wieder hinaus, schrieb sie. Wieder wurde sie nach Osten beordert, wo sie in verschiedenen Lazaretten arbeitete, u.a. in Grodno, wo sie im Juni 1916 auch den Besuch des Kaisers erlebte, und schließlich in Bialystok. Aus gesundheitlichen Gründen reichte sie im Januar 1917 Urlaub ein und kehrte nicht mehr zurück.