Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg
Kriegstagebuch meines Großvaters Otto Reipert, der sehr genau seine Erinnerungen und Kriegserlebnisse festhielt. Am Ende des Tagebuchs ist eine Inhaltsangabe angeführt, in der die Daten und Seitenzahlen der jeweiligen Ereignisse verzeichnet sind.
Otto Reipert, geboren 1879, wurde am 6. Mai 1915 gemustert und bereits drei Wochen später, am 27. Mai 1915, zum Militärdienst eingezogen. Er kam zunächst nach Insterburg und erhielt dort seine militärische Ausbildung, ehe er Mitte Oktober ins Feld geschickt wurde. Am 22. Oktober 1915 kam er an der Ostfront in Russland an und machte die ersten Verfolgungskämpfe und die Schlacht am Styr mit.
Es folgten weitere Kämpfe und Gefechte an der Ostfront bis zur Verlegung seines Truppenteils an die Westfront im März 1916. Reipert nahm dort unter anderem an der Erstürmung des Forts Douaumont teil (20. Mai 1916).
Bereits am 31. Juli 1916 wurde er nach der Bukowina abkommandiert und erreichte den Ort Borsa am 6. August 1916. Fünf Tage später wurde er am rechten Handgelenk verwundet (Durchschuss). Am 15. August 1916 gelangte er mit dem Lazarettzug zurück nach Deutschland und kam ins Lazarett in München. Dort lernt er den Lazarettsarzt Dr. Jung kennen, woraus eine starke Freundschaft entstand. Ein Brief von ihm an Reipert vom 27. November 1917 ist noch erhalten geblieben (siehe Beitrag).
Am 4. Mai 1917 erhielt Reipert das Eiserne Kreuz II. Klasse und wurde bis zum Kriegsende auf Grund seiner Verletzung nicht mehr an die Front geschickt.
Am 4. September 1918 stellte er seinen Entlassungsgesuch (siehe Beitrag) von Königsberg aus, dem im März 1919 stattgegeben wurde.
Reipert war von Beruf Architekt und ist ein eher verschlossener Mann gewesen, der zusammen mit seiner Frau Martha drei Söhne hatte. Er starb ca. 1952.
Zuletzt wohnte er in Berlin-Neukölln, Krebsgang Nr. 9, 1. Stock.
CONTRIBUTOR
Günter Reipert
DATE
1915-05-06 - 1919-03
LANGUAGE
deu
ITEMS
96
INSTITUTION
Europeana 1914-1918