Zeichnungen | Lagerzeitungen und Dokumente aus dem Kriegsgefangenenlager „Camp Handforth“ in England von Wilhelm Jansen-Joerde
Wilhelm Jansen-Joerde (1896-1982), aus Dohr/Rheydt wurde Mitte des Krieges eingezogen und während der Schlacht an der Somme 1917 so schwer verwundet, dass ihm bereits vermutlich kurz darauf, in großer Eile, ein Bein noch bei vollem Bewusstsein amputiert werden musste. Im selben Jahr geriet er auch in englische Kriegsgefangenschaft und wurde im Prisoners Of War „Camp Handsforth“, in Cheshire, Großbritannien interniert, wo er auch das Weihnachtsfest 1917 verbringen musste. Aus seiner Zeit als Kriegsgefangener existieren noch verschiedene Programmhefte- und blätter, die über das von den deutschen Kriegsgefangenen organisierte Unterhaltungsprogramm Auskunft geben. Interessant ist, dass es wohl regelmäßige Theateraufführungen gab, an denen die Gefangenen zahlreich mitwirkten, sowie eine von den deutschen Soldaten erstellte Lagerzeitung.
Der gelernte Kaufmann Wilhelm Jansen-Joerde war immer schon künstlerisch begabt und fertigte auch während der Gefangenschaft Aquarelle vom Lager an. Im Winter 1919 wurde er schließlich entlassen und über die Niederlande zurück nach Deutschland gebracht, woraufhin er zunächst nach Dohr zurückkehrte. Später besuchte er die Düsseldorfer Kunstakademie und wurde als ein Vertreter des so genannten „Rheinischen Expressionismus“ zu einem namhaften und bedeutenden Lokalkünstler.
(1) Beiheft zur Weihnachtsfeier im POW „Camp Handforth“ 1917, die gebundene Broschüre enthält u.a die Weihnachtsgeschichte, Gedichte, und Weihnachtslieder; (2) Aufklappbares Beiheft aus Papier zur Weihnachtsfeier 1917, zwei beidseitig bedruckte Doppelseiten Din A 4, hrgs. von „L.M.“ Handsforths Camp: Th. Dülberg/Druck: E.Becker enthält ein Weihnachtsgedicht und das Gedicht „Heimweh“ von Eduard Mörike
(3) Blätter für Volksbildung Sonntagsbeilage zu der L,M. .No 12, Sonntag, den 10 Juni 1917 12 handschiftliche Seiten mit einzelnen Artikeln zumeist zum aktuellen Kriegsgeschehen;(4) Programmblatt zur Weihnachtsfeier 1917, Din A4; (5) Programmblatt zum Theaterstück „Johannisfeuer“, von Hermann Sudermann, 1. Juli 1917; (6) Programmblatt für: „Humoristischer Unterhaltungsabend“, 02.09.1917; (7) Programmblatt für das Theaterstück „Das Stadtjubiläum. Ein Schwank in drei Auszügen“ von Rudolf Greinz, 23.09.1917. Die Programme enthalten eine Auflistung der Schauspieler sowie den Ablauf des Abends; (8) 6 Aquarellzeichnungen des Kriegsgefangenenlagers Außen und Innenansichten (Küche, Schlafstelle, Waschküche ), ca. 1917, DIN A4
(9) 2 Kriegsgefangenenbriefe, datiert auf den (a) 06.08.1918 von Jakob Jansen aus dem „Camp Dorchester“ an Jansen-Joerde, und (b) 19.02.1919: von … Pieper aus dem „Camp Handforth“ an Jansen-Joerde; (10) Dokument über die Stattgabe über den Antrag zur Erhaltung der Kriegsinvalidenrente; (11) Entlassungsschein aus der Lehre; (11) Umhänge-bzw.Tragetasche aus Pappe mit dem Aufdruck „Grüss dich Gott! Neutral Holland begleitet ihre Rückkehr zum teueren Vaterlande mit herzlichsten Segenswünschen“, Druck „De Avondpost“- Den Haag.
Painting
Front
Aquarellzeichnungen des Kriegsgefangenenlagers in Handforth
Aquarellzeichnungen des Kriegsgefangenenlagers, Innenansicht
Handforth
Aquarellzeichnungen des Kriegsgefangenenlagers Handforth
Aquarellzeichnungen des Kriegsgefangenenlagers, Außenansicht
CONTRIBUTOR
Brigitte Hensen
DATE
- 1919
LANGUAGE
deu
ITEMS
50
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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