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item 145
linke Seite
- 156 -
Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange
zu behalten.
WEIHNACHTEN 1 9 1 7
in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane.
Wieder läuten die Glocken zum 4. Kriegsweihnachten.
Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der
Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt
"Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen."
Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun
schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne
sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken
weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu
den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten.
Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes
Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten
- wie's immer einst war - die Christbaumlichter. Dann
haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle
zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald,
trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns
gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen
unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen
hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen,
große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal
für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen
können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung
hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere
Strohsäcke aufzusuchen.
In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung
eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen
mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei
Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr
gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach
Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr
Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl
wieder hier arbeiten.
Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße,
nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und
das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat.
Rechte Seite
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Düsseldorf, den 25. Dezember 1917.
Lieber Josef ! Dein wirklich sehnsüchtig erwarteter Brief
kam gestern, am Tage vor unserem schönsten, aber stillen
Feste, zu unserer großen Freude hier an. Mit ihm ein
Brief von Franz und auch von Julius. So waret Ihr alle
drei bei uns. Von unserem heutigen Zusammensein senden
wir Dir zunächst beste Grüße. Ein ausführlicher Brief
folgt in den nächsten Tagen. Für heute 1000 Küsse von
Deinem Dichliebenden Vater.
Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße und Küsse
von Deiner treuen Mutter.
Sind gemütlich zusammen und gedenken Deiner in
Lieber. Zu gleicher Zeit wünsche ich Dir ein gesegnetes
neues Jahr. Brief folgt, Deine Dichliebende Tante Anna.
Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße, verzeih,
daß ich noch nicht an Dich geschrieben, ich denke viel
an Euch, nur das Schreiben fällt mir zu schwer, mein
Augenlicht versagt. Ein gesegnetes Neujahr wünschend
verbleibe ich Deine Tante Martha.
Endlich auch von mir mal ein Lebenszeichen. Es
freut mich, daß es Dir gesundheitlich wieder besser geht.
Hoffentlich könnt Ihr das nächste Weihnachtsfest wieder
daheim feiern. Onkel Peter ist auch im Westen und
muß das Fest draußen feiern. Wünsche Dir ein recht
gesegnetes neues Jahr. Gott behüte Dich fernerhin. Herzliche
Grüße und auf baldiges Wiedersehen, Deine Tante
Juliane.
Um den Christbaum vereint weilen unsere Gedanken
bei Euch. Und die Liebe wird doch Sieger sein ! Hebet
Eure Häupter auf, darum daß sich Eure Erlösung nahet, das
predigt uns heute der Tannenbaum. Sinnbild der Hoffnung !
Hast Du unser Paket erhalten ? Was enthielt es ? Mit
innigen Grüßen, Gott befohlen ! Tante Liesel hat Dienst !
Deine Tante Angelika.
Viele herzliche Grüße sendet Dir in Liebe Dein
Onkel Otto.
Mein geliebter Jupp ! Den vorstehenden Grüßen und
Wünschen schließe ich mich als letzte an, indem ich
Dir auch meine innigsten Weihnachtswünsche und Grüße
sende. Deine treue Änne.
Ich und auch die Oma grüßen Dich recht herzlich
Deine Mathilde.
. - .
WEIHNACHTSLEGENDE.
In heiliger Nacht zogen Hand in Hand
Drei Englein hinab in das jüdische Land,
Sie wollten die seeligste aller Frau'n
und das göttliche Kind in der Krippe schau'n.
Language(s) of Transcription
LOCATION
Sommepy, Frankreich (49.2508, 4.55708)
Story Location
ABOUT THIS DOCUMENT
Document Date
Document Type
Document Description
Language of Description
Keywords
External Web Resources
People
Josef Nölke (Birth: 08/09/1896)
Description: Kriegsfreiwilliger, Kosename "Jüppi"
Mathilde Nölke
Description: Kosename "Musch"
Anna Nölke
Description: Kosename "Änne"
Franz Nölke
Description: Kriegsfreiwilliger
Julius Nölke (Birth: 19/12/1898 - Death: 25/04/1918, Kemmel)
Description: Kriegsfreiwilliger, Schütze bei einer Maschinengewehr-Kompagnie, gefallen in Flandern
STORY INFORMATION
Title
Erinnerungen von Josef Nölke an den Weltkrieg
Source
UGC
Contributor
europeana19141918:agent/724f5ea3ded2341f0a9f1186af2b3161
Date
1939-05-02
1915-02
Type
Story
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1915-02
End
1939-05-02
Language
mul
Agent
Josef Nölke | europeana19141918:agent/6f7b44f6207b945c2e97a3b888452dd6
Heidrun Altenburg | geb. Sülberg | europeana19141918:agent/724f5ea3ded2341f0a9f1186af2b3161
Created
2019-09-11T08:39:18.641Z
2020-02-25T08:45:25.547Z
2013-11-27 16:08:29 UTC
Provenance
BC18
Story Description
Josef Nölke begann am 10. Mai 1920 nachträglich seine Tagebuchnotizen und Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg aufzuschreiben und mit Fotos zu versehen. Fertiggestellt und gebunden wurde es 1936.
Josef Nölke wurde im Februar 1915 als Kriegsfreiwilliger eingezogen und wurde am 20.05.1915 an die Westfront (in Sommepy/Champagne) beordert. Bereits im selben Jahr geriet er in französische Gefangenschaft. Das Tagebuch ist sehr detailliert und verfügt teilweise sogar über genaue Uhrzeitangaben. Der letzte Eintrag stammt vom 20.02.1920, dies ist der Tag, an dem seine Kriegsgefangenschaft endete.
Nölke durfte sein Fronttagebuch behalten, weil er in der Gefangenschaft Freundschaft mit einem französischen Korporal schloss, der zum Wachpersonal des Gefangenenlagers gehörte.
Am 21. April 1939 schrieb Josef Nölke an die Rheinische Landeszeitung mit der Bitte, seine Geschichte über diese Freundschaft aufzunehmen. In der Antwort der Rheinischen Landeszeitung mit Sitz in Düsseldorf vom 2. Mai 1939 wurde seine Bitte mit der Begründung abgelehnt, dass es wegen Platzmangels und der großen Materialfülle der Zeitung unmöglich sei, diesem Wunsch nachzukommen.
Ein gebundenes DIN A 4 Tagebuch in blauer Farbe. Auf dem Buchrücken sind die Daten 1915-1920 in goldener Schrift vermerkt.
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DESCRIPTION
PEOPLE
STORY INFO
TUTORIAL
item 145
linke Seite
- 156 -
Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange
zu behalten.
WEIHNACHTEN 1 9 1 7
in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane.
Wieder läuten die Glocken zum 4. Kriegsweihnachten.
Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der
Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt
"Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen."
Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun
schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne
sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken
weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu
den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten.
Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes
Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten
- wie's immer einst war - die Christbaumlichter. Dann
haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle
zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald,
trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns
gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen
unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen
hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen,
große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal
für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen
können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung
hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere
Strohsäcke aufzusuchen.
In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung
eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen
mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei
Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr
gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach
Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr
Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl
wieder hier arbeiten.
Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße,
nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und
das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat.
Rechte Seite
- 157 -
Düsseldorf, den 25. Dezember 1917.
Lieber Josef ! Dein wirklich sehnsüchtig erwarteter Brief
kam gestern, am Tage vor unserem schönsten, aber stillen
Feste, zu unserer großen Freude hier an. Mit ihm ein
Brief von Franz und auch von Julius. So waret Ihr alle
drei bei uns. Von unserem heutigen Zusammensein senden
wir Dir zunächst beste Grüße. Ein ausführlicher Brief
folgt in den nächsten Tagen. Für heute 1000 Küsse von
Deinem Dichliebenden Vater.
Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße und Küsse
von Deiner treuen Mutter.
Sind gemütlich zusammen und gedenken Deiner in
Lieber. Zu gleicher Zeit wünsche ich Dir ein gesegnetes
neues Jahr. Brief folgt, Deine Dichliebende Tante Anna.
Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße, verzeih,
daß ich noch nicht an Dich geschrieben, ich denke viel
an Euch, nur das Schreiben fällt mir zu schwer, mein
Augenlicht versagt. Ein gesegnetes Neujahr wünschend
verbleibe ich Deine Tante Martha.
Endlich auch von mir mal ein Lebenszeichen. Es
freut mich, daß es Dir gesundheitlich wieder besser geht.
Hoffentlich könnt Ihr das nächste Weihnachtsfest wieder
daheim feiern. Onkel Peter ist auch im Westen und
muß das Fest draußen feiern. Wünsche Dir ein recht
gesegnetes neues Jahr. Gott behüte Dich fernerhin. Herzliche
Grüße und auf baldiges Wiedersehen, Deine Tante
Juliane.
Um den Christbaum vereint weilen unsere Gedanken
bei Euch. Und die Liebe wird doch Sieger sein ! Hebet
Eure Häupter auf, darum daß sich Eure Erlösung nahet, das
predigt uns heute der Tannenbaum. Sinnbild der Hoffnung !
Hast Du unser Paket erhalten ? Was enthielt es ? Mit
innigen Grüßen, Gott befohlen ! Tante Liesel hat Dienst !
Deine Tante Angelika.
Viele herzliche Grüße sendet Dir in Liebe Dein
Onkel Otto.
Mein geliebter Jupp ! Den vorstehenden Grüßen und
Wünschen schließe ich mich als letzte an, indem ich
Dir auch meine innigsten Weihnachtswünsche und Grüße
sende. Deine treue Änne.
Ich und auch die Oma grüßen Dich recht herzlich
Deine Mathilde.
. - .
WEIHNACHTSLEGENDE.
In heiliger Nacht zogen Hand in Hand
Drei Englein hinab in das jüdische Land,
Sie wollten die seeligste aller Frau'n
und das göttliche Kind in der Krippe schau'n.
- Deutsch (German)
item 145
linke Seite
- 156 -
Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange
zu behalten.
WEIHNACHTEN 1 9 1 7
in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane.
Wieder läuten die Glocken zum 4. Kriegsweihnachten.
Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der
Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt
"Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen."
Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun
schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne
sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken
weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu
den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten.
Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes
Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten
- wie's immer einst war - die Christbaumlichter. Dann
haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle
zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald,
trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns
gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen
unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen
hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen,
große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal
für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen
können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung
hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere
Strohsäcke aufzusuchen.
In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung
eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen
mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei
Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr
gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach
Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr
Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl
wieder hier arbeiten.
Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße,
nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und
das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat.
Rechte Seite
- 157 -
Düsseldorf, den 25. Dezember 1917.
Lieber Josef ! Dein wirklich sehnsüchtig erwarteter Brief
kam gestern, am Tage vor unserem schönsten, aber stillen
Feste, zu unserer großen Freude hier an. Mit ihm ein
Brief von Franz und auch von Julius. So waret Ihr alle
drei bei uns. Von unserem heutigen Zusammensein senden
wir Dir zunächst beste Grüße. Ein ausführlicher Brief
folgt in den nächsten Tagen. Für heute 1000 Küsse von
Deinem Dichliebenden Vater.
Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße und Küsse
von Deiner treuen Mutter.
Sind gemütlich zusammen und gedenken Deiner in
Lieber. Zu gleicher Zeit wünsche ich Dir ein gesegnetes
neues Jahr. Brief folgt, Deine Dichliebende Tante Anna.
Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße, verzeih,
daß ich noch nicht an Dich geschrieben, ich denke viel
an Euch, nur das Schreiben fällt mir zu schwer, mein
Augenlicht versagt. Ein gesegnetes Neujahr wünschend
verbleibe ich Deine Tante Martha.
Endlich auch von mir mal ein Lebenszeichen. Es
freut mich, daß es Dir gesundheitlich wieder besser geht.
Hoffentlich könnt Ihr das nächste Weihnachtsfest wieder
daheim feiern. Onkel Peter ist auch im Westen und
muß das Fest draußen feiern. Wünsche Dir ein recht
gesegnetes neues Jahr. Gott behüte Dich fernerhin. Herzliche
Grüße und auf baldiges Wiedersehen, Deine Tante
Juliane.
Um den Christbaum vereint weilen unsere Gedanken
bei Euch. Und die Liebe wird doch Sieger sein ! Hebet
Eure Häupter auf, darum daß sich Eure Erlösung nahet, das
predigt uns heute der Tannenbaum. Sinnbild der Hoffnung !
Hast Du unser Paket erhalten ? Was enthielt es ? Mit
innigen Grüßen, Gott befohlen ! Tante Liesel hat Dienst !
Deine Tante Angelika.
Viele herzliche Grüße sendet Dir in Liebe Dein
Onkel Otto.
Mein geliebter Jupp ! Den vorstehenden Grüßen und
Wünschen schließe ich mich als letzte an, indem ich
Dir auch meine innigsten Weihnachtswünsche und Grüße
sende. Deine treue Änne.
Ich und auch die Oma grüßen Dich recht herzlich
Deine Mathilde.
. - .
WEIHNACHTSLEGENDE.
In heiliger Nacht zogen Hand in Hand
Drei Englein hinab in das jüdische Land,
Sie wollten die seeligste aller Frau'n
und das göttliche Kind in der Krippe schau'n.
Language(s) of Transcription
English Translation
Transcription History
item 145 linke Seite - 156 - Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange zu behalten. WEIHNACHTEN 1 9 1 7 in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane. Wieder läuten die Glocken zum 4. Kriegsweihnachten. Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt "Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten. Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten - wie's immer einst war - die Christbaumlichter. Dann haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald, trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen, große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere Strohsäcke aufzusuchen. In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl wieder hier arbeiten. Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße, nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat. Rechte Seite - 157 - Düsseldorf, den 25. Dezember 1917. Lieber Josef ! Dein wirklich sehnsüchtig erwarteter Brief kam gestern, am Tage vor unserem schönsten, aber stillen Feste, zu unserer großen Freude hier an. Mit ihm ein Brief von Franz und auch von Julius. So waret Ihr alle drei bei uns. Von unserem heutigen Zusammensein senden wir Dir zunächst beste Grüße. Ein ausführlicher Brief folgt in den nächsten Tagen. Für heute 1000 Küsse von Deinem Dichliebenden Vater. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße und Küsse von Deiner treuen Mutter. Sind gemütlich zusammen und gedenken Deiner in Lieber. Zu gleicher Zeit wünsche ich Dir ein gesegnetes neues Jahr. Brief folgt, Deine Dichliebende Tante Anna. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße, verzeih, daß ich noch nicht an Dich geschrieben, ich denke viel an Euch, nur das Schreiben fällt mir zu schwer, mein Augenlicht versagt. Ein gesegnetes Neujahr wünschend verbleibe ich Deine Tante Martha. Endlich auch von mir mal ein Lebenszeichen. Es freut mich, daß es Dir gesundheitlich wieder besser geht. Hoffentlich könnt Ihr das nächste Weihnachtsfest wieder daheim feiern. Onkel Peter ist auch im Westen und muß das Fest draußen feiern. Wünsche Dir ein recht gesegnetes neues Jahr. Gott behüte Dich fernerhin. Herzliche Grüße und auf baldiges Wiedersehen, Deine Tante Juliane. Um den Christbaum vereint weilen unsere Gedanken bei Euch. Und die Liebe wird doch Sieger sein ! Hebet Eure Häupter auf, darum daß sich Eure Erlösung nahet, das predigt uns heute der Tannenbaum. Sinnbild der Hoffnung ! Hast Du unser Paket erhalten ? Was enthielt es ? Mit innigen Grüßen, Gott befohlen ! Tante Liesel hat Dienst ! Deine Tante Angelika. Viele herzliche Grüße sendet Dir in Liebe Dein Onkel Otto. Mein geliebter Jupp ! Den vorstehenden Grüßen und Wünschen schließe ich mich als letzte an, indem ich Dir auch meine innigsten Weihnachtswünsche und Grüße sende. Deine treue Änne. Ich und auch die Oma grüßen Dich recht herzlich Deine Mathilde. . - . WEIHNACHTSLEGENDE. In heiliger Nacht zogen Hand in Hand Drei Englein hinab in das jüdische Land, Sie wollten die seeligste aller Frau'n und das göttliche Kind in der Krippe schau'n.
item 145 linke Seite - 156 - Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange zu behalten. WEIHNACHTEN 1 9 1 7 in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane. Wieder läuten die Glocken zum 4. Kiegsweihnachten. Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt "Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten. Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten - wie`s immer einst war - die Christbaumlichter. Dann haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald, trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen, große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere Strohsäcke aufzusuchen. In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl wieder hier arbeiten. Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße, nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat. Rechte Seite - 157 - Düsseldorf, den 25. Dezember 1917. Lieber Josef ! Dein wirklich sehnsüchtig erwarterter Brief kam gestern, am Tage vor unserem schönsten, aber stillen Feste, zu unserer großen Freude hier an. Mit ihm ein Brief von Franz und auch von Julius. So waret Ihr alle drei bei uns. Von usnerem heutigen Zusammensein senden wir Dir zunächst beste Grüße. Ein ausführlicher Brief folgt in den nächsten Tagen. Für heute 1000 Küsse von Deinem Dichliebenden Vater. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße und Küsse von Deiner treuen Mutter. Sind gemütlich zusammen un dgedenken Deiner in Lieber. Zu gleicher Zeit wünsche ich Dir ein gesegnetes neues Jahr. Brief folgt, Deine Dichliebende Tante Anna. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße, verzeih, daß ich noch nicht an Dich geschrieben, ich denke viel an Euch, nur das Schreiben fällt mir zu schwer, mein Augenlicht versagt. Ein gesegnetes Neujahr wünschend verbleibe ich Deine Tante Martha. Endlich auch von mir mal ein Lebenszeichen. Es freut mich, daß es Dir gesundheitlich wieder besser geht. Hoffentlich könnt Ihr das nächste Weihnachtsfest wieder daheim feiern. Onkel Peter ist auch im Westen und muß das Fest draußen feiern. Wünsche Dir ein recht gesegnetes neues Jahr. Gott behüte Dich fernerhin. Herliche Grüße und auf baldiges Wiedersehen, Deine Tante Juliane. Um den Christbaum vereint weilen unsere Gedanken bei Euch. Und die Liebe wird doch Sieger sein ! Hebet Eure Häupter auf, darum daß sich Eure Erlösung nahet, das predigt uns heute der Tannenbaum. Sinnbild der Hoffnung ! Hast Du unser Paket erhalten ? Was enthielt es ? Mit innigen Grüßen, Gott befohlen ! Tante Liesel hat Dienst ! Deine Tante Angelika. Viele herzliche Grüße sendet Dir in Liebe Dein Onkel Otto. Mein geliebter Jupp ! Den vorstehenden Grüßen und Wünschen schließe ich mich als letzte an, indem ich Dir auch meine innigsten Weihnachtswünsche und Grüße sende. Deine treue Änne. Ich und auch die Oma grüßen Dich recht herzlich Deine Mathilde. . - . WEIHNACHTSLEGENDE. In heiliger Nacht zogen Hand in Hand Drei Englein hinab in das jüdische Land, Sie wollten die seeligste aller Frau'n und das göttliche Kind in der Krippe schau'n.
item 145 linke Seite - 156 - Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange zu behalten. WEIHNACHTEN 1 9 1 7 in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane. Wieder läuten die Glocken zum 4. Kiegsweihnachten. Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt "Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten. Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten - wie`s immer einst war - die Christbaumlichter. Dann haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald, trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen, große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere Strohsäcke aufzusuchen. In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl wieder hier arbeiten. Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße, nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat. Rechte Seite - 157 - Düsseldorf, den 25. Dezember 1917. Lieber Josef ! Dein wirklich sehnsüchtig erwarterter Brief kam gestern, am Tage vor unserem schönsten, aber stillen Feste, zu unserer großen Freude hier an. Mit ihm ein Brief von Franz und auch von Julius. So waret Ihr alle drei bei uns. Von usnerem heutigen Zusammensein senden wir Dir zunächst beste Grüße. Ein ausführlicher Brief folgt in den nächsten Tagen. Für heute 1000 Küsse von Deinem Dichliebenden Vater. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße und Küsse von Deiner treuen Mutter. Sind gemütlich zusammen un dgedenken Deiner in Lieber. Zu gleicher Zeit wünsche ich Dir ein gesegnetes neues Jahr. Brief folgt, Deine Dichliebende Tante Anna. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße, verzeih, daß ich noch nicht an Dich geschrieben, ich denke viel an Euch, nur das Schreiben fällt mir zu schwer, mein Augenlicht versagt. Ein gesegnetes Neujahr wünschend verbleibe ich Deine Tante Martha. Endlich auch von mir mal ein Lebenszeichen. Es freut mich, daß es Dir gesundheitlich wieder besser geht. Hoffentlich könnt Ihr das nächste Weihnachtsfest wieder daheim feiern. Onkel Peter ist auch im Westen und muß das Fest draußen feiern. Wünsche Dir ein recht gesegnetes neues Jahr. Gott behüte Dich fernerhin. Herliche Grüße und auf baldiges Wiedersehen, Deine Tante Juliane. Um den Christbaum vereint weilen unsere Gedanken bei Euch. Und die Liebe wird doch Sieger sein ! Hebet Eure Häupter auf, darum daß sich Eure Erlösung nahet, das predigt uns heute der Tannenbaum. Sinnbild der Hoffnung ! Hast Du unser Paket erhalten ? Was enthielt es ? Mit innigen Grüßen, Gott befohlen ! Tante Liesel hat Dienst ! Deine Tante Angelika. Viele herzliche Grüße sendet
item 145 linke Seite - 156 - Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange zu behalten. WEIHNACHTEN 1 9 1 7 in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane. Wieder läuten die Glocken zum 4. Kiegsweihnachten. Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt "Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten. Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten - wie`s immer einst war - die Christbaumlichter. Dann haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald, trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen, große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere Strohsäcke aufzusuchen. In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl wieder hier arbeiten. Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße, nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat. Rechte Seite - 157 - Düsseldorf, den 25. Dezember 1917. Lieber Josef ! Dein wirklich sehnsüchtig erwarterter Brief kam gestern, am Tage vor unserem schönsten, aber stillen Feste, zu unserer großen Freude hier an. Mit ihm ein Brief von Franz und auch von Julius. So waret Ihr alle drei bei uns. Von usnerem heutigen Zusammensein senden wir Dir zunächst beste Grüße. Ein ausführlicher Brief folgt in den nächsten Tagen. Für heute 1000 Küsse von Deinem Dichliebenden Vater. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße und Küsse von Deiner treuen Mutter. Sind gemütlich zusammen un dgedenken Deiner in Lieber. Zu gleicher Zeit wünsche ich Dir ein gesegnetes neues Jahr. Brief folgt, Deine Dichliebende Tante Anna. Auch ich sende Dir recht herzliche Grüße, verzeih, daß ich noch nicht an Dich geschrieben, ich denke viel an Euch, nur das Schreiben fällt mir zu schwer, mein Augenlicht versagt. Ein gesegnetes Neujahr wünschend verbleibe ich Deine Tante Martha. Endlich auch von mir mal ein Lebenszeichen. Es freut mich, daß es Dir gesundheitlich wieder besser geht. Hoffentlich könnt Ihr das nächste Weihnachtsfest wieder daheim feiern. Onkel Peter ist auch im Westen und muß das Fest draußen feiern. Wünsche Dir ein recht gesegnetes neues Jahr. Gott behüte Dich fernerhin. Herliche Grüße und auf baldiges Wiedersehen, Deine Tante Juliane. Um den Christbaum vereint weilen unsere Gedanken bei Euch. Und die Liebe wird doch Sieger sein ! Hebet Eure Häupter auf, darum daß sich Eure Erlösung nahet, das predigt uns heute der Tannenbaum. Sinnbild der Hoffnung !
item 145 linke Seite - 156 - Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange zu behalten. WEIHNACHTEN 1 9 1 7 in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane. Wieder läuten die Glocken zum 4. Kiegsweihnachten. Noch immer vermischt mit dem mörderischen Getöse der Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln gepredigt "Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten. Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten - wie`s immer einst war - die Christbaumlichter. Dann haben wir für ein besonders gutes Mahlgesorgt [sic] und alle zusammengelegt für Bratwurst und Wein. So war denn bald, trotz allem, die rechte Weihnachtsstimmung über uns gekommen und die ganze Familie Dubreuil lauschte draußen unseren Weihnachtsliedern. - Unser Weihnachtsbäumchen hat bei den Franzosen, die so etwas ja nicht kennen, große Bewunderung hervorgerufen. So haben wir denn mal für eine kurze Zeit alles Unangenehme und Häßliche vergessen können und uns ganz der weihnachtlichen Stimmung hingegeben, bis es denn für uns Zeit wurde, unsere Strohsäcke aufzusuchen. In unserem Kommando ist insofern eine kleine Änderung eingetreten, als uns wieder fünf Kameraden verlassen mußten. Ich arbeite seit einigen Tagen mit noch drei Kameraden auf einem anderen Gute. Wir werden dort sehr gut behandelt und verpflegt. Als wir Heil'gen Abend nach Hause gingen, erhielt jeder von uns von dem Bauer 1 ltr Wein und 2 Francs. Von Donnerstag ab werden wir wohl wieder hier arbeiten. Aus der lieben Heimat erhielt ich nachstehende Weihnachtsgrüße, nebst ein Gedicht das Vater zum Verfasser hat und das Mathilde am Heilgen Abend zu Hause vorgetragen hat.
item 145 linke Seite - 156 - Anschein nach hat man hier die Absicht, uns noch lange zu behalten. WEIHNACHTEN 1 9 1 7 in Gradignan bei Bordeaux, auf Schloß Laurenzane. Wieder läuten die Glocken zum 4. Kiegsweih- nachten. Noch immer vermischt mit dem mörderischen Ge- töse der Kanonen. Tauben Ohren wird von den Kanzeln ge- predigt "Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohl- gefallen." Das dritte Weihnachtsfest, das ich nun schon in Gefangenschaft verlebe und immer noch ohne sichere Aussicht, dass es das letzte ist. Meine Gedanken weilen heute ganz besonders in der Heimat und zurück zu den schönen Weihnachtsabenden daheim in Friedenszeiten. Wir haben uns in diesem Jahre wenigstens ein nettes Bäumchen putzen können und am Heil´gen Abend brannten wie`s immer einst war - die Christbaumlichter. Da
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English Translation
On May 10, 1920, Josef Nölke began to write down his diary notes and memories of the First World War and to add photos.
It was completed and bound in 1936.
Josef Nölke was drafted as a war volunteer in February 1915 and was ordered to the western front (in Sommepy/Champagne) on May 20, 1915.
In the same year he was taken prisoner by the French.
The diary is very detailed and sometimes even has exact times.
The last entry is from February 20th, 1920, this is the day on which his captivity ended.
Nölke was allowed to keep his front-line diary because while he was in captivity he made friends with a French corporal who was on the prison camp guards.
On April 21, 1939, Josef Nölke wrote to the Rheinische Landeszeitung with a request to include his story about this friendship.
In the response of the Rheinische Landeszeitung based in Düsseldorf on May 2, 1939, his request was rejected on the grounds that it was impossible to comply with this request due to the lack of space and the large amount of material in the newspaper. || A bound DIN A 4 diary in blue colour.
The dates 1915-1920 are noted in gold letters on the spine of the book.
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Enrichment Mode
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You enrich documents by following a step-by-step process.
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Step 1: Transcription
To start a transcription, select the transcription tab at the top menu of the Activity Panel. Click inside the box underneath the heading TRANSCRIPTION and start writing your transcription. When needed, use the toolbar to format your text and to add special characters and tables. A guide to the transcription toolbar is available in the Formatting section of this tutorial.
Identify the language(s) of the text using the dropdown list under the transcription box. You can select multiple languages at once.
If the item has no text to transcribe, tick the checkbox ‘No Text’.
Once you have finished your transcription, click SAVE.

Step 2: Description
You can add a description to the item underneath the Transcription section.
The first task is to identify what type of document the item is: a handwritten or printed document, a postcard, photo, drawing and/or part of a diary. Tick the category which best applies to the item. Multiple categories can be selected at once.
The second task is to write a description of the contents. Click inside the box underneath the heading DESCRIPTION. Here, you can write what the item is, what it is about, and specify the images and objects that appear in the item.
Identify the language of the description text that you wrote using the dropdown list underneath. You can only select one language.
Once you have finished your description, click SAVE.

Step 3: Location
If you find a location mentioned or recognise a place in the item, you can create a geotag and pin it to the item map. Multiple locations can be attached to the item. To tag locations, select the tagging tab at the top menu of the Activity Panel. Click the plus next to the heading LOCATIONS. Type the location into the search bar and select the result that best applies. A new pin will be placed into the map. The location name should be a clear georeference, e.g. a country, city or address. Make adjustments to the location name if necessary. You can also adjust the position of the pin by dragging it on the map. If you want to add further details to the location, you can write a (short) description. This could include extra information about the geotag (e.g. the building name or a significant event that took place at the location) or the relevance of the place to the item (e.g. the hometown of the author). You can also add a Wikidata reference to link the location to a stable source. Search for the reference using the Wikidata fields. Once you have finished your location tag, click SAVE. You can find the place(s) tagged to the item in grey at the bottom of the Location(s) section.Step 4: Tagging
Below the Locations section is the Tagging section, where you can add the following annotations:

Here, you can add dates that correspond to the item. This could include the dates mentioned in the text (e.g. in diary pages), the date of a related historical event (e.g. the end of WWI), or when the item was created (e.g. from a dated signature on an illustration). You can either define this as a single date or as a longer time frame.
To tag dates to the item, write the start and end dates in DD/MM/YYYY format in the fields or select the dates by clicking on the calendar.
If you only have one date to add, insert the same date into both start and end fields.
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Once you have finished your date tag, click SAVE DATE.

People mentioned as creators or subjects in the item can also be tagged. Depending on the information you might have, you can enter the person’s first and last names, as well as their dates of birth and death. There is also the option to write a short description of the person, explaining who they are or their relevance to the item, e.g. the person’s occupation or their relation to another tagged person.
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Here, you can freely add keywords related to the topic and content of the item. This could include particular themes (e.g. art, music, war), subjects (e.g. children, cooking, France), or particular historical affiliations (e.g. 20th century, Austro-Hungarian Empire, Fall of the Iron Curtain).
Multiple keywords can be added and they can be written in any language.
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External websites with information about the item’s content can be linked here. This could include links to further data about a person mentioned, a particular historical event or links to digital versions of newspapers that appear in photos or clippings in a notebook.
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Step 5: Mark for Review
Once you have saved your contribution, the task will automatically change to the Edit status. If you think the task is finished, you can mark it for review. Note that you have to be at Runner level or above to do this (see: Miles and Levels). Click on the yellow circle next to the section heading and select Review in the list that appears. The task now needs to go under Review by another volunteer.Formatting


Review

-
- Transcription: The complete text in the item has been properly transcribed and the transcription is formatted as accurately as possible. The correct language(s) are selected and the transcription contains no missing or unclear icons.
-
- Description: The description is accurate and detailed (especially items without text to transcribe, e.g. photos), and the appropriate categories have been ticked.
-
- Location(s): All locations have been correctly tagged. The location name is accurate and matches the coordinates and the pin on the map. The description is clear and concise, and the Wikidata reference (if any) is correct.
-
- Tagging: Document dates are completed and as precise as possible. All mentioned people are tagged and their data is correct. All added keywords are applicable to the item, and other sources have accurate information and functioning links.
Completion Statuses
GREY |
1. NOT STARTED |
Tasks have not been started. |
YELLOW |
2. EDIT MODE |
Tasks have been started, but not yet finished. Additions and edits can still be made. |
ORANGE |
3. REVIEW |
Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
GREEN |
4. COMPLETED |
Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.Level | Abilities |
---|---|
Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
---|---|
Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |
