Someone else is currently editing this document
Only one person can work on a document at a time
TRANSCRIPTION
Linke Seite
-- 12 --
Da ihn ein leises Geräusch und Murmeln trieb von dem Lager.
Eiligst schaute er aus; es hatten sich draußen versammelt
Schon von Trägern und Bauern die Meng\'; es nahte auch eben
Langsamen Schrittes dem Haus der alte ehrwürdige Pfarrer;
Jetzo trat er hinein und fand an der Bahre der Mutter
Knien Felicino, den Mönch; leis\' schritt er hin zu dem Jüngling,
Reichte ihm wacker die Hand, sprach Trost ihm zu, und es blinkte
Wohl ein Tränelein zart im Aug\' des ehrwürdigen Pfarrers.
Darauf traten hinein die Leichenträger und hoben
Auf den Sarg und die Bahr\'; der Zug der Bauern bewegte
Bald zum Kirchhof sich hin. Es gingen hinter der Leiche
San Felicino, der Mönch, und der alte ehrwürdige Pfarrer.
Lieder sangen sie viel zu Ehren Gottes und baten,
Daß er gnädig empfang\' die sünd\'gen Erdengeschöpfe;
Sein sei Großmut und Gnad\', und Wissen und Allerbarmen.
Also kamen sie schnell zum nahen ruhigen Kirchhof;
Eben traten vom Grab die Totengräber zurücke,
Ließem die Leiche heran und den Zug mitleidiger Bauern,
Die neugierig und stumm den schönen Jüngling anblickten.
Dicht am Zaun war das Grab; sie senkten jetzo die Leiche
Nieder in ihr Gebäu, den Jüngsten Tag zu erwarten.
Dann trat Pfarrer und Mönch und der Schwarm mitleidiger Bauern
Hin zum Rande des Grabs; es sprach ergreifend der Pfarrer
Von des Menscheleins Trieb und den dunkelen Schlüssen der Seele,
Die der Herrgptt nur sieht, vom Irrtum aller Geschöpfe
Und von der Gnade des Herrn, der thronet über den Himmeln.
Und er endete stets: "Wer hier auf Erden geirret,
Lebet in Klarheit bei ihm, deß trösten sich alle Geschöpfe."
Als er geendet, begann man rings das Grab zu bedecken
Mit feuchtkaltem Sand, mit Blumen und mit Kränzen.
Es zerstreute sich bald die ganze Rotte der Bauern;
Rück blieb der Pfarrer allein mit dem schönen Mönch Felicino,
Sprachen von diesem und dem noch vieles gar miteinander.
Langsam gingen sie hin durch den stillen Kirchhof, es blickten
Ernst die Gräber und Stein\', leis\' säuselt\' ein flüchtiges Lüftchen
Hoch in den Wipfeln der Bäum\', es wisperten heimlich die Blätter
Manche düstere Mär\' von schwarzen Kreuzen und Gräsern,
Die auf dem Friedhof erblüht; und Antwort gaben die Winde.
Viel sprach Pfarrer und Mönch; -- es schenkte San Felicino
Der Gemeinde das Land und das Geld der ermordeten Mutter,
Daß für Johannes man sorg\', den blöden Sohn der Verblichnen.
Drauf lud höflich und gut zum Mittagsmahle der Pfarrer
Ein Felicino, den Mönch, und gerne folgte der Jüngling.
Also schritten sie beid\' hinfort zum Hause des Pfarrers.
Rechte Seite
-- 13 --
Die Rückkehr ins Kloster.
Als sie das leckere Mahl im schmucken Pfarrhaus verzehret,
Hob sich dankend der Mönch und bat den Pfarrer um Urlaub;
Denn er gedachte, noch heut\' zurückzukehren ins Kloster.
Der doch sträubte sich wohl, den Jüngling von sich zu lassen,
Willigte aber darein, als San Felicion beharrte
Bei dem Entschluß und sagt\', so wünsch\' es der Abt Girolamo.
Herzlich verabschiedete sich der Jüngling vom Pfarrer des Dörfleins,
Zog auf dem Landwege hin, gefolgt von den Blicken des Alten.
Als er hinter dem Dorf die grünen Hügel hinanstieg,
Traf er den blöden Johann; er reichte ihm liebreich die Rechte
Und ging weiter den Pfad, der sanft sich schlängelt durch Täler
Und durch Felder und Aun und an den Höhen vorbeiführt,
Die mit Oliven bekränzt und saftigschwellenden Reben.
Zum Begängnis ins Dorf war hingezogen ein Jüngling,
Rücke kehrte ein Mann ins prächtige Kloster San Marco.
Da er schlenderte hin, so hegte er stets den Gedanken;
"Eng\' ist das Kloster; die Welt ist allen Wesen gegeben.
Ich gehör\' in die Welt, den Kampf der Geschöpfe zu kämpfen;
Jetzo geh\' ich zurück und sag\' dem Abt Girolamo,
Daß er mich löse des Eids, sonst müss\' ich dem Kloster entfliehen."
Also sann er und sann und verlor sich wieder in Träumen.
Auf einem Grashalm am Weg\' spazierten drei Ameisen munter;
Als sie bemerkte der Mönch, gedacht er der zaubrigen Märe
Aus des Tiburtio Buch, genannt "Der Ameisen Reise." --
Einst gerieten in Streit drei Ameisen in der Versammlung,
Denn es wähnte jedwed\', sie sei die gelehrteste von allen.
Um zu schlichten den Streit, schlug vor der Ameisen Fürstin,
Jede sollte hinaus in die weite Welt sich begeben,
Vieles lernen und schaun, und wem das Schönste begegnet\',
Dem würd\' der Lorbeer zuteil und ihn lobpreiste der Dichter.
Doch in der Frist eines Jahrs da sollten sie weilen im Lande
Und der Prüfung sich stelln. Das lobten der Ameisen alle.
Und es gingen hinaus auf ganz verschiedenen Pfaden
Unserer Ameisen drei, die Gelehrten des fleißigen Völkchens.
Doch nach der Frist eines Jahrs, da weilten sie wieder im Lande,
Hatten gelernt und geschaut und begannen ihre Erzählung.
Und die erste sie sprach: "Das Schönste sah ich in Indien.
Dorthin kam ich zu Schiff. Ich saß am heimischen Meere;
Als ein Matrose in Eil\' durch den Tang und Seegrün dahinschritt,
Setzt\' auf die Schuh ich mich ihm und kam auf das mächtige Seeschiff,
Das schon am Tagge darauf zum heiligen Ganges dahinglitt.
Kurz, ich kam in das Land der Märchen, Zaubrer und Wunder.
Language(s) of Transcription
LOCATION
Ober-Elsaß, Champagne, Maas und Mosel, am Montesec und Bois Brûlé, Hameln, Döberitz, Bromberg, Breslau, Haifa (49.2181, 5.39242)
Story Location
ABOUT THIS DOCUMENT
Document Date
Document Type
Document Description
Language of Description
Keywords
External Web Resources
People
STORY INFORMATION
Title
Gedichte von Hermann Tuchler | aus Gollub | Westpreußen | Student an der Schlesischen Friedrich-Wilhelm-Universität Breslau
Creator
Ministerium der geistlichen- und Unterrichtsangelegenheiten
Soldatenrat Graudenz
Königliches Gymnasium zu Strasburg Westpreußen
Source
UGC
Folio
Book
Contributor
europeana19141918:agent/a72f2f17d7300e95ad21093b96b26c7d
Date
1914
1921
Type
Story
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/Year
1914
1921
DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1914
End
1921
Language
mul
Agent
Hermann Tuchler | europeana19141918:agent/655cce0e107c31f8fb9216b76344ced2
Gabriel Tuchler | Haifa | europeana19141918:agent/a72f2f17d7300e95ad21093b96b26c7d
Nanni Tuchler | geb. Crohn | europeana19141918:agent/ec1dedb17649c7a3899dd7c2cfd292e7
Created
2019-09-11T08:43:43.125Z
2020-02-25T08:52:03.082Z
2017-05-03 10:47:04 UTC
Provenance
INTERNET
Story Description
Hermann Tuchler, geboren am 8. April 1895 in Gollub, bei Marienwerder, war der Sohn eines Uhrmachers. Nach seinem Abitur in Strasburg/Westpreußen, begann er im Wintersemester 1914/1915 ein Studium an der Schlesischen Friedrich-Wilhelm-Universität Breslau und hörte dort Vorlesungen in Germanistik. Am 12. Juni 1915 wurde Hermann Tuchler als Rekrut zum 1. Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 57 eingezogen. Er wurde laut Militärpass am Gewehr 98 ausgebildet. Ab dem 31. August 1915 war Hermann Tuchler bei der 1. Kompanie des Armee-Bataillons 67. Er war dann am Stellungskampf im Ober-Elsaß und anschließend vom 3. März bis 28. Mai 1916 in der Champagne beteiligt. Vom 29. Mai bis 23. Juli 1916 kämpfte Hermann Tuchler zwischen Maas und Mosel, am Montesec und Bois Brûlé. Anschließen war er ab 19. Oktober 1916 als Dolmetscher an das Gefangenenlager Hameln tätig. Ab 31. Oktober 1916 kommandierte man ihn zum Garde Landsturm Infanterie Bataillon Döberitz ab. Baron Vietinghoff bestätigte als Rittmeister und Kompanieführer, dass Hermann Tuchler bis zum 31. März 1917 bei diesem Bataillon als Dolmetscher im Gefangenenlager Döberitz war und ab 1. April 1917 zum Gefangenenlager Döberitz versetzt wurde. Am 19. November 1918 wurde Hermann Tuchler aus der Armee entlassen. Bereits 1916 veröffentlichte Hermann Tuchler ein Gedichtbändchen unter dem Titel „Klänge der Wehmut. Ein Imortellenkranz für Herzls Grab.“ 1917 erschien ein zweiter Band mit dem Titel „Zur Sonne empor“, der u.a. das Gedicht „Bei St. Quentin“ enthält. Hermann Tuchler hat es am 2. September 1914 verfasst, bevor er überhaupt zur Armee kam. Der 1. Kompanie des Armee-Bataillons 67 widmete Hermann Tuchler drei Gedichte mit dem Titel „Blätter im Winde“, in denen er seine Kriegserfahrungen reflektierte. So heißt es in dem Gedicht „Sieg. Nach der Wiedergewinnung des Hartmannsweilerkopfes am 23. Dezember 1915“: „Mord, Brand, das bedeutet Krieg. Ich schaute nicht rückwärts und jauchzte im Herzen nur stille: ‚Sieg! ‘“ In dem Gedicht „Kriegsfrühling 1916“ schrieb er: „Fern aber trinken in diesem Frühling die Felder und Berge viel rotes Blut.“ Hermann Tuchler studierte nach dem Ende des Krieges weiter in Breslau, wechselte allerdings die Fächer zu Rechts- und Staatswissenschaften und promovierte 1920 in Breslau. Er war dann in Bromberg, Provinz Posen als Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer tätig. Bromberg gehörte zu den Gebieten, die an Polen abgetreten wurden. Aus diesem Grund zog die Familie Tuchler 1921, zu der nun auch die Ehefrau von Hermann, Nanni, geborene Crohn, gehörte, nach Breslau. Da er im Frühjahr 1933 ein Berufsverbot von den dann regierenden Nationalsozialisten erhielt, floh er mit seiner Familie nach Haifa, Palästina. Dort beteiligte er sich an einer zionistischen Siedlungsgesellschaft nördlich von Akko, Nahariya Small Holdings Ltd. Die Siedlung erhielt auch den Namen Nahariya und ist heute ein bekannter Badeort in Israel. http://museum.rutkin.info/en/node/28 Hermann Tuchler errichtete in Haifa ein Fertighaus aus Kupfer. http://www.spiegel.de/einestages/architektur-geschichte-a-948684.html Diese Fertighäuser waren von dem Hirsch Kupfer- und Messingwerken in Eberswalde entworfen worden und kamen in Kisten verpackt in Palästina an. Das Tuchlersche Haus in Haifa ist eines der wenigen, die heute noch zu finden sind. Herrmann Tuchler starb 1963 in Berlin.Militärpass, Universitätsunterlagen, Foto, gedruckte Gedichte.Schreiben des Ministeriums der geistlichen- und Unterrichtsangelegenheiten vom 1. August 1914 zur vorzeitigen Abnahme des Abiturs bei Schülern, die sich freiwillig melden wollen.Official documentBerlinAbiturSchreiben des Ministeriums der geistlichen- und UnterrichtsangelegenheitenRecruitment and Conscription52.52068999999999,13.40494000000001GollubSoldatenrat GraudenzReise Gollub BromburgHermann Tuchler bescheinigt der Soldatenrat Graudenz in Gollub, dass er von Gollub nach Bromberg reisen und wieder zurück darf.53.110547,19.05393129999993PoemBlätter im WindeDer 1. Kompanie des Armee-Bataillons 67 widmete Hermann Tuchler drei Gedichte mit dem Titel „Blätter im Winde“, in denen er seine Kriegserfahrungen reflektierte. So heißt es in dem Gedicht „Sieg. Nach der Wiedergewinnung des Hartmannsweilerkopfes am 23. Dezember 1915“: „Mord, Brand, das bedeutet Krieg. Ich schaute nicht rückwärts und jauchzte im Herzen nur stille: ‚Sieg! ‘“ In dem Gedicht „Kriegsfrühling 1916“ schrieb er: „Fern aber trinken in diesem Frühling die Felder und Berge viel rotes Blut.“Trench LifeHartmannsweilerkopf, Kriegsfrühling 1916Militärfahrschein III. KlasseFahrscheinDöberitzMilitärpass von Hermann TuchlerBreslauSchreiben des Polizeipräsidiums Breslau, dass Hermann Tuchler in Breslau gemeldet ist. Es geht daraus hervor, dass Hermann Tuchler dieses Schreiben zu Heereszwecken benötigt.Home FrontMeldebescheinigung Hermann TuchlerSchreiben des Polizeipräsidiums Breslau1917 erschien der Gedichtband ur Sonne empor!, der u.a. das Gedicht „Bei St. Quentin“ enthält. Hermann Tuchler hat es am 2. September 1914 verfasst, bevor er überhaupt zur Armee kam.PropagandaGedichtband: Zur Sonne empor! 1917DeutschBromberg gehörte zu den Gebieten, die an Polen abgetreten wurden. Aus diesem Grund zog die Familie Tuchler 1921, zu der nun auch die Ehefrau von Hermann, Nanni, geborene Crohn, gehörte, nach Breslau. Dieser Übernahmeschein regelte die Auswanderung der aus den abgetretenen Grenzgebieten Preußens.BrombergPolskiAuswanderung Familie Tuchler von Bromberg nach Breslau 1921Auswanderung 1921Hermann Tuchler - Studium in BreslauPromotionsurkunde der Preußischen Universität zu Breslau für Hermann Tuchler mit AnmeldungsbuchBereits 1916 veröffentlichte Hermann Tuchler ein Gedichtbändchen unter dem Titel „Klänge der Wehmut. Ein Immortellenkranz für Herzls Grab.“Hermann Tuchler: „Klänge der Wehmut. Ein Imortellenkranz für Herzls Grab.“Theodor HerzlStrasburgHermann Tuchler AbiturzeugnisAbiturzeugnis für Hermann TuchlerFamilie TuchlerPhotographFrontHermann Tuchler links, rechts neben ihm sein Vater Isidor Tuchler, rechts daneben Ernestine, die Mutter, Schwester Rebecka und rechts von ihr mit dem Buch Theodor.Foto der Familie Tuchler vor ihrem Uhrengeschäft in Gollub
TRANSCRIPTION
LOCATION
DESCRIPTION
PEOPLE
STORY INFO
TUTORIAL
Linke Seite
-- 12 --
Da ihn ein leises Geräusch und Murmeln trieb von dem Lager.
Eiligst schaute er aus; es hatten sich draußen versammelt
Schon von Trägern und Bauern die Meng\'; es nahte auch eben
Langsamen Schrittes dem Haus der alte ehrwürdige Pfarrer;
Jetzo trat er hinein und fand an der Bahre der Mutter
Knien Felicino, den Mönch; leis\' schritt er hin zu dem Jüngling,
Reichte ihm wacker die Hand, sprach Trost ihm zu, und es blinkte
Wohl ein Tränelein zart im Aug\' des ehrwürdigen Pfarrers.
Darauf traten hinein die Leichenträger und hoben
Auf den Sarg und die Bahr\'; der Zug der Bauern bewegte
Bald zum Kirchhof sich hin. Es gingen hinter der Leiche
San Felicino, der Mönch, und der alte ehrwürdige Pfarrer.
Lieder sangen sie viel zu Ehren Gottes und baten,
Daß er gnädig empfang\' die sünd\'gen Erdengeschöpfe;
Sein sei Großmut und Gnad\', und Wissen und Allerbarmen.
Also kamen sie schnell zum nahen ruhigen Kirchhof;
Eben traten vom Grab die Totengräber zurücke,
Ließem die Leiche heran und den Zug mitleidiger Bauern,
Die neugierig und stumm den schönen Jüngling anblickten.
Dicht am Zaun war das Grab; sie senkten jetzo die Leiche
Nieder in ihr Gebäu, den Jüngsten Tag zu erwarten.
Dann trat Pfarrer und Mönch und der Schwarm mitleidiger Bauern
Hin zum Rande des Grabs; es sprach ergreifend der Pfarrer
Von des Menscheleins Trieb und den dunkelen Schlüssen der Seele,
Die der Herrgptt nur sieht, vom Irrtum aller Geschöpfe
Und von der Gnade des Herrn, der thronet über den Himmeln.
Und er endete stets: "Wer hier auf Erden geirret,
Lebet in Klarheit bei ihm, deß trösten sich alle Geschöpfe."
Als er geendet, begann man rings das Grab zu bedecken
Mit feuchtkaltem Sand, mit Blumen und mit Kränzen.
Es zerstreute sich bald die ganze Rotte der Bauern;
Rück blieb der Pfarrer allein mit dem schönen Mönch Felicino,
Sprachen von diesem und dem noch vieles gar miteinander.
Langsam gingen sie hin durch den stillen Kirchhof, es blickten
Ernst die Gräber und Stein\', leis\' säuselt\' ein flüchtiges Lüftchen
Hoch in den Wipfeln der Bäum\', es wisperten heimlich die Blätter
Manche düstere Mär\' von schwarzen Kreuzen und Gräsern,
Die auf dem Friedhof erblüht; und Antwort gaben die Winde.
Viel sprach Pfarrer und Mönch; -- es schenkte San Felicino
Der Gemeinde das Land und das Geld der ermordeten Mutter,
Daß für Johannes man sorg\', den blöden Sohn der Verblichnen.
Drauf lud höflich und gut zum Mittagsmahle der Pfarrer
Ein Felicino, den Mönch, und gerne folgte der Jüngling.
Also schritten sie beid\' hinfort zum Hause des Pfarrers.
Rechte Seite
-- 13 --
Die Rückkehr ins Kloster.
Als sie das leckere Mahl im schmucken Pfarrhaus verzehret,
Hob sich dankend der Mönch und bat den Pfarrer um Urlaub;
Denn er gedachte, noch heut\' zurückzukehren ins Kloster.
Der doch sträubte sich wohl, den Jüngling von sich zu lassen,
Willigte aber darein, als San Felicion beharrte
Bei dem Entschluß und sagt\', so wünsch\' es der Abt Girolamo.
Herzlich verabschiedete sich der Jüngling vom Pfarrer des Dörfleins,
Zog auf dem Landwege hin, gefolgt von den Blicken des Alten.
Als er hinter dem Dorf die grünen Hügel hinanstieg,
Traf er den blöden Johann; er reichte ihm liebreich die Rechte
Und ging weiter den Pfad, der sanft sich schlängelt durch Täler
Und durch Felder und Aun und an den Höhen vorbeiführt,
Die mit Oliven bekränzt und saftigschwellenden Reben.
Zum Begängnis ins Dorf war hingezogen ein Jüngling,
Rücke kehrte ein Mann ins prächtige Kloster San Marco.
Da er schlenderte hin, so hegte er stets den Gedanken;
"Eng\' ist das Kloster; die Welt ist allen Wesen gegeben.
Ich gehör\' in die Welt, den Kampf der Geschöpfe zu kämpfen;
Jetzo geh\' ich zurück und sag\' dem Abt Girolamo,
Daß er mich löse des Eids, sonst müss\' ich dem Kloster entfliehen."
Also sann er und sann und verlor sich wieder in Träumen.
Auf einem Grashalm am Weg\' spazierten drei Ameisen munter;
Als sie bemerkte der Mönch, gedacht er der zaubrigen Märe
Aus des Tiburtio Buch, genannt "Der Ameisen Reise." --
Einst gerieten in Streit drei Ameisen in der Versammlung,
Denn es wähnte jedwed\', sie sei die gelehrteste von allen.
Um zu schlichten den Streit, schlug vor der Ameisen Fürstin,
Jede sollte hinaus in die weite Welt sich begeben,
Vieles lernen und schaun, und wem das Schönste begegnet\',
Dem würd\' der Lorbeer zuteil und ihn lobpreiste der Dichter.
Doch in der Frist eines Jahrs da sollten sie weilen im Lande
Und der Prüfung sich stelln. Das lobten der Ameisen alle.
Und es gingen hinaus auf ganz verschiedenen Pfaden
Unserer Ameisen drei, die Gelehrten des fleißigen Völkchens.
Doch nach der Frist eines Jahrs, da weilten sie wieder im Lande,
Hatten gelernt und geschaut und begannen ihre Erzählung.
Und die erste sie sprach: "Das Schönste sah ich in Indien.
Dorthin kam ich zu Schiff. Ich saß am heimischen Meere;
Als ein Matrose in Eil\' durch den Tang und Seegrün dahinschritt,
Setzt\' auf die Schuh ich mich ihm und kam auf das mächtige Seeschiff,
Das schon am Tagge darauf zum heiligen Ganges dahinglitt.
Kurz, ich kam in das Land der Märchen, Zaubrer und Wunder.
- Deutsch (German)
Linke Seite
-- 12 --
Da ihn ein leises Geräusch und Murmeln trieb von dem Lager.
Eiligst schaute er aus; es hatten sich draußen versammelt
Schon von Trägern und Bauern die Meng\'; es nahte auch eben
Langsamen Schrittes dem Haus der alte ehrwürdige Pfarrer;
Jetzo trat er hinein und fand an der Bahre der Mutter
Knien Felicino, den Mönch; leis\' schritt er hin zu dem Jüngling,
Reichte ihm wacker die Hand, sprach Trost ihm zu, und es blinkte
Wohl ein Tränelein zart im Aug\' des ehrwürdigen Pfarrers.
Darauf traten hinein die Leichenträger und hoben
Auf den Sarg und die Bahr\'; der Zug der Bauern bewegte
Bald zum Kirchhof sich hin. Es gingen hinter der Leiche
San Felicino, der Mönch, und der alte ehrwürdige Pfarrer.
Lieder sangen sie viel zu Ehren Gottes und baten,
Daß er gnädig empfang\' die sünd\'gen Erdengeschöpfe;
Sein sei Großmut und Gnad\', und Wissen und Allerbarmen.
Also kamen sie schnell zum nahen ruhigen Kirchhof;
Eben traten vom Grab die Totengräber zurücke,
Ließem die Leiche heran und den Zug mitleidiger Bauern,
Die neugierig und stumm den schönen Jüngling anblickten.
Dicht am Zaun war das Grab; sie senkten jetzo die Leiche
Nieder in ihr Gebäu, den Jüngsten Tag zu erwarten.
Dann trat Pfarrer und Mönch und der Schwarm mitleidiger Bauern
Hin zum Rande des Grabs; es sprach ergreifend der Pfarrer
Von des Menscheleins Trieb und den dunkelen Schlüssen der Seele,
Die der Herrgptt nur sieht, vom Irrtum aller Geschöpfe
Und von der Gnade des Herrn, der thronet über den Himmeln.
Und er endete stets: "Wer hier auf Erden geirret,
Lebet in Klarheit bei ihm, deß trösten sich alle Geschöpfe."
Als er geendet, begann man rings das Grab zu bedecken
Mit feuchtkaltem Sand, mit Blumen und mit Kränzen.
Es zerstreute sich bald die ganze Rotte der Bauern;
Rück blieb der Pfarrer allein mit dem schönen Mönch Felicino,
Sprachen von diesem und dem noch vieles gar miteinander.
Langsam gingen sie hin durch den stillen Kirchhof, es blickten
Ernst die Gräber und Stein\', leis\' säuselt\' ein flüchtiges Lüftchen
Hoch in den Wipfeln der Bäum\', es wisperten heimlich die Blätter
Manche düstere Mär\' von schwarzen Kreuzen und Gräsern,
Die auf dem Friedhof erblüht; und Antwort gaben die Winde.
Viel sprach Pfarrer und Mönch; -- es schenkte San Felicino
Der Gemeinde das Land und das Geld der ermordeten Mutter,
Daß für Johannes man sorg\', den blöden Sohn der Verblichnen.
Drauf lud höflich und gut zum Mittagsmahle der Pfarrer
Ein Felicino, den Mönch, und gerne folgte der Jüngling.
Also schritten sie beid\' hinfort zum Hause des Pfarrers.
Rechte Seite
-- 13 --
Die Rückkehr ins Kloster.
Als sie das leckere Mahl im schmucken Pfarrhaus verzehret,
Hob sich dankend der Mönch und bat den Pfarrer um Urlaub;
Denn er gedachte, noch heut\' zurückzukehren ins Kloster.
Der doch sträubte sich wohl, den Jüngling von sich zu lassen,
Willigte aber darein, als San Felicion beharrte
Bei dem Entschluß und sagt\', so wünsch\' es der Abt Girolamo.
Herzlich verabschiedete sich der Jüngling vom Pfarrer des Dörfleins,
Zog auf dem Landwege hin, gefolgt von den Blicken des Alten.
Als er hinter dem Dorf die grünen Hügel hinanstieg,
Traf er den blöden Johann; er reichte ihm liebreich die Rechte
Und ging weiter den Pfad, der sanft sich schlängelt durch Täler
Und durch Felder und Aun und an den Höhen vorbeiführt,
Die mit Oliven bekränzt und saftigschwellenden Reben.
Zum Begängnis ins Dorf war hingezogen ein Jüngling,
Rücke kehrte ein Mann ins prächtige Kloster San Marco.
Da er schlenderte hin, so hegte er stets den Gedanken;
"Eng\' ist das Kloster; die Welt ist allen Wesen gegeben.
Ich gehör\' in die Welt, den Kampf der Geschöpfe zu kämpfen;
Jetzo geh\' ich zurück und sag\' dem Abt Girolamo,
Daß er mich löse des Eids, sonst müss\' ich dem Kloster entfliehen."
Also sann er und sann und verlor sich wieder in Träumen.
Auf einem Grashalm am Weg\' spazierten drei Ameisen munter;
Als sie bemerkte der Mönch, gedacht er der zaubrigen Märe
Aus des Tiburtio Buch, genannt "Der Ameisen Reise." --
Einst gerieten in Streit drei Ameisen in der Versammlung,
Denn es wähnte jedwed\', sie sei die gelehrteste von allen.
Um zu schlichten den Streit, schlug vor der Ameisen Fürstin,
Jede sollte hinaus in die weite Welt sich begeben,
Vieles lernen und schaun, und wem das Schönste begegnet\',
Dem würd\' der Lorbeer zuteil und ihn lobpreiste der Dichter.
Doch in der Frist eines Jahrs da sollten sie weilen im Lande
Und der Prüfung sich stelln. Das lobten der Ameisen alle.
Und es gingen hinaus auf ganz verschiedenen Pfaden
Unserer Ameisen drei, die Gelehrten des fleißigen Völkchens.
Doch nach der Frist eines Jahrs, da weilten sie wieder im Lande,
Hatten gelernt und geschaut und begannen ihre Erzählung.
Und die erste sie sprach: "Das Schönste sah ich in Indien.
Dorthin kam ich zu Schiff. Ich saß am heimischen Meere;
Als ein Matrose in Eil\' durch den Tang und Seegrün dahinschritt,
Setzt\' auf die Schuh ich mich ihm und kam auf das mächtige Seeschiff,
Das schon am Tagge darauf zum heiligen Ganges dahinglitt.
Kurz, ich kam in das Land der Märchen, Zaubrer und Wunder.
Language(s) of Transcription
English Translation
Transcription History
Linke Seite -- 12 -- Da ihn ein leises Geräusch und Murmeln trieb von dem Lager. Eiligst schaute er aus; es hatten sich draußen versammelt Schon von Trägern und Bauern die Meng\'; es nahte auch eben Langsamen Schrittes dem Haus der alte ehrwürdige Pfarrer; Jetzo trat er hinein und fand an der Bahre der Mutter Knien Felicino, den Mönch; leis\' schritt er hin zu dem Jüngling, Reichte ihm wacker die Hand, sprach Trost ihm zu, und es blinkte Wohl ein Tränelein zart im Aug\' des ehrwürdigen Pfarrers. Darauf traten hinein die Leichenträger und hoben Auf den Sarg und die Bahr\'; der Zug der Bauern bewegte Bald zum Kirchhof sich hin. Es gingen hinter der Leiche San Felicino, der Mönch, und der alte ehrwürdige Pfarrer. Lieder sangen sie viel zu Ehren Gottes und baten, Daß er gnädig empfang\' die sünd\'gen Erdengeschöpfe; Sein sei Großmut und Gnad\', und Wissen und Allerbarmen. Also kamen sie schnell zum nahen ruhigen Kirchhof; Eben traten vom Grab die Totengräber zurücke, Ließem die Leiche heran und den Zug mitleidiger Bauern, Die neugierig und stumm den schönen Jüngling anblickten. Dicht am Zaun war das Grab; sie senkten jetzo die Leiche Nieder in ihr Gebäu, den Jüngsten Tag zu erwarten. Dann trat Pfarrer und Mönch und der Schwarm mitleidiger Bauern Hin zum Rande des Grabs; es sprach ergreifend der Pfarrer Von des Menscheleins Trieb und den dunkelen Schlüssen der Seele, Die der Herrgptt nur sieht, vom Irrtum aller Geschöpfe Und von der Gnade des Herrn, der thronet über den Himmeln. Und er endete stets: "Wer hier auf Erden geirret, Lebet in Klarheit bei ihm, deß trösten sich alle Geschöpfe." Als er geendet, begann man rings das Grab zu bedecken Mit feuchtkaltem Sand, mit Blumen und mit Kränzen. Es zerstreute sich bald die ganze Rotte der Bauern; Rück blieb der Pfarrer allein mit dem schönen Mönch Felicino, Sprachen von diesem und dem noch vieles gar miteinander. Langsam gingen sie hin durch den stillen Kirchhof, es blickten Ernst die Gräber und Stein\', leis\' säuselt\' ein flüchtiges Lüftchen Hoch in den Wipfeln der Bäum\', es wisperten heimlich die Blätter Manche düstere Mär\' von schwarzen Kreuzen und Gräsern, Die auf dem Friedhof erblüht; und Antwort gaben die Winde. Viel sprach Pfarrer und Mönch; -- es schenkte San Felicino Der Gemeinde das Land und das Geld der ermordeten Mutter, Daß für Johannes man sorg\', den blöden Sohn der Verblichnen. Drauf lud höflich und gut zum Mittagsmahle der Pfarrer Ein Felicino, den Mönch, und gerne folgte der Jüngling. Also schritten sie beid\' hinfort zum Hause des Pfarrers. Rechte Seite -- 13 -- Die Rückkehr ins Kloster. Als sie das leckere Mahl im schmucken Pfarrhaus verzehret, Hob sich dankend der Mönch und bat den Pfarrer um Urlaub; Denn er gedachte, noch heut\' zurückzukehren ins Kloster. Der doch sträubte sich wohl, den Jüngling von sich zu lassen, Willigte aber darein, als San Felicion beharrte Bei dem Entschluß und sagt\', so wünsch\' es der Abt Girolamo. Herzlich verabschiedete sich der Jüngling vom Pfarrer des Dörfleins, Zog auf dem Landwege hin, gefolgt von den Blicken des Alten. Als er hinter dem Dorf die grünen Hügel hinanstieg, Traf er den blöden Johann; er reichte ihm liebreich die Rechte Und ging weiter den Pfad, der sanft sich schlängelt durch Täler Und durch Felder und Aun und an den Höhen vorbeiführt, Die mit Oliven bekränzt und saftigschwellenden Reben. Zum Begängnis ins Dorf war hingezogen ein Jüngling, Rücke kehrte ein Mann ins prächtige Kloster San Marco. Da er schlenderte hin, so hegte er stets den Gedanken; "Eng\' ist das Kloster; die Welt ist allen Wesen gegeben. Ich gehör\' in die Welt, den Kampf der Geschöpfe zu kämpfen; Jetzo geh\' ich zurück und sag\' dem Abt Girolamo, Daß er mich löse des Eids, sonst müss\' ich dem Kloster entfliehen." Also sann er und sann und verlor sich wieder in Träumen. Auf einem Grashalm am Weg\' spazierten drei Ameisen munter; Als sie bemerkte der Mönch, gedacht er der zaubrigen Märe Aus des Tiburtio Buch, genannt "Der Ameisen Reise." -- Einst gerieten in Streit drei Ameisen in der Versammlung, Denn es wähnte jedwed\', sie sei die gelehrteste von allen. Um zu schlichten den Streit, schlug vor der Ameisen Fürstin, Jede sollte hinaus in die weite Welt sich begeben, Vieles lernen und schaun, und wem das Schönste begegnet\', Dem würd\' der Lorbeer zuteil und ihn lobpreiste der Dichter. Doch in der Frist eines Jahrs da sollten sie weilen im Lande Und der Prüfung sich stelln. Das lobten der Ameisen alle. Und es gingen hinaus auf ganz verschiedenen Pfaden Unserer Ameisen drei, die Gelehrten des fleißigen Völkchens. Doch nach der Frist eines Jahrs, da weilten sie wieder im Lande, Hatten gelernt und geschaut und begannen ihre Erzählung. Und die erste sie sprach: "Das Schönste sah ich in Indien. Dorthin kam ich zu Schiff. Ich saß am heimischen Meere; Als ein Matrose in Eil\' durch den Tang und Seegrün dahinschritt, Setzt\' auf die Schuh ich mich ihm und kam auf das mächtige Seeschiff, Das schon am Tagge darauf zum heiligen Ganges dahinglitt. Kurz, ich kam in das Land der Märchen, Zaubrer und Wunder.
Linke Seite -- 12 -- Da ihn ein leises Geräusch und Murmeln trieb von dem Lager. Eiligst schaute er aus; es hatten sich draußen versammelt Schon von Trägern und Bauern die Meng\'; es nahte auch eben Langsamen Schrittes dem Haus der alte ehrwürdige Pfarrer; Jetzo trat er hinein und fand an der Bahre der Mutter Knien Felicino, den Mönch; leis\' schritt er hin zu dem Jüngling, Reichte ihm wacker die Hand, sprach Trost ihm zu, und es blinkte Wohl ein Tränelein zart im Aug\' des ehrwürdigen Pfarrers. Darauf traten hinein die Leichenträger und hoben Auf den Sarg und die Bahr\'; der Zug der Bauern bewegte Bald zum Kirchhof sich hin. Es gingen hinter der Leiche San Felicino, der Mönch, und der alte ehrwürdige Pfarrer. Lieder sangen sie viel zu Ehren Gottes und baten, Daß er gnädig empfang\' die sünd\'gen Erdengeschöpfe; Sein sei Großmut und Gnad\', und Wissen und Allerbarmen. Also kamen sie schnell zum nahen ruhigen Kirchhof; Eben traten vom Grab die Totengräber zurücke, Ließem die Leiche heran und den Zug mitleidiger Bauern, Die neugierig und stumm den schönen Jüngling anblickten. Dicht am Zaun war das Grab; sie senkten jetzo die Leiche Nieder in ihr Gebäu, den Jüngsten Tag zu erwarten. Dann trat Pfarrer und Mönch und der Schwarm mitleidiger Bauern Hin zum Rande des Grabs; es sprach ergreifend der Pfarrer Von des Menscheleins Trieb und den dunkelen Schlüssen der Seele, Die der Herrgptt nur sieht, vom Irrtum aller Geschöpfe Und von der Gnade des Herrn, der thronet über den Himmeln. Und er endete stets: "Wer hier auf Erden geirret, Lebet in Klarheit bei ihm, deß trösten sich alle Geschöpfe." Als er geendet, begann man rings das Grab zu bedecken Mit feuchtkaltem Sand, mit Blumen und mit Kränzen. Es zerstreute sich bald die ganze Rotte der Bauern; Rück blieb der Pfarrer allein mit dem schönen Mönch Felicino, Sprachen von diesem und dem noch vieles gar miteinander. Langsam gingen sie hin durch den stillen Kirchhof, es blickten Ernst die Gräber und Stein\', leis\' säuselt\' ein flüchtiges Lüftchen Hoch in den Wipfeln der Bäum\', es wisperten heimlich die Blätter Manche düstere Mär\' von schwarzen Kreuzen und Gräsern, Die auf dem Friedhof erblüht; und Antwort gaben die Winde. Viel sprach Pfarrer und Mönch; -- es schenkte San Felicino Der Gemeinde das Land und das Geld der ermordeten Mutter, Daß für Johannes man sorg\', den blöden Sohn der Verblichnen. Drauf lud höflich und gut zum Mittagsmahle der Pfarrer Ein Felicino, den Mönch, und gerne folgte der Jüngling. Also schritten sie beid\' hinfort zum Hause des Pfarrers.
English Translation
Hermann Tuchler, born on April 8, 1895 in Gollub, near Marienwerder, was the son of a watchmaker.
After graduating from high school in Strasburg/West Prussia, he began studying at the Silesian Friedrich-Wilhelm University in Breslau in the winter semester of 1914/1915, where he attended lectures in German studies.
On June 12, 1915, Hermann Tuchler was drafted into the 1st Reserve Battalion of the 57th Infantry Regiment.
According to his military passport, he was trained on rifle 98.
From August 31, 1915, Hermann Tuchler was with the 1st company of the 67th Army Battalion.
He was then involved in trench warfare in Upper Alsace and then from March 3 to May 28, 1916 in Champagne.
From May 29 to July 23, 1916, Hermann Tuchler fought between the Meuse and the Moselle, on the Montesec and the Bois Brûlé.
From October 19, 1916, he worked as an interpreter at the Hamelin prison camp.
From October 31, 1916 he was assigned to the Garde Landsturm Infantry Battalion Döberitz.
Baron Vietinghoff, as Rittmeister and company commander, confirmed that Hermann Tuchler was with this battalion as an interpreter in the Döberitz prison camp until March 31, 1917 and was transferred to the Döberitz prison camp on April 1, 1917.
On November 19, 1918, Hermann Tuchler was discharged from the army.
As early as 1916, Hermann Tuchler published a volume of poetry entitled “Klänge der Wehmut.
A wreath of immortelle for Herzl's grave.” In 1917 a second volume entitled “To the Sun Up” was published, which included the poem “At St.
Quentin's”.
Hermann Tuchler wrote it on September 2, 1914, before he even joined the army.
Hermann Tuchler dedicated three poems entitled "Blätter im Winde" to the 1st company of Army Battalion 67, in which he reflected on his wartime experiences.
So it says in the poem “Victory.
After the recovery of the Hartmannsweilerkopf on December 23, 1915”: “Murder, fire, that means war.
I didn't look back and just silently rejoiced in my heart: 'Victory! '" In the poem "War Spring 1916" he wrote: "Far away, but this spring the fields and mountains are drinking a lot of red blood." Hermann Tuchler continued to study in Breslau after the end of the war, but switched subjects to law and political science and received his doctorate in Breslau in 1920.
He then worked in Bromberg, province of Posen, as a lawyer and auditor.
Bydgoszcz was among the territories ceded to Poland.
For this reason, the Tuchler family, which now also included Hermann's wife, Nanni, née Crohn, moved to Breslau in 1921.
In the spring of 1933, when he was banned from working by the National Socialists in power at the time, he fled with his family to Haifa, Palestine.
There he participated in a Zionist settlement company north of Akko, Nahariya Small Holdings Ltd.
The settlement was also given the name of Nahariya and is now a well-known seaside resort in Israel. http://museum.rutkin.info/en/node/28 Hermann Tuchler erected a prefab house made of copper in Haifa. http://www.spiegel.de/einestages/architektur-geschichte-a-948684.html These prefabricated houses were designed by the Hirsch copper and brass works in Eberswalde and arrived in Palestine packed in crates.
The Tuchler house in Haifa is one of the few that can still be found today.
Herrmann Tuchler died in Berlin in 1963. || Military passport, university records, photo, printed poems. || || Letter from the Ministry of Spiritual and Educational Affairs dated August 1, 1914, on the early acceptance of the Abitur for students who want to volunteer. || Official document || Berlin || High School || Letter from the Ministry of Spiritual and Educational Affairs || Recruitment and Contracting || 52.52068999999999,13.40494000000001 || || Golub || Official document || Soldiers' Council Graudenz || Travel Gollub Bromburg || The Soldiers' Council in Graudenz in Gollub certifies that Hermann Tuchler is allowed to travel from Gollub to Bromberg and back again. || 53.110547,19.05393129999993 || || poem || leaves in the wind || Hermann Tuchler dedicated three poems entitled "Blätter im Winde" to the 1st company of Army Battalion 67, in which he reflected on his wartime experiences.
So it says in the poem “Victory.
After the recovery of the Hartmannsweilerkopf on December 23, 1915”: “Murder, fire, that means war.
I didn't look back and just silently rejoiced in my heart: 'Victory! '" In the poem "War Spring 1916" he wrote: "Far away but this spring the fields and mountains are drinking a lot of red blood." || Trench Life || Hartmannsweilerkopf, War Spring 1916 || || Berlin || Official document || Military ticket III. class || Ticket || || Doeberitz || Military passport from Hermann Tuchler || Official document || || Wroclaw || Letter from the police headquarters in Breslau that Hermann Tuchler is registered in Breslau.
It follows that Hermann Tuchler needs this letter for army purposes. || Home Front || Official document || Registration certificate Hermann Tuchler || Letter from the police headquarters in Wrocław || Recruitment and Contracting || || poem || Berlin || In 1917 the volume of poems ur Sonne aloft! was published, which included the poem "At St.
Quentin".
Hermann Tuchler wrote it on September 2, 1914, before he even joined the army. || Home Front || propaganda || Book of Poems: Up to the Sun! 1917 || || German || Bydgoszcz was among the territories ceded to Poland.
For this reason, the Tuchler family, which now also included Hermann's wife, Nanni, née Crohn, moved to Breslau in 1921.
This acceptance certificate regulated the emigration of those from the ceded border areas of Prussia. || Bydgoszcz || Polski || Official document || The Tuchler family emigrated from Bromberg to Breslau in 1921 || Emigration 1921 || || Wroclaw || Hermann Tuchler - Studies in Breslau || Doctoral certificate from the Prussian University of Breslau for Hermann Tuchler with registration book || || As early as 1916, Hermann Tuchler published a volume of poetry entitled “Klänge der Wehmut.
An immortelle wreath for Herzl's grave.” || poem || Berlin || Hermann Tuchler: "Sounds of melancholy.
An immortelle wreath for Herzl's grave.” || Theodore Herzl || Home Front || || Strasbourg || Home Front || Official document || Hermann Tuchler high school diploma || High school diploma for Hermann Tuchler || || The Tuchler family || photographer || Golub || Front || Hermann Tuchler on the left, his father Isidor Tuchler on his right, Ernestine on the right, his mother, sister Rebecka and on her right with the book Theodor. || Photo of the Tuchler family in front of their watch shop in Gollub
Automatically Identified Enrichments
Verify Automatically Identified Enrichments
Verify Automatically Identified Locations
Verify Automatically Identified Persons


Enrichment Mode
Edit your workspace view by using the top-right menu.
You can have the white Activity Panel docked to the right (default) , to the bottom , or as an independent overlay . If you just want to view the image, you can hide the panel using the minimise button , and then re-open it with the pen button. Adjust the size and position of your Activity Panel according to your preferences.
You enrich documents by following a step-by-step process.
Make sure you regularly save your enrichments in each step to avoid the risk of losing your work.

Step 1: Transcription
To start a transcription, select the transcription tab at the top menu of the Activity Panel. Click inside the box underneath the heading TRANSCRIPTION and start writing your transcription. When needed, use the toolbar to format your text and to add special characters and tables. A guide to the transcription toolbar is available in the Formatting section of this tutorial.
Identify the language(s) of the text using the dropdown list under the transcription box. You can select multiple languages at once.
If the item has no text to transcribe, tick the checkbox ‘No Text’.
Once you have finished your transcription, click SAVE.

Step 2: Description
You can add a description to the item underneath the Transcription section.
The first task is to identify what type of document the item is: a handwritten or printed document, a postcard, photo, drawing and/or part of a diary. Tick the category which best applies to the item. Multiple categories can be selected at once.
The second task is to write a description of the contents. Click inside the box underneath the heading DESCRIPTION. Here, you can write what the item is, what it is about, and specify the images and objects that appear in the item.
Identify the language of the description text that you wrote using the dropdown list underneath. You can only select one language.
Once you have finished your description, click SAVE.

Step 3: Location
If you find a location mentioned or recognise a place in the item, you can create a geotag and pin it to the item map. Multiple locations can be attached to the item. To tag locations, select the tagging tab at the top menu of the Activity Panel. Click the plus next to the heading LOCATIONS. Type the location into the search bar and select the result that best applies. A new pin will be placed into the map. The location name should be a clear georeference, e.g. a country, city or address. Make adjustments to the location name if necessary. You can also adjust the position of the pin by dragging it on the map. If you want to add further details to the location, you can write a (short) description. This could include extra information about the geotag (e.g. the building name or a significant event that took place at the location) or the relevance of the place to the item (e.g. the hometown of the author). You can also add a Wikidata reference to link the location to a stable source. Search for the reference using the Wikidata fields. Once you have finished your location tag, click SAVE. You can find the place(s) tagged to the item in grey at the bottom of the Location(s) section.Step 4: Tagging
Below the Locations section is the Tagging section, where you can add the following annotations:

Here, you can add dates that correspond to the item. This could include the dates mentioned in the text (e.g. in diary pages), the date of a related historical event (e.g. the end of WWI), or when the item was created (e.g. from a dated signature on an illustration). You can either define this as a single date or as a longer time frame.
To tag dates to the item, write the start and end dates in DD/MM/YYYY format in the fields or select the dates by clicking on the calendar.
If you only have one date to add, insert the same date into both start and end fields.
If you don’t know the exact days, you can also tag the date on the scale of months (MM/YYYY) or years (YYYY).
Once you have finished your date tag, click SAVE DATE.

People mentioned as creators or subjects in the item can also be tagged. Depending on the information you might have, you can enter the person’s first and last names, as well as their dates of birth and death. There is also the option to write a short description of the person, explaining who they are or their relevance to the item, e.g. the person’s occupation or their relation to another tagged person.
Multiple people can be tagged to one item.
Once you have finished your person tag, click SAVE.

Here, you can freely add keywords related to the topic and content of the item. This could include particular themes (e.g. art, music, war), subjects (e.g. children, cooking, France), or particular historical affiliations (e.g. 20th century, Austro-Hungarian Empire, Fall of the Iron Curtain).
Multiple keywords can be added and they can be written in any language.
Write your keyword tag into the field and click SAVE.

External websites with information about the item’s content can be linked here. This could include links to further data about a person mentioned, a particular historical event or links to digital versions of newspapers that appear in photos or clippings in a notebook.
To add a link, click the plus next to the heading ‘Other Sources’. Enter the URL into the Link field, and write a short description of this link in the Additional Description field.
Multiple links can be tagged to one item.
Once you have finished your tag, click SAVE.
Step 5: Mark for Review
Once you have saved your contribution, the task will automatically change to the Edit status. If you think the task is finished, you can mark it for review. Note that you have to be at Runner level or above to do this (see: Miles and Levels). Click on the yellow circle next to the section heading and select Review in the list that appears. The task now needs to go under Review by another volunteer.Formatting


Review

-
- Transcription: The complete text in the item has been properly transcribed and the transcription is formatted as accurately as possible. The correct language(s) are selected and the transcription contains no missing or unclear icons.
-
- Description: The description is accurate and detailed (especially items without text to transcribe, e.g. photos), and the appropriate categories have been ticked.
-
- Location(s): All locations have been correctly tagged. The location name is accurate and matches the coordinates and the pin on the map. The description is clear and concise, and the Wikidata reference (if any) is correct.
-
- Tagging: Document dates are completed and as precise as possible. All mentioned people are tagged and their data is correct. All added keywords are applicable to the item, and other sources have accurate information and functioning links.
Completion Statuses
GREY |
1. NOT STARTED |
Tasks have not been started. |
YELLOW |
2. EDIT MODE |
Tasks have been started, but not yet finished. Additions and edits can still be made. |
ORANGE |
3. REVIEW |
Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
GREEN |
4. COMPLETED |
Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.Level | Abilities |
---|---|
Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
---|---|
Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |
