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Magdeburg d. 6ten April 1833
Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen
Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache
daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze
Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche
Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen
Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur Ruhe gekommen,
vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung,
theils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas Bestimmtes zu erfahren, haben mich
bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen.
Nach meinem Abgange vom Kloster habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens
kennengelernt, allein sei es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben
erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem
Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis meiner
Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen
bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch des
Correcturjammers bis auf die Hefen leerst, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm
bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz
vergnügliches Leben geführt; Fickerts und Gummerts Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher
Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar
mündig geworden bin, immer noch dem Hrn. Papa auf der Tasche liegen muß.
Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen
mit Scharnhorst haben sich zwar aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von
Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst
mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei des Direktors
hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig
zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast ohne mein
Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In
Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort
darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr
herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung
Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben in jener
Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöne Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese
Hoffnung zu nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen
und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Harbke. Die Bedingungen
sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen,
recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
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People
Karl Rudolf Fickert (Birth: 20/04/1807, Forsthaus Planken Haldensleben - Death: 03/10/1880, Breslau)
Description: Klassischer Philologe und Theologe, Gymnasiallehrer, Direktor des St.-Elisabeth-Gymnasiums in Breslau
Wikidata Reference: Q21544713
Karl Lachmann (Birth: 03/03/1793, Braunschweig - Death: 13/03/1851, Berlin)
Description: Deutscher germanistischer Mediävist und Altphilologe, der als Dozent und Professor an der Berliner Universität wirkte
Wikidata Reference: Q213662
STORY INFORMATION
Title
Korespondencja Friedricha Haasego - Haase 297
Creator
Grubitz, Ernst
Source
Haase 297
Type
książka
Rights
Publicly available without restrictions
Znak domeny publicznej 1.0
Language
deu
Identifier
#nhp5shz
Haase 297
LandingPage
https://www.europeana.eu/item/743/_nhp5shzCountry
Poland
DataProvider
en: Digital Library of the Wroclaw University
DatasetName
743_BibliotekaCyfrowaUniwersytetuWroclawskiego_ptII
Begin
1833-04-06
End
1833-04-06
Language
pl
Agent
nl-nl: Fridericus Haasius,no-no: Friedrich Haase,lv-lv: Friedrich Haase,en-us: Friedrich Haase,de-de: Friedrich Haase,ca-es: Friedrich Haase,it-va: Friedrich Haase,fr-fr: Friedrich Haase | http://viaf.org/viaf/67214776
Medium
paper
papier
Created
2021-11-23T13:45:08.899Z
2022-04-27T11:52:08.909411Z
2022-04-27T11:52:08.909880Z
1833.04.06
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Magdeburg d. 6ten April 1833
Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen
Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache
daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze
Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche
Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen
Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur Ruhe gekommen,
vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung,
theils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas Bestimmtes zu erfahren, haben mich
bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen.
Nach meinem Abgange vom Kloster habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens
kennengelernt, allein sei es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben
erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem
Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis meiner
Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen
bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch des
Correcturjammers bis auf die Hefen leerst, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm
bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz
vergnügliches Leben geführt; Fickerts und Gummerts Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher
Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar
mündig geworden bin, immer noch dem Hrn. Papa auf der Tasche liegen muß.
Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen
mit Scharnhorst haben sich zwar aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von
Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst
mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei des Direktors
hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig
zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast ohne mein
Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In
Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort
darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr
herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung
Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben in jener
Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöne Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese
Hoffnung zu nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen
und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Harbke. Die Bedingungen
sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen,
recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
- Deutsch (German)
Magdeburg d. 6ten April 1833
Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen
Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache
daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze
Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche
Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen
Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur Ruhe gekommen,
vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung,
theils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas Bestimmtes zu erfahren, haben mich
bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen.
Nach meinem Abgange vom Kloster habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens
kennengelernt, allein sei es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben
erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem
Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis meiner
Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen
bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch des
Correcturjammers bis auf die Hefen leerst, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm
bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz
vergnügliches Leben geführt; Fickerts und Gummerts Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher
Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar
mündig geworden bin, immer noch dem Hrn. Papa auf der Tasche liegen muß.
Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen
mit Scharnhorst haben sich zwar aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von
Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst
mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei des Direktors
hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig
zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast ohne mein
Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In
Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort
darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr
herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung
Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben in jener
Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöne Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese
Hoffnung zu nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen
und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Harbke. Die Bedingungen
sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen,
recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
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Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur Ruhe gekommen, vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, theils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas Bestimmtes zu erfahren, haben mich bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Kloster habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein sei es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch des Correcturjammers bis auf die Hefen leerst, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fickerts und Gummerts Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn. Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zwar aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei des Direktors hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben in jener Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöne Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese Hoffnung zu nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Harbke. Die Bedingungen sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen, recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur Ruhe gekommen, vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, theils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas Bestimmtes zu erfahren, haben mich bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Kloster habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein sei es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch des Correcturjammers bis auf die Hefen leerst, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fickerts und Gummerts Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn. Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zwar aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei des Direktors hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben in jener Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöne Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese Hoffnung zu nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Garbke... Die Bedingungen sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen, recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnißen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur Ruhe gekommen, vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas Bestimmtes zu erfahren, haben mich bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Closter habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch des Correcturjammers bis auf die leerst, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fickerts und Gummerts Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn. Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zwar aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei des Direktors Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Closterleben in jener Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöne Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese Hoffnung zu nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Garbke... Die Bedingungen sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen, recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnißen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur Ruhe gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Closter??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ??? leerest, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fißerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Direktors Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben??? in jener Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöen Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese Hoffnung zuz nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Garbke???. Die Bedingungen sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen, recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an. Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Closter??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ??? leerest, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fißerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Direktors Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben??? in jener Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöen Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese Hoffnung zuz nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Garbke???. Die Bedingungen sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen, recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Closter??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ??? leerest, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fißerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Direktors Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben??? in jener Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöen Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese Hoffnung zuz nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene Hauslehrerstelle anzunehmen und zwar bei einem reichen Privatmanne Schmitz in Garbke???. Die Bedingungen sind gut und die Verhältniße versprechen, nach allen darüber eingezogenen Erkundigungen, recht angenehm zu werden. Ich denke, mich nicht auf eine bestimmte Zeit verbindlich zu
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Closter??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ??? leerest, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fißerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Direktors Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Bultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische Klosterleben??? in jener Anstalt wird kaum durch die Rücksicht auf die schöen Gegend, die Waage gehalten. Wird mir nun diese Hoffnung zuz nichte gemacht, so sehe ich mich genöthigt, eine mir jüngst angebotene
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Closter??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ??? leerest, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fißerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit derselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Direktors Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? Ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Cultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom Closter??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halbjahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nicht Wunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst gerade Jetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ??? leerest, mich glücklich preisen, der ich auf den Nachruhm bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fißerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige Betrachtung, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit demselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Des ??? Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? Ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Cultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom ??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens Kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halb Jahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nichtWunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst geradeJetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ???, mich glücklich preisen, den ich auf den Nachruhm Bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz vergnügliches Leben geführt; Fickerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige ???, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit demselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Des ??? Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? Ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Cultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom ??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens Kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halb Jahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nichtWunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst geradeJetzt, wo du den Kelch??? des Correcturjammers bis auf die ???, mich glücklich preisen, den ich auf den Nachruhm Bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz Vergnügliches Leben geführt; Fickerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige ???, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst mit demselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Des ??? Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? Ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Cultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom ??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens Kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halb Jahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nichtWunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst geradeJetzt, wo du den Kelch??? Des Correcturjammers bis auf die ???, Mich glücklich preisen, den ich auf den Nachruhm Bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz Vergnügliches Leben geführt;Fickerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige ???, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande Ein Ende zu machen; die Unterhandlungen mit Scharnhorst haben sich zuvor aus mir unbekannten Ursachen zerschlagen und auf den von Fickert angeblich, weil er auf Lachmanns Empfehlung nicht rechnen kann, ich, weil mir selbst Mit demselben, die doch am Ende auch noch zu bezweifeln ist, die Aussicht unsicher und bei Des ??? Hoffärtigem Wesen wenig anlockend scheint –; allein trotz dem stehen mir noch gegenwärtig zwei Aussichten offen. Erstens bin ich durch das hiesige Provinzialschulcollegium fast??? Ohne mein Zuthun zu einer durch die Versetzung Cultmanns??? nach Prenzlaw erledigten Adjunctenstelle In Schulpforta empfohlen; das Ministerium ist trotz der Dringlichkeit der Umstände die Antwort darauf bis jetzt schuldig geblieben und dieser lange Verzug hat allmählich meine Hoffnungen sehr herabgestimmt. Ich weiß selbst nicht, ob ich mir zu einem günstigen Erfolge meiner Meldung Glück zu wünschen hätte, denn meine Abneigung gegen das pedantische
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom ??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens Kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halb Jahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nichtWunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst geradeJetzt, wo du den Kelch??? Des Correcturjammers bis auf die ???, Mich glücklich preisen, den ich auf den Nachruhm Bei den spätesten Geschlechtern der Philologen so länger verzichten kann. Im Übrigen habe ich ein ganz Vergnügliches Leben geführt;Fißerts? und Gummerts??? Gesellschaft gaben immer Stoff zu fröhlicher Unterhaltung. Und nur zuweilen plagte mich die traurige ???, daß Ich, der ich im Februar mündig geworden bin, immer noch dem Hrn.??? Papa auf der Tasche liegen muß. Wenigstens hat es nicht an mir gelegen, diesem verdrießlichen Zustande
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.Allerdings bin ich auch im gegenwärtigen Augenblicke noch nicht zur nur gekommen, Vielmehr ist meine Ungeduld größer als je; allein theils Deine dringende Aufforderung, teils die Hoffnung, noch vor Absendung dieses Briefes etwas bestimmtes Zu erfahren, haben mich Bewogen, mein langes Schreiben schon heute, am Sonnabend vor Ostern anzufangen. Nach meinem Abgange vom ??? Habe ich die Freuden und Leiden des Privatgelehrtenlebens Kennengelernt, allein für es innere Trägheit, die einer äußeren Bewegung bedarf, oder die eben erwähnte unruhige Stimmung, die mich vom ernsten Studiren zurückhielten: Gelernt habe ich in diesem Halb Jahre wenig und ich sehne mich sehr nach einer festen Lage, die mir einen bestimmten Kreis??? meiner Beschäftigungen vorschreibt. Daß ich unter solchen Umständen am wenigsten zum Schriftstellern gekommen bin, wird dich nichtWunder nehmen; vielleicht möchtest du selbst geradeJetzt, wo du den Kelch??? Des Correcturjammers bis auf die ???,
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.
Magdeburg d. 6ten April 1833 Du du hattest Unrecht hattest Unrecht, den Grund meiner anhaltenden Schweigsamkeit in unsern gegenseitigen Verhältnissen zu suchen, die, wie ich hoffe, immer noch gleich freundschaftlich sind; die Ursache daran lag allein in mir und zwar in der fortwährenden Spannung, in der ich diese ganze Zeit her gewesen bin, wo ich täglich die endliche Entscheidung meines Looses erwartete. Eine solche Stimmung aber macht verdrossen zu allen Geschäften und am wenigstern reizt sie zu vertraulichen Mitteilungen an.
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Enrichment Mode
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You can have the white Activity Panel docked to the right (default) , to the bottom , or as an independent overlay . If you just want to view the image, you can hide the panel using the minimise button , and then re-open it with the pen button. Adjust the size and position of your Activity Panel according to your preferences.
You enrich documents by following a step-by-step process.
Make sure you regularly save your enrichments in each step to avoid the risk of losing your work.

Step 1: Transcription
To start a transcription, select the transcription tab at the top menu of the Activity Panel. Click inside the box underneath the heading TRANSCRIPTION and start writing your transcription. When needed, use the toolbar to format your text and to add special characters and tables. A guide to the transcription toolbar is available in the Formatting section of this tutorial.
Identify the language(s) of the text using the dropdown list under the transcription box. You can select multiple languages at once.
If the item has no text to transcribe, tick the checkbox ‘No Text’.
Once you have finished your transcription, click SAVE.

Step 2: Description
You can add a description to the item underneath the Transcription section.
The first task is to identify what type of document the item is: a handwritten or printed document, a postcard, photo, drawing and/or part of a diary. Tick the category which best applies to the item. Multiple categories can be selected at once.
The second task is to write a description of the contents. Click inside the box underneath the heading DESCRIPTION. Here, you can write what the item is, what it is about, and specify the images and objects that appear in the item.
Identify the language of the description text that you wrote using the dropdown list underneath. You can only select one language.
Once you have finished your description, click SAVE.

Step 3: Location
If you find a location mentioned or recognise a place in the item, you can create a geotag and pin it to the item map. Multiple locations can be attached to the item. To tag locations, select the tagging tab at the top menu of the Activity Panel. Click the plus next to the heading LOCATIONS. Type the location into the search bar and select the result that best applies. A new pin will be placed into the map. The location name should be a clear georeference, e.g. a country, city or address. Make adjustments to the location name if necessary. You can also adjust the position of the pin by dragging it on the map. If you want to add further details to the location, you can write a (short) description. This could include extra information about the geotag (e.g. the building name or a significant event that took place at the location) or the relevance of the place to the item (e.g. the hometown of the author). You can also add a Wikidata reference to link the location to a stable source. Search for the reference using the Wikidata fields. Once you have finished your location tag, click SAVE. You can find the place(s) tagged to the item in grey at the bottom of the Location(s) section.Step 4: Tagging
Below the Locations section is the Tagging section, where you can add the following annotations:

Here, you can add dates that correspond to the item. This could include the dates mentioned in the text (e.g. in diary pages), the date of a related historical event (e.g. the end of WWI), or when the item was created (e.g. from a dated signature on an illustration). You can either define this as a single date or as a longer time frame.
To tag dates to the item, write the start and end dates in DD/MM/YYYY format in the fields or select the dates by clicking on the calendar.
If you only have one date to add, insert the same date into both start and end fields.
If you don’t know the exact days, you can also tag the date on the scale of months (MM/YYYY) or years (YYYY).
Once you have finished your date tag, click SAVE DATE.

People mentioned as creators or subjects in the item can also be tagged. Depending on the information you might have, you can enter the person’s first and last names, as well as their dates of birth and death. There is also the option to write a short description of the person, explaining who they are or their relevance to the item, e.g. the person’s occupation or their relation to another tagged person.
Multiple people can be tagged to one item.
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Here, you can freely add keywords related to the topic and content of the item. This could include particular themes (e.g. art, music, war), subjects (e.g. children, cooking, France), or particular historical affiliations (e.g. 20th century, Austro-Hungarian Empire, Fall of the Iron Curtain).
Multiple keywords can be added and they can be written in any language.
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External websites with information about the item’s content can be linked here. This could include links to further data about a person mentioned, a particular historical event or links to digital versions of newspapers that appear in photos or clippings in a notebook.
To add a link, click the plus next to the heading ‘Other Sources’. Enter the URL into the Link field, and write a short description of this link in the Additional Description field.
Multiple links can be tagged to one item.
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Step 5: Mark for Review
Once you have saved your contribution, the task will automatically change to the Edit status. If you think the task is finished, you can mark it for review. Note that you have to be at Runner level or above to do this (see: Miles and Levels). Click on the yellow circle next to the section heading and select Review in the list that appears. The task now needs to go under Review by another volunteer.Formatting


Review

-
- Transcription: The complete text in the item has been properly transcribed and the transcription is formatted as accurately as possible. The correct language(s) are selected and the transcription contains no missing or unclear icons.
-
- Description: The description is accurate and detailed (especially items without text to transcribe, e.g. photos), and the appropriate categories have been ticked.
-
- Location(s): All locations have been correctly tagged. The location name is accurate and matches the coordinates and the pin on the map. The description is clear and concise, and the Wikidata reference (if any) is correct.
-
- Tagging: Document dates are completed and as precise as possible. All mentioned people are tagged and their data is correct. All added keywords are applicable to the item, and other sources have accurate information and functioning links.
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ORANGE |
3. REVIEW |
Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
GREEN |
4. COMPLETED |
Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.Level | Abilities |
---|---|
Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
---|---|
Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |
