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nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten
Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte.
Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider
seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt
nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u.
Kuss Dein Chr.
Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.)
Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich
bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht
verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr
mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis
dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr
um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg
ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn
ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie
ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte.
Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe.
Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es
war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder
auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std.
2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man
Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können.
Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr.
Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr.
Berlin 8.1.19 M.L. seit gestern bin ich nun wieder auf, fühle mich noch etwas schwach, war
heute aber doch schon in der frischen Luft. Es ist nur schwierig, wenn man Besorgungen
machen will. Keine Stadtbahn, Wannseebahn, Straßenbahn fährt. Morgen wohl auch keine U-
Bahn mehr. Zeitungen gibt's auch nicht mehr. Man hört hier bei offenem Fenster den ganzen
Tag Gewehr- u. Masch. Gewehr-Geschnatter, aber auf der Straße ist's hier im Westen
wenigstens, noch ziemlich ruhig. Die Lage wird immer trostloser.- Ich hab doch allerlei zu
Weihnachten bekommen; sehr freute ich mich über Frau Kinds Paket....Das eiserne Jahr
u.s.w von Max' Büchern; dann Max seine Cigarettenspitze u. ein Medaillon mit seinem Bild,
das er noch, als er fiel, mit dem Bilde seines Vaters an der Uhrkette trug.- An meinem
Geburtstag (6.1.) waren alle sehr nett u. lieb. ... Tante Tilly hatte mich auch eingeladen. Ich
werde wohl hingehen. Denn wenn ich jetzt Ende des Monats nach Thüringen - Oberhof
wahrscheinlich fahren, wo man nur 1 Monat bleibt, was soll ich dann anschließend
tun? Nach Hause kann ich nicht, Erst. Btl. will ich nicht so lange, bleibt also wenig Wahl! Herrn
Eichler geht es nicht gut, er sieht schlecht aus, hat dauernd Fieder, es fehlt ihm gewiss noch
was anderes.
Berlin 10.1.19 Gestern besuchte mich Alfred (Cousin meines Vaters, Sohn von Alfred
Böhmer, der ein Bruder meiner Großmutter war und Bruder von Willi Böhmer; Dirk), mit
dem ich überlegte, was ich tun könnte, wenn ich aus dem Erholungsheim käme; für
Glücksburg ist es zu früh. Ich werde mich wohl als Rentner hier niederlassen bis zum
Frühjahr. Hier ist heute Abend in der Küche Wahlversammlung fürs Lazarett. Von allen
Language(s) of Transcription
LOCATION
Klinik Unger (52.503300, 13.356600)
Description: Klinik Unger, heute Haus Unger
Wikidata Reference: Derfflingerstraße, undefined
ABOUT THIS DOCUMENT
Document Date
Document Type
Document Description
Language of Description
Keywords
People
Christian Tramsen (Birth: 06/01/1898)
Description: Kriegsfreiwilliger im Alter von 16 Jahren; Leutnant; 2.G.R.z.F.
Alfred Böhmer
Mutter Tramsen
Description: geborene Böhmer, Schwester des Alfred Böhmer (Söhne: Alfred und Willi)
Max Kind
Description: Freund von Cristian Tramsen; Ausbildung zum Unteroffizier in Lokstedt
Ernst Prof. Dr. Unger (Birth: 02/04/1875, Berlin - Death: 13/09/1938, Prenzlau)
Description: Dt. Chirurg; Pionier der Organtransplantation; aufgrund seiner jüdischen Herkunft verfolgt bis zu seinem tödlichen Unfall.
Herr Eichler
Description: Patient in der Klinik Unger
Tante Tilly
Dr. Alexander
Description: Arzt in der Klinik Unger
Mutter Kind
STORY INFORMATION
Title
Kriegsbriefe 1914-1919 von Christian Tramsen | einem 16-jährigen Kriegsfreiwilligen an der West- und Ostfront
Creator
europeana19141918:agent/fa01174d3c11845f4c64c947a5e81279
Source
UGC
Contributor
europeana19141918:agent/41587c294f18191b0dba845bb486a80a
Date
1919-11
1914-11
November 1914 bis November 1919
Type
Postcard
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1914-11
End
1919-11
Language
mul
Agent
Dirk Tramsen | europeana19141918:agent/41587c294f18191b0dba845bb486a80a
Christian Tramsen | europeana19141918:agent/fa01174d3c11845f4c64c947a5e81279
Created
2019-09-11T08:33:01.397Z
2020-02-25T08:38:48.315Z
2011-03-26 12:53:29 UTC
2011-03-26 13:03:24 UTC
Provenance
UNKNOWN
Story Description
Der Briefverkehr mit den Angehörigen war für den Kriegsteilnehmer ein wichtiger Faktor, um die oft dramatischen Erlebnisse aber auch die Öde des Kriegsalltags seelisch bewältigen zu können. Dabei wurde die Schilderung der Ereignisse für die Angehörigen eher verharmlost, um diese nicht zu ängstigen. Die Kriegsbriefe wurden von der Mutter des Kriegsteilnehmers in Kladden übertragen (Sütterlin-Schrift) und später in Word erfasst. (Dirk Tramsen, Sohn von Christian Tramsen) Christian Tramsen meldete sich 1914 als 16-jähriger Kriegsfreiwilliger. Er erlebte Einsätze in Cambrai, Bapaume (nahe Arras), Puisieux, nahm an der Champagne-Offensive teil: Ardeuil, Sedan (1914), stand an der Somme: Noyon, Péronne, Chemin de Dames (1916), wurde 1916 verwundet, wurde an die Ostfront versetzt, eingesetzt bei der Offensive auf Tarnopol, zum Offizier befördert, kam wieder an die Westfront und wurde dort 1918 wieder schwer verwundet. 1919 erlebt er die Revolution in Berlin. Er beschreibt das Leben in den Schützengräben, den Kontakt mit seiner Familie und Freunden, sowie die verschiedenen Schlachten an denen er teilnahm.
TRANSCRIPTION
LOCATION
DESCRIPTION
PEOPLE
STORY INFO
TUTORIAL
nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten
Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte.
Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider
seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt
nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u.
Kuss Dein Chr.
Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.)
Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich
bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht
verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr
mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis
dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr
um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg
ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn
ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie
ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte.
Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe.
Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es
war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder
auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std.
2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man
Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können.
Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr.
Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr.
Berlin 8.1.19 M.L. seit gestern bin ich nun wieder auf, fühle mich noch etwas schwach, war
heute aber doch schon in der frischen Luft. Es ist nur schwierig, wenn man Besorgungen
machen will. Keine Stadtbahn, Wannseebahn, Straßenbahn fährt. Morgen wohl auch keine U-
Bahn mehr. Zeitungen gibt's auch nicht mehr. Man hört hier bei offenem Fenster den ganzen
Tag Gewehr- u. Masch. Gewehr-Geschnatter, aber auf der Straße ist's hier im Westen
wenigstens, noch ziemlich ruhig. Die Lage wird immer trostloser.- Ich hab doch allerlei zu
Weihnachten bekommen; sehr freute ich mich über Frau Kinds Paket....Das eiserne Jahr
u.s.w von Max' Büchern; dann Max seine Cigarettenspitze u. ein Medaillon mit seinem Bild,
das er noch, als er fiel, mit dem Bilde seines Vaters an der Uhrkette trug.- An meinem
Geburtstag (6.1.) waren alle sehr nett u. lieb. ... Tante Tilly hatte mich auch eingeladen. Ich
werde wohl hingehen. Denn wenn ich jetzt Ende des Monats nach Thüringen - Oberhof
wahrscheinlich fahren, wo man nur 1 Monat bleibt, was soll ich dann anschließend
tun? Nach Hause kann ich nicht, Erst. Btl. will ich nicht so lange, bleibt also wenig Wahl! Herrn
Eichler geht es nicht gut, er sieht schlecht aus, hat dauernd Fieder, es fehlt ihm gewiss noch
was anderes.
Berlin 10.1.19 Gestern besuchte mich Alfred (Cousin meines Vaters, Sohn von Alfred
Böhmer, der ein Bruder meiner Großmutter war und Bruder von Willi Böhmer; Dirk), mit
dem ich überlegte, was ich tun könnte, wenn ich aus dem Erholungsheim käme; für
Glücksburg ist es zu früh. Ich werde mich wohl als Rentner hier niederlassen bis zum
Frühjahr. Hier ist heute Abend in der Küche Wahlversammlung fürs Lazarett. Von allen
- Deutsch (German)
nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten
Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte.
Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider
seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt
nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u.
Kuss Dein Chr.
Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.)
Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich
bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht
verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr
mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis
dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr
um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg
ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn
ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie
ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte.
Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe.
Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es
war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder
auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std.
2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man
Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können.
Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr.
Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr.
Berlin 8.1.19 M.L. seit gestern bin ich nun wieder auf, fühle mich noch etwas schwach, war
heute aber doch schon in der frischen Luft. Es ist nur schwierig, wenn man Besorgungen
machen will. Keine Stadtbahn, Wannseebahn, Straßenbahn fährt. Morgen wohl auch keine U-
Bahn mehr. Zeitungen gibt's auch nicht mehr. Man hört hier bei offenem Fenster den ganzen
Tag Gewehr- u. Masch. Gewehr-Geschnatter, aber auf der Straße ist's hier im Westen
wenigstens, noch ziemlich ruhig. Die Lage wird immer trostloser.- Ich hab doch allerlei zu
Weihnachten bekommen; sehr freute ich mich über Frau Kinds Paket....Das eiserne Jahr
u.s.w von Max' Büchern; dann Max seine Cigarettenspitze u. ein Medaillon mit seinem Bild,
das er noch, als er fiel, mit dem Bilde seines Vaters an der Uhrkette trug.- An meinem
Geburtstag (6.1.) waren alle sehr nett u. lieb. ... Tante Tilly hatte mich auch eingeladen. Ich
werde wohl hingehen. Denn wenn ich jetzt Ende des Monats nach Thüringen - Oberhof
wahrscheinlich fahren, wo man nur 1 Monat bleibt, was soll ich dann anschließend
tun? Nach Hause kann ich nicht, Erst. Btl. will ich nicht so lange, bleibt also wenig Wahl! Herrn
Eichler geht es nicht gut, er sieht schlecht aus, hat dauernd Fieder, es fehlt ihm gewiss noch
was anderes.
Berlin 10.1.19 Gestern besuchte mich Alfred (Cousin meines Vaters, Sohn von Alfred
Böhmer, der ein Bruder meiner Großmutter war und Bruder von Willi Böhmer; Dirk), mit
dem ich überlegte, was ich tun könnte, wenn ich aus dem Erholungsheim käme; für
Glücksburg ist es zu früh. Ich werde mich wohl als Rentner hier niederlassen bis zum
Frühjahr. Hier ist heute Abend in der Küche Wahlversammlung fürs Lazarett. Von allen
Language(s) of Transcription
English Translation
Transcription History
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte. Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe. Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std. 2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können. Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr. Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 8.1.19 M.L. seit gestern bin ich nun wieder auf, fühle mich noch etwas schwach, war heute aber doch schon in der frischen Luft. Es ist nur schwierig, wenn man Besorgungen machen will. Keine Stadtbahn, Wannseebahn, Straßenbahn fährt. Morgen wohl auch keine U- Bahn mehr. Zeitungen gibt's auch nicht mehr. Man hört hier bei offenem Fenster den ganzen Tag Gewehr- u. Masch. Gewehr-Geschnatter, aber auf der Straße ist's hier im Westen wenigstens, noch ziemlich ruhig. Die Lage wird immer trostloser.- Ich hab doch allerlei zu Weihnachten bekommen; sehr freute ich mich über Frau Kinds Paket....Das eiserne Jahr u.s.w von Max' Büchern; dann Max seine Cigarettenspitze u. ein Medaillon mit seinem Bild, das er noch, als er fiel, mit dem Bilde seines Vaters an der Uhrkette trug.- An meinem Geburtstag (6.1.) waren alle sehr nett u. lieb. ... Tante Tilly hatte mich auch eingeladen. Ich werde wohl hingehen. Denn wenn ich jetzt Ende des Monats nach Thüringen - Oberhof wahrscheinlich fahren, wo man nur 1 Monat bleibt, was soll ich dann anschließend tun? Nach Hause kann ich nicht, Erst. Btl. will ich nicht so lange, bleibt also wenig Wahl! Herrn Eichler geht es nicht gut, er sieht schlecht aus, hat dauernd Fieder, es fehlt ihm gewiss noch was anderes. Berlin 10.1.19 Gestern besuchte mich Alfred (Cousin meines Vaters, Sohn von Alfred Böhmer, der ein Bruder meiner Großmutter war und Bruder von Willi Böhmer; Dirk), mit dem ich überlegte, was ich tun könnte, wenn ich aus dem Erholungsheim käme; für Glücksburg ist es zu früh. Ich werde mich wohl als Rentner hier niederlassen bis zum Frühjahr. Hier ist heute Abend in der Küche Wahlversammlung fürs Lazarett. Von allen
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte. Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe. Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std. 2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können. Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr. Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 8.1.19 M.L. seit gestern bin ich nun wieder auf, fühle mich noch etwas schwach, war heute aber doch schon in der frischen Luft. Es ist nur schwierig, wenn man Besorgungen machen will. Keine Stadtbahn, Wannseebahn, Straßenbahn fährt. Morgen wohl auch keine U- Bahn mehr. Zeitungen gibt's auch nicht mehr. Man hört hier bei offenem Fenster den ganzen Tag Gewehr- u. Masch. Gewehr-Geschnatter, aber auf der Straße ist's hier im Westen wenigstens, noch ziemlich ruhig. Die Lage wird immer trostloser.- Ich hab doch allerlei zu Weihnachten bekommen; sehr freute ich mich über Frau Kinds Paket....Das eiserne Jahr u.s.w von Max' Büchern; dann Max seine Cigarettenspitze u. ein Medaillon mit seinem Bild, das er noch, als er fiel, mit dem Bilde seines Vaters an der Uhrkette trug.- An meinem Geburtstag (6.1.) waren alle sehr nett u. lieb. ... Tante Tilly hatte mich auch eingeladen. Ich werde wohl hingehen. Denn wenn ich jetzt Ende des Monats nach Thüringen - Oberhof wahrscheinlich fahren, wo man nur 1 Monat bleibt, was soll ich dann anschließend tun? Nach Hause kann ich nicht, Erst. Btl. will ich nicht so lange, bleibt also wenig Wahl! Herrn Eichler geht es nicht gut, er sieht schlecht aus, hat dauernd Fieder, es fehlt ihm gewiss noch was anderes. Berlin 10.1.19 Gestern besuchte mich Alfred (Cousin meines Vaters, Sohn von Alfred Böhmer, der ein Bruder meiner Großmutter war und Bruder von Willi Böhmer; Dirk), mit dem ich überlegte, was ich tun könnte, wenn ich aus dem Erholungsheim käme; für Glücksburg ist es zu früh. Ich werde mich wohl als Rentner hier niederlassen bis zum Frühjahr. Hier ist heute Abend in der küche Wahlversammlung fürs Lazarett. Von allen
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte. Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe. Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std. 2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können. Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr. Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 8.1.19 M.L. seit gestern bin ich nun wieder auf, fühle mich noch etwas schwach, war heute aber doch schon in der frischen Luft. Es ist nur schwierig, wenn man Besorgungen machen will. Keine Stadtbahn, Wannseebahn, Straßenbahn fährt. Morgen wohl auch keine U- Bahn mehr. Zeitungen gibt's auch nicht mehr. Man hört hier bei offenem Fenster den ganzen Tag Gewehr- u. Masch. Gewehr-Geschnatter, aber auf der Straße ist's hier im Westen wenigstens, noch ziemlich ruhig. Die Lage wird immer trostloser.- Ich hab doch allerlei zu Weihnachten bekommen; sehr freute ich mich über Frau Kinds Paket....Das eiserne Jahr u.s.w von Max' Büchern; dann Max seine Cigarettenspitze u. ein Medaillon mit seinem Bild, das er noch, als er fiel, mit dem Bilde seines Vaters an der Uhrkette trug.- An meinem Geburtstag (6.1.) waren alle sehr nett u. lieb. ... Tante Tilly hatte mich auch eingeladen. Ich werde wohl hingehen. Denn wenn ich jetzt Ende des Monats nach Thüringen - Oberhof wahrscheinlich fahren, wo man nur 1 Monat bleibt, was soll ich dann anschließend tun? Nach Hause kann ich nicht, Erst. Btl. will ich nicht so lange, bleibt also wenig Wahl! Herrn Eichler geht es nicht gut, er sieht schlecht aus, hat dauernd Fieder, es fehlt ihm gewiss noch was anderes.
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte. Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe. Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std. 2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können. Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr. Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 8.1.19 M.L. seit gestern bin ich nun wieder auf, fühle mich noch etwas schwach, war heute aber doch schon in der frischen Luft. Es ist nur schwierig, wenn man Besorgungen machen will. Keine Stadtbahn, Wannseebahn, Straßenbahn fährt. Morgen wohl auch keine U- Bahn mehr. Zeitungen gibt's auch nicht mehr. Man hört hier bei offenem Fenster den ganzen Tag Gewehr- u. Masch. Gewehr-Geschnatter, aber auf der Straße ist's hier im Westen wenigstens, noch ziemlich ruhig. Die Lage wird immer trostloser.- Ich hab doch allerlei zu Weihnachten bekommen; sehr freute ich mich über Frau Kinds Paket....Das eiserne Jahr u.s.w von Max' Büchern; dann Max seine Cigarettensptze u. ein Medaillon mit seinem Bild, das er noch, als er fiell, mit dem Bilde seines Vaters an der Uhrkette trug.- An meinem Geburtstag (6.1.) waren alle sehr nett u. lieb. ... Tante Tilly hatte mich auch eingeladen. Ich werde wohl hingehen. Denn wenn ich jetzt Ende des Monats nach Thüringen - Oberhof wahrscheinlich fahren, wo man nur 1 Monat bleibt, was soll cih dann anschließend tun? Nach Hause kann ich nicht, Erst. Btl. will ich nicht so lange, bleibt also wenig Wahl! Herrn eichler geht es nicht gut, er sieht schlecht aus, hat dauernd Fieder, es fehlt ihm gewiss noch was anderes.
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte. Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe. Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es war ja allerdings recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstag (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std. 2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können. Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. Alexander, Freund von Unger. Bald mehr. Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr.
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte. Berlin 4.1.19 Mein liebes Muttchen! vielen Dank für alle Eure lieben Briefe. Hoffentlich hat Schw. Lotte nicht zu schwarz gemalt. Habe seit Tagen kein Fieber mehr. Es war ja allerdigns recht übel und ich fühle mich auch noch sehr schwach. Steh aber bald wieder auf. Es war ja aufs Herz gegangen. An Deinem Geburtstga (30.12.) bekam ich z.B. alle 2 Std. 2 Kampherspritzen u. noch andere. Man überlegte immer, wie man mir später sagte, ob man Dich kommen lassen sollte. Aber Unger meinte, Du hättest wohl doch nicht raus können. Außer Unger behandelt mich noch ein netter Dr. alexander, Freund von Unger. Bald mehr. Bin noch sehr matt! Gruß u. Kuss Dein Chr.
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschont hat. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugezogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr Sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreiben kann, werde ich es tun, damit Sie ganz ohne Sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte.
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr. Berlin 1.1.19 (abgegangen 4.1.) Sehr verehrte gnädige Frau! Vielmals u.s.w.-Gerede auf unserer Station hatten wir nämlich bis jetzt eine recht unangenehme Grippe-Epidemie, die ja auch leider Ihren Herrn Sohn nicht verschon that. Ich möchte aber gleich sagen, dass es ihm wieder gut geht u. keine Gefahr mehr vorhanden ist. Es hatte ihn sehr, sehr böse gepackt, da eine rechtsseitige Bronchitis dazugetreten war. Es war auch noch ein innerer Arzt hinzugeuogen worden. Wir haben uns sehr um unseren "Kleinen" geängstigt u. ich bin so froh, dass er nun vollkommen über den Berg ist; seit gestern ist das Fieber gesunken u. er wird bald wieder etwas aufstehen dürfen. Wenn ihr sohn nicht in den allernächsten Tagen selbst schreoben kann, werde ich es tun, dami tSie ganz ohne sorge sein können. U.s.w. Ihre aufrichtig erg. Schw. Lotte.
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte. Berlin 27.12.18 M.l.M. Herzlichsten Glückwunsch u. Euch alles Gute für 1919. Liege leider seit 23. mit Grippe. Nicht so schlimm! Hoffentlich Sylvester gesund. Die Sohlen wag ich jetzt nicht zu schicken. Fein war Euer Paket! Später mehr! Braucht Euch nicht ängstigen. Gruß u. Kuss Dein Chr.
Berlin 23.12.18 Die Feier gestern Abend war auch ganz der Zeit angepasst, mehr eine nationale Feier. Vergessen werde ich es nicht so leicht, all die schwerverwundeten Offiziere, die doch das Schicksal so besonders getroffen hat, wie der Pfarrer auch sagte.
English Translation
Correspondence with relatives was an important factor for the war veteran in order to be able to mentally cope with the often dramatic experiences but also with the tedium of everyday wartime life.
The description of the events was played down for the relatives so as not to frighten them.
The war letters were copied into notebooks by the mother of the combatant (Sütterlin script) and later recorded in Word. (Dirk Tramsen, son of Christian Tramsen) Christian Tramsen volunteered in 1914 as a 16-year-old war volunteer.
He saw action in Cambrai, Bapaume (near Arras), Puisieux, took part in the Champagne offensive: Ardeuil, Sedan (1914), stood on the Somme: Noyon, Péronne, Chemin de Dames (1916), was wounded in 1916, was transferred to the eastern front, used in the offensive on Tarnopol, promoted to officer, came back to the western front and was again seriously wounded there in 1918.
In 1919 he experienced the revolution in Berlin.
He describes life in the trenches, contact with his family and friends, and the various battles in which he took part.
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Enrichment Mode
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If you find a location mentioned or recognise a place in the item, you can create a geotag and pin it to the item map. Multiple locations can be attached to the item. To tag locations, select the tagging tab at the top menu of the Activity Panel. Click the plus next to the heading LOCATIONS. Type the location into the search bar and select the result that best applies. A new pin will be placed into the map. The location name should be a clear georeference, e.g. a country, city or address. Make adjustments to the location name if necessary. You can also adjust the position of the pin by dragging it on the map. If you want to add further details to the location, you can write a (short) description. This could include extra information about the geotag (e.g. the building name or a significant event that took place at the location) or the relevance of the place to the item (e.g. the hometown of the author). You can also add a Wikidata reference to link the location to a stable source. Search for the reference using the Wikidata fields. Once you have finished your location tag, click SAVE. You can find the place(s) tagged to the item in grey at the bottom of the Location(s) section.Step 4: Tagging
Below the Locations section is the Tagging section, where you can add the following annotations:

Here, you can add dates that correspond to the item. This could include the dates mentioned in the text (e.g. in diary pages), the date of a related historical event (e.g. the end of WWI), or when the item was created (e.g. from a dated signature on an illustration). You can either define this as a single date or as a longer time frame.
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Multiple links can be tagged to one item.
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Once you have saved your contribution, the task will automatically change to the Edit status. If you think the task is finished, you can mark it for review. Note that you have to be at Runner level or above to do this (see: Miles and Levels). Click on the yellow circle next to the section heading and select Review in the list that appears. The task now needs to go under Review by another volunteer.Formatting


Review

-
- Transcription: The complete text in the item has been properly transcribed and the transcription is formatted as accurately as possible. The correct language(s) are selected and the transcription contains no missing or unclear icons.
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-
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-
- Tagging: Document dates are completed and as precise as possible. All mentioned people are tagged and their data is correct. All added keywords are applicable to the item, and other sources have accurate information and functioning links.
Completion Statuses
GREY |
1. NOT STARTED |
Tasks have not been started. |
YELLOW |
2. EDIT MODE |
Tasks have been started, but not yet finished. Additions and edits can still be made. |
ORANGE |
3. REVIEW |
Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
GREEN |
4. COMPLETED |
Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.Level | Abilities |
---|---|
Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
---|---|
Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |
