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anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf
eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in
steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische
Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". -
Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten
Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden
hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir
durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts
von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen
und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war
schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine
ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige
Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer
mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter
tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war,
wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu
haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir.
Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch
lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die
einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen.
Ardeuil den 9. März 15 (bek. 13.3.) Liebe Keka, liebe Noni!
Seit gestern Abend befinde ich mich nun hier auf der Revierstube auf der Bahnstation, wo wir
ausgeladen wurden am 27.2. Wie alle! Wie viele sind jetzt schon begraben! Aus meinem Brief
an Isa habt Ihr ja erfahren, dass ich leicht verwundet bin und mir den Fuß vertreten habe.
Eigentlich nur des Fußes wegen bin ich hierher gegangen, denn die Verwundung ist schon
geheilt. Ich höre den Kanonendonner jetzt nur noch von weitem. Ob die anderen heute wieder
im Graben oder noch in dieser Mühle, von wo ich Euch schrieb, in Reserve liegen, weiß ich
nicht. Unser Oberst soll ja den Kaiser telegrafisch gebeten haben, dass wir abgelöst werden,
damit das Regiment nicht ganz vernichtet wird. Hoffentlich geschieht es! Ihr werdet ja wohl
in der Zeitung von unseren schweren Kämpfen gelesen haben. sobald ich mal eine
Generalstabskarte erwische, werde ich Euch den Ort näher mitteilen. Neulich bekam ich von
Celeste Honig, 1 Brief u. Bilder von Richard. Ich glaube, das Bild sollte ich Euch schicken,
habe es aber mit all den anderen Sachen verloren. Sie schrieb, Ihr hättet Euch nicht mal für
die kleinen Weihnachtsgeschenke bedankt. Von Pastor Muuß bekam ich eine Karte,
Zigaretten, Tee, Kaffee, Zeitungen, 1 kl. Buch Psalmen Davids und ein bedrucktes Blatt, das
Ihr wohl auch bekommen (habt), über Augusts Tod. ...(Aufzählungen von Postsendungen u. Familiäres)... Wir sind hier an den Ausläufern der Argonnen. ... Ich sitze (?) so gemütlich auf
meinem Lager im Warmen und lese Muttis Briefe noch mal durch. Schreibt nur recht oft,
auch wenn Ihr nichts wisst. Ich habe trotz eifrigen Schreibens immer ein schlechtes Gewissen,
z.B. Fred, T. Tilly u.s.w. Habe augenblicklich keine Karten mehr. Wenn Viktor (Dirk's
späterer Patenonkel) zur Marine geht, ist T. Maria gewiss froh. Er wird dann wohl für's erste
nicht an den Feind kommen. Ist er noch nicht befördert? Vielleicht steigert sich Onkel
Dethlefs Gehalt?! Kauft Hansen S. 'Hotel? Hoffentlich wird mir auf das "Einjährige"
angerechnet. Ich bin jetzt schon 1/2 Jahr Soldat. Tante Auguste wird sich wohl etwas gedulden
müssen, bis ich die Knöpfe bekomme. Ich glaube nicht, dass ich schon Unteroffz. wäre, wenn
die Papiere gleich eingereicht worden wären. Die anderen einj. Kriegsfreiw. sind es hier ja
auch noch nicht. Wenn der Bürgermeister gesagt hat, ich sollte zu meinem Hauptm. gehen, so meint er damit Kompanieführer (meistens Hauptm.), der ja bei mir Oberlt. ist. Letzterer weiß
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ABOUT THIS DOCUMENT
Document Date
Document Type
Document Description
Language of Description
Keywords
People
Christian Tramsen (Birth: 06/01/1898)
Description: Kriegsfreiwilliger im Alter von 16 Jahren; Leutnant; 2.G.R.z.F.
Viktor
STORY INFORMATION
Title
Kriegsbriefe 1914-1919 von Christian Tramsen | einem 16-jährigen Kriegsfreiwilligen an der West- und Ostfront
Creator
europeana19141918:agent/fa01174d3c11845f4c64c947a5e81279
Source
UGC
Contributor
europeana19141918:agent/41587c294f18191b0dba845bb486a80a
Date
1919-11
1914-11
November 1914 bis November 1919
Type
Postcard
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1914-11
End
1919-11
Language
mul
Agent
Dirk Tramsen | europeana19141918:agent/41587c294f18191b0dba845bb486a80a
Christian Tramsen | europeana19141918:agent/fa01174d3c11845f4c64c947a5e81279
Created
2019-09-11T08:33:01.397Z
2020-02-25T08:38:48.315Z
2011-03-26 12:53:29 UTC
2011-03-26 13:03:24 UTC
Provenance
UNKNOWN
Story Description
Der Briefverkehr mit den Angehörigen war für den Kriegsteilnehmer ein wichtiger Faktor, um die oft dramatischen Erlebnisse aber auch die Öde des Kriegsalltags seelisch bewältigen zu können. Dabei wurde die Schilderung der Ereignisse für die Angehörigen eher verharmlost, um diese nicht zu ängstigen. Die Kriegsbriefe wurden von der Mutter des Kriegsteilnehmers in Kladden übertragen (Sütterlin-Schrift) und später in Word erfasst. (Dirk Tramsen, Sohn von Christian Tramsen) Christian Tramsen meldete sich 1914 als 16-jähriger Kriegsfreiwilliger. Er erlebte Einsätze in Cambrai, Bapaume (nahe Arras), Puisieux, nahm an der Champagne-Offensive teil: Ardeuil, Sedan (1914), stand an der Somme: Noyon, Péronne, Chemin de Dames (1916), wurde 1916 verwundet, wurde an die Ostfront versetzt, eingesetzt bei der Offensive auf Tarnopol, zum Offizier befördert, kam wieder an die Westfront und wurde dort 1918 wieder schwer verwundet. 1919 erlebt er die Revolution in Berlin. Er beschreibt das Leben in den Schützengräben, den Kontakt mit seiner Familie und Freunden, sowie die verschiedenen Schlachten an denen er teilnahm.
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PEOPLE
STORY INFO
TUTORIAL
anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf
eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in
steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische
Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". -
Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten
Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden
hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir
durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts
von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen
und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war
schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine
ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige
Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer
mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter
tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war,
wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu
haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir.
Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch
lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die
einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen.
Ardeuil den 9. März 15 (bek. 13.3.) Liebe Keka, liebe Noni!
Seit gestern Abend befinde ich mich nun hier auf der Revierstube auf der Bahnstation, wo wir
ausgeladen wurden am 27.2. Wie alle! Wie viele sind jetzt schon begraben! Aus meinem Brief
an Isa habt Ihr ja erfahren, dass ich leicht verwundet bin und mir den Fuß vertreten habe.
Eigentlich nur des Fußes wegen bin ich hierher gegangen, denn die Verwundung ist schon
geheilt. Ich höre den Kanonendonner jetzt nur noch von weitem. Ob die anderen heute wieder
im Graben oder noch in dieser Mühle, von wo ich Euch schrieb, in Reserve liegen, weiß ich
nicht. Unser Oberst soll ja den Kaiser telegrafisch gebeten haben, dass wir abgelöst werden,
damit das Regiment nicht ganz vernichtet wird. Hoffentlich geschieht es! Ihr werdet ja wohl
in der Zeitung von unseren schweren Kämpfen gelesen haben. sobald ich mal eine
Generalstabskarte erwische, werde ich Euch den Ort näher mitteilen. Neulich bekam ich von
Celeste Honig, 1 Brief u. Bilder von Richard. Ich glaube, das Bild sollte ich Euch schicken,
habe es aber mit all den anderen Sachen verloren. Sie schrieb, Ihr hättet Euch nicht mal für
die kleinen Weihnachtsgeschenke bedankt. Von Pastor Muuß bekam ich eine Karte,
Zigaretten, Tee, Kaffee, Zeitungen, 1 kl. Buch Psalmen Davids und ein bedrucktes Blatt, das
Ihr wohl auch bekommen (habt), über Augusts Tod. ...(Aufzählungen von Postsendungen u. Familiäres)... Wir sind hier an den Ausläufern der Argonnen. ... Ich sitze (?) so gemütlich auf
meinem Lager im Warmen und lese Muttis Briefe noch mal durch. Schreibt nur recht oft,
auch wenn Ihr nichts wisst. Ich habe trotz eifrigen Schreibens immer ein schlechtes Gewissen,
z.B. Fred, T. Tilly u.s.w. Habe augenblicklich keine Karten mehr. Wenn Viktor (Dirk's
späterer Patenonkel) zur Marine geht, ist T. Maria gewiss froh. Er wird dann wohl für's erste
nicht an den Feind kommen. Ist er noch nicht befördert? Vielleicht steigert sich Onkel
Dethlefs Gehalt?! Kauft Hansen S. 'Hotel? Hoffentlich wird mir auf das "Einjährige"
angerechnet. Ich bin jetzt schon 1/2 Jahr Soldat. Tante Auguste wird sich wohl etwas gedulden
müssen, bis ich die Knöpfe bekomme. Ich glaube nicht, dass ich schon Unteroffz. wäre, wenn
die Papiere gleich eingereicht worden wären. Die anderen einj. Kriegsfreiw. sind es hier ja
auch noch nicht. Wenn der Bürgermeister gesagt hat, ich sollte zu meinem Hauptm. gehen, so meint er damit Kompanieführer (meistens Hauptm.), der ja bei mir Oberlt. ist. Letzterer weiß
- Deutsch (German)
anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf
eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in
steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische
Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". -
Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten
Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden
hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir
durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts
von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen
und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war
schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine
ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige
Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer
mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter
tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war,
wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu
haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir.
Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch
lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die
einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen.
Ardeuil den 9. März 15 (bek. 13.3.) Liebe Keka, liebe Noni!
Seit gestern Abend befinde ich mich nun hier auf der Revierstube auf der Bahnstation, wo wir
ausgeladen wurden am 27.2. Wie alle! Wie viele sind jetzt schon begraben! Aus meinem Brief
an Isa habt Ihr ja erfahren, dass ich leicht verwundet bin und mir den Fuß vertreten habe.
Eigentlich nur des Fußes wegen bin ich hierher gegangen, denn die Verwundung ist schon
geheilt. Ich höre den Kanonendonner jetzt nur noch von weitem. Ob die anderen heute wieder
im Graben oder noch in dieser Mühle, von wo ich Euch schrieb, in Reserve liegen, weiß ich
nicht. Unser Oberst soll ja den Kaiser telegrafisch gebeten haben, dass wir abgelöst werden,
damit das Regiment nicht ganz vernichtet wird. Hoffentlich geschieht es! Ihr werdet ja wohl
in der Zeitung von unseren schweren Kämpfen gelesen haben. sobald ich mal eine
Generalstabskarte erwische, werde ich Euch den Ort näher mitteilen. Neulich bekam ich von
Celeste Honig, 1 Brief u. Bilder von Richard. Ich glaube, das Bild sollte ich Euch schicken,
habe es aber mit all den anderen Sachen verloren. Sie schrieb, Ihr hättet Euch nicht mal für
die kleinen Weihnachtsgeschenke bedankt. Von Pastor Muuß bekam ich eine Karte,
Zigaretten, Tee, Kaffee, Zeitungen, 1 kl. Buch Psalmen Davids und ein bedrucktes Blatt, das
Ihr wohl auch bekommen (habt), über Augusts Tod. ...(Aufzählungen von Postsendungen u. Familiäres)... Wir sind hier an den Ausläufern der Argonnen. ... Ich sitze (?) so gemütlich auf
meinem Lager im Warmen und lese Muttis Briefe noch mal durch. Schreibt nur recht oft,
auch wenn Ihr nichts wisst. Ich habe trotz eifrigen Schreibens immer ein schlechtes Gewissen,
z.B. Fred, T. Tilly u.s.w. Habe augenblicklich keine Karten mehr. Wenn Viktor (Dirk's
späterer Patenonkel) zur Marine geht, ist T. Maria gewiss froh. Er wird dann wohl für's erste
nicht an den Feind kommen. Ist er noch nicht befördert? Vielleicht steigert sich Onkel
Dethlefs Gehalt?! Kauft Hansen S. 'Hotel? Hoffentlich wird mir auf das "Einjährige"
angerechnet. Ich bin jetzt schon 1/2 Jahr Soldat. Tante Auguste wird sich wohl etwas gedulden
müssen, bis ich die Knöpfe bekomme. Ich glaube nicht, dass ich schon Unteroffz. wäre, wenn
die Papiere gleich eingereicht worden wären. Die anderen einj. Kriegsfreiw. sind es hier ja
auch noch nicht. Wenn der Bürgermeister gesagt hat, ich sollte zu meinem Hauptm. gehen, so meint er damit Kompanieführer (meistens Hauptm.), der ja bei mir Oberlt. ist. Letzterer weiß
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mussten an den linken Flügel der Reserve-Stellung, um eventuell den Sturmangriff eines anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". - Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war, wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir. Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen. Ardeuil den 9. März 15 (bek. 13.3.) Liebe Keka, liebe Noni! Seit gestern Abend befinde ich mich nun hier auf der Revierstube auf der Bahnstation, wo wir ausgeladen wurden am 27.2. Wie alle! Wie viele sind jetzt schon begraben! Aus meinem Brief an Isa habt Ihr ja erfahren, dass ich leicht verwundet bin und mir den Fuß vertreten habe. Eigentlich nur des Fußes wegen bin ich hierher gegangen, denn die Verwundung ist schon geheilt. Ich höre den Kanonendonner jetzt nur noch von weitem. Ob die anderen heute wieder im Graben oder noch in dieser Mühle, von wo ich Euch schrieb, in Reserve liegen, weiß ich nicht. Unser Oberst soll ja den Kaiser telegrafisch gebeten haben, dass wir abgelöst werden, damit das Regiment nicht ganz vernichtet wird. Hoffentlich geschieht es! Ihr werdet ja wohl in der Zeitung von unseren schweren Kämpfen gelesen haben. sobald ich mal eine Generalstabskarte erwische, werde ich Euch den Ort näher mitteilen. Neulich bekam ich von Celeste Honig, 1 Brief u. Bilder von Richard. Ich glaube, das Bild sollte ich Euch schicken, habe es aber mit all den anderen Sachen verloren. Sie schrieb, Ihr hättet Euch nicht mal für die kleinen Weihnachtsgeschenke bedankt. Von Pastor Muuß bekam ich eine Karte, Zigaretten, Tee, Kaffee, Zeitungen, 1 kl. Buch Psalmen Davids und ein bedrucktes Blatt, das Ihr wohl auch bekommen (habt), über Augusts Tod. ...(Aufzählungen von Postsendungen u. Familiäres)... Wir sind hier an den Ausläufern der Argonnen. ... Ich sitze (?) so gemütlich auf meinem Lager im Warmen und lese Muttis Briefe noch mal durch. Schreibt nur recht oft, auch wenn Ihr nichts wisst. Ich habe trotz eifrigen Schreibens immer ein schlechtes Gewissen, z.B. Fred, T. Tilly u.s.w. Habe augenblicklich keine Karten mehr. Wenn Viktor (Dirk's späterer Patenonkel) zur Marine geht, ist T. Maria gewiss froh. Er wird dann wohl für's erste nicht an den Feind kommen. Ist er noch nicht befördert? Vielleicht steigert sich Onkel Dethlefs Gehalt?! Kauft Hansen S. 'Hotel? Hoffentlich wird mir auf das "Einjährige" angerechnet. Ich bin jetzt schon 1/2 Jahr Soldat. Tante Auguste wird sich wohl etwas gedulden müssen, bis ich die Knöpfe bekomme. Ich glaube nicht, dass ich schon Unteroffz. wäre, wenn die Papiere gleich eingereicht worden wären. Die anderen einj. Kriegsfreiw. sind es hier ja auch noch nicht. Wenn der Bürgermeister gesagt hat, ich sollte zu meinem Hauptm. gehen, so meint er damit Kompanieführer (meistens Hauptm.), der ja bei mir Oberlt. ist. Letzterer weiß
mussten an den linken Flügel der Reserve-Stellung, um eventuell den Sturmangriff eines anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". - Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war, wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir. Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen. Ardeuil den 9. März 15 (bek. 13.3.) Liebe Keka, liebe Noni! Seit gestern Abend befinde ich mich nun hier auf der Revierstube auf der Bahnstation, wo wir ausgeladen wurden am 27.2. Wie alle! Wie viele sind jetzt schon begraben! Aus meinem Brief an Isa habt Ihr ja erfahren, dass ich leicht verwundet bin und mir den Fuß vertreten habe. Eigentlich nur des Fußes wegen bin ich hierher gegangen, denn die Verwundung ist schon geheilt. Ich höre den Kanonendonner jetzt nur noch von weitem. Ob die anderen heute wieder im Graben oder noch in dieser Mühle, von wo ich Euch schrieb, in Reserve liegen, weiß ich nicht. Unser Oberst soll ja den Kaiser telegrafisch gebeten haben, dass wir abgelöst werden, damit das Regiment nicht ganz vernichtet wird. Hoffentlich geschieht es! Ihr werdet ja wohl in der Zeitung von unseren schweren Kämpfen gelesen haben. sobald ich mal eine Generalstabskarte erwische, werde ich Euch den Ort näher mitteilen. Neulich bekam ich von Celeste Honig, 1 Brief u. Bilder von Richard. Ich glaube, das Bild sollte ich Euch schicken, habe es aber mit all den anderen Sachen verloren. Sie schrieb, Ihr hättet Euch nicht mal für die kleinen Weihnachtsgeschenke bedankt. Von Pastor Muuß bekam ich eine Karte, Zigaretten, Tee, Kaffee, Zeitungen, 1 kl. Buch Psalmen Davids und ein bedrucktes Blatt, das Ihr wohl auch bekommen (habt), über Augusts Tod. ...(Aufzählungen von Postsendungen u. Familiäres)... Wir sind hier an den Ausläufern der Argonnen. ... Ich sitze (?) so gemütlich auf meinem Lager im Warmen und lese Muttis Briefe noch mal durch. Schreibt nur recht oft, auch wenn Ihr nichts wisst. Ich habe trotz eifrigen Schreibens immer ein schlechtes Gewissen, z.B. Fred, T. Tilly u.s.w. Habe augeblicklich keine Karten mehr. Wenn Viktor (Dirk's späterer Patenonkel) zur Marine geht, ist T. Maria gewiss froh. Er wird dann wohl für's erste nicht an den Feind kommen. Ist er noch nicht befördert? Vielleicht steigert sich Onkel Dethlefs Gehalt?! Kauft Hansen S. 'Hotel? Hoffentlich wird mir auf das "Einjährige" angerechnet. Ich bin jetzt schon 1/2 Jahr Soldat. Tante Auguste wird sich wohl etwas gedulden müssen, bis ich die Knöpfe bekomme. Ich glaube nicht, dass ich schon Unteroffz. wäre, wenn die Papiere gleich eingereicht worden wären. Die anderen einj. Kriegsfreiw. sind es hier ja auch noch nicht. Wenn der Bürgermeister gesagt hat, ich sollte zu meinem Hauptm. gehen, so meint er damit Kompanieführer (meistens Hauptm.), der ja bei mir Oberlt. ist. Letzterer weiß
mussten an den linken Flügel der Reserve-Stellung, um eventuell den Sturmangriff eines anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". - Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war, wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir. Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen. Ardeuil den 9. März 15 (bek. 13.3.) Liebe Keka, liebe Noni! Seit gestern Abend befinde ich mich nunhier auf der Revierstube auf der Bahsntation, wo wir ausgeladen wurden am 27.2. wie alle! Wie viele sind jetzt schon begraben! Aus meinem Brief an Isa habt Ihr ja erfahren, dass ich leicht verwundet bin und mir den Fuß vertreten habe. Eigentlich nur des Fußes wegen binich hierher gegangen, denn die Verwundung ist schon geheilt. Ich höre den Kanonendonner jetzt nur noch von weitem. Ob die anderen heute wieder im Graben oder noch in dieser Mühle, von wo ich Euch schrieb, in Reserve liegen, weiß ich nicht, Unser Oberst soll ja den Kaiser telegrafisch gebeten haben, dass wir abgeköst werden, damit das Regiment nicht ganz vernichtet wird. Hoffentlich geschieht es! Ihr werdet ja wohl in der Zeitung von unseren schweren Kämpfen geleswen haben. sobal dich mal eine Generalstabskarte erwische, werde ich Euch den Ort nähe rmitteilen. Neulich bekam ich von Celeste Honig, 1 Breif u. Bilder von richard. Ich glaube as Bild sollte ich euch schicken, habe es aber mit all den anderen Sachen verloren. Sie schrieb, Ihr hättet Euch nicht mal für die kleinen Weihnachtsgeschenke bedankt. Von Pastor Muuß bekam ich eine Karte, Zigaretten, Tee, Kaffe, zeitungen, 1 kl. Buch Psalmen Davids und ein bedrucktes Blatt, das Ihr wohl auch bekommen (habt), über Augusts Tod. ...(Aufzählungen von Postsendungen u. Familiäres)... Wir sind hier an den ausläufern der Argonnen. ... Ich sitze (?) so gemütlich auf meinem Lager im Warmen und lese Muttis Briefe noch mal durch. Schreibt nur reccht oft, auch wenn Ihr nichts wisst. Ich habe trotz eifrigen Schreibens immer ein schlechtes Gewissen, z.B. Fred, T. Tilly u.s.w. Habe augeblicklich keine Kartenmehr. Wenn Viktor (Dirk's späterer Patenonkel) zur Marine geht, ist t. Maria gewiss froh. Er wird dann wohl für's erste nicht an den Feind kommen. Ist er noch nicht befördert? vielleicht steigert sich Onkel Dethlefs Gehalt?! Kauft Hansen S. 'Hotel? Hoffentlich wird mir auf das "Einjährige" angerechnet. Ich bin jetzt schon 1/2 Jahr soldat. Tante auguste wird sich wohl etwas gedulden müssen, bis ich die Knöpfe bekomme. Ich glaube nicht, dass ich schon Unteroffz. wäre, wenn die Papiere gleich eingericht worden wären. Die andren einj. Kriegsfreiw. sind es hier ja auch noch nicht. Wenn der bürgermeister gesagt hat, ich sollte zu meinem Hauptm. gehen, so meint er dait kompanieführer (meistens Hauptm.), der ja bei mir Oberlt. ist. Letzterer weiß
mussten an den linken Flügel der Reserve-Stellung, um eventuell den Sturmangriff eines anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". - Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war, wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir. Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen. Ardeuil den 9. März 15 (bek. 13.3.) Liebe Keka, liebe Noni! Seit gestern Abend befinde ich mich nunhier auf der Revierstube auf der Bahsntation, wo wir ausgeladen wurden am 27.2. wie alle! Wie viele sind jetzt schon begraben! Aus meinem Brief an Isa habt Ihr ja erfahren, dass ich leicht verwundet bin und mir den Fuß vertreten habe. Eigentlich nur des Fußes wegen binich hierher gegangen, denn die Verwundung ist schon geheilt. Ich höre den Kanonendonner jetzt nur noch von weitem. Ob die anderen heute wieder im Graben oder noch in dieser Mühle, von wo ich Euch schrieb, in Reserve liegen, weiß ich nicht, Unser Oberst soll ja den Kaiser telegrafisch gebeten haben, dass wir abgeköst werden, damit das Regiment nicht ganz vernichtet wird. Hoffentlich geschieht es! Ihr werdet ja wohl in der Zeitung von unseren schweren Kämpfen geleswen haben. sobal dich mal eine Generalstabskarte erwische, werde ich Euch den Ort nähe rmitteilen. Neulich bekam ich von
mussten an den linken Flügel der Reserve-Stellung, um eventuell den Sturmangriff eines anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf eingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in steter Alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". - Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben der Reserve-Stellung haben wir durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen und hatte dem einen den Kopf abgerissen und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der Granaten war schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner Nähe, dass mir eine ganze Ladung Sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. Einige Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wir bis etwas 1.00 Uhr nachts gesessen. Ich ging dann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nicht dicht, so dass es immer von oben herunter tropfte. Am nächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war, wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir. Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch lange. Bei ihm hat es sich leider nicht bewahrheitet. - Von nun an kann ich mich auf die einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen.
mussten and en linken Flügel der Reserve-Stllung, um eventuell den Sturmangriff eines anderen Regiments zu unterstützen. Dort lagen wir bis es ganz hell wurde, ohne in den Kampf eeingegriffen zu haben. Bald darauf konnten wir uns einen Unterstand suchen, mussten aber in steter alarmbereitschaft bleiben. Wir blieben bis zum Abend ungestört. Die französische Artillerie schoss den ganzen Tag ununterbrochen. Es war ein richtiges "Trommelfeuer". - Abends zwischen 5 und 6 wurden wir in Stellung gerufen. Ich war ziemlich am rechten Flügel, weil ich dort bei einigen 65ern in einem kleinen Unterstand einen Platz gefunden hatte. Wir hatten Anschluss an die 73er. Hier im Graben de rReserve-Stellung haben wir durch die französische Artillerie große Verluste gehabt. Es waren furchtbare Stunden. Rechts von mir war ein Volltreffer in den Graben gegangen udn hatte dem einen den Kopf abgerissen und noch mehrere getötet. Das Stöhnen der Verwundeeten, das Krachen der Granaten war schrecklich. Mehrere Male krepierten die Granaten so dicht in meiner nÄhe, dass mir eine ganze Ladung sand und Steine ins Gesicht flog und ich getroffen zu sein glaubte. einige Schritte neben mir wurde einer wahnsinnig. Hier haben wie bis etwas 1.00 Uhr nachtsw gesessen. Ich gingdann in meinen Unterstand zurück, der aber so voll war, dass immer mehrere aufeinander lagen. Außerdem war er nciht dicht, so dass es immer von oben herunter tropfte. amnächsten Morgen, es war der 1. März, war Appell. Da ich aber nicht da war, wurde ich schon für tot erklärt. Ja, einige behaupteten mit Bestimmtheit, mich gesehen zu haben, als ich fiel. Dies erzählte mir ein Unteroffizier, dem es ebenso gegangen war wie mir. Er sagte mir, es wäre ein gutes Zeichen, wenn man tot gesagt würde, dann lebe man noch lange. Bei hm aht e sich leider nicht bewahrheitet. - Von un an kann ich mich auf die einzelnen Daten nicht mehr genau besinnen.
English Translation
Correspondence with relatives was an important factor for the war veteran in order to be able to mentally cope with the often dramatic experiences but also with the tedium of everyday wartime life.
The description of the events was played down for the relatives so as not to frighten them.
The war letters were copied into notebooks by the mother of the combatant (Sütterlin script) and later recorded in Word. (Dirk Tramsen, son of Christian Tramsen) Christian Tramsen volunteered in 1914 as a 16-year-old war volunteer.
He saw action in Cambrai, Bapaume (near Arras), Puisieux, took part in the Champagne offensive: Ardeuil, Sedan (1914), stood on the Somme: Noyon, Péronne, Chemin de Dames (1916), was wounded in 1916, was transferred to the eastern front, used in the offensive on Tarnopol, promoted to officer, came back to the western front and was again seriously wounded there in 1918.
In 1919 he experienced the revolution in Berlin.
He describes life in the trenches, contact with his family and friends, and the various battles in which he took part.
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Review

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- Transcription: The complete text in the item has been properly transcribed and the transcription is formatted as accurately as possible. The correct language(s) are selected and the transcription contains no missing or unclear icons.
-
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-
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-
- Tagging: Document dates are completed and as precise as possible. All mentioned people are tagged and their data is correct. All added keywords are applicable to the item, and other sources have accurate information and functioning links.
Completion Statuses
GREY |
1. NOT STARTED |
Tasks have not been started. |
YELLOW |
2. EDIT MODE |
Tasks have been started, but not yet finished. Additions and edits can still be made. |
ORANGE |
3. REVIEW |
Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
GREEN |
4. COMPLETED |
Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.Level | Abilities |
---|---|
Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
---|---|
Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |
