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7. Seite:
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!"
Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht!
Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind.
Der Gouerneur von Kiautschou.
Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte.
Die Ereignisse zur See.
Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste.
D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der südlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer Kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglich der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm!
1. Bild, oben: Die ersten bei Mühlhausen eroberten Feldgeschütze auf dem Kaiserplatz in Straßburg.
Phot. A. Grohs
2. Bild: Karte zum Gefecht bei Tirlemont und zur Besetzung von Brüssel.
3. Bild, unten: Marinereservisten besteigen Boote und Pinassen, um an Bord ihres Schiffes gebracht zu werden. Phot. Artur Renard
English Translation from German
The map of Belgium sort of yelled this at us.
Nevertheless, a wave of pure enthusiasm must have swept over all of Germany when, on the night of August 20-21, the telegraph brought the laconic yet earth-shattering news: "German troops entered Brussels yesterday!" In fact, a better answer to the lies about German defeats, to the ugly fantasies of German generals committing suicide, to the sensational and inwardly so untrue exchange of congratulatory dispatches between the kings of England and Belgium could not have been found.
On the enemy side the uninterrupted and unquenchable slobbering barking of a press pack let loose from the chain for the purpose of lying and slander, on our side a quiet, but tirelessly striving, silent army that announces the entry into one of the enemy capitals in just five words completed.
Verily, that is a contrast! "Brussels occupied by our troops!" And what now? the German, spoiled by these successes, asks at home.
Keep calm!
The army command, which plays the role of the great silent man with great success, does not answer us.
Do not disturb the circles of this great silent man!
We have hitherto placed blind trust in our army command, and it has been shown that it deserves this trust.
We now know that we need not worry about the future.
It is understandable that our army in Brussels will commemorate with bitterness the mistreatment of the German compatriots who were temporarily and defenselessly exposed to the rage of the mob there, but it is also understandable that by acting free of petty feelings of revenge they will show the world that the German is too civilized to allow his opponents to force him into uncivilized behavior.
After all, it would be appropriate if the rich city of Brussels were now held fully responsible for the damage done to our compatriots.
But if a handful of Englishmen could be arrested in Brussels, then they too should be detained until our compatriots who are being held in England have arrived home unharmed.
The governor of Kiaochow.
That our new enemies, the Japanese, will find the same German spirit in their attack on Kiautschou is finally shown to us by the magnificent telegram from the governor there: "Respond to the utmost in fulfilling your duty." This is the spirit in which all of Germany went into this world war.
Every single battle, big and small, has reflected it, and we feel we can be proud of our small force should it, after faithful performance of duty, collapse under the naval and land power of the Japanese Empire.
The events at sea.
After the first bold exploits of our young fleet came relative calm.
Even now, no stronger enemies have been sighted in the North Sea, which our ships would certainly not avoid.
In the meantime, we continue to work tirelessly to make a possible visit to our coasts quite unfriendly for our English cousins.
Our "watch by the sea" will do its duty.
With every hour, with every day, the terrain there becomes "more thorny". - With satisfaction and pride we read about the appearance of our submarines on the English coast.
The fact that they were able to do this and operate completely independently is the success of our submarine construction, which was judged less unfavorably for a while because of the speed.
It was precisely on this high seas boat that we wanted to go, and we have now succeeded in doing so in the best possible way. "U 15" did not return and was destroyed according to English newspaper reports.
We are painfully moved to hear it, but we are convinced that this boat also contributed to inflicting damage on the enemy in some way.
The English, of course, do not report this, but the fact that our submarines are based in those enemy waters must have caused them enough alarm and distraction from other measures.
The heroes of "U 15" certainly had the example of loyalty and fulfillment of duty of their comrades from "U 3" in mind until their last breath!
The news of the dashing action of the two small cruisers "Strassburg" and "Stralsund", which brought damage to an English submarine and two torpedo destroyers in the southern North Sea, was received with great joy.
At the same time the news that the North Sea has been completely cleaned up again.
Keep it up! - Our enemies have become used to extreme ruthlessness and incredible reporting.
But what Japan has achieved with its ultimatum in the Far East at the moment of writing this is the non plus ultra!
Withdrawal of our warships and unconditional surrender of Kiautschou - and that simply with a harmless reference to his English alliance!
Well - we know the administration and the command of our young, so wonderfully flourished colony under the energetic hand of an energetic, highly talented naval officer who sees to it that the German flag will be honored.
His telegram: "Respond to the utmost in fulfilling your duty" says enough. - With regard to the navy, one can say at the moment: calm before the storm, but one thing I know: everyone is dying for this storm! 1st picture, above: The first field guns captured near Mühlhausen on the Kaiserplatz in Strasbourg. photo A.
Grohs 2nd picture: Map of the battle at Tirlemont and the occupation of Brussels. 3rd image, below: Naval reservists board boats and pinnacees to be taken aboard their ship. photo Arthur Renard
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Berlin (52.5201, 13.4045)
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ABOUT THIS DOCUMENT
Document Date
Document Type
Document Description
Language of Description
Keywords
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People
STORY INFORMATION
Title
Deutsche Kriegszeitung - Illustrierte Wochenausgabe | herausgegeben vom Berliner Lokal-Anzeiger
Source
UGC
Contributor
europeana19141918:agent/18bbce44efb7e89d2e9c90df645cd8ed
Date
1914-08-16
1915-07-25
Type
Story
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1914-08-16
End
1915-07-25
Language
mul
Agent
Marie-Luise Polirock | europeana19141918:agent/18bbce44efb7e89d2e9c90df645cd8ed
Created
2019-09-11T08:36:34.717Z
2019-09-11T08:36:34.686Z
2015-01-08 16:03:04 UTC
Provenance
HGW20
Story Description
(1) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 1, Sonntag, 16. August - Illustrierte Wochenausgabe, herausgegeben vom Berliner Lokal-Anzeiger (Preis: 10 Pfennig); mit Konterfei Wilhelms II. (2) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 2, Sonntag, 23. August; mit Konterfei des Kronprinzen Rupprecht von Bayern (der Sieger von Metz) (3) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 3, Sonntag, 30. August; mit Konterefi des Generalfeldmarschalls Frhr. v. der Goltz (4) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 9, Sonntag, 11. Oktober; mit Konterfei des Generals der Infanterie v. Beseler (5) Deutsche Kriegszeitung 1915, Nr. 30, 25. Juli 1915; mit Konterfei des Generals v. Gallwitz Verantwortlich für die Redaktion: Ludwig Rhein.Deutsche Kriegszeitung 1914 - Illustrierte Wochen-Ausgabe - Herausgegeben vom Berliner Lokal-Anzeiger: An unsere Leser! Dem deutschen Volke bieten wir in der illustrierten Wochenausgabe der „Deutschen Kriegszeitung“ eine vollständige Geschichte des Weltkrieges in Wort und Bild. Die Schilderung der kriegerischen Ereignisse an den Grenzen Deutschlands und Österreichs sowie der Taten der Kriegsmarine wird, unterstützt durch Bilder und Karten, den Leser dieses Blattes in den Stand setzen, sich jederzeit über die Kriegslage zu orientieren. Es empfiehlt sich daher, die Nummern der „Deutschen Kriegszeitung“ aufzubewahren, die in ihrer Gesamtheit ein Denkmal des Heldenkampfes unseres Volkes darstellen. Die heutige erste Nummer ist den Ereignissen im Westen und auf der See sowie der erhebenden Begeisterung gewidmet, die alle Stände, reich und arm, alt und jung, einmütig zusammengeführt hat.
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7. Seite:
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!"
Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht!
Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind.
Der Gouerneur von Kiautschou.
Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte.
Die Ereignisse zur See.
Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste.
D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der südlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer Kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglich der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm!
1. Bild, oben: Die ersten bei Mühlhausen eroberten Feldgeschütze auf dem Kaiserplatz in Straßburg.
Phot. A. Grohs
2. Bild: Karte zum Gefecht bei Tirlemont und zur Besetzung von Brüssel.
3. Bild, unten: Marinereservisten besteigen Boote und Pinassen, um an Bord ihres Schiffes gebracht zu werden. Phot. Artur Renard
- Deutsch (German)
7. Seite:
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!"
Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht!
Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind.
Der Gouerneur von Kiautschou.
Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte.
Die Ereignisse zur See.
Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste.
D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der südlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer Kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglich der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm!
1. Bild, oben: Die ersten bei Mühlhausen eroberten Feldgeschütze auf dem Kaiserplatz in Straßburg.
Phot. A. Grohs
2. Bild: Karte zum Gefecht bei Tirlemont und zur Besetzung von Brüssel.
3. Bild, unten: Marinereservisten besteigen Boote und Pinassen, um an Bord ihres Schiffes gebracht zu werden. Phot. Artur Renard
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English Translation
7th page: will follow, was obvious.
The map of Belgium sort of yelled this at us.
Nevertheless, a wave of pure enthusiasm must have swept over all of Germany when, on the night of August 20-21, the telegraph brought the laconic yet earth-shattering news: "German troops entered Brussels yesterday!" In fact, a better answer to the lies about German defeats, to the ugly fantasies of German generals committing suicide, to the sensational and inwardly so untrue exchange of congratulatory dispatches between the kings of England and Belgium could not have been found.
On the enemy side the uninterrupted and unquenchable slobbering barking of a press pack let loose from the chain for the purpose of lying and slander, on our side a quiet, but tirelessly striving, silent army that announces the entry into one of the enemy capitals in just five words completed.
Verily, that is a contrast! "Brussels occupied by our troops!" And what now? the German, spoiled by these successes, asks at home.
Keep calm!
The army command, which plays the role of the great silent man with great success, does not answer us.
Do not disturb the circles of this great silent man!
We have hitherto placed blind trust in our army command, and it has been shown that it deserves this trust.
We now know that we need not worry about the future.
It is understandable that our army in Brussels will commemorate with bitterness the mistreatment of the German compatriots who were temporarily and defenselessly exposed to the rage of the mob there, but it is also understandable that by acting free of petty feelings of revenge they will show the world that the German is too civilized to allow his opponents to force him into uncivilized behavior.
After all, it would be appropriate if the rich city of Brussels were now held fully responsible for the damage done to our compatriots.
But if a handful of Englishmen could be arrested in Brussels, then they too should be detained until our compatriots who are being held in England have arrived home unharmed.
The governor of Kiaochow.
That our new enemies, the Japanese, will find the same German spirit in their attack on Kiautschou is finally shown to us by the magnificent telegram from the governor there: "Respond to the utmost in fulfilling your duty." This is the spirit in which all of Germany went into this world war.
Every single battle, big and small, has reflected it, and we feel we can be proud of our small force should it, after faithful performance of duty, collapse under the naval and land power of the Japanese Empire.
The events at sea.
After the first bold exploits of our young fleet came relative calm.
Even now, no stronger enemies have been sighted in the North Sea, which our ships would certainly not avoid.
In the meantime, we continue to work tirelessly to make a possible visit to our coasts quite unfriendly for our English cousins.
Our "watch by the sea" will do its duty.
With every hour, with every day, the terrain there becomes "more thorny". - With satisfaction and pride we read about the appearance of our submarines on the English coast.
The fact that they were able to do this and operate completely independently is the success of our submarine construction, which was judged less unfavorably for a while because of the speed.
It was precisely on this high seas boat that we wanted to go, and we have now succeeded in doing so in the best possible way. "U 15" did not return and was destroyed according to English newspaper reports.
We are painfully moved to hear it, but we are convinced that this boat also contributed to inflicting damage on the enemy in some way.
The English, of course, do not report this, but the fact that our submarines are based in those enemy waters must have caused them enough alarm and distraction from other measures.
The heroes of "U 15" certainly had the example of loyalty and fulfillment of duty of their comrades from "U 3" in mind until their last breath!
The news of the dashing action of the two small cruisers "Strassburg" and "Stralsund", which brought damage to an English submarine and two torpedo destroyers in the southern North Sea, was received with great joy.
At the same time the news that the North Sea has been completely cleaned up again.
Keep it up! - Our enemies have become used to extreme ruthlessness and incredible reporting.
But what Japan has achieved with its ultimatum in the Far East at the moment of writing this is the non plus ultra!
Withdrawal of our warships and unconditional surrender of Kiautschou - and that simply with a harmless reference to his English alliance!
Well - we know the administration and the command of our young, so wonderfully flourished colony under the energetic hand of an energetic, highly talented naval officer who sees to it that the German flag will be honored.
His telegram: "Respond to the utmost in fulfilling your duty" says enough. - With regard to the navy, one can say at the moment: calm before the storm, but one thing I know: everyone is dying for this storm! 1st picture, above: The first field guns captured near Mühlhausen on the Kaiserplatz in Strasbourg. photo A.
Grohs 2nd picture: Map of the battle at Tirlemont and the occupation of Brussels. 3rd image, below: Naval reservists board boats and pinnacees to be taken aboard their ship. photo Arthur Renard
Transcription History
7. Seite: folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte. Die Ereignisse zur See. Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste. D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der südlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer Kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglich der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm! 1. Bild, oben: Die ersten bei Mühlhausen eroberten Feldgeschütze auf dem Kaiserplatz in Straßburg. Phot. A. Grohs 2. Bild: Karte zum Gefecht bei Tirlemont und zur Besetzung von Brüssel. 3. Bild, unten: Marinereservisten besteigen Boote und Pinassen, um an Bord ihres Schiffes gebracht zu werden. Phot. Artur Renard
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte. Die Ereignisse zur See. Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste. D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der südlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer Kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglich der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm!
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte. Die Ereignisse zur See. Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste. D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der südlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer Kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglich der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm!
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte. Die Ereignisse zur See. Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste. D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der sürdlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglivh der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm!
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte. Die Ereignisse zur See. Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste. D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der sürdlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt.
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte. Die Ereignisse zur See. Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen flotte kam relative Ruhe. Man hau auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste. D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist usn jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt udn nach englischen Zeiutngmseldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und ablenkung
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte.
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind.
folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!"
7. Seite: folgen werde, lag auf der Hand. Die Karte von Belgien schrie uns dies sozusagen zu. Trotzdem muß eine Woge reinster Begeisterung über ganz Deutschland dahingegangen sein, als in der Nacht vom 20. zum 21. August der Telegraph die lakonische und doch weltbewegende Nachricht brachte: "Deutsche Truppen sind gestern in Brüssel eingerückt!" Eine bessere Antwort auf die Lügen über deutsche Niederlagen, auf die häßlichen Phantasiebilder von Selbstmord verübenden deutschen Generalen, auf den sensationellen und innerlich so unwahren Glückwunschdepeschen=Umtausch zwischen den Königen Englands und Belgiens hätte in der Tat nicht gefunden werden können. Auf feindlicher Seite das ununterbrochene und durch nichts zu erstickende geifernde Gebell einer zum Zweck der Lüge und Verleumdung von der Kette losgelassenen Pressemeute, bei uns eine in vornehmer Ruhe, aber unermüdlich vorwärtsstrebende schweigende Armee, die den Einzug in einer der feindlichen Hauptstädte mit ganzen fünf Worten erledigt. Fürwahr, das ist ein Gegensatz! "Brüssel von unseren Truppen besetzt!" Und was nun, fragt der durch diese Erfolge verwöhnte Deutsche in der Heimat. Ruhig Blut! Darauf antwortet uns die Heeresleitung, die mit großem Erfolg die Rolle des großen Schweigers spielt, nicht. Stört die Kreise dieses großen Schweigers nicht! Wir haben bisher in unsere Heeresleitung ein blindes Vertrauen gesetzt, und es hat sich gezeigt, daß sie dieses Vertrauen verdiente. Wir wissen jettzt, daß wir um die Zukunft nicht bange zu sorgen brauchen. Daß unsere Armee in Brüssel mit Erbitterung der Mißhandlung der deutschen Landsleute gedenken wird, die dort vorübergehend und wehrlos der Wut des Pöbels ausgesetzt waren, das ist verständlich, aber es ist ebenso verständlich, daß sie durch ihr von kleinlichem Rachegefühl freies Auftreten der Welt zeigen wird, daß der Deutsche zu zivilisiert ist, um sich von seinen Gegnern in unzivilisiertes Benehmen hineindrängen zu lassen. Immerhin wäre es wohl angebracht, wenn man nunmehr die reiche Stadt Brüssel für den unseren Landsleuten zugefügten Schaden voll verantwortlich machte. Könnte man aber in Brüssel eine Handvoll Engländer festnehmen, so sollte man auch diese festhalten, bis unsere in England festgehaltenen Landsleute unversehrt in der Heimat angelangt sind. Der Gouerneur von Kiautschou. Daß unsere neuen Feinde, die Japaner, bei ihrem Angriff auf Kiautschou denselben deutschen Geist vorfinden werden, zeigt uns endlich das prachtvolle Telegramm des dortigen Gouverneurs: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste." Das ist der Geist, in dem ganz Deutschland in diesen Weltkrieg gezogen ist. Jeder einzelne kleine und große Kampf hat ihn widergespiegelt, und wir fühlen, daß wir auf unsere kleine Truppe stolz sein können, wenn diese unter der See= und Landmacht des japanischen Reiches nach treuer Pflichterfüllung zusammenbrechen sollte. Die Ereignisse zur See. Nach den ersten kühnen Heldentaten unserer jungen Flotte kam relative Ruhe. Man hat auch jetzt noch keine stärkeren Feinde in der Nordsee gesichtet, denen unsere Schiffe sicherlich nciht ausweichen würden. Inwischen wird rastlos weiter gearbeitet, unseren englischen Vettern einen eventuellen Besuch an unseren Küsten recht unfreundlich zu gestalten. Unsere "Wacht am Meer" wird ihre Schuldigkeit tun. Mit jeder Stunde, mit jedem Tage wird dort das Terrain "dornenvoller". - Mit Befriediung und Stolz lasen wir von dem Erscheinen unserer Unterseeboote an der englischen Küste. D a ß sie solches konnten und vollkommen unabhängig operieren, ist der Erfolg unseres eine Zeitlang wegen des Tempos weniger ungünstig beurteilten Unterseebootbaues. Gerade auf dieses H o c h s e e b o o t wollten wir hinaus, und das ist uns jetzt in bester Weise gelungen. "U 15" ist nicht zurückgekehrt und nach englischen Zeitungsmeldungen vernichtet. Wohl vernehmen wir's schmerzlich bewegt, aber wir sind davon überzeugt, daß auch dieses Boot dazu beigetragen hat, dem Feinde irgendwie Schaden zuzufügen. Natürlich berichten hervon die Engänder nicht, aber die Tatsache, daß in jenen feindlichen Gewässern unsere Unterseeboote hausen, wird ihnen Beunruhigung und Ablenkung von sonstigen Maßnahmen zur Genüge verursacht haben. Die Helden von "U 15" hatten das Beispiel von Treue und Pflichterfüllung ihrer Kameraden von "U 3" sicherlich bis zum letzten Atemzug vor Augen! Gar freudig wurde die Kunde von dem schneidigen Vorgehen der beiden kleinen Kreuzer "Straßburg" und "Stralsund" aufgenommen, die in der südlichen Nordsee ein einglisches Unterseeboot der Vernichtung und zwei Torpedozerstörer Beschädigungen brachten. Zugleich die Nachricht, daß die Nordsee wieder gänzlich gesäubert ist. Nur weiter so! - Bei unseren Feinden ist man nachgerade hochgradige Rücksichtslosigkeit und unglaubliche Berichterstattung gewohnt. Was aber im Augenblick dieser Niederschrift J a p a n mit seinem Ultimatum im fernen Osten geleistet hat, ist das Non plus ultra! Zurückziehung unserer Kriegsschiffe und bedingungslose Übergabe Kiautschous - und das einfach unter harmloser Beziehung auf sein englisches Bündnis! Nun - wir wissen die Verwaltung und das Kommando unserer jungen, so herrlich herangeblühten Kolonie unter der energischen Hand eines tatkräftigen, hochbegabten Seeoffiziers, der schon dafür sorgt, daß die deutsche Flagge in Ehren gehalten werden wird. Sein Telegramm: "Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste" besagt genug. - Bezüglich der Marine darf man zurzeit sagen: Stille vor dem Sturm, aber eins weiß ich: Alles b r e n n t auf diesen Sturm! 1. Bild, oben: Die ersten bei Mühlhausen eroberten Feldgeschütze auf dem Kaiserplatz in Straßburg. Phot. A. Grohs 2. Bild: Karte zum Gefecht bei Tirlemont und zur Besetzung von Brüssel. 3. Bild, unten: Marinereservisten besteigen Boote und Pinassen, um an Bord ihres Schiffes gebracht zu werden. Phot. Artur Renard
English Translation
Deutsche Kriegszeitung 1914 - Illustrierte Wochen-Ausgabe - Published by the Berliner Lokal-Anzeiger: "To our readers!
In the illustrated weekly edition of the" Deutsche Kriegszeitung "we offer the German people a complete history of the world war in words and pictures at the borders of Germany and Austria as well as the deeds of the Navy, supported by pictures and maps, the reader of this paper is able to find out about the war situation at any time.
It is therefore advisable to keep the numbers of the "Deutsche Kriegszeitung". which in their entirety represent a monument to the heroic struggle of our people.
Today's first issue is dedicated to the events in the West and at sea, as well as the uplifting enthusiasm that unanimously brought together all classes, rich and poor, old and young. "
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Review

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Completion Statuses
GREY |
1. NOT STARTED |
Tasks have not been started. |
YELLOW |
2. EDIT MODE |
Tasks have been started, but not yet finished. Additions and edits can still be made. |
ORANGE |
3. REVIEW |
Tasks are finished, but need final review by Sprinter or Champion transcribers. |
GREEN |
4. COMPLETED |
Tasks have been fully completed and reviewed. No further changes need to be made. |
Miles and Levels
Transcribathon is a competitive marathon. You do not enrich documents alone, but compete and work with other volunteers to ensure the quality of your work. When you first create a Transcribathon account, you only have the ability to start and edit tasks. The more you enrich documents, the closer you become to advancing to a higher level, which can unlock abilities like reviewing and completing tasks.Level | Abilities |
---|---|
Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
---|---|
Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
Tagging | 1 Mile for every 5 Tags added |
Reviewing | 1 Mile for every 10 items marked as complete |
