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6. Seite:
in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben."
Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte.
Österreich und Montenegro.
Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegriner wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen.
Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien.
Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen.
Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden.
Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation.
Die Einnahme von Brüssel.
Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße
1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt.
2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch.
3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen.
4. Bild, Mitte, rechts: Eine Eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten.
5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz
Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
English Translation from German
The rest of us jumped onto the bank in great leaps and threw ourselves on the Serbian field fortifications, which were cleared by the enemy after a bayonet attack.
We saw regular military and armed Komitachis flee ahead of us and hurried after them, running across country, to the village of Schabatz.
A desperate street fight ensued, with shots also being fired at us from the boarded-up windows and towers.
However, reinforcements kept arriving from behind, and after an hour's fighting we occupied the place.
But that was only half the job done.
A number of Serbian soldiers were hiding in cellars and attics, and shots were constantly being fired, costing the lives of many of our brave comrades.
When we broke into every house with our bayonet felled, the Serbs fled into a nearby wood, where we shot them one by one like sparrows, and from here we had to drive the enemy away with the bayonet." The spoils of war material of the Austrians were large, and numerous prisoners were also taken.The reports of the fighting were particularly gratifying in two respects: first, they showed that the Croatian troops, whose loyalty to Austria had been doubted abroad, were doing excellently, Sentence: "The pursuit of the enemy is in full swing" that the Austrian army has discarded the slackness with which it was reproached in earlier wars, probably not entirely without reason the events in Montenegro, where the hitherto aggressive mountaineers suddenly found themselves in a very embarrassing defensive position ve been pushed.
This little rowdy from the black mountains now suddenly finds itself under attack by two Austrian corps, while the Austrian fleet bombarded the Lovcen, where the Montenegrin army had once again nestled.
In fact, the situation for the Montenegrins became so uncomfortable that they even began to admit losses, and that is saying something for Montenegro.
The Serbs and Montenegrins' cry for help to "Daddy" will probably go unheeded, since the Russian government dare not send an army through Romania and Bulgaria to Serbia.
So the two Balkan states will now know that they were somewhat careless when they started the war with Austria.
The fighting in Alsace and Belgium.
Even if the overall result of the battles of the German army in the west can be called a series of brilliant successes, news from Alsace warned us against deluding ourselves into believing that we could only expect victories.
A fortress detachment of two battalions with artillery marching out from Strasbourg fell into an ambush in the mountainous area of Schirmeck in the Vosges pass of the same name.
Whether it was that one marched too confidently, or the flank covers in the difficult terrain finally lagged behind the column marching on the road, in short, the enemy suddenly opened artillery fire on the detachment from the steep crest of the Donon, and it stayed Since the wall of heights could not be scaled, there was nothing left to do but hand over to the enemy the guns immobilized by his fire, after they had been rendered useless, and at least save the men.
It was clear that in Paris there would be endless rejoicing over this little affair.
Hitherto it had always been necessary to lie about victories, so it went without saying that a really small setback would be turned into a mighty victory in order to revitalize the dwindling courage of the population.
Of course, the joy of victory remained undiminished for only a short time, because the day after this unusual report of a failure, albeit a small one, came the news of a minor German victory near Weiler in Alsace.
Weiler is north-west of Schlettstadt, and the French, the 55th Infantry Brigade, must have been not a little proud that they were able to penetrate so far into German territory.
Of course, they got out faster than they had crept in, and we are glad that it was Bavarian and Baden troops who inflicted heavy losses on the brigade and then threw it back over the Vosges.
The English press will take Bayern very badly for this act.
After all, she had claimed several times that the Bavarians were reluctant to take part in the war on Prussia's side and would probably soon defect.
The fact that the Bavarians refuted this British assertion so promptly and in such a clear manner will not soon be forgotten in London. - If things were going badly for the French infantry here in Alsace, a French cavalry division was to make the highly unpleasant acquaintance of German cavalry on Belgian land.
On August 18, at Perwez, north of Namur, they encountered the French 5th Cavalry Division, which consisted of a dragoon and a light cavalry brigade.
The four French cavalry regiments also carried with them their artillery and machine-gun detachments, which, of course, did not save them from thorough wedges. - The report that came in on August 20th that the French cavalry not only suffered heavy losses but also left two artillery pieces and two machine guns in the hands of the German cavalry only makes the cavalry battle of Perwez even more palatable for us.
In any case, it was of tremendous moral value that the French cavalry were shown conclusively at the beginning of the war that, despite their arrogance, they were no match for German cavalry. - No sooner was this good news in our hands than we were surprised by a new success on Belgian soil.
At Tirlemont (also called Thiene in Flemish) on August 20 our troops captured a field battery, a heavy battery and a flag.
A very fierce fight ensued, since flags were always taken and guns almost always with the naked weapon.
The victory is also significant because of the geographic location of the town of Tirlemont, which is only 43 kilometers from Brussels, the capital of Belgium, and is an important railway station.
The capture of Brussels.
That the battle at Tirlemont was followed by the occupation of Brussels 1st image, above: At the victorious battle against the Russians at Stallupönen: the old town market. 2nd image, middle: Railway carriage burned by the Russians near Kalisch. 3rd image, centre, left: The city set on fire by the Russians.
Kalisz after the Russian retreat. 4th image, centre, right: A railway bridge which the Russians tried in vain to blow up. 5th image, below: Feeding of children and women whose breadwinners are in the field. photo E.
Kinz Emergency kitchen set up by the Patriotic Women's Association Berlin=Lankwitz.
LOCATION
Berlin (52.5201, 13.4045)
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Document Description
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STORY INFORMATION
Title
Deutsche Kriegszeitung - Illustrierte Wochenausgabe | herausgegeben vom Berliner Lokal-Anzeiger
Source
UGC
Contributor
europeana19141918:agent/18bbce44efb7e89d2e9c90df645cd8ed
Date
1914-08-16
1915-07-25
Type
Story
Language
deu
Deutsch
Country
Europe
DataProvider
Europeana 1914-1918
Provider
Europeana 1914-1918
Rights
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/DatasetName
2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU
Begin
1914-08-16
End
1915-07-25
Language
mul
Agent
Marie-Luise Polirock | europeana19141918:agent/18bbce44efb7e89d2e9c90df645cd8ed
Created
2019-09-11T08:36:34.717Z
2019-09-11T08:36:34.686Z
2015-01-08 16:03:04 UTC
Provenance
HGW20
Story Description
(1) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 1, Sonntag, 16. August - Illustrierte Wochenausgabe, herausgegeben vom Berliner Lokal-Anzeiger (Preis: 10 Pfennig); mit Konterfei Wilhelms II. (2) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 2, Sonntag, 23. August; mit Konterfei des Kronprinzen Rupprecht von Bayern (der Sieger von Metz) (3) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 3, Sonntag, 30. August; mit Konterefi des Generalfeldmarschalls Frhr. v. der Goltz (4) Deutsche Kriegszeitung 1914, Nr. 9, Sonntag, 11. Oktober; mit Konterfei des Generals der Infanterie v. Beseler (5) Deutsche Kriegszeitung 1915, Nr. 30, 25. Juli 1915; mit Konterfei des Generals v. Gallwitz Verantwortlich für die Redaktion: Ludwig Rhein.Deutsche Kriegszeitung 1914 - Illustrierte Wochen-Ausgabe - Herausgegeben vom Berliner Lokal-Anzeiger: An unsere Leser! Dem deutschen Volke bieten wir in der illustrierten Wochenausgabe der „Deutschen Kriegszeitung“ eine vollständige Geschichte des Weltkrieges in Wort und Bild. Die Schilderung der kriegerischen Ereignisse an den Grenzen Deutschlands und Österreichs sowie der Taten der Kriegsmarine wird, unterstützt durch Bilder und Karten, den Leser dieses Blattes in den Stand setzen, sich jederzeit über die Kriegslage zu orientieren. Es empfiehlt sich daher, die Nummern der „Deutschen Kriegszeitung“ aufzubewahren, die in ihrer Gesamtheit ein Denkmal des Heldenkampfes unseres Volkes darstellen. Die heutige erste Nummer ist den Ereignissen im Westen und auf der See sowie der erhebenden Begeisterung gewidmet, die alle Stände, reich und arm, alt und jung, einmütig zusammengeführt hat.
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6. Seite:
in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben."
Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte.
Österreich und Montenegro.
Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegriner wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen.
Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien.
Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen.
Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden.
Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation.
Die Einnahme von Brüssel.
Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße
1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt.
2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch.
3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen.
4. Bild, Mitte, rechts: Eine Eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten.
5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz
Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
- Deutsch (German)
6. Seite:
in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben."
Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte.
Österreich und Montenegro.
Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegriner wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen.
Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien.
Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen.
Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden.
Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation.
Die Einnahme von Brüssel.
Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße
1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt.
2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch.
3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen.
4. Bild, Mitte, rechts: Eine Eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten.
5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz
Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
Language(s) of Transcription
English Translation
6th page: in our pontoon the platoon commander and seven soldiers together.
The rest of us jumped onto the bank in great leaps and threw ourselves on the Serbian field fortifications, which were cleared by the enemy after a bayonet attack.
We saw regular military and armed Komitachis flee ahead of us and hurried after them, running across country, to the village of Schabatz.
A desperate street fight ensued, with shots also being fired at us from the boarded-up windows and towers.
However, reinforcements kept arriving from behind, and after an hour's fighting we occupied the place.
But that was only half the job done.
A number of Serbian soldiers were hiding in cellars and attics, and shots were constantly being fired, costing the lives of many of our brave comrades.
When we broke into every house with our bayonet felled, the Serbs fled into a nearby wood, where we shot them one by one like sparrows, and from here we had to drive the enemy away with the bayonet." The spoils of war material of the Austrians were large, and numerous prisoners were also taken.The reports of the fighting were particularly gratifying in two respects: first, they showed that the Croatian troops, whose loyalty to Austria had been doubted abroad, were doing excellently, Sentence: "The pursuit of the enemy is in full swing" that the Austrian army has discarded the slackness with which it was reproached in earlier wars, probably not entirely without reason the events in Montenegro, where the hitherto aggressive mountaineers suddenly found themselves in a very embarrassing defensive position ve been pushed.
This little rowdy from the black mountains now suddenly finds itself under attack by two Austrian corps, while the Austrian fleet bombarded the Lovcen, where the Montenegrin army had once again nestled.
In fact, the situation for the Montenegrins became so uncomfortable that they even began to admit losses, and that is saying something for Montenegro.
The Serbs and Montenegrins' cry for help to "Daddy" will probably go unheeded, since the Russian government dare not send an army through Romania and Bulgaria to Serbia.
So the two Balkan states will now know that they were somewhat careless when they started the war with Austria.
The fighting in Alsace and Belgium.
Even if the overall result of the battles of the German army in the west can be called a series of brilliant successes, news from Alsace warned us against deluding ourselves into believing that we could only expect victories.
A fortress detachment of two battalions with artillery marching out from Strasbourg fell into an ambush in the mountainous area of Schirmeck in the Vosges pass of the same name.
Whether it was that one marched too confidently, or the flank covers in the difficult terrain finally lagged behind the column marching on the road, in short, the enemy suddenly opened artillery fire on the detachment from the steep crest of the Donon, and it stayed Since the wall of heights could not be scaled, there was nothing left to do but hand over to the enemy the guns immobilized by his fire, after they had been rendered useless, and at least save the men.
It was clear that in Paris there would be endless rejoicing over this little affair.
Hitherto it had always been necessary to lie about victories, so it went without saying that a really small setback would be turned into a mighty victory in order to revitalize the dwindling courage of the population.
Of course, the joy of victory remained undiminished for only a short time, because the day after this unusual report of a failure, albeit a small one, came the news of a minor German victory near Weiler in Alsace.
Weiler is north-west of Schlettstadt, and the French, the 55th Infantry Brigade, must have been not a little proud that they were able to penetrate so far into German territory.
Of course, they got out faster than they had crept in, and we are glad that it was Bavarian and Baden troops who inflicted heavy losses on the brigade and then threw it back over the Vosges.
The English press will take Bayern very badly for this act.
After all, she had claimed several times that the Bavarians were reluctant to take part in the war on Prussia's side and would probably soon defect.
The fact that the Bavarians refuted this British assertion so promptly and in such a clear manner will not soon be forgotten in London. - If things were going badly for the French infantry here in Alsace, a French cavalry division was to make the highly unpleasant acquaintance of German cavalry on Belgian land.
On August 18, at Perwez, north of Namur, they encountered the French 5th Cavalry Division, which consisted of a dragoon and a light cavalry brigade.
The four French cavalry regiments also carried with them their artillery and machine-gun detachments, which, of course, did not save them from thorough wedges. - The report that came in on August 20th that the French cavalry not only suffered heavy losses but also left two artillery pieces and two machine guns in the hands of the German cavalry only makes the cavalry battle of Perwez even more palatable for us.
In any case, it was of tremendous moral value that the French cavalry were shown conclusively at the beginning of the war that, despite their arrogance, they were no match for German cavalry. - No sooner was this good news in our hands than we were surprised by a new success on Belgian soil.
At Tirlemont (also called Thiene in Flemish) on August 20 our troops captured a field battery, a heavy battery and a flag.
A very fierce fight ensued, since flags were always taken and guns almost always with the naked weapon.
The victory is also significant because of the geographic location of the town of Tirlemont, which is only 43 kilometers from Brussels, the capital of Belgium, and is an important railway station.
The capture of Brussels.
That the battle at Tirlemont was followed by the occupation of Brussels 1st image, above: At the victorious battle against the Russians at Stallupönen: the old town market. 2nd image, middle: Railway carriage burned by the Russians near Kalisch. 3rd image, centre, left: The city set on fire by the Russians.
Kalisz after the Russian retreat. 4th image, centre, right: A railway bridge which the Russians tried in vain to blow up. 5th image, below: Feeding of children and women whose breadwinners are in the field. photo E.
Kinz Emergency kitchen set up by the Patriotic Women's Association Berlin=Lankwitz.
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6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegriner wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden. Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation. Die Einnahme von Brüssel. Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße 1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt. 2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch. 3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen. 4. Bild, Mitte, rechts: Eine Eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten. 5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden. Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation. Die Einnahme von Brüssel. Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße 1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt. 2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch. 3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen. 4. Bild, Mitte, rechts: Eine Eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten. 5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden. Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation. Die Einnahme von Brüssel. Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße 1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt. 2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch. 3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen. 4. Bild, Mitte, rechts: Eine eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten. 5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden. Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation. Die Einnahme von Brüssel. Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße 1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt. 2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch. 3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen. 4. Bild, Mitte, rechts: Eine eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten. 5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden. Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation. Die Einnahme von Brüssel. Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. -
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler leigt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten udn sie sodann über die Vogesen zurückwarfen.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein,
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegrinder wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben."
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde.
6. Seite: in unserem Ponton der Zugführer und sieben Soldaten zusammen. Wir übrigen sprangen in großen Sätzen ans Ufer und stürzten uns auf die serbischen Feldbefestigungen, die nach einem Bajonettangriff vom Feinde geräumt wurden. Wir sahen reguläres Militär und bewaffnete Komitatschis vor uns her fliehen und eilten ihnen, querfeldeinlaufend, bis zur Ortschaft Schabatz nach. Es kam zu einem verzweifelten Straßenkampf, bei dem auch aus den verrammelten Fenstern und von Türmen auf uns geschossen wurde. Es langten jedoch von rückwärts fortwährend Verstärkungen an, und nach einstündigem Kampf hatten wir den Ort besetzt. Damit war aber nur die Hälfte der Arbeit getan. Eine Anzahl serbischer Soldaten hatte sich in Kellern und auf Dachböden versteckt, und es fielen fortwährend Schüsse, die vielen unserer wackeren Kameraden das Leben kosteten. Als wir mit gefälltem Bajonett in jedes Haus eindrangen, flüchteten die Serben in ein nahes Wäldchen, wo wir sie wie Spatzen einzeln abschossen, und auch von hier mußten wir den Feind mit dem Bajonett vetreiben." Die Siegesbeute der Österreicher an Kriegsmaterial war groß, und es wurden auch zahlreiche Gefangene gemacht. In zweifacher Beziehung waren aber die Meldungen über die Kämpfe besonders erfreulich. Sie zeigten nämlich zunächst, daß die kroatischen Truppen, deren Anhänglichkeit an Österreich im Auslande angezweifelt worden war, sich ausgezeichnet schlugen, und sie beweisen ferner durch den Satz: "Die Verfolgung des Feindes ist in vollstem Gange", daß die österreichische Armee die Bequemlichkeit abgelegt hat, die man ihr in früheren Kriegen, wohl nicht ganz ohne Grund, zum Vorwurf machte. Österreich und Montenegro. Das soeben Gesagte erhellt übrigens auch aus den Vorgängen in Montenegro, wo die bisher so offensivlustigen Bergbewohner plötzlich in eine ihnen sehr peinliche Defensive gedrängt wurden. Dieser kleine Krakeeler aus den schwarzen Bergen sieht sich jetzt plötzlich den Angriffen zweier österreichischer Korps ausgesetzt, während die österreichische Flotte den Lovcen, auf dem die montenegrinische Armee sich wieder eimal eingenistet hatte, bombardierte. In der Tat, die Lage für die Montenegriner wurde so ungemütlich, daß sie sogar angefangen haben, Verluste zuzugeben, und das will für Montenegro etwas heißen. Der an "Väterchen" gerichtete Hilferuf der Serben und Montenegriner wird wohl nicht erhört werden können, da die russische Regierung es nicht wagen kann, eine Armee durch Rumänien und Bulgarien nach Serbien zu schicken. So werden denn die beiden Balkanstaaten heute wissen, daß sie etwas unvorsichtig waren, als sie den Krieg mit Österreich vom Zaune brachen. Die Kämpfe im Elsaß und in Belgien. Wenn auch die Kämpfe der deutschen Armee im Westen in ihrem Gesamtresultat eine Reihe von glänzenden Erfolgen genannt werden können, so warnte uns doch eine Nachricht aus dem Elsaß davor, uns in dem Glauben zu wiegen, daß wir nur Siege zuerwarten hätten. Eine aus Straßburg ausmarschierte Festungsabteilung von zwei Bataillonen mit Artillerie war in dem Gebirgsgelände von Schirmeck in dem gleichnamigen Vogesenpaß in einen Hinterhalt gefallen. Mag es nun sein, daß man zu vertrauensvoll marschierte, oder mögen die Seitendeckungen in dem schwierigen Gelände schließlich hinter der auf der Straße marschierenden Kolonne zurückgeblieben sein, kurz, der Feind eröffnete plötzlich von dem steilen Gipfel des Donon Artilleriefeuer auf die Abteilung, und es blieb, da die Wand der Höhe nicht erklimmbar war, nichts zu tun übrig, als dem Feinde die durch sein Feuer unbeweglich gemachten Geschütze, nachdem man sie unbrauchbar gemacht hatte, zu überlassen und wenigstens die Mannschaft zu retten. Daß in Paris ein unendlicher Jubel aüber diese kleine Affäre ausbrechen würde, war klar. Bisher hatte man immer Siege erlügen müssen, da war es selbstverständlich, daß man aus einer wirklichen kleinen Schlappe einen gewaltigen Sieg konstruierte, um den abflauenden Mut der Bevölkerung neu zu beleben. Freilich, die Siegesfreude blieb nur kurze Zeit ungetrübt, denn am Tage nach dieser uns so ungewohnten Meldung über einen, wenn auch kleinen Mißerfolg kam die Nachricht von einem kleinen deutschen Siege bei Weiler im Elsaß. Weiler liegt nordwestlich von Schlettstadt, und die Franzosen, die 55. Infanteriebrigade, werden nicht wenig stolz gewesen sein, daß es ihnen gelang, so weit in deutsches Gebiet vorgedrungen zu sein. Sie kamen freilich schneller wieder hinaus, als sie sich eingeschlichen hatten, und wir freuen uns, daß es bayerische und badische Truppen waren, die der Brigade schwere Verluste beibrachten und sie sodann über die Vogesen zurückwarfen. Die englische Presse wird den Bayern diese Tat sehr krumm nehmen. Hatte sie doch mehrfach behauptet, daß die Bayern sich nur ungern an Preußens Seite an dem Krieg beteiligten und wahrscheinlich bald abfallen würden. Daß die Bayern diese englische Behauptung so prompt und in so deutlicher Weise widerlegten, wird man ihnen in London sobald nicht vergessen. - War es hier im Elsaß dem französischen Fußvolk schlecht gegangen, so sollte auf belgischem Grund und Boden eine französische Kavalleriedivision die für sie höchst unangenehme Bekannschaft deutscher Kavallerie machen. Diese stieß am 18. August bei Perwez, nördlich von Namur, auf die französische 5. Kavalleriedivision, die aus einer Dragoner= und aus einer leichten Kavallerie=Brigade zusammengesetzt ist. Die vier französischen Reiterregimente führten auch ihre Artillerie und Maschinengewehrabteilung mit sich, was sie freilich nicht vor gründlicher Keile rettete. - Die am 20. August eingelaufene Meldung, daß die französische Kavallerie nicht nur große Verluste hatte, sondern auch zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre in den Händen der deutschen Kavallerie ließ, macht die Reiterschlacht von Perwez nur noch schmackhafter für uns. Jedenfalls war es von gewaltigem moralischen Wert, daß der französischen Kavallerie gleich im Anfang der Krieges schlagend bewiesen wurde, daß sie trotz ihres Dünkels deutscher Kavallerie nicht gewachsen ist. - Kaum war diese schöne Nachricht in unseren Händen, als wir durch einen neuen Erfolg auf belgischem Boden überrascht wurden. Bei Tirlemont (in flämischer Sprache auch Thiene genannt) eroberten am 20. August unsere Truppen eine Feldbatterie, eine schwere Batterie und eine Fahne. Es ist demnach zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, da Fahnen immer und Geschütze fast immer mit der blanken Waffe genommen werden. Der Sieg ist aber auch wegen der geographischen Lage des Ortes Tirlemont von Bedeutung, denn der liegt nur 43 Kilometer von Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, entfernt und ist eine wichtige Eisenbahnstation. Die Einnahme von Brüssel. Daß dem Gefecht bei Tirlemont die Besetzung von Brüssel auf dem Fuße 1. Bild, oben: Zu dem siegreichen Gefecht gegen die Russen bei Stallupönen: Der alte Markt der Stadt. 2. Bild, mittig: Von den Russen verbrannter Eisenbahnwagen bei Kalisch. 3. Bild, Mitte, links: Die von den Russen in Brand gesteckte Stadt. Kalisch nach dem Rückzug der Russen. 4. Bild, Mitte, rechts: Eine Eisenbahnbrücke, die die Russen vergeblich zu sprengen suchten. 5. Bild, unten: Speißung von Kindern und Frauen, deren Ernährer im Felde stehen. Phot. E. Kinz Vom Vaterländischen Frauenverein Berlin=Lankwitz eingerichtete Notstandsküche.
English Translation
Deutsche Kriegszeitung 1914 - Illustrierte Wochen-Ausgabe - Published by the Berliner Lokal-Anzeiger: "To our readers!
In the illustrated weekly edition of the" Deutsche Kriegszeitung "we offer the German people a complete history of the world war in words and pictures at the borders of Germany and Austria as well as the deeds of the Navy, supported by pictures and maps, the reader of this paper is able to find out about the war situation at any time.
It is therefore advisable to keep the numbers of the "Deutsche Kriegszeitung". which in their entirety represent a monument to the heroic struggle of our people.
Today's first issue is dedicated to the events in the West and at sea, as well as the uplifting enthusiasm that unanimously brought together all classes, rich and poor, old and young. "
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Trainee | Basic abilities: start and edit tasks |
Runner | Basic abilities, mark finished tasks for review |
Sprinter | All Runner abilities, mark reviewed annotations as completed |
Champion | All Sprinter abilities, mark reviewed transcriptions as completed |
Tasks | Miles Received |
---|---|
Transcription | 1 Mile for every 300 characters transcribed |
Description | 1 Mile for every 5 Descriptions added |
Location | 1 Mile for every 5 Locations added |
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