Gustav Alwin Richter fällt im Oktober 1914 in Flandern
Gustav Alwin Richter stammt aus Wilthen aus der Oberlausitz. Angestellt war er bei der Bahn. Am 1. Juni 1914 heiratete er seine Frau Martha, geb. Gula, die zu dieser Zeit bereits schwanger war. Nach der Hochzeit lebte das Ehepaar in Großpostwitz. Das gemeinsame Kind, die Tochter Elsbeth, kam im November 1914 zur Welt. Da war ihr Vater bereits gefallen. In einem Gefecht, das vom 21. bis 29. Oktober stattfand, fiel er am 25. Oktober 1914 nahe der belgischen Stadt Wervik in Flandern. Elsbeth wurde anschließend mit Unterstützung der Familie großgezogen. Auf einer Feldpostkarte aus Königsbrück bei Dresden schrieb er wenige Wochen vor seinem Tod an seine Eltern: Viele Grüße. Mir geht es gut. Euer Alwin. Auf Wiedersehen.
(1) Fotografie von Gustav Alwin Richter
(2) Feldpostkarte von Gustav Alwin an seinen Vater Gustav Richter vom 3. September 1914
(3) Familienbuch
(4) Geburtsschein
CONTRIBUTOR
Ingrid Kittelmann
DATE
1914-09-03 - 1914-10-25
LANGUAGE
deu
ITEMS
16
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Alwin Metz Feldpost Oktober-Dezember 1914 Einsatz in Frankreich
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(1) Feldpost zwischen dem 12.10.1914 und dem 18.12.1914 vom Einsatz in Frankreich, Verfolgen der flüchtenden Front in 30km Entfernung, schweres Gepäck (80-90 Pfund), kalte Nächte, lange Märsche, Burgwart Nebe schickt ein Teerezept ********************************************************************************** (2) Diverse Feldpostbriefumschläge aus dem Jahr 1914. ********************************************************************************** || Der spätere Lehrer Alwin Metz, geb. am 2. Januar 1896 in Oppurg, Thüringen, absolvierte vom 7. Januar 1914 bis zum 1. Oktober 1914 seine Reservistenausbildung an verschiedenen Orten. Als Kriegsfreiwilliger meldete er sich 1914 zum Heeresdienst. Am 1. Oktober 1914 schrieb Alwin an seine Eltern: Wir sind müde und ungeduldig. Wir wollen raus. Er diente im 9. Bataillon des 224. Reserve-Infanterie-Regiments und war zunächst bis zum 18.12.1914 an der Westfront in Frankreich im Einsatz. Am 31.10.1914 schrieb Alwin seinen Eltern das erste Mal direkt von der Front, in Le Maisnil bei Lille: Wir liegen nun schon 8 Tg. im Schützengraben u. haben nur wenige Std. geschlafen. Morgen sollen wir abgelöst werden u. einen Ruhetag haben. Der Krieg ist schrecklich. Hoffentlich gehts bald wieder nach hause. Am 12.11.1914 schrieb er an seine Eltern vom selben Ort aus dem Schützengraben: Die Engländer liegen 600m vor uns .... Trotzdem ist unsere Stimmung gut, wir werden siegen .... Heute in 6 Wochen ist Weihnachten, da werden wir wohl noch nicht zuhause sein. Im Dezember 1914 wurde er in die Karpaten verlegt. Bei einem Gefecht gegen russische Soldaten in der Nacht zum 1. Februar 1915 erlitt er einen Unterleibsdurchschuss und wurde bei Tuchla gefangengenommen. Sein Lazarett befand sich in Stryj, in der Nähe von Lemberg. Metz wurde nach seinem Aufenthalt im Lazarett in Stryj über Brody, Kiew und die Krim nach Moskau gebracht (März 1915). Ab November 1915 war er in Blagoweschtschensk am Amur (Благове́щенск) interniert, nahe der chinesischen Grenze. Aus seinen Aufzeichnungen gehen weitere Zwischenstationen in Petropawlosk, Omsk, Tobolsk, Tjumen und Nowo Nikolajewsk hervor (August bis November 1915). In Blagoweschtschensk war er Leiter der Lagerbibliothek (Bücherwart und Inventarverwalter) und gründete auch einen Chor oder eine Laienspielgruppe. Metz war maßgeblich an der Gestaltung des Lagerlebens beteiligt und an der Freizeitgestaltung der Mitgefangenen. Im Juli 1916 berichtete er über Lungen- und Rippenfellentzündungen, die er aber überstanden hatte. Seine Eltern schickten ihm Geld und Tabak. Während Metz´ Gefangenschaft in Russland, befand sich bei seinen Eltern in Oppurg ein russischer Kriegsgefangener, der sich mit einem Brief vom 1. Februar 1918 an Alwin wendete. Spätestens ab Mai 1919 befindet sich Alwin Metz in dem Kriegsgefangenenlager in Zairkutny-Gorodok bei Irkutsk. Alwin Metz wurde während seines Rückwegs in die Heimat mehrfach zurückgeschickt. Wahrscheinlich war es nicht der offizielle Rücktransport, sondern eine Flucht aus dem Lager, bei der er wieder gefangen genommen und ins Lager zurückgeschickt wurde. Alwin Metz kehrte im Juli 1920 nach Hause zurück. Während seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft auf dem Weg von Sibirien nach Thüringen zurück, führte er ein Tagebuch, dass er in alter Gabelsberger Stenografie verfasste. Am 27. Juli 1920, einem Sonntag, erreichte er neutrales deutsches Gebiet. Bereits am 6. Juli 1920 entließ man ihn offiziell aus der Armee. Zurück in der Heimat unterhielt Alwin Metz in Briefen Kontakt zu ehemaligen Mitgefangenen. Ihm wird nachträglich am 1. Dezember 1921 vom Weimarischen Krieger- und Vereinsbundes die Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes sowie im Juni 1921 das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Er erzählte, dass er, wenn es überhaupt mal Zucker im Lager für die Gefangenen gab, sich dann ein ganzes Stück Zucker in den Mund gesteckt, es möglichst lange im Mund behalten und so seinen Tee getrunken hatte. 1947 ist Alwin Metz von Russen gefangengenommen worden und wurde in ein Auffanglager bei Buchenwald gebracht. Dort erlitt er eine Pferdefleischvergiftung und wurde während eines Transports in diesem Zustand aus dem Zug geworfen. Metz hielt zahlreiche Vorträge über seine Kriegsgefangenenzeit in Sibirien vor interessierten Bürgern und Einwohnern in Oppurg und in Neustadt und als Lehrer vor Schülern. Er war bei verschiedenen Vereinen aktiv (Imker, Geflügelzüchter, Kaninchenzüchter). Alwin Metz zog als kriegsbegeisterter Soldat in den Krieg, um gegen die Russen als Feinde zu kämpfen und kehrte nach über fünf Jahren in Gefangenschaft als Freund der Russen und des russischen Reiches zurück.
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