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Tagebuch von Johann Zortea vom 1. November 1914 bis 22. November 1914

Kompagnie rückt bereits vor. 200 Schritte hinter ihnen wir. Da barmherziger Himmel. Granaten fliegen Handbreite über unsere Köpfe. 1 Zeile dick durchgestrichen Ich bücke mich u. vorwärts. Eine ungeheure Masse von Granaten u. Schrappnell senden uns die Russen als Empfang zu.in aller nächsten Nähe schlagen sie ein. Erde fliegt in die Luft. Ein schreckliches Krachen ist um mich her von den krepierenden Granaten. Nach 500 Schritt kommt der Befehl niederlegen. ___________________ Hier endet das Tagebuch, welches vom 1. November 1914 bis 22. November 1914 für jeden Tag einen Eintrag enthält.

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Monica Trachsel

DATE

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LANGUAGE

deu

ITEMS

1

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

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METADATA

Creator

europeana19141918:agent/5c1266288feb8dfc510a9878f46ed7c7

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/5c1266288feb8dfc510a9878f46ed7c7

Date

1914-11-22
1914-11-01

Type

Diary

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1914-11-01

End

1914-11-22

Language

mul

Agent

Monica Trachsel | europeana19141918:agent/5c1266288feb8dfc510a9878f46ed7c7

Created

2019-09-11T08:43:10.935Z
2020-02-25T08:44:44.768Z
2014-02-05 11:49:02 UTC

Provenance

INTERNET

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_13180_attachments_134053

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Tagebuch von Johann Zortea vom 1. November 1914 bis 22. November 1914

1 Item

u. Johannes (?) gebetet um Schutz. Mir ist jetzt gut zu Muth. 4 1/2 Uhr abends. Ein Befehl zum vorrücken ist soeben gekommen. Mit uns kommt auch die 10 Komp. Wir marschieren langsam vorwärts durch einen Wald. Es ist bereits schon dunkel. Ich muss als Vorpatroullie mit meinem Schwarm voraus. Nach einer Stunde erreichen wir einen Wald an einem Hügel gelegen. Hier können wir schlafen. Auf dem Boden ausgestreckt den Tornister am Buckel so schlafe ich ein. In der Nacht ha packte ich da es zu kalt ist meine Decke ab. Dienstag den 17. Nov. Bei Tagesgrauen heisst es auf. Wir gehen in Schwarmlienie vor. Die Kugeln pfeiffen gehörig um uns her. Nach einer 1/2 Stunde erreichen wir ein Dorf. Hier gebe ich die ersten Schüsse ab. Sofort werden wir beschossen mit Kanonen, wir ziehen uns zurück. Granate um Granate, Schrapnell um Schrapnell gehen auf uns ab. Mir macht es ziemlich warm. Den ganzen Tag knallt es um uns her. Abends herrscht Ruhe. Wir schlafen vor einem schönen Haus auf Cementboden. Es ist kalt. Mittwoch 18. Nov. 18. November nochmals fotografieren Tagesgrauen auf. Kaum hell donnern unter meinem Finger Kanonen. Um uns her schlägt es ein. Erde unter meinem Finger fliegt herum. Die Russen schiessen mit grossem Kaliber. Wir müssen fliehen. In einem Hohlweg 10 Min. entfernt ziehen wir uns zurück. Aber sofort müssen (?) wir wieder vor auf den alten Standort. Die Lage hatte sich gebessert. Einen von uns trifft eine Kugel ins Bein auf dem Wege. Ich verbinde ihn u. rufe der Sanität. ... ist der Komp. ... . Im Dorf hagelt es

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1 Item

Abends gehen wir wieder in das Haus zurück. Ich frage meinem Freund Sahler nach. Da die Antwort „Er ist tot“. Mir wird ganz weh zu Muth. Armer Freund. Ein Granatsplitter ist ihm in Kopf gedrungen. Ich hatte es gar nicht bemerkt und augenblicklich war er tot. Abends 7 Uhr muss ch 1/2 Stunde weiter zurück um die Fahrküche (?) zu holen. Um 11 Uhr lege ich mich nieder. Sonntag den 21. Nov. Früh auf und in die Dekung (?) hinunter. Heute scheinen die Russen keine Munition zu haben, denn die Granaten fliegen nicht mehr so. Plötzlich um 10 Uhr Alarm. Wir tragen die Toten zusammen u. beerdigen sie. Für Freund Sahler mache ich ein Kreuz u. schreibe den Namen drauf. Ein paar Vaterunser bete ich für sein Seelenheil. Dann heisst es umhängen u. fort geht’s den Russen nach da sie in der Nacht durch sind. Wir gehen in Schwarmlinie vor. Kein Feind ist zu sehen. Nur Granaten u. Schrapnells fallen in unmittelbarer Erde Nähe auf uns doch ohne Schaden für uns. Abends 7 Uhr erreichen wir das Dorf Corosdize (?) Corsclize. Hier werden wir einquartiert. Ich muss bei grosser Kälte auf Feldwache bis 1 1/2 Uhr früh. Dann wurde ich abgelöst. Wir bekommen da die Fahrküche. Nachgekommen sind Menage . Kaffee. Dann schlafe ich göttlich bis 7 Uhr früh. Sonntag den 22. Nov. Wir spüren alle dass es heute was absetzt. Und richtig kaum auf kommt die Meldung dass unsere Feldwache angeschossen worden ist. Die Kompagnien werden allarmiert u. vorwärts geht’s gegen den Feind. Kugeln pfiffen durch die Luft. Uns voran geht der Maior (?). Wir passieren ein Dorf an einem Hügel gelegen. ...ner fort... . Wir passieren einen Hohlweg um auf die Anhöhe zu kommen. Mein Zug ist Reserve. Unsere übrige

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1 Item

wieder fürchterlich. Ich springe hinter ein Haus. Erst beim einachten gehe ich wieder zur Komp. Schlafen tu ich hinter einem Hügel wo wir uns eingegraben haben. Wir sind immer noch Reserve. Heute abend fängt es an ein wenig zu schneien. Wenn es nur 2 m. Schnee gäbe. Donnerstag den 19. Nov. Früh wieder auf. Heute kriegen wir ein wenig Brot und Speck. Wir ziehen uns in ein Haus neben dem Herrschaftssitz ein. Nun beginnt wieder die Kanonade. Abends müssen wir hinaus denn die Granaten sind bis in ein Zimmer eingedrungen. Zum Glück hat es den im Zimmer sich befindlichen Soldaten nichts getan. Als es ganz dunkel ist gehen wir wieder zurück, da die Russen nicht mehr schiessen. Ich muss alle 2 Stunden auf, denn ich muss die Posten aufführen. Freitag den 20. Nov. Heute früh 4 Uhr kriege ich einen warmen Kaffee, den wir uns selber kochten. Wieder beginnt beim Tagesgrauen die russische Kanonade. Gerade auf uns scheinen sies abgesehen zu haben. Die 3te Granate haben wir mitten im Dach. Die Zimmerdecke stürzt über uns ein. Mich trifft ein Stück Ziegel am Genicke doch ohne mich zu verletzen. Kamarad Andreis von Basel wird an der Schulter verletzt. Alles stürzt hinaus. Wir kriechen in den Hohlweg zurück u. vergraben uns. Unaufhörlich fliegen die Kanonenkugeln über unsere Köpfe. Mir ist nicht gut zu Mute. Es ist ein fürchterliches Greuel dieser Krieg. Oh Menschheit wie kannst Du sein. Ich habe fast Heimweh. Wer weiss ob ich die Meinen wiedersehe. Ich will beten dass es geschehe.

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