Traueranzeige in der Heimat für Max Klawitter
Nach seinem unerwartet frühen Tod an der Ostfront am 22. Juni 1915 wurde für Max Klawitter in der Heimat in Essen-Steele eine katholische Gedenkmesse gehalten
CONTRIBUTOR
Reinhard Vosshage
DATE
1915-07-08
LANGUAGE
deu
ITEMS
1
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Max Klawitter in der Uniform der westpreuss Pioniere
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Die Fotos zeigen den jungen Soldaten Max Klawitter während der Rekrutenausbildung im westpreuss. Pionierregiment Nr 23 in Graudenz
Aus der Universität in den Krieg | .. (Max Klawitter)
1 Item
Am 05.08.1914 meldete sich der Student der Architektur Max Klawitter, gerade 20 jährig, bei der Königlich Preuss. Ersatz Commission des Landkreises Essen als Kriegsfreiwilliger. Danach Eisenbahnfahrt nach Cuxhafen. Karte an die Eltern: Glücklich hier angekommen, gegen 13.00 Uhr nach Bremen. Haben auf allen Bahnhöfen grossartige Aufnahme erlebt, HEIL u. SIEG Euer Max Erst einmal keine sofortige Aufnahme in die Armee, also weiter in Darmstadt studieren. Am 22.11.1914 kommt der Stellungsbefehl in die Kaserne des Pionier-Regimentes Nr 23 nach Graudenz / Westpreussen. Nach ca. 2,5 Monaten Ausbildung zum Pioniersoldaten geht es am 7. Feb. 1915 zur Ostfront nach Billing, nahe der Einmündung der Bzura in die Weichsel, ca. 50 km westlich von Warschau. Er gehört dann zum Westpreuss. Pionier-Bataillon Nr. 17 (2. Kompanie) unterstellt der 4. Pionier-Inspektion und dem XVII. Armeekorps zugeordnet. Brief an die Eltern: ...nach zwei unendlichen, äußerst anstrengenden Märschen von Pnjewo aus an der Front angelangt. Scheußliche Wege, zerschossene Dörfer und Gehöfte. Heute Bau von unterirdischen Wohnungen direkt hinter der Front. Die Kanonen sausen über unsere Köpfe hinweg. Heute abend in Scheune, Kanonen schlagen wenige 100 Meter hinein. Morgen rücken wir in die Front ein. Schickt Fenchelöl, unendlich viele Läuse.. Euer Max 27.02.1915 Kamion, Brief an die Eltern: ..gestern Nacht Feuertaufe erhalten beim Ausheben eines neuen Schützengrabens. Wir hatten 2 tote Kameraden und einen Schwerverletzten, haben aber 3 Gefangene gemacht. Mir ist es aber gut gegangen. Morgen haben wir endlich Sonntagsruhe und können uns zum ersten Mal richtig waschen. Die Kleider haben wir noch nicht ausgezogen, Euer Sohn Bieling, 16.03.1915, Brief an die Eltern: habe innerhalb von 10 Tagen 4 Patrullien mitgemacht, alle glücklich verlaufen. Die letzte führte uns direkt vor die Drahtverhaue der Russen. Dann gingen wir ca. 50 Schritt zurück und sangen und spielten Mundharmonika und forderten die Russen auf zu uns überzulaufen. Als Antwort erhielten wir Dunst. Aus dem Schützengraben Brief an die Eltern, 17.06.1915 ..dass ich inzwischen Unteroffizier geworden bin werdet Ihr wohl schon bemerkt haben. Der Beförderung ging eine Anzahl von Aufgaben voraus, die das Prädikat im allgemeinen klar verstanden erhielten. Mit mir war mein Kamerad Th. Wirsing aus Graudenz befördert. Wir beiden werden morgen die Leitung zweier Scheinwerfer übernehmen. Mit dem was ich jetzt erreicht habe, ist meine Karriere vorläufig abgeschlossen. Die Lücke zwischen Unteroffizier und Vizefeldwebel ist bei den Pionieren zu groß, als dass man sie in ein oder zwei Monaten überspringen könnte. Es handelt sich in erster Linie noch um das Eiserne Kreuz, doch fällt seine Erlangung ausserordentlich schwer in dem jetzigen Stellungskampf, da sich keine rechte Gelegenheit dazu bietet...\n Dann sein letzter Brief aus dem Felde: Russland, den 22. Juni 1915: Liebe Eltern, wir liegen in Mlodzieszyn, einem hundeelenden Sandwüstendorf, das zum größten Teil zerschossen ist. Hier sind leichte Sommerwohnungen in einem Sandhügel gebaut worden, in denen wir für die Zeit unseres Aufenthaltes hausen. Nachts wird an der Front gearbeitet. Stacheldrahtverhaue gebaut, spanische Reiter vorgetragen und sonstige Befestigungen der Stellung vorgenommen. Es ist dies eine ausserordentlich schwierige Arbeit wegen der grossen Nähe der Russen, die bis auf 70 Meter uns auf den Pelz gerückt sind, sodass wir uns gegenseitig Handgranaten und Gewehrgranaten in den Graben werfen können...\n Um 22 Uhr des gleichen Tages wird der einjährige Unteroffizier Max Klawitter bei Drahtverhauarbeiten durch einen feindlichen Kopfschuss getötet... Damals nannte man das, er ist den Heldentod für Kaiser und Reich gestorben || Als 20jähriger Kriegsfreiwilliger meldet sich Max Klawitter begeistert, wie die meisten jungen Studenten im August 1914, zum Kriegsdienst. Dieser Dienst ist für ihn eine willkommene Möglichkeit dem Regime seines Vaters auf gewisse Weise zu entkommen und durch den Dienst fürs Vaterland sich die ersehnte Anerkennung seiner Eltern zu verdienen. Sinnlos jedoch sind all seine tapferen Bemühungen, denn er beendet sein junges hoffnungsvolles Leben nach nur 7 Monaten Dienst an der Ostfront im Sommer 1915. Welch ein Preis für einen Menschen der eine akademische Laufbahn als Architekt und Baumeister und damit auch die Übernahme des väterlichen Baugeschäftes als Lebensplan vor sich hatte ?
Traueranzeige für einen Brotlaib
2 Items
Das Titelbild der Postkarte stellt eine fingierte Traueranzeige für einen Brotlaib dar. Die Postkarte kommentiert die schwierige Versorgungslage der Bevölkerung während des Krieges ironisch. || Postkarte aus der Kriegszeit.


