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Meine Erlebnisse während des Krieges vom 18. September 1915 an - Kriegstagebuch von Friedrich Becher

Die Aufnahmen zeigen das Kriegstagebuch von Friedrich Becher, der am 18. September 1915, als 19-Jähriger, mit der 1. Garde-Pionierkompanie an die Westfront geschickt wurde. Die Einträge, die anfangs täglich und ab dem 17. Januar 1916 in unregelmäßigen Abständen erfolgen, enden mit einem Eintrag am 13. August 1918. Friedrich Becher hat den Weltkrieg überlebt und ist 1983 im Alter von 88 Jahren verstorben. Im jeweiligen Beschreibungstext (Zusätzliche Informationen) ist die zum Bild gehörende Transliteration enthalten. Das Objekt Nr. 90 enthält eine PDF-Datei mit dem kompletten Text, übertragen in moderne Druckschrift.

Friedrich Bechers Kriegstagebuch 1916 - 1918 - Titel
Front
Diary
Grabenkrieg an der Westfront
Meine Erlebnisse während des Krieges vom Sept. 15 an. Sonnabend den 18. Sept. 15 Um 5 Uhr nachm. kam plötzl. Befehl zum feld -marschmäßigen Antreten. Bekamen schnell noch unsere Portionen wonach wir dann (100 Mann) um 7 Uhr mit Musik nach Charlottenburg abrückten. Um 11 Uhr fuhren wir nach Westen ab.
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Sonntag den 19. Sept. 1915 Nach leidlich überstandener Nacht kommen wir auf der 1. Verpflegungsstation in Hann. Münden an. Nach ¾ stündigem Aufenthalt ging es weiter nach Limburg der 2. Verpflegungsstation. Von dort ab ging´s durch Tunnel immer der Bahn entlang bis nach Trier der 3. Verpflegungs - station, wo wir um ½ 12 Uhr nachm. ankommen. Diese Bahnfahrt war eine der herrlich. die ich je gesehen habe. Bad Ems fiel mir besonders durch seine herrliche Lage auf. Montag den 20. Sept. 1915 Die 2. Nacht verlief besser als die erste. Um ca. 8 Uhr waren wir in Jarnelle (?) der 4. Verpflegungsstation.. Daselbst war ein längerer Aufenthalt, wo man sich endlich mal waschen konnte. Dann ging die Fahrt weiter durch Belgien über ……. und ………. bis wir mittags um 1 Uhr nach 37 stündiger Fahrt in Charleroi. Von dort ging es nach Montigny le Tilleul welches wir nach 1 ½ stündigem Marsch erreichten. Dann wurden 32 Soldaten, wodrunter auch ich mich befand, abgeteilt und daselbst einquartiert.
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Die übrigen Mannschaften gingen weiter bis Landelies. Meine Wirtsleute haben mich sehr freundlich aufgenommen. ich bekam ein herrliches Zimmer mit einem Federbett, wo ich meine Sachen unterbringen konnte. Dienstag den 21. Sept. 1915 Nach einem herrlichen Schlafe mußten wir (32 Mann) um 820 antreten.Darauf hatten wir Putzstunden. Nachdem wir Mittagbrot empfangen hatten durften wir bis 8 Uhr abends ausgehen. Ich fuhr am Nachmittag mit noch 5 Kameraden nach Charleroi, sahen uns dort die zerschossenen Häuser an und besuchten unter anderem auch ein Cafe wo wir uns gut amüsierten. Es müßen daselbst sehr scharfe Straßenkämpfe stattgefunden haben, da in einem Teile der Stadt fast sämtliche Häuser ausgebrannt sind. Als ich um 8 Uhr abends in meiner Behausung ankam, kam mir schon meine Wirtin mit der Nachricht entgegen, daß ich mich sofort vor der Schreibstube feldmarschmäßig melden müße
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und so ging es auch meinen Kameraden. Daselbst angekommen konnten wir wegen Verspätung wieder abtreten, mußten aber am anderen Morgen um ¾ 8 wieder antreten. Mittwoch den 22. Sept. 1915 Am Morgen nahm ich Abschied von meinen Wirtsleuten, welche mich kaum gehen lassen wollten. Der Herr Wirt, welcher sich Georges Hulpian-Godaret nannte, übergab mir seine Visitenkarte mit den Worten, ich sollte auch einmal an ihn schreiben. Um ¾ 8 marschierten wir nun nach Landies (vermutlich Landelies) wo wir mit den übrigen Kameraden zusammentrafen. Hierselbst wurden nun 16 Mann, worunter auch ich mich befand, zur 1. Komp. ausgesucht. Die Anderen wurden von Herrn Hauptmann Hartung weiter eingeteilt und ihren Bestimmungsorten zugesandt. Da sich die 1. Komp. am Orte befand wurden
wir gleich in unsere Quartiere entlassen. Ich bekam ein nettes Unterkommen bei einem alten Manne, des Haus dicht bei der Sambre lag. Donnerstag den 23. Sept. 15 Um 6 Uhr aufstehen. 715 antreten zur Felddienstübung (Schützengrabenbau). nachm. Appell (Tornister). Abends Griffe kloppen. Sonst nichts von Belang. Freitag den 24. Sept. 15 Ungefähr wie vor. Sonnabend den 25. Sept. 15 Vormittags exerzieren, Mittags baden, Nachmittags frei, sonst nichts von Belang. Sonntag den 26. Sept. 15 Nachdem ich am vergangenem Tage schon um 8 Uhr schlafen gegangen bin, wurde plötzlich um 9 Uhr Alarm geblasen. Um 11 Uhr kam dann Befehl, daß um 615 anzutreten sei. Um 11 Uhr fuhren
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wir dann von Charleroi über Valenciennes, wo ca. 8 Munitionswaggons durch feindl. Flieger in die Luft gingen, nach Duais (Duai). Von dort hatten wir noch 4 Stunden Marsch nach Pecancourt (Pecquencourt) wo wir dann um 11 Uhr nachts endlich zur Ruhe kamen. 5 Mann lagen wir in einer kl. Hütte auf Stroh, welches wir von dem Nachbarhof holten. In der Hütte wohnte eine Frau mit ihren 4 Kindern. Ihr Mann war in Deutschland gefangen. Montag den 27. Sept. 15 Nachdem wir es uns auf einem Rumpelboden einigermaßen bequem gemacht hatten, kam um 4 Uhr der Befehl zum fertigmachen, dann kam ein Marsch von ca 30 kg (vermutl. km) im tollsten Regen. Ganz durchnässt kamen wir um 11 Uhr nachts in unser Quartier, welches aus einer gr. Fabrik wo wir auf Holzwolle schliefen an. Rouvroy unser Quartier (von Pecancour über Douais und Henin-Litard nach Rouvroy).
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Dienstag den 28. Sept. 15 Nichts Neues, nur um ca. 5 Uhr antreten, konnten aber wieder in unser Quartier rücken. Mittwoch der 29. Sept. 15 Bis nachmittag war alles ruhig. Um 4 Uhr fings an. 3 + 4 Komp. antreten. Nun ging es in Gruppen mit 500 m Abstand nach Avion. Daselbst angekommen, bezogen wir im tollsten Granatfeuer Quartier. Nun dachten wir, wir hätten die kommende Nacht Ruhe. Da hatten wir uns aber verrechnet, denn um 8 Uhr hieß es fertig machen mit Gewehr und Schanzzeug und Zeltbahn. Nun ging es um 8 ½ Uhr zum Schützengraben über Hindernisse und durch den tiefsten aufgeweichten Boden. Daselbst angekommen mußten wir mit den Schanzarbeiten beginnen, …. Granatlöcher zuschippen, Brustwehren ausbessern, Unterstände freimachen und vieles mehr. Dabei stießen wir andauernd auf Tote und Verwundete, welche dort halb
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verschüttet in den Stellungen herumlagen. Dabei waren wir dem heftigsten Kreuzfeuer von hinten der Artillierie ausgesetzt. Es wurde in dieser Nacht ein Untffz von uns verwundet – Beinschuß. ca. ½ 5 Uhr kamen wir unser Quartier an. Es war somit die Feuertaufe die ich empfangen hatte. Donnerstag den 30. Sept. 15 Bis Mittag geschlafen, dann Sachen reine machen. Des Abends ging es wie die Nacht vorher hinaus in die Schützengräben. Es wurden dann wieder Schützengräben ausgeworfen. ………………………… Freitag den 1. Okt. 1915 6 Uhr als wir im Laufgraben (tief?) in Ruhe lagen wurde die Infanterie von Franzosen angegriffen. Sie wurden von der Übermacht (ca. 1 Komp. Franz.) aus den Schützengräben geworfen. Dann gingen wir mit Handgranaten vor und vertrieben die Franzmänner. Wir machten einige Gefangene, ca. 8 Mann
entkamen die übrigen lagen tot im oder vor dem Schützengraben. Am Nachmittag bekamen wir vom 3. G.P.K. Verstärkung. Nachdem wir uns alle mit Handgranaten kräftig verprovianiert hatten konnten die Franz. wieder angreifen, aber sie kamen nicht, dafür setzte am nachm. 3 Uhr ein fürchterliches Artilleriefeuer ein, welches bis zum Abend * anhielt, dann zogen wir Pioniere uns in den Laufgraben zurück um die zusammengeschossenen Stellen wieder auszuheben, die Nacht und der Vormittag vom 2. Oktober 15 verlief ziemlich ruhig. Um 10 zog ich ohne Ablösung auf den hinteren Flügel unserer Stellung auf Wache. Am Nachmittag setzte wieder ein fürchterliches Artilleriefeuer von beiden Seiten ein (4 Stunden lang). Um 7 Uhr Abends wurden wir Pioniere durch andere, nachdem wir 48 Stunden hintereinander an der Front lagen, abgelöst. Wir kamen dan(n) glücklich in unser Quartier an, wo wir * wurde dabei am Arm beschädigt durch einen Granatsplitter
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nach den aufgeregten Tagen in einen festen Schlaf verfielen. Am Sonntag den 3. Okt. 15 machten wir uns wieder auf den Marsch nach Rouvroy, wo es sich dann herausstellte, daß vom 1. Zuge 1 Mann tot und 9 Mann leicht verwundet waren. Am Montag den 4. Okt. 15 gingen wir nach …………… für 2 Tage nach Avion zurück, wo wir Abends ca. 9 Uhr ankamen. Dienstag den 5. Okt. 15 bezogen wir ein zweites Quartier in welchem wir uns von nun an ……… aufhalten sollten. Wir lagen zu 4 Mann in einem gemütlichen Zimmer (Herm. Wassmann, Walter Schulz, Herm. Kurze und ich) Mittwoch den 6. Okt. 15 Am Abend den 5. Okt. erhielt Pion. Steinfelder und ich den Befehl die Stellung der
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1. Brigade auszuschreiten, aufzuzeichnen und auszukundschaften. Wir beide machten uns um 8 Uhr auf den Weg, gingen die Stellungen unter ziemlichen Anstrengungen, da der Weg vom Regen sehr aufgeweicht war, und unter lebhaftem Granatfeuer ab. Ca. 2 Uhr nachts kamen wir wieder in unserem Quartier an. Am morgen 7 Uhr brachte ich meinem Zugführer Hr. Feldw. Schulze die Skizze. Er war sehr zufrieden. Am Abend bekamen wir wieder den Befehl die Stellungen noch …. weiter abzuschreiten. Kamen dann glücklich wieder in unser Quartier an.
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Donnerstag den 7. Okt. 15 Nichts Neues. Konnte die Nacht zu Hause bleiben. Freitag den 8. Okt. 15 Nichts Neues. Den ganzen Tag gefaulenzt. Sonnabend den 9. Okt. 15 Nichts Neues. Nur abends wie die letzten Tage in Stellung. Sonntag den 10. Okt. 15 Den ganzen Tag Ruhe Montag den 11. Okt. 15 Morgens 3 Uhr wecken. 530 Abmarsch nach Douai. Nach beschwerlichem Marsch in der hiesigen Artillerie-Kaserne einquartiert. Putzstunde, Löhnungsappell. Abends Douai besichtigt. Dienstag den 12. Okt. 15 Vormittag Unterricht. Nachmittag zum 1. Garde Reg. nach Pont de la Deule um es zu unterrichten.
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Mittwoch den 13. Okt. 15 Abmarsch zum Übungsplatz bis 11 Uhr Unterricht und Vorführung der Pionier-Komp. vom 1. Garde Reg. im Pionierdienst, Nachmittag 2 – 5 Uhr genau wie vor. Donnerstag den 14. Okt. 15 Da das 1. Garde Reg. abgerückt war hatten wir Unterricht und Werfen von scharfen Handgranaten, Vorführung von Gewehrgranaten, Feuerrollen, Stink- und Nebelbomben. Freitag den 15. Okt. 15 Unterricht des 3. Garde Reg. Beim Werfen von scharfen Handgranaten wurden 1 Mann tot, 2 Mann schwer und 2 Mann leicht verwundet. Davon 1 Pionier leicht verwundet. Beim Vorführen von einer Feuerrolle wurde unser Zugführer Herr Offz. ….. Schulze schwer verwundet. Abends Ausgang. Gut amüsiert.
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Sonnabend den 16. Okt. 15 545 wecken, 11 Uhr Abmarsch nach Pont de la Deule, 213 Abfahrt über Douai, Cambrai, St. Quentin, Tergnier. von dort wieder zurück nach Nesle, wo wir um ¾ 8 Uhr ausgeladen wurden, danach folgte ein Marsch bis 12 ½ Uhr nachts. Sonntag den 17. Okt. 15 2 Appells. Sonst nichts Neues. Waren im Keller einquartiert. Das Dorf heißt Latigny (eigentlich Lassigny). Montag den 18. Okt. 15 2 ¼ Uhr exerzieren, Appell. Sonst nichts Neues. Dienstag den 19. Okt. 15 Vormittag exerzieren, Nachmittag Abmarsch nach Avricourt. Mittwoch den 20. Okt. 15 Vormittag exerzieren, Einrichten unserer verschundenen Quartiere welche die 9. Pioniere verlassen hatten.
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Donnerstag den 21. Okt. 15 Vormittag und Nachmittag ausbessern der Ställe und einrichten des Offizierskasinos, Putzstunde. Freitag den 22. Okt. 15 Bauen eines Umbaus zum Eingang in das Haus des Hauptmanns, Putzstunde. 1 ½ Uhr exerzieren. Sonnabend den 23. Okt. 15 Genau wie vor. Zum Aufschneiden des Holzes, welches auf 10 cm starke Bohlen zuschn. wird, werden gefangene Russen verwendet. Sie arbeiten aber sehr mit Gemütsruhe. Sonntag den 24. Okt. 15 Die Russen sind nicht zur Stelle, müssen uns also das Holz alleine schneiden. 745 – 930, 10 – 12 und 2 – 4 ……….. 5 – 6 Putzstunde. Montag den 25. Okt. 15 Abbinden des Vorbaues Dienstag den 26. Okt. 15 Aufstellen und …schalen des Vorbaues.
Mittwoch den 27. Okt. 15 Vormittag Vorübung zum Aufziehen der Wache, Ortswache, Stehen mit aufgepflanztem Seitengewehr. Donnerstag den 28 Okt. 15 Bis 12 Uhr Wache. Ablösung durch die Sanitätskomp. Nachm. dienstfrei. Freitag den 29. Okt. 15 730 – 930, 10 – 12, 2 – 4, 430 – 6 Uhr Arbeit, Anfertigung eines doppelten Kastens für einen betonierten Unter- oder Beobachtungsstand. Abend 7 Uhr kommt Ersatz. 41 Rekruten. 3 Stück davon sind meiner Korporalschaft zugeteilt worden. Sonnabend den 30. Okt. 15 730 – 930, 10 – 12, 2 – 4 Arbeit, 530 Appell im Mantel und Schuhen. Sonntag den 31. Okt. 15 7 Uhr Wecken 8 – 10 Uhr Putzstunde 1045 Kirchgang 2 – 5 Arbeit.
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Montag den 1. Nov. 15 Arbeiten – Anfertigung einer Tür für den Hr. Hauptmann. Löhnungsappell Dienstag den 2. Nov. 15 Anfertigen und Aufschlagen der Tür. 500 – 530 Putzstunde. 545 Appell im Schanzzeug. Mittwoch den 3. Nov. 15 Aufschlagen der Tür. Einsetzen eines Fensters. Nachmittag Bau von Brandkästen. Donnerstag den 4. Nov. 15 Bau von Brandkästen Freitag den 5. Nov. 15 4 Uhr Wecken. 5 Uhr Abmarsch zur Reservestellung und Ausbau derselben. 1 Uhr Abmarsch daselbst. 430 – 530 Putzstunde. 530 Waffenappell. Sonnabend den 6. Nov. 15 430 Wecken. Wie vor. Nachmittag Beladen von Wagen.
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Sonntag den 7. Nov. 15 Kirchgang, Appell, Aufladen von Wagen. Montag den 8. Nov. 15 wie Sonnabend Dienstag den 9. Nov. 15 645 Abfahrt nach Gryselles. Unterricht in Erdminen Mörser, Ankunft um 3 ½ Uhr. Mittwoch den 10. Nov. 15 430 Wecken. 530 Abmarsch zum Ausbau der 3. Reservestellung, Konnten aber nur bis 9 Uhr arbeiten, da wir von der feindlichen Artillerie beschossen wurden. Das Wetter war sehr sichtig (?) Nachmittag 3 – 5 minieren. Donnerstag den 11. Nov. 15 8 Uhr Abmarsch nach Lagny zum Baden und Entlausen. Mittags 12 Uhr Ankunft. 1 Uhr mußte ich mit der Wache aufziehen. Die Badeanstalt bestand aus 2 gr. …………. zum Entkleiden der Mannschaften. Fenster
waren zerschossen, so daß es sehr kalt war und nun damit 1 Std. stehen ehe wir die entlausten Sachen zurückbekamen. Gebadet wude in kl. Wannen zu je 2 Mann mit darüber befindlicher Brause, wovon 4 Stück vorhanden waren, s daß immer nur 8 Mann zugleich baden konnten. Mittags 1 Uhr aufziehen der Wache. Freitag den 12. Nov. 15 Bis 1 Uhr auf Wache. Nachmittag 215 – 4 Uhr Ausbildung im Minen werfen, Wurfmaschinen und Handscheinwerfer. Sonnabend den 13. Nov. 15 430 Abmarsch 530 Abmarsch bis 12 Uhr Ausbau der 3. Reservestellung. Nachmittag wie vor. Sonntag den 14. Nov. 15 Genau wie Sonnabend Montag den 15. Nov. 15 Genau wie vor. Nachmittag aber Putzstunde
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Dienstag den 16. XI. 15 Vormittag Exerzieren, Putzstunde Nachmittag Unterricht wie vor. 5 Uhr Abmarsch in Stellung bis 11 Uhr. Mittwoch den 17. XI. 15 9 Uhr wecken, 1030 – 12 Putzstunde. Nachmittags wie vor aber bis 12 Uhr. Donnerstag den 18.XI. 15 Genau wie vor. Freitag den 19. XI. 15 Bis 9 schlafen. Um 12 Uhr auf Wache. Sonnabend den 20. XI. 15 Bis 12 Uhr auf Wache. Nachm. frei. Sonntag den 21. XI. 15 Vormittags von 7 – 11 in der 2. Stellung (Fabrikgang), ausnivellieren von 2 Entwässerungsgräben. Nachts zusammen mit Hr. …. Feldwebel Sisilski unter sehr guter u. intimer Unter -
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Unterhaltung. Nachmittag dienstfrei. Unser jetziger neue Druckposten (?) wird von meinen älteren Kameraden nicht gelitten. Es herrscht allgemeiner Streit. Löhnungsappell. Montag den 22. XI. 15 Von 7 – 12 Uhr in der 2. Stellung. Allgemeine Besichtigung und ausnivellieren eines neuen Entwässerungsgrabens. Abends beladen eines Wagen. Dienstag den 23. XI. 15 Vorm. wie vor. Abends 5 ½ Uhr in Potière. erwarten der 87er Infantrie mit dem Hr. Feldwebel und verteilen der Truppen zum ausschachten der Entwässerungsgräben 800 wieder im Quartier. Mittwoch den 24. XI. 15 Genau wie vor. Walter Schulz ist noch des Abends mit hinaus gegangen. Hinausfahren von Spaten.
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Donnerstag den 25. XI. 15 Genau wie vor Freitag den 26. XI. 15 Vormittag Dienstfrei. Abends 530 Wieder verteilen der 87er auf die Entwässerungsgräben. Morgens hatte Walter Schulz eine Gruppe Pioniere zu den Graben geführt. Sonnabend den 27. XI. 15 Nivellieren wie sonst, Abends wie vor. Sonntag den 28. XI. 15 Vormittags wie vor, Abends dienstfrei. Montag den 29. XI. 15 Genau wie vor Dienstag den 30. XI. 15 Vormittags wie vor und Aufsuchen einer Grenztafel. Schon um 1015 im Quartier. Mittwoch den 1. XII. 15 Vormittags Putzstunde Nachmittag Löhnungsappell und Appell in Mantel und …….
Donnerstag den 2. Dez. 15 8 Uhr wecken. 930 – 1030 Putzstunde. 11 – 12 ……….. 4 Uhr Abmarsch zum Hinausführen der 81er Infanterie. 7 Uhr wieder im Quartier. Freitag den 3. Dez. 15 3 Uhr Wecken. Bis 10 Uhr Arbeitszeit in Stellung. Einsetzen einer Rinne im Alsengang (?) und Entwässerung desselben …. bis oben …… voll gelaufen war. 4 Uhr Abmarsch und wieder mit Schulz zusammen, aber auch diesmal haben uns die Infantristen versetzt. Sonnabend den 4. Dez. 15 630 Wecken. 7 Uhr Abmarsch mit Schulz in Stellung bis 10 Uhr. Wollten mit Herrn Feldwebel wieder nivellieren aber er hatte mit Herrn Oberleutnant Marnitz zu tun. Wir bekamen extra Auftrag den Alsengang weiter zu entwässern. Nachmittag dienstfrei.
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Sonntag den 5. Dez. 15 3 Uhr Wecken. 4 Uhr Abmarsch in Stellung bois 11 Uhr. 2 – 330 Putzstunde. 4 Uhr Wagen beladen. Kräftige Beschießung durch die Artillerie. Montag den 6. Dez. 15 Genau wie vor. Dienstag den 7. Dez. 15 2 Uhr Wecken. 3 Uhr Abmarsch in Stellung bis 9 Uhr. 2 – 330 Putzstunde. 430 Wagen beladen. Mittwoch den 8. Dez. 15 Genau wie vor. Donnerstag den 9. Dez. 15 Vormittag genau wie vor. Nachm. 400 Uhr Hinausführen der 81. Inf. in Stellung. Freitag den 10. Dez. 15 Vorm. Dienstfrei Nachmittag wie vor. Bedauerlicher Unglücksfall im 2. Zuge beim Unterricht des 3. Garde Reg. im Hand -
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Handgranatenwerfen. Dabei Gefr. Gleis tot. Untffz. Jung und Hm.(?) Ettingshausen schwer verwundet. Sonnabend den 11. Dez. 15 Genau wie vor * gehört hier her Sonntag den 12. Dez. 15 Vorm. Putzstunde. * 145 Beerdigung in Paulien. 1115 Kirchgang. 300 Appell. 400 Wagen beladen Montag den 13. Dez. 15 3 Uhr Wecken. 400 Uhr Abmarsch zum Aufbau der Stellung bis 10 Uhr. Dienstag den 14. Dez. 15 600 Wecken. 700 Abmarsch zum nivellieren. 11 ½ wieder im Quartier. 430 Abmarsch in Stellung Ausheben des vorm. nivellierten Grabens. 11 ¼ wieder zurück. Mittwoch den 15. Dez. 15 10 Uhr Wecken. 1030 – 12 Putzstunde.
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Abrücken in Stellung bis 2 Uhr. 3 Uhr Nachts wieder in Quartier. Donnerstag den 16. Dez. 15 10 Uhr Wecken. Putzstunde. Nachm. dienstfrei Freitag den 17. Dez. 15 6 Uhr Wecken. 7 Uhr Abmarsch in Stellung, ausnivellieren von 2 Entwässerungs - gräben mit Herrn Feldwebel Cisilski und Off. Stellv. Petrich. Während wir (Schulz u. ich) den letzten Graben ausnivellierten verließen uns die Feldwebel. Wir hatten kaum unsere Arbeit beendet und waren schon beim Abrücken (da) schlug eine Granate dicht in unserer Nähe ein, so daß uns die Splitter nur so um die Ohren sausten. Keiner konnte beim Einschlagen schnell genug zur Erde kommen. Wir verdanken es Gott, daß keiner von uns verwundet wurde. Von heute ab übernimmt
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Offz. Stellv. Petrich das Kommando über den 1. Zug. Nachmittag dienstfrei. Sonnabend den 18. XII. 15 Abends Hinausführen der 87. Infantrie zum Scharfschießen (?). Beim Rückweg Beschießung des Dorfes La Potiere. Sonntag den 19. XII. 15 Abends hinausführen der 87 Inf. zur La Taulette Farm. Ausbauen der Keller zu Unterständen. Montag den 20. XII. 15 Genau wie vor Dienstag den 21. XII. 15 Wie vor Mittwoch den 22. XII. 15 Wie vor Donnerstag den 23. XII. 15 Wie vor Freitag den 24. XII. 15 Sonst dienstfrei. Nachmittags 5 Uhr Ansprache und Bescherung. Weihnachtsfeier bis in die
Artillery
Nacht hinein, haben uns alle sehr gut amüsiert, waren wenn nicht betrunken, so doch angeheitert. Sonnabend den 25. XII. 15 Ziehe um 12 Uhr auf Wache Sonntag den 26. XII. 15 Bis 12 Uhr Wache, sonst dienstfrei, bis 1 Uhr nachts Karten gespielt (auf dem Foto unten zweiter von rechts) Montag den 27. XII. 15 730 in Stellung. 3 Mann Durchschneiden von Drahtverhauen. 10 ½ Uhr wieder im Quartier. Nachmittag um 5 Uhr Hinausführen der 81. Inf. zur La Taulette Farm, bis 10 Uhr Arbeitszeit. 11 ½ Uhr im Quartier. Dienstag den 28. XII. 15 Vorm. dienstfrei. Sonst wie vor. Mittwoch den 29. XII. 15 wie vor
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Donnerstag den 30. XII. 15 Wie vor Freitag den 31. XII. 15 Wie vor Sylvester ! Bis 1 ½ Uhr gefeiert. Sonnabend den 1.1.16 Prosit Neujahr Wie vor Sonntag den 2. I. 16 Wie vor. 7 ½ Uhr abends von der La Taulette Farm abgelöst und durchgehen der 2. Stellung mit Pion. Schulz, Untffz Jahnke u. Svgt. Um 10 Uhr wieder im Quartier. Montag den 3. I. 1916 Morgens von 7 – 10 Uhr nivellieren in der gestern abgeschrittenen Stellung. Abends dienstfrei. Dienstag den 4. I. 15 1030 – 12 Uhr Putzstunde. 830 Appell in Waffen. Abend wieder wie sonst.
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Mittwoch den 5. I. 15 Genau wie 1. I. 16 Donnerstag den 6. I. 16 Vormittag 1 ½ Uhr exerzieren. Sonst genau wie vor. Freitag den 7. I. 16 Genau wie Mittwoch Sonnabend den 8. I. 16 Genau wie vor Sonntag den 9. I. 16 1 Std. exerzieren. Putzstunde. Nachm. dienstfrei. Montag den 10. I. 16 2 Std. exerzieren. Putzdienst, Nachm. Appell in Waffen, Zeltbahn, Stiefel u.s.w. Dienstag den 11. I. 16 Vormittag mit Schulz in Stellung, Drahtverhau zerschneiden u. weißes Band ziehen. Nachm. 2 Uhr Appell in Waffen, Drahtscheren, Ferngläser u.s.w. 330 Löhnungsappell und Fußappell, Sonst dienstfrei.
Mittwoch den 12. I. 16 Vormittag dienstfrei. Nachmittag 530 in La Potiere hinausführen der 87. Infantrie in Stellungen / La Taulette 11 Uhr Abmarsch 12 Uhr im Quartier. Donnerstag den 13. I. 16 Genau wie vor Freitag den 14.I.16 Genau wie vor Sonnabend den 15. I. 16 Muß von heute ab wieder in dem 1 Zuge mitmachen, da gestern abend die 87er alarmiert worden sind. Vielleicht ist es nicht von langer Dauer da andere Regimenter bei der Arbeit helfen sollen. Das Kellerabdecken auf der La Taulette Farm wird dafür aufgegeben. Die Arbeit am La Taulette-Gang wird von uns Pionieren weiter geführt.
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Sonntag den 16. I. 16 Die Arbeit hat heute sehr viel Spaß gemacht. Habe mich (mit) Untffz. Jahnke sehr gut über den Zivilberuf unterhalten. Verschiedene sind in der angeheiterten Stimmung nach Hause gegangen. Heute allerdings mit Walter Schulz etwas in Uneinigkeit geraten. Montag den 17. I. 16 Vormittag dienstfrei. Nachm. 300 in La Potiere mit dem neuen Zugführer Herrn Ltn. Hoffmann von 3 – 5 an der La-Taulette-Farm nivelliert, dann dienstfrei. Von hier ab mit richtigen Tagebuchführung anfangen
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Sonntag den 22. I. 15 (richtig 16) Hatte in den vergangen Tagen sehr guten Dienst. Bin jeden Nachm. 3 Uhr mit W. Schulz u. meinem Zugführer Ltn. Hoffmann in Stellung gegangen und haben nivelliert. Gestern sollte ein dienstfreier Tag sein, haben 2 ½ Std. exerziert, dann nachm. 330 – 715 Waffenappell. Appell in Handtuch und Nähzeug, Werfen von Handgranaten, Übungen mit Gasschutzmasken auch im Stinkraum, Löhnungsappell und zuletzt Fußappell. Heute abend muß ich wieder im Zuge mitmachen und zwar minieren im Keller auf der La Taulette Farm. Dienst ist von abends 600 bis morgens 600 Uhr. Die Franzmänner haben in den letzten Tagen sehr oft die dicht hinter der Front liegenden Dörfer beschossen. Im Allgemeinen Ruhe.
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Mittwoch den 26. Jan. 16 Habe jetzt 3 Nacht- und heute die 4. Schicht als Tagschicht mitgemacht. Die Tagschicht ist entschieden besser als die Nachtschicht. Es ist ziemlich anstrengende Arbeit. Auch haben wir in den letzten Tagen sehr schlechtes Mittagessen erhalten. Wenn das bei dem schlechten Essen und der anstrengenden Arbeit bleibt, werden bald welche zusammenklappen. Sonntag den 30. Jan. 16 Der Dienst ist immer noch derselbe. Vorgestern wurde die Farm tüchtig durch die Artillerie beschossen. Die Franzmänner müssen doch etwas bemerkt haben. Haben morgen wieder großen Appell, bleiben dafür heute nacht im Quartier. Es darf auch keiner mehr auf Urlaub fahren. Ich entnahm daraus, daß wir wohl sehr bald fortkommen werden.
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Dienstag den 8. Feb. 1916 Gestern war Kaisers-Geburtstagsfeier, hatten vorm. 10 Uhr Feldgottesdienst. S.K.H. Prinz Eitel Friedrich hat dem Gottesdienst beigewohnt. Anschließend daran war Parade. Es wurden auch mehrere photographische Aufnahmen gemacht. Nachm. hatten wir dienstfrei. Des Abends herrschte in sämtlichen Korporalschaften große Fidelitas welche bis um 3 Uhr andauern durfte. Den Tag vor der Feier war Vorbereitung, so daß wir Freitag das letzte Mal in Stellung waren. Heute haben wir nur Innendienst, gehen aber heute Abend um 5 Uhr wieder zum minieren. Der gestrige Tage wird mir in steter Erinnerung bleiben. Sonnabend den 12. Feb. 1916 Heute ist der Geburtstag unserer Komp. u. zwar der 106. Die Mannschaften, die heute über ein Jahr im Felde sind haben nachm. dienstfrei. Bin nach der Feier nicht wieder zum Minieren
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gewesen, bin dem Trupp „Appel“ zum Ausbau eines Stück Schützengrabens in der Reservestellung zugeteilt worden. der Dienst ist auch jetzt wieder entschieden angenehmer. Gegen morgens 5 Uhr in Stellung und sind nachm. 3 Uhr wieder zurück. Gestern kam ein franz. Flugzeug vom Schrapnell getroffen ganz in unserer Nähe, konnte sich jedoch noch über die Stellungen hinaus retten. Seit gestern gibt es nur noch 1/3 Brot pro Tag, die Brotkarten sind dafür ungültig geworden, auch ist das Mittagbrot seit einiger (Zeit?) ziemlich schlecht. Montag den 21. Feb. 1916 Seit gestern gibt es wieder ½ Brot. Dienst ist immer noch derselbe. An einem Abend mußte ein Trupp von unserer Komp. einen Graben ausheben. Ich war auch dabei. Hatten heute feldmarschmäßig Appell.
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Mittwoch den 2. März 16 Seit gestern hat der 1. Zug mit dem 2. Zuge getauscht. Wir gehen somit jetzt alle 10 Tage in die 1. Stellung. Gestern Abend ist zuerst der 2. u. 3. Komp. in Stellung gerückt. Unsere bisherigen Arbeiten sind der 5. G.P.Komp. zugeteilt worden. Von heute bis zum 10. miniert unsere Komp. im Keller. Vorgestern wurde beim 4. G. Rgt. ein französ. Scheinangriff gemacht. Montag den 6. März 16 Bin vorgestern Abend mit Feldw. Hartwick nach Crapeaumesnil und habe mit Schulz dicht hinter der 1 Stellung nivelliert. Heute morgen 4 Uhr waren wir wieder in Stellung und haben 4 Wassergräben abgesteckt. Gestern nachm. habe ich ein Nivellement in Avricourt aufgenommen. Heute wird nun der nivellierte Graben nach meiner Skizze ausgeführt.
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Mittwoch den 15. März 16 Bis zum 10. Mrz. habe ich ein Nivellement der 3. Stellung aufgenommen. Die Skizze ist dem 3. Garde Reg. übergeben worden, worauf sie die Gräben ausführen sollen. Am 12. Mrz. ist die Komp. nach Crapeaumesnil in Stellung. Schulz und ich sind zur Verfügung des Lgr. Zugführers hiergeblieben. Nachdem wir am 12. u. 13. im Quartier geblieben waren, bekamen wir am 14. den Auftrag einen Zugführer-Unterstand welcher einzustürzen drohte abzusteifen. Heute wurde die Arbeit durch 2 andere Kameraden fortgesetzt. Schulz und ich gingen in der 1. Stellung den Abschnitt Schönstadt III nivellieren. Morgen sollten wir die Arbeit im Abschnitt Schönstadt IV fortsetzen. Heute Vormittag wurden ungefähr 7 Schuß der Franzosen direkt in unserer Nähe wo wir niv
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ellierten hingesetzt, so daß wir über und über mit Schmutz bedeckt waren und wir so schnell als möglich in den nächsten Unterstand flüchten mußten. Die Beschießung des Hauptgrabens war überhaupt heute sehr stark. Sonnabend den 25. März 16 Bin jetzt seit dem 21. in Crapeaumesnil mit noch 5 Kameraden im Unterstand einquartiert. Es war in letzten Nächten nicht angenehm zu arbeiten, denn es war sehr kalt. Gestern Abend kurz vor 8 Uhr machten die Franzosen einen Feuerüberfall, wobei uns der Schmutz man nur so vor die Türe geschleudert wurden. Für uns ist alles glücklich abgelaufen, die Infantrie hatte einen Toten. Artillerietätigkeit ist in den letzten Tagen ziemlich groß.
Dienstag den 28. März 16 Haben jetzt in den letzten Tagen sehr viel Schmutzarbeit gehabt. Unsere Arbeitszeit ist jetzt auch von 11 – 5 Uhr. Es ist gerade nicht angenehm. Gestern und Vorgestern hat uns die franz. Artillerie sehr in Druck gebracht. Jede Nacht von 5 – 7 Uhr wird jetzt unser Dorf beschossen. Die Granatsplitter sind ein paar mal nur so gegen die Unterstandstür geflogen. Sonntag den 16. April 16 Heute schon in den 2. 10 Tagen in unser Quartier. Habe mit Schulz in den 1. 10 Tagen sehr gut gelebt, da kein ……. in unserem Quartier war. Sind inzwischen 2 mal in Stellung zum nivellieren gewesen. Sind jetzt bei der Instandsetzung unseres Kellers und Hofes. Sonst ist noch alles beim Alten.
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Dienstag den 18. April 16 Liegen heute in einer der Unterstände der 5 G.P.K. in Lassigny, welche ich bis auf weiteres mitsamt dem Depot übernommen und zu bewachen habe. Diese Wechselung des Quartiers ging sehr plötzlich. Nachdem wir gestern in der 4. ……. in Avricourt nachm. Bettruhe gehabt, machen wir uns zum Abmarsch nach Crapeaumesnil fertig, wo wir daselbst die kommende Nacht Schützen- und Entwässerungsgräben ausheben sollten. Um 8 Uhr sollte der Abmarsch sein, als um 7 Uhr Hr. Untffz. Vogt und frug wer mitwolle nach Blessy (eher Plessis) wo die 5. G.P.K. liegt, er brauche dazu 4 Mann zur Übernahme der Geschäfte und Arbeiten derselben. Es meldeten sich Gefr. Hegenberg, Pion. Ecks, Stein I und ich. Wir mußten uns gleich feldmarschmäßig fertig machen, es kam dann auch gleich ein Panjewagen
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und ab gings zur 5 G.P.K. nachdem wir noch für 2 Tage Verpflegung mitgenommen hatten. Um 2 Uhr kamen wir glücklich in Blessy an. Nun wurden wir unseren Bestimmungsorten zugeteilt. Stein u. ich sollten die Unterstände in der 1. Stellung übernehmen also mußten wir noch weiter. Er kam zum 2. G.R.z.Fß. nach ……. rechts von mir und ich wurde zum 4. G.R.z.Fß. nach Lassigny kommandiert. Wir bekamen je einen Führer und ab ging es der ersten Stellung zu. Nach ungefähr ¾ stündigem Marsche kam ich mit meinem Führer bei den Pionier-Unterständen im …….. …………… an. Er übergab mir an Oofw. Stelle den Schlüssel der Quartiere u. der Depots, worauf er wieder verschwand, da die 5 G.P.K. bald abrücken sollte, während ich mir im Untffz.-Quartier be -
quem machte. Nachdem ich mich richtig ausgeschlafen hatte, machte ich mich fertig und ging heute Morgen ungefähr 9 Uhr zum Abschnitts-Kommandeur, der für meine Verpflegung sorgen sollte. Ich bekomme nun meine Verpflegung von der M.G.K. deren Küche nur einige Schritte von meinem Quartier entfernt liegt. Mein ganzer Dienst besteht also nur im Schlafen u. Lesen. Es ist ja allerdings etwas langweilig aber ich werde es schon einige Tage aushalten. Sonnabend den 23. April 16 Bin Donnerstag den 20. IV wieder von der 5 G.Pi.K. zurückgekehrt, da die Komp. nicht abgerückt ist und noch in Plessis liegt, auch sind die eigenen Trupps wieder zur Arbeit zurückgekommen. Bin seit gestern wieder in Crapeau -
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wo wir wieder hierselbst Entwässerungsgräben ausheben müssen. Es wird jetzt aber am Tage gearbeitet. Dienstag den 3. Mai 1916 Unser Zug hat jetzt wieder einen anderen Abschnitt erhalten und arbeiten jetzt nur in der 2. Stellung. Zu Crapeaumesnil liegt mit ein Handgranatentrupp welcher der Inf. zugeteilt ist. Bin heute zum Nivellieren in Stellung gewesen und es wird sich jetzt vorläufig wiederholen. Am 27. April ist mein bester Kamerad W. Schulz II. zu den Eisenbahnern nach Schöneberg versetzt worden. Mittwoch den 17. Mai 1916 Habe bis jetzt in unserem neuen Abschnitt noch keinen Spatenstich getan. Habe ausschließlich mit Mistol (der zu diesen Arbeiten aus Berlin herbeigerufen ist) nivelliert.
. War auch inzwischen für einen Tag zur 5. G.Pi. Komp. kommandiert worden. Habe dort in ……. einen Teil der 1. Stellung nivelliert und dann für das 4. G.Rgt.z.Fß. einen Stollen, der zum 1. Graben führen soll, von ca. 600 m Länge ausgemessen und nivelliert. Von dort kommend habe ich die Arbeit mit Mistol fortgesetzt. Es ist alles ruhig verlaufenbis die Franzmänner uns heute in ihre Beobachtung eingeschlossen hatten und uns tüchtig beschossen so daß wir nicht weiter arbeiten konnten und sogar beim Abrücken von den Geschossen verfolgt wurden. Trotzdem sie uns fast auf den Fersen waren, sind wir doch glücklich in unser Quartier angekommen. Mistol der somit die ersten Granaten in seiner Nähe einschlagen sah, war völlig kopflos. Ich werde die paar bangen Minuten in meinem Leben nie vergessen.
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Mittwoch den 24. Mai 16 In der Nacht vom 20. – 21. wurden durch 3 Flieger 23 Bomben geworfen wovon 19 explodierten. Sachschaden ist keiner angerichtet worden. Leider sind 2 Mann von der Armierung schwer verwundet worden, wovon später einer starb. Von dem Luftdruck sind fast sämtliche Scheiben herausgedrückt worden. Dies war aber auch der ganze Sachschaden. Donnerstag den 8. Juni 16 Meine Arbeit ist immer (ist immer) noch dieselbe. Haben (der Vermessungstrupp) teils in der 1. Stellung, Abschnitt Bismarck, teils in der 2. Stellung nivelliert. Haben auch einen Stollen, der von Crapeau-Ferm nach Wolfseck (?) führen soll nivelliert. Haben auch einen Graben mit dem Drahtverhau in ca. 180 m vom Feinde nivelliert. Beim Exerzieren am 6. d. Mts. wurden wir plötzlich durch feindl. Artillerie beschossen. Es ist gottseidank nichts passiert.
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den 19 Juni 1916 Bisher ist keine Veränderung vorgekommen. Vorgestern hat in einer Scheune, die bisher die Division bewohnt hatte, eine Theatervorstellung stattgefunden. Vorgetragen wurden Witze und andere Sachen mehr. Die Divison selbst ist von hier verlegt worden. Montag den 26. Juni 1916 In den letzten Tagen sehr lebhafter Betrieb in der Artillerie u. Fliegertätigkeit. Auch sind mehrere …………….unternehmungen günstig abgelaufen. Vergangene Nacht wurden wir aus dem Schlafe geweckt, denn noch Gefangenenaussagen sollte um 3 Uhr ein Gasangriff erfolgen. Es war auch etwas Gas (in) der LuftHuete um 10 Uhr kamen mehrere feindliche Flieger und schossen 2 Fesselballons herunter.
Auch wurde ein Flieger von uns zur Landung gezwungen. Sonntag den 2. Juli 1916 Vor 5 Tagen also den 27. Juni war der Beginn der großen engl. Offensive. Es ist auch ganz deutlich zu merken, denn (man) kann nicht mehr ohne Gefahr in unseren Quartieren schlafen, in den ersten Nächten wurden wir durch Flieger- u. Gasangriffe gestört und seit gestern es war das erste Mal meines hierseins beschießen sie mit schweren Granaten Avricourt. Der erste u. 2. Zug ist nach Waldesruh u. Königswald in den dortigen Unterständen verlegt worden. Vom 1. Zuge sind nur noch 4 Mann hier wodrunter auch ich bin. Wer weiß wie lange ich noch hier bleiben werde. War 5 Tage krank, bin seit heute wieder gesund. Der bisherige Dienst des Nivellierens
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hat durch die Offensive aufgehört, folglich muß ich nach Waldesruh und im Zuge mitmachen. Hoffentlich erhalte ich auf mein Gesuch bald günstigen Bescheid. Heute Nacht habe ich mit noch 2 Mann, also 3 Mann nebeneinander in einer Breite von ca. 1,20 m geschlafen. Wir lagen wie die Heringe. Werde diese Nacht nie in meinem Leben vergessen. Gestern Nachm. kam 1 Zug von der 5. G.Pi.K. um unsere Komp. zu unterstützen. Sie gingen gestern Abend in Stellung und hatten gleich 2 Verwundete. In meiner Komp. sind während der 5 Tage 2 Verwundete zu verzeichnen. Sonnabend den 8. Juli 16 Bin seit dem 3. d. Mts. beim Zuge im Unterstand bei Waldesruh. Gehen jede Nacht in
Stellung zum Grabenausheben und Drahtziehen, es ist kein angenehmes Arbeiten da wir zeitweise beschossen werden. Auch ist es eine der schmutzigsten Arbeiten, denn es regnet alle Tage und mit den schmutzigen und nassen Sachen mit denen man nach Hause kommt muß man wieder in Stellung rücken, da hier im feuchten Unterstand nichts trocknet. Habe jetzt wieder 3 Nächte lang nivelliert ist aber eine ganz miserable Arbeit. Mein Gesuch ist abschlägig beschieden worden, folglich muß ich Pionier bleiben. Hoffentlich komme ich bald aus diesem Unterstand heraus, sonst gehe ich bald vollständig kaputt. Sonntag den 16. Juli 1916 Bin jetzt wieder einigermaßen auf dem Posten, eben den Verhältnissen entsprechend. Sind heute Vormittag wieder einmal geimpft worden.
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Waren auch heute Abend schon angetreten, da es aber so stark regenete sind wir wieder in unsrere Unterstände eingerückt. In den letzten Tagen und Nächten war es übrigens sehr ruhig an der Front, auch sind wir bei unseren Arbeiten nicht mehr gestört worden. Die schweren Geschütze des Feindes, die hier in den ersten Tagen hausten, waren also nur so ein gewisses abschreckendes Mittel und sollte nur zur Beunruhigung dienen, womit der Feind uns nur täuschen wollte, was ihm aber gar nicht gelungen ist, da wir von hier trotzdem Truppen fortgezogen haben. Auf jeden Fall ist jetzt die engl. Offensive als vollständig gescheitert anzusehen. Hoffentlich sehen nun jetzt unsere Feinde ein, daß sie uns mit Waffen nicht besiegen können.
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Sonntag den 23. Juli 1916 In den letzten 3 Tagen sind hier in unserem Brigadeabschnitt große Veränderungen vorgenommen worden. Es sind nämlich am 21. d. Mts. das 1 und 2. Garde Rgt. z. Fß. von einer sogenannten fliegenden Div., der 44. Res. Div (205. Inf. Reg. 206) abgelöst worden, und sind in ……………… zw. den jetzigen heftigen Kämpfen bei Contalmaison u. Parone gekommen. Nur die Artillerie, Minenwerfer, Scheinwerfer und Pioniere sind noch hier in Stellung geblieben. Ich war am 19. d. Mts. nach Fresnieres (Weißenburg) beordert worden zur Aufstellung eines Projekts zu einem Stollen, welcher von Fresniers zur 1. Stelg. führen soll. Hatte mich zu diesem Zwecke auch in den Pionier-Unterständen in Fresniers einquartiert. Am 21. morgens mußten wir Pioniere aber auf Befehl zurück nach Avricourt, hatten (ganze Komp.) nachm. Appell (feldmarschmäßig), bekamen dann zu erfahren, daß wir nicht abrücken sondern unsere alte Arbeit fortsetzen sollten und rückten
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daher am 22 abends wieder in Stellung nach Fresniers. Hierselbst bekam ich nun von dem Kommandeur des neuen Regt. den Auftrag, die Projektierung des angefangenen Stollens fortzusetzen. Mittwoch den 2. August 1916 Die Kompagnie liegt seit dem 31. Juli St. Georges unweit Roye. Bin am letzten Tage in Avricourt am Darmkatarrh erkarnkt und hatte sehr starke Schwindelanfälle. Es ist aber jetzt schon wieder besser. Die Komp. geht jeden Tag zum Stellungsausbau. Werden uns aber nur vorübergehend aufhalten. Die Zeit in Avr. ist nun vorbei. Sonntag den 13. August 16 Liegen immer noch in St. Georges. 8 Mann worunter auch ich mich befinde gehen jetzt seit 3 Tagen zum Bau eines Brigadeunterstandes. Die Arbeit ist sehr angenehm aber der Weg ist ziemlich weit, denn wir
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haben ca. immer 1 ½ Stunden Marsch. Sonst ist es aber hier ziemlich ruhig, nur hin und wieder werden wir des Nachts durch Flieger, welche oft Bomben abwerfen gestört. Heute haben wir nur Putzstunde, sonst dienstfrei. Meine Krankheit sit jetzt wieder vollständig behoben und fühl mich sehr wohl. 15. August 16. Dienstag Nachdem die Komp. gestern früh 615 von St. Georges über Nesle nach ………….…. 8 km von Ham gerückt war und dort in einem Schuppen übernachtet hatte, sind wir heute früh 8 Uhr von dort über Tincourt nach Driencourt gerückt, wo wir jetzt in Zelten biwakieren. Es herrscht hier starkes Artilleriefeuer so daß man kaum schlafen kann. Liegen hier noch in ca. 10 km von der Front entfernt. Auf jeden Fall werden wir die kommenden Tage sehr unangenehm verleben.
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Sonnabend den 19. Aug. 16 Liegen jetzt in Baracken unweit Avricourt la Pave. Rückten heute Abend in ein näher an der Front gelegenes Dorf (nur 4. Komp). Die 1 – 3 Komp. des 1. Zuges ist schon in Stellung, auch 2 Komp. des 2 Zuges. Das Übrige der Komp. bleibt in den Baracken liegen. Das 2. u. 3. Garde Regt.z.Fß. hat schon sehr starke Verluste. Bis jetzt von unserer Komp. noch keine Verluste. Sonnabend den 26. Aug. 16 Nachdem wir (4. Komp.) vom 19. – 22. d. Mts. in einer Schleuse einquartiert waren und in der Nähe miniert hatten ist der ganze 1. Zug zurück nach den Baracken bei Templeux gekommen. Wir waren aber noch keine 24 Std. in diesem Quartier, da wurden 1 Untffz. (Appel), Pion. Steinfelder, Schiffer, Kunkel, Wengler, Schrommes, ich und noch 2 Mann vom 2. Zug als Granatwerfer
ausgesucht und mußten wir Abends in Stellung gehen. Wir wurden bis Allaines gefahren, gingen von dort aus zum Regt. Stab d. 3. G.Reft.z.Fß. Von dort bekamen wir die Anweisung uns die Werfer aus dem Hohlweg bei Cléry zu holen und in Stellung zu bringen. Unter dem stärksten Artillerie-Schrapnellfeuer kamen wir dorthin, konten aber keine Werfer finden. Infolge dessen blieben wir im Hohlweg liegen und suchten in kleine(?) abgedeckten Löcher Unterschlupf worin wir den ganzen folgenden Tag ausharren mußten. Den ganzen Tag bearbeiteten die Franzmänner den Hohlweg. Es ist aber dabei nichts passiert. Kaum aber war es dunkel, gingen wir zurück zum Regt. Stab. Daselbst bekamen wir wieder Befehl, daß die Werfer in Cléry liegen sollten. Darauf gingen
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wir alle, ohne Steinfelder, welcher von den heutigen Gasgranaten krank wurde nach Cléry. Wir waren gerade bei den Werfern angelangt, da setzte eine heftige Beschießung von Cléry ein, so daß wir uns in ein kurzes Grabenstück zurückzogen. Dabei bekam ich einen Granatsplitter von hinten in den linken Rockärmel unter dem Arm hindurch streifte den Körper und vorne im Rock blieb er stecken. Nachdem das Feuer nachgelassen hatte, gingen wir mit 2 Werfern zur. Im Hohlwege, wo wir den Tag über lagen, machten wir halt. Nach kurzer Ruhepause ging es über freies Gelände weiter nach vorn bis zum nächsten Hohlweg, wo wir uns für einen Augenblick Rast in minierte Löcher verkrochen. Wir hatten uns kaum in 2 Löchern
verstaut, als in der Nähe des Loches wo Untffz. Appel, Schiffer u. Schrommes lag, die alle drei leicht verwundete. Dies geschah am 25. ca. 230 Uhr. Da wir jetzt nur noch 5 Mann waren und keine Werfer einbauen konnten, meldete Appel sich beim Bataillon und erhielt Erlaubnis abzurücken. Nun ging es den Weg zurück zum Regt. Stab. Daselbst angekommen ließ sich Untffz. Appel verbinden. Dann ging es zurück, auch Steinfelder kam mit nach Allaines. Von dort aus fuhren wir zurück nach den Baracken bei Templeux. Die Verwundeten gingen sofort zum Lazarett und wurden von dort aus gleich weiter nach Deutschland transportiert. Wir liegen nun bis zum 28. Abends in den Baracken in
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Ruhe aber alle Abende gehen Patrouillen und Granatwerfertrupps in Stellung. Von dem 2. Granatwerfertrupp sind bis heute schon wieder 2 gefallen, ohne daß ein Schuß abgetan worden ist. Man sollte das Granatwerfen aufgeben, denn gegen feindl. 28er Geschütze ist dieser Werfer doch nicht gewappnet und man verursacht außerdem unnötige Verluste. Die Nächte vom 23. – 25. August werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Donnerstag den 31. Aug. 16 Liege jetzt seit dem 28. d. Mts. wieder in Allaines und soll mit der Komp. im Sanitätsunterstand minieren gehen. Gehe aber morgen früh das erste mal mit zum Minieren, da ich in den vergangenen Nächten mit einem Mann des 5. Zuges zum Abstecken
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der sogen. Ringelstellung kommandiert war. Seit 3 Tagen sind der Infantrie die Bayern als Verstärkung zugeteilt worden. Heute Abend ist nun endgültig Ablösung des Garde Korps durch das bayrische Res. Korps. Wie lange wir Pioniere hier in Stellung bleiben ist noch nicht voraus zu sehen. Hoffentlich werden wir auch bald abgelöst. 10. Sept. 1916 Sind soeben per Auto bei Avricourt angekommen. waren gestern von Templeux bis Croix-Montigneux (Croix-Moligneaux) marschiert. Nachdem die Garde Inf. im Sommegebiet abgelöst war hatte unsere Komp, die Grabenausbauten der 3 u. 4. Stellung bei Allaines übernommen. Werden nun voraussichtlich morgen unsere alten Quartiere in Avricourt beziehen. Biwakieren vorläufig in der Nähe des Bahnhofes Sedan. Dienstag den 26. Sept. 1916 Die Dauer in Avricourt
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war für mich nicht lang, denn ich wurde schon am 20. d. Mts. für die Sturmabteilung der II. Armee ausgesucht und am 21. morgens ging ich mit noch 1. Untffz. und 2 Mann nach Noyon und von dort per Bahn nach Etaves wo ich mich voraussichtlich dauernd aufhalten werde müssen. Die Kameraden die mit mir von der 1. G.Pi.K. nach hier versetzt worden sind wie nachstehend aufgeschrieben: Uffz. Schildert, Gef. Behrend, Walz u. Augenthaler, Pion. Becker, Schmitz, Steinfelder, Lehmann, Witkowski, Hecker u. ich. Steinfelder und ich sind gleich am 2 Tage unseres Hierseins, einigen Stoßtrupps, welche schon 3 Wochen lang ausgebildet sind, zugeteilt worden, während meine anderen Kameraden bis heute noch nicht zugeteilt worden sind. Wir liegen hier in Bürger -
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Deutsch
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Italiano
- quartieren und es besteht hier genau derselbe Innendienst wie in der Garnison. Im übrigen ist dieses Dorf Etaves die Garnison der Sturmabteilung. 22. Nov. 1916 Mittwoch Die Sturmabt. jetzt Sturmbataillon befindet sich seit dem 20. d. Mts. nicht mehr in Etaves sondern in Bosmont. Es ist ein ganz hübsches Dorf. Ganz in der Nähe befindet sich mit Wasser und Wald umgeben ein hübsches Schloß, das Quartier des Herrn Hauptmanns. Wir sind jetzt der 7. Armee zugeteilt und etatmäßig. Die erste Zeit werden wir wohl mit Schanzarbeiten verbringen. Der ganze Eindruck ist besser als der von Etaves. 6. Dez. 1916 Donnerstag Fühle mich hier fast wohl. Bis jetzt werden immer noch Stellungen ausgehoben zur späteren
Ausbildung. Ich bin ca. 14 Tage lang einem sogenannten Bautrupp zugeteilt. Wir machen weiter nichts als Zimmerarbeiten und haben dabei einen ganz ruhigen Tag. Bin auch inzwischen 2 mal nach Marlo (eher: Marle), ca. 8 km von hier entfernt, gewesen, um meine Zähne in Ordnung bringen zu lassen. Bin am 11. d. Mts. wieder nach dort bestellt. War auch inzwischen zum Kompanieführer und habe wegen Urlaub nachgefragt. Er hat es mir nicht fest versprochen, hoffe aber der Lage nach um Weihnachten herum auf Urlaub zu fahren. Sonst alles beim alten. Sonntag den 7. Jan. 17 War inzwischen vom 12. – 27. Dez. 1916 auf Urlaub. Habe mich tadellos amüsiert. Mit Frl. Agnes Hermersdorf
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habe ich die schönste Zeit meines Urlaubes verlebt. Am 16. Dez. ist meine Großmutter in der Klinik zu Berlin gestorben und sie ist dann am 20. Dez. zu Niemegk beerdigt worden. Der Dienst ist hier bei der Sturmkomp. derselbe geblieben. Es wechselt jetzt Schanzen mit Ausbildung, also immer noch dasselbe. Montag den 22. Januar 17 Es hat sich bis jetzt nichts wesentliches ereignet, trotzdem der Kommandeur der 7. Armee zur Besichtigung hier war. Ich glaube aber bestimmt, daß kurz nach Kaisers Geburtstag ein Stoß erfolgen wird. Ich werde seit 2 Wochen am Maschinen-Gewehr ausgebildet. Es macht mir auch sehr viel Spaß. Es sind im Ganzen 15 Mann und 2 Untffz. die ausgebildet werden, sollen später in unserer Kompanie M.G. bekommen. Auch haben wir seit heute noch einen
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sogenannten Heimat-Kursus zur Belohnung zu bekommen. Mittwoch den 7. März 17 Wir leben jetzt in der Zeit der Spannungen. Alle paar Tage ist feldmarschmäßiger Appell und Probealarm. Die Operationszone ist jetzt bis Marle zurückverlegt worden. Laon ist schon fast geräumt und das Lazarett in Marle soll auch Ende dieser Woche geräumt werden. Alles deutet auf einen größeren Rückzug, der die Franzosen in unsere vorbereiteten Gebiete locken soll. Ob wir dann hier liegen bleiben ist fraglich. Von unserer 2. Komp sind 8 Stoßtrupps nach vorne. Die erste Komp. macht schon wochenlang nichts weiter als Ausbildung der Kursisten. Der 10. Stoßtrupp, worin ich mich befinde, ist dabei ständig in Vorführung.
Montag den 26. III. 17 Meine Ahnung hat sich bewahrheitet. Noyon-Roye u. Rayaume ist schon von uns aufgegeben worden und vom Feinde besetzt. Am 18 d. Mts. sind 3 Stoßtrupps, 10 Granatwerfer, 2 M.G. und 1 Zug Artillerie von einem … Unternehmen zurückgekehrt. (Gewaltpatrouille ?). Es ist alles programmäßig verlaufen. Wir hatten dabei nur einen ganz leicht verwundeten und brachten 2 Gefangene wovon einer später starb und ein fl. M.G. mit. Bei einem 2. Unternehmen der gleichen Art hatten wir 2 leichte Verwundete. Wir brachten 5 Gefangene und ein M.G. ein. Es nahmen daran 3 Stoßtrupps, 2 M.G., 2 Minen-Werfer und 6 Granatwerfer und 1 Zug Artillerie (daran) teil. Sie sind am 22. d. Mts. zurückgekehrt.
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Dienstag den 10. April 17 Inzwischen ist nun auch mein Trupp und somit auch ich an der Front zu einem größeren Sturme gewesen. Am 30. März fuhren wir, nachdem der Herr Major eine Ansprache an uns gerichtet hatte, per Auto ab nach Evergnicourt. Daselbst ……… an einem ausgepflügten Übungswerk. Der Sturm sollte nun erst am 3. April sein, wurde aber bis zum 4. hinausgeschoben. Nachdem nun alles genau eingeübt war, fuhren wir am 3. Abends in Stellung, mußten aber noch ca. 1 Std. zu Fuß gehen, ehe wir in der ersten Linie waren. Es war schönes Wetter und fast kein Schuß fiel. Wir sollten aus einer Sappe ausbrechen und machten uns daher gleich an den Ausbau derselben, auch verbesserten wir einen halb verfallenen Unterstand, so daß wir uns
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notdürftig darin bis zum Aufbruch aufhalten konnten. Nachdem an unserem Ausbruchspunkt der Draht….. entzwei geschnitten war, was allerdings sehr schwer gelang, da uns der Franzose bemerkt hatte und …..granaten herübersandte, zogen wir uns in den Unterstand zurück. Wir waren zusammen 2 Trupps und 1 M.G. Bedienung. Um 3 Uhr morgens fingen nun unsere Minenwerfer an zu schießen und um 4 Uhr setzte die ganze Artillerie mit ein. Es war ein fürchterliches Trommelfeuer. Um 630 war der Sturm angesetzt. Eine viertel Stunde vorher machten wir uns bereit und krochen aus dem Unterstand heraus. Von der französischen Stellung war vor lauter Pulverdampf nichts zu sehen. Ungefähr 2 Minuten vor dem Sturm setzte
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der Franzose Leuchtzeichen in die Luft. Wir nahmen an, daß er von der Artillerie Sperrfeuer anforderte. Um nun nicht in dieses Vernichtungsfeuer hinein zu kommen, brachen wir schon einige Sekunden früher aus der Sappe. Nun ging es aber in Windeseile, was man nur laufen konnte der franz. Stellung zu. Leider war das franz. Drahtverhau nur sehr wenig zerschossen, so daß wir uns nur mühsam hindurch arbeiten konnten. Auch dies ging glatt vonstatten, da sich kein franz. M.G. sehen ließ. Erst als wir im franz. Graben waren fing …. ein M.G. an zu arbeiten. Die Kugeln sausten nur so über unsere Köpfe hinweg, es konnte uns aber nichts anheben. Franz. Artilleriefeuer bekamen wir nicht, nun ging es aber so schnell wie möglich
im tiefsten Schmutz den Verbindungsgraben zur 2. franz. Linie entlang. Unterwegs wurden 2 Kameraden meines Trupps verwundet. Da unser Keil der erste im franz. Graben war, zogen sich die Franzosen nach links u. rechts zurück. Die in den noch nicht eingeschossenen Unterständen waren, wurden durch Handgranaten erledigt. Wir verteilten uns nun ohne weiteren Zwischenfall auf unsere angewiesenen zu besetzenden Punkte. Während wir nun den Graben säuberten lag unser Artillerie-Feuer auf den Franz. Kanal. Um 9 Uhr wurden wir von der Inf. abgelöst und konnten uns in den 1. franz. Graben zurückziehen. Als wir durch den franz. Verbindungsgraben zurück gingen fanden wir noch einen von unseren Verwundeten
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liegen (Philipp Augenthaler war es, von meinem Trupp, der andere war schon selbst zur Stellung gegangen). 5 Mann von unserem Trupp wickelten Philipp nun in eine Zeltbahn und trugen ihn zurück in unsere Stellung. Wir kamen ziemlich glatt in die Sappe, dortselbst trafen wir einen Sanitäter der uns eine Tragevorrichtung brachte, damit trugen wir ihn nun zum Sanitätsunterstand. Als wir ihn aber dort auswickelten war er schon tot, muß wohl unterwegs auf dem Transport gestorben sein. Wir überließen ihn den Sanitätern zur Bestattung. Mittlerweile hatte aber der Feind so stark angefangen zu schießen, daß wir den Unterstand nicht verlassen konnten. 2 mal versuchten wir vergeblich die Stellung zu verlassen, es war aber unmöglich, mußten immer wieder
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einen anderen Unterstand als Deckung aufsuchen. Gegen Morgen um 6 Uhr ließ die Schießerei nach und hörte schließlich fast ganz auf, so daß wir nun ohne Aufenthalt die Stellung verlassen konnten. Wir trafen auf unserem Heimweg noch ein Lastauto welches uns gesund in unsere Baracke in Evergnicourt zurück brachte. Am Nachmittag um 2 Uhr wurden wir in Autos verladen und kamen um 630 wieder in Bosmont an, wo wir von dem Batl. mit Jubel empfangen wurden. Der Herr Major konnte bei seiner Ansprache kaum das Weinen unterdrücken. 21. April 1917 Sonnabend Am 13. fuhren 53 Mann u. 4 Offiziere nach Charleville, worunter auch ich mich befand. Am 14. früh um 9 Uhr sollten wir seiner kaiserl. Hoheit dem
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Kronprinzen daselbst vorgestellt werden. Der Kronprinz erschien aber erst um 11 Uhr. Er hielt eine kurze Ansprache, worin er sich für das gute Unternehmen bedankte und wünschte uns Glück zu unseren späteren Stürmen, darauf gab er jedem das E.K.II., gab jedem die Hand und unterhielt sich mit jedem und frug ihn von wo er her sei und welchen Beruf er hätte und anderes mehr. Er war sehr freundlich. Die Leutnants u 1 Untffz u. 1 Gefr. (später auch Untffz) erhielten E.K.I . Nach einem Vorbeimarsch in Gruppenkolonne rückten wir wieder mit dem E.K. an der Brust ab. Nachmittags um 5 Uhr fuhren wir wieder ab nach Bosmont, wo wir um 5 Uhr morgens erst wieder landeten. Wir bekamen Essen 1a und trinken im Hotel „Deutschkaiser“ welches vom Kronprinzen bestellt war u.
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bezahlt wurde. Wir waren aber kaum einen Tag hier und hatten uns kaum von der langen Bahnfahrt erholt, als am 16. nachmittags um 2 Uhr unser ganzes Batl alarmiert wurde. Wir wurden so schnell als nur möglich in Autos verladen und an die Front gebracht. Am Abend lagen wir schon rechts von Reims in Stellung und blieben dort bis 17. nachts liegen. Am 18. morgens gingen wir einige Kilometer zurück und rückten dann am Nachmittag per Fuß von dort ab. …. wir dann nachts um 2 Uhr hier wieder landeten. Diese zwei Tage waren wirklich schrecklich kalt, durch und durch vom Regen nass und sogar gefroren, daß es kaum zum Aushalten war. Nach einem Tag Ruhe begab ich mich wieder am Barackenbau, wo
ich jetzt nun wieder arbeite. 27 Mai 1917 Pfingsten Heute Pfingsten gedachte ich bei meinen Lieben daheim zu sein. Es wurde uns schon vor 14 Tagen fest versprochen, daß wir vor Pfingsten fahren dürfen. Gestern ist nun Trupp Walz gefahren. Trupp Schilders wird nun erst in 8 Tagen auf Urlaub fahren. Am 23. hatte das Batl. Parade vor seiner Majestät. Das Batl. hatte seinen Vorbeimarsch direkt glänzend. Nach den Erzählungen der Exellenzen haben wir den besten Marsch geliefert. Gestern war der Oberbefehlshaber der 7. Armee, Exellenz von Boehn, hier und hat uns seinen persönlichen Dank ausgesprochen. Am 23. haben wir auch hierselbst heute Scheller bei
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unserem Übungsplatz begraben. Er war der erste der hier beerdigt worden ist und heute folgte ein Artillerist welcher beim letzten Sturm fiel. 13. Juni 1917 Mittwoch Inzwischen sind schon wieder einige Stürme gemacht worden. Teils von uns und auch vom Sturmbatl. 5, 4. Komp, welche jetzt hier zu unserer Unterstützung ist. Auch haben wir schon 3 weiter Kameraden bei unserem Übungsplatz beerdigen müssen. Mit unserem Urlaub hat es sich wieder verzögert, werde wohl erst nach 10 Tagen fahren, Die Hälfte von unserem Trupp ist schon gefahren. Vor einigen Tagen ist unser Sturmbatl. zum 1. Male im Heeresbericht erwähnt worden. Siehe Zeitungsausschnitt. (beiliegender Zeitungsausschnitt: …. Gegners dorthin gelenkt hatten, setzten sich frühmorgens südlich von Pargny – Filain Teile von meiningenschen, hannoverschen, schleswig-holsteinischen und brandenburgischen Regimentern in Besitz der feindlichen Stellungen am Chemin de Dames in fast 2 Kilometern Ausdehnung. Durch Artillerie, Minenwerfer und Flieger wirksam unterstützt, begleitet von Pionieren und Trupps und dem in den Kämpfen der letzten Wochen besonders bewährten Sturmbataillons 7 nahmen die Kompagnien trotz hartnäckigen Widerstandes des Gegners das befohlene Angriffsziel. Gegen die gewonnene Linie richteten sich in heftigen Feuerwellen starke feindliche Gegenangriffe bis in die Nacht hinein; sie sind sämtlich abgewiesen worden. 14 Offiziere, 543 Mann wurden als Gefangene, 1 Revolverkanone, 15 Maschinengewehre und mehrere Granatwerfer als Beute eingebracht.)
Dienstag den 17. Juli 1917 War inzwischen vom 25. Juni bis 2 Juli nach der Heimat auf Urlaub. Habe mich in Charl. tadellos amüsiert. Habe schon am ersten Abend eine Bekanntschaft mit einem Frl Eva Reinke gemacht. Es ist ein liebes Mädel. Auch habe ich am 2 Juli eine alte Freundin aus Booßen (?) Heti Gerack (?) besucht. Sie ist jetzt in Reitwein bei der dortigen Postagentur angestellt. Wie gesagt, es hat mir sehr gut in Deutschland gefallen. Wenn man an diese wenigen Tage zurückdenkt, dann vergeht einem noch die Lust am Kriege. Im Allgemeinen sieht es in der Heimat sehr trostlos aus. Mit den Lebensmitteln ist es sehr knapp. Es wundert mich, daß noch alles so ruhig ist, da ich doch schon, ……… recht gefährliche Äußerungen gehört habe. Will aber hoffen, daß alles gut klappt.
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Auch sind inzwischen wieder mehrere Stürme gemacht worden, wonach auch das Sturmbatl. 7 im Generalbericht gelobt wird. In nächster Zeit ist wieder ein Sturm woran auch ich mit teilnehmen soll. Sonst bin aber ich immer noch Barackenbau. Sonntag den 14. IV. 18 Endlich seit langer Zeit komme ich wieder dazu einige Zeilen niederzu -schreiben, hatte auch vorher nicht sehr viel Neues niederzuschreiben. War inzwischen wieder vom 5. – 20. Nov. auf Urlaub (Habe 300 Mark Kriegsanleihe gezeichnet). Hatte während meines Urlaubs das Pech, mich von einem Polizei-….Feldwebel wegen nicht grüßens schnappen zu lassen, während ich mich mit Frl H. Tacke am Potsdamer Platz traf. Es wurden mir darauf
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hin 3 Tage Mittelarrest von dem Kommandanten von Berlin zudiktiert, welche ich dann hier in Bosmont von 3. – 6. Dez. 17 abmachte. In der Zwischenzeit war ich immer mit Zimmerarbeiten (auf dem Foto oben mit Säge) beschäftigt, bis ich am 20. Aug. 17 als Krankenträger zum Revier kommandiert wurde wo ich mich noch am heutigen Tage befinde. Nun folgt meine Praxis als Krankenträger. Habe es bis heute noch nicht zu bereuen gehabt, daß ich Krankenträger geworden bin, denn ich führe im Revier ein ganz ruhiges Leben, trotzdem man den ganzen Tag Beschäftigung hat. Am 15. März mußte ich mit zur Front um am 18. März, 6:30 früh einen Angriff mitzumachen von welchem ich gesund
und munter zurückgekehrt bin. Am 19. März kamen wir wieder in Bosmont an. Hierselbst war aber das ganze Batl. schon in Aufregung, denn es hieß, das ganze Batl. sollte wieder zum Sturm eingesetzt werden. Es sollte auch gar nicht lange dauern, denn am 20. abends rief der Hr. Major das ganze Batl. zusammen und machte uns in eine Ansprache bekannt, daß es am 21. März früh 10 Uhr zur Front ginge. Zur festgesetzten Zeit fuhren wir per Eisenbahnb ab und landeten wohlbehalten in Crepy. Von dort hatten wir noch ca. 4 ½ Std. Marsch und gelangten Abends um 7 Uhr in St. Gobain an. Dort erhielten wir Quartier in der Glashüttenhöhle. Dort mußten wir auf der feuchten Erde kampieren,
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was uns umso schlechter behagte, da wir schon seit 1 ½ Jahren derartiges garnicht mehr gewohnt sind. Man hatte sich aber bald wieder daran gewöhnt. Am 24. März früh machte unsere 2 Sturmkomp. eine Patrouille und machte dabei nur 16 Gefangene, da der Engländer sich schon zurückgezogen hatte, weil rechts von unserer Angriffsfront unsere Offensive den Franz. schon nachts zurückgedrückt hatte. Nachdem wir am Tage noch einige kleine Gefechte gemacht hatten, welche aber zu keinem weiteren Resultate führten wurden wir am 25. abends von der Infantrie abgelöst und zogen uns nach St. Gobain zurück. Dort lagen wir nun noch eine ganze Zeit und wußten nicht woran wir waren. Am 5. April endlich erhielten wir
Bescheid, daß wir am anderen morgen früh 6 Uhr an derselben Stelle wo unsere 2. Komp die Engländer zurückgedrückt hatte, angreifen sollten. Unsrer 1. Komp war zugeteilt die 1. Komp vom Rgt. 16. Die nähere Erklärung des Sturmes im beiliegenden Zeitungsausschnitt. (beiliegender Zeitungausschnitt: Der gestrige Generalstabsbericht, Großes Hauptquartier, 15. Juli 1917 ………….. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Um Chemin-des-Dames wurden dem Feinde durch Angriff wichtige Stellungen südöstlich von Courtecon entrissen. Nach zusammengefasster Wirkung von Artillerie und Minenwerfern stürmeten Teile des Infanterie-Regiments Generalfeldmarschall von Hindenburg und anderer ostpreußischer Regimenter sowie des Sturmbatallions 7 die französische Stellung in 1500 Meter Breite und 300 Meter Tiefe. der Gegner leistete erbitterten Widerstand, so daß es zu hartnäckigen Nahkämpfen kam. Die Sturmziele wurden überall erreicht und gegen drei starke Gegenangriffe gehalten. Die blutigen Verluste der Franzosen sind schwer; bisher sind über 350 Gefangene eingebracht worden. Die beträchtliche Beute ist noch nicht gezählt. …… ) Bei dem Sturm auf Sinceny wurde ein Kamerad schwer verwundet durch einen Blindgänger und ich erhielt den Auftrag, denselben durch 13 gefangene Franzosen zurück zu transportieren. Auf diese Art kam ich noch vor dunkel werden an unsere Ausgangsstellung zurück und fuhr nachts 11 Uhr mit dem Auto des Hr. Major zurück, da derselbe einen anderen Weg per Pedes mit seinem Batl. zurückging. Am 7. IV. lagen wir wieder in der Höhle und am
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8. IV. früh 6 Uhr ging es im Regen zurück nach Bosmont. ca. 25 km weit wurden wir mit der Feldbahn befördert und kamen dabei an der Geschützen der langen Noux (sog. Wilhelmsgeschütze) vorbei, welche von dort auf 120 km Entfernung Paris beschießen. Nachmittags 4 Uhr kamen wir dann glücklich und zerschlagen wieder in Bosmont an. Hier geht nun alles wieder seinen alten Gang. In den Kahn wollten sie mich auch schon stecken. Es ging aber nicht, da ich fürchter - liche Zahnschmerzen hatte. In den nächsten Tagen werde ich meine 2 Tage absitzen müssen. Meine 2 Tage Arrest habe ich erhalten von dem Hr. Major weil er beim versammelten Batl. gesehen hatte, wie ich einen Moment meine Hände in die Taschen steckte, während er redete.
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Dienstag den 13. VIII. 18 Man wird von Tag zu Tag fauler und des Krieges immer mehr überdrüßig. Am liebsten liege ich lang auf dem Bette und döse, habe zu nichts mehr richtig Interesse. Es ist daher gut, daß mich keiner als Krankenträger stört. Habe ein ziemlich freies Leben. Der Drill würde mir auch gar nicht recht behagen, denn wenn man hier alle Tage sieht, wie die Herren Offiziere mit einigen Damen hier in St. Preuve leben und unsereiner darf sich nicht ruhen und muß mit der schlechten Verpflegung auskommen, während die Herren in Saus und Braus leben, als gäbe es gar keinen Krieg, dann möchte man gleich in die Heimat zurückkehren. Es ist bald zum Verzweifeln.
Nun etwas von meinen mitgemachten Kämpfen. Ich als Krankenträger war dem Block ……………. zugeteilt und hatten den Auftrag mit den Bayern (Regt. 79) über die Aisne hinaus einen Brückenkopf auf den Kanonenberg zu bilden. Am 27. Mai früh 430 war der Sturm. Unter ziemlich schweren Verlusten gelang es uns den Berg zu nehmen, mußten ihn aber im Laufe des Tages wieder verlassen und konnten uns nur mit Mühe auf das jenseitige Ufer halten bis dann Abends Verstärkung kam. Von dort aus kamen wir im Berliner Lager zur Ruhe. Während der Block noch einmal eingesetzt wurde, hatte für mich diese Offensive ein Ende, denn ich hatte mir eine Verzerrung am linken Fuße zugezogen. Dann kam am 15. Juli die 3. Offensive. Ich war
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dem Block Ltn. Stertz zugeteilt und hatten den Auftrag dem Garde Regt. Frank zu folgen um dasselbe bei schwierigen Punkten zu unterstützen. Am Abend sollten wir Epernay erreicht haben. leider fiel diese Offensive inss Wasser, denn der Franzmann war über unser Vorhaben genau orientiert. Wir säuberten erst einige M.G.-Nester im Trosswalde, dann nahmen wir das Schloß beim Dorfe Nandrieres und einen Tag später kamen wir zum Dorfe Reuily (event. Reuil Oeuilly) (so ungefähr 12 km von Epernay), als Reserve der Fränzer, welche dort Stellungen bezogen hatten. In Vandrieres hatten wir starke Verluse, denn während wir dort Rast machten bewarfen uns feindl. Flieger mit Bomben. Dabei wurde auch ich am linken Fuß u.
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Kopf leicht verwundet. Als wir wieder herausgezogen wurden erkrankte ich an der Grippe und kehrte sofort nach Houry zurück, während die übrigen Mannschaften nach Braisne gebracht wurden und dort Straßenpolizei markieren sollten, denn viele Soldaten fluteten von vorne zurück infolge des Mißlingens der Offensive und diese Leute sollten aufgehalten werden. Seit dem 21. Juli sind wir nun fort von Houry und liegen heute in St. Preuve und sollen nun in den nächsten Tagen wieder nach Bosmont kommen. Ich wünschte ich wäre erst wieder in meinem alten Quartier. Gestern war von unserem Batl. ein Unternehmen in Fismes, es soll aber mißlungen sein und übermorgen fahren wieder Trupps nach der Front.
Beide Unternehmungen sollen den Zweck haben den Amerikaner über die Vesle zurückzudrücken, über die er an 2 Stellen gekommen ist.
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Diese PDF-Datei enthält eine komplette Transliteration des Kriegstagebuches von Friedrich Becher. Ergänzt wurde der Text um einige Fotoaufnahmen, sofern diese zu den geschilderten Einträgen zu passen schienen. Einige einzelne Worte konnten nicht oder nicht sicher erkannt werden. Diese sind entweder durch gepunktete Leerstellen oder durch ein Fragezeichen (?) gekennzeichnet. --------------------- Hier noch eine kurze Selbstdarstellung seines Einsatzes während des ersten Weltkrieges: Ich, Friedrich Wilhelm Becher, wurde zu Charlottenburg am 22. V. 1895 geboren. Ende Mai 1915 wurde ich zu den Garde-Pionieren eingezogen, zog am 18. Sept. 1915 ins Feld und wurde der 1. Garde-Pionier-Komp. unter Hauptmann Hartung zugeteilt. Anfang Okt. 15 nahm ich an den Kämpfen um die Lorettohöhe und Ende März 16 an der Sommeschlacht bei Clery (?) als Pionier teil. Am 21. Sept. 16 wurde ich dem Sturmbatl. der 2. Armee und als dieses aufgelöst, im Frühjahr 17 dem Sturmbatl. 7 zugeteilt. Bei letzterem verblieb ich, wo ich im letzten Jahr als Sanitätssoldat tätig war, bis ich dann im Dez. 1918 als Gefreiter in Marburg von der Truppe entlassen wurde. --------------------

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Europeana 1914-1918

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Friedrich Becher
Becher

Source

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Contributor

europeana19141918:agent/f2bf8c67f86c05c0d4272e8e3bd8af11

Date

1918-08
1915-09

Type

Story

Language

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Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1915-09

End

1918-08

Language

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Agent

Friedrich Becher | europeana19141918:agent/dec1fabe1296f8d659aa1435606b5cff
Normen Oel | europeana19141918:agent/f2bf8c67f86c05c0d4272e8e3bd8af11

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Tagebuch des Schülers Wilhelm Schenkel während des Krieges

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Tagebuch aus der Kriegszeit des Schülers Wilhelm Schenkel mit zeitgenössischen Zeitungsausschnitten. Er beginnt am 16. Mai 1916 sein Tagebuch mit einem Rückblick auf den Tag seiner Geburt und beschreibt, woher seine Eltern und Vorfahren stammen. Im Anschluss berichtet er, woran er sich aus seinen ersten Lebensjahren erinnern kann, so zum Beispiel, dass er zusammen mit seiner Schwester als er drei Jahre alt war, den Vater vom Dienst abgeholt hatte. 1907 erfolgt der Umzug von Hagen nach Soest und er wird eingeschult. Zu Beginn des Tagebuchs sind Listen mit Namen von Schülern aus den verschiedenen Jahrgangsstufen eingeheftet. Ab Dienstag, dem 19. August 1913 beginnt die genauere Aufzeichnung seiner Erlebnisse. Es erfolgt jedoch nach dem 16. August ein Sprung in das Jahr 1916. Erst ab dem 12. Mai 1917 nimmt er wieder die taggenaue Beschreibung der Tagesgeschehnisse auf. || Bei einer Haushaltsauflösung kam das Tagebuch von Wilhelm Schenkel zum Vorschein, der im Jahr 1901 in Hagen geboren wurde. Während des Ersten Weltkriegs ging er in Soest zur Schule. Für den Heeresdienst war er noch zu jung, er führte jedoch ab Mai 1916 ein Tagebuch, das einen Teil der Kriegszeit beleuchtet. Der letzte Eintrag datiert vom 16. Oktober 1918. Nach dem Abitur studierte er Ingenieurswissenschaft in Aachen und Darmstadt. Ab 1937 diente er als Regierungsbaurat im Heeresdienst. Er starb am 7. Februar 1940 auf dem Truppenübungsplatz Groß-Horn an einem Herzinfarkt.

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