Sprengtrichter bei St. Elooi in Flandern
Eine Gruppe deutscher Soldaten an der Wand eines Sprengtrichters bei St. Elooi in Flandern.
CONTRIBUTOR
Walter Lehmann
DATE
1916
LANGUAGE
deu
ITEMS
1
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
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Doktorhaus bei Oosttaverne in Flandern
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Mein Großvater notiert zu diesem Tag in seinem Kriegstagebuch auf Seite 159: 27.1. Beobachtung Seit der Versetzung des Leutnant Refarth am 15.1. zur 5. Batterie wird der Dienst wie folgt eingeteilt: In der Hauptbeobachtung: Hauptmann Simon, Leutnant Dittmeyer und Leutnant Mehner mit je 2 Tagen Dienst und 4 Tagen Ruhe. Zur Unterstützung: Offizier-Stellvertreter Siegert je 3 Tage Dienst. Zum Aufbau der Beobachtungsstellen: Offizier-Stellvertreter Baumgarten und Vizewachtmeister Schulze ebenfalls 3 Tage Dienst. In der Batterie: Feldwebel-Leutnant Lehmann und Feldwebel-Leutnant Beck je 3 Tage Dienst, 3 Tage Ruhe. Leutnant Bucher, der vom 16. bis 29.1. beurlaubt ist, fährt am 15. und kehrt am 31.1. nachmittags zurück. Am 27.1. (Kaisers Geburtstag) 3 Uhr10 nachmittags. Ich schieße gerade die Batterie auf Punkt 38 der Blaudruckkarte ein, der nördlich von Groote Vierstraat liegt, als die Beobachtungsstelle „Doktorhaus“ mit insgesamt 52 Schuss schwerstem (etwa 20 Schuss) und mittlerem (etwa 32 Schuss) 30,5 cm- und 22 cm-Kaliber, ferner mit Bz leichtem Kaliber beschossen wird. Der erste Schuss, ein Blindgänger, schlägt 3 m vom Doktorhaus entfernt ein, der zweite etwa 6 m und schlägt vorher ein Stück Giebel ein. Sofort runter in den Unterstand. Der dritte Schuss geht etwa 2 bis 3 m vom Unterstand entfernt nieder und drückt die Fenster mitsamt der Füllung ein. Sprengstücke schwirren bösartig herum. Es kommt der Befehl „Räumen“ und wir gehen in den Schützengraben. Rex und Schiyka sind schon nach dem 2. Schuss fort. Siegert, Tränkmann und Biering gehen zurück in den Unterstand. Bei dem Versuch das Scherenfernrohr zu retten werden Siegert und Tränkmann verschüttet. Das Doktorhaus wird völlig zusammengeschossen. In der Nähe hat es einen Sprengtrichter geschlagen. Er ist 3,30 m bis 3,50 m tief und hat einen Umfang von 34 m. Der Regiments-Adjutant Leutnant Rubel erhält das Eiserne Kreuz I. Klasse. || || Oosttaverne in Flandern || Photograph || Doctors house near Oosttaverne in Flanders
Handskizze eines Kellers bei Ooosttaverne in Flandern
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Mein Großvater schreibt auf Seite 133 seines Kriegstagebuches: Die Batterie blieb 14 Tage zu Schiessübungen daselbst, kam anschließend in die Heeresreserve nach Fleurs in Nordfrankreich, und wurde vom 10. – 21. Juli bei Oosttaverne eingesetzt. Die Beobachtungsstelle war im „Roten Haus“ eingerichtet. Am ?? schlägt ein Volltreffer durch das Kellerfenster in den Telefonraum ein. Das Kellerfenster war nur mit einem Brett zugenagelt. Im Raum schläft Drechsler, Bockmann ist besinnungslos. || || Diary || Cellar in Oosttaverne, Flanders drawn by Fritz Lehmann
Handskizze einer Artilleriestellung bei Oosttaverne in Flandern
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Die Skizze findet sich auf Seite 159 des Kriegstagebuches meines Großvaters Fritz Lehmann. Zu diesem Tag hat er notiert: 11.1. Ruhe. 9 Uhr vormittags gehen Hauptmann Simon und Leutnant Refarth nebst 10 Kanonieren auf die Jagd. Leutnant Refarth erlegt einen Hasen. Früh um 5 Uhr fliegt in Lille ein Munitionsdepot der Pioniere mit Sprengmunition in die Luft. Das Depot war in den Kasematten der Umwallung in der Nähe des Südbahnhofs gelegen. Die Verwüstung ist furchtbar. Ein riesengroßer Trichter. Das Stadtviertel in der Nähe ist nur noch ein Trümmerhaufen. Dann folgen Ruinen, später abgedeckte Häuser mit eingedrückten Wänden. Die meisten Fensterscheiben der Stadt sind in Trümmer gegangen. Circa 225 Einwohner und von der Wachmannschaft 23 Mann sind tot und 3 Mann schwer verletzt. Ein Anschlag wird vermutet. Vereinzelt nämlich sind angezogene Einwohner erschlagen im Keller ihrer Häuser aufgefunden worden. || || Deutsch || Oostaverne, Flanders || Drawing || Drawing of artillery-stand in Oostaverne, Flanders, diary of Fritz Lehmann