Transcribe

Holzkiste zum 15. Geburtstag

Die Familie Hohle lebte seit ca. 1890 in Moskau, wo sie sich durch die Arbeit in einer Färberei bzw. bei einem Tuchhändler einen gewissen Wohlstand erarbeitete. So verfügten sie u.a. über Hausangestellte. Bei Kriegsausbruch wurden sie, weil sie Deutsche waren, in die Nähe von Atrachan (Tscherny Jar) gebracht und mussten fortan zusammen mit einer russischen Familie in einer Blockhütte leben. Der Jüngste der Familie, Hans, soll berichtet haben, dass er eine glückliche Zeit dort hatte. Gemeinsam mit seinen drei Geschwistern (Adele, Liliane, Karl) und den Eltern verbrachte er dort die gesamte Kriegszeit. Den Ort bezeichnete die Familie selber als Kalmückensteppe. Nach Tscherny Jar sind auch Österreicher gebracht worden, die in Russland lebten. Am 26. Mai 1918 brach die Familie nach Deutschland (Berlin) auf, wo sie am 3. Juli 1918 ankamen. Die Rückkehr nach Berlin war ernüchternd, weil sie nun zu sechst in einer 2-Zimmer-Wohnung wohnen mussten. Bis in die 1970er Jahre wurden in der Familie noch russische Wörter benutzt.
Holzkiste angefertigt zum 15. Geburtstag (13. Januar 1917) mit Motiv von Tscharny Jar und persönlicher Widmung: um 15jährigen Geburtstage gewidmet von: Ernst Teichmann, Kurt Weimershaus, Alexander Beckel, Ernst Burkart, Josef Rossknecht.

Show More
 
 
 
 

CONTRIBUTOR

Arne Pannen

DATE

1917-01-13

LANGUAGE

deu

ITEMS

6

INSTITUTION

Europeana 1914-1918

PROGRESS

START DATE
TRANSCRIBERS
CHARACTERS
LOCATIONS
ENRICHMENTS

Generating story statistics and calculating story completion status!

METADATA

Source

UGC

Contributor

europeana19141918:agent/7acdc4b080c9572f7c860e13e99bbd15

Date

1917-01-13

Type

Story

Language

deu
Deutsch

Country

Europe

DataProvider

Europeana 1914-1918

Provider

Europeana 1914-1918

DatasetName

2020601_Ag_ErsterWeltkrieg_EU

Begin

1917-01-13

End

1917-01-13

Language

mul

Agent

Arne Pannen | europeana19141918:agent/7acdc4b080c9572f7c860e13e99bbd15
Hans Hohle | europeana19141918:agent/a6bda1085e29b450ec704da83c3348a7

Created

2019-09-11T08:17:32.786Z
2020-02-25T08:17:25.981Z
2020-02-25T08:17:25.982Z
2014-07-14 13:47:55 UTC
2014-07-14 14:05:50 UTC
2014-07-14 14:06:04 UTC
2014-07-14 14:06:13 UTC
2014-07-14 14:06:20 UTC
2014-07-14 14:06:31 UTC
2014-07-14 14:06:38 UTC

Provenance

BE30

Record ID

/2020601/https___1914_1918_europeana_eu_contributions_16758

Discover Similar Stories

 
 
 
 

Kaisers Geburtstag

9 Items

Fritz Kehrer (geb.: Datum unbekannt - gest.: 1918) war Lehrer aus Wart / Nagold. Er wurde Leutnant und Adjutant des Württembergischen Gebirgsbataillons. Diese Fotografien zeigen ihn mit anderen Offizieren bei den Feiern zu Kaisers Geburtstag in Rauscedo am 27.1.1918. (Das letzte Bild zeigt ihn mit seiner Ehefrau Frieda Kehrer, geb. Schick. Die Teilnehmerin ist die Nichte von Frieda Kehrer.) || || Women || Western Front || Imperial Forces || Other || || Western Front || Other || Women || Imperial Forces || || Western Front || Imperial Forces || Women || Other || || Other || Western Front || Imperial Forces || Women || || Other || Imperial Forces || Women || Western Front || || Women || Imperial Forces || Other || Western Front || || Women || Imperial Forces || Other || Western Front || || Women || Other || Imperial Forces || Western Front || || Imperial Forces || Women || Western Front || Other

Go to:
 
 
 
 

Schulrede zu Kaisers Geburtstag 1918

3 Items

Schulrede zu Kaisers Geburtstag 1918, gehalten von Johannes Merkel wahrscheinlich in Bösenbrunn

Go to:
 
 
 
 

Alwin Metz´ 20. Geburtstag in russischer Kriegsgefangenschaft

6 Items

(1) Postkarte vom 2. Januar 1916 vom Schulrat Karl Mathesius und dem Lehrerseminar mit Geburtstagsgrüßen an Alwin Metz und der Mitteilung, dass sie ihm 20 Mark schicken werden. (2) Postkarte vom 6. Januar 1916 der Kriegsgefangenenhilfe Hannover an Alwin Metz mit der Bestätigung des Auftrages zur Sendung von 20 Mark an ihn. (3) Postkarte vom 12. Januar von Alwin Metz an seine Eltern in Oppurg. || Der spätere Lehrer Alwin Metz, geb. am 2. Januar 1896 in Oppurg, Thüringen, absolvierte vom 7. Januar 1914 bis zum 1. Oktober 1914 seine Reservistenausbildung an verschiedenen Orten. Als Kriegsfreiwilliger meldete er sich 1914 zum Heeresdienst. Er diente im 9. Bataillon des 224. Reserve-Infanterie-Regiments und war zunächst bis zum 18.12.1914 an der Westfront in Frankreich im Einsatz. Im November/Dezember 1914 wurde er in die Karpaten verlegt. Bei einem Gefecht gegen russische Soldaten in der Nacht zum 1. Februar 1915 erlitt er einen Unterleibsdurchschuss und wurde bei Tuchla gefangen genommen. Sein Lazarett befand sich in Stryj, in der Nähe von Lemberg. Metz wurde nach seinem Aufenthalt im Lazarett in Stryj über Brody, Kiew und die Krim nach Moskau gebracht (März 1915). Ab November 1915 war er in Blagoweschtschensk am Amur (Благове́щенск) interniert, nahe der chinesischen Grenze. Aus seinen Aufzeichnungen gehen weitere Zwischenstationen in Petropawlosk, Omsk, Tobolsk, Tjumen und Nowo Nikolajewsk hervor (August bis November 1915). In Blagoweschtschensk war er Leiter der Lagerbibliothek (Bücherwart und Inventarverwalter) und gründete auch einen Chor oder eine Laienspielgruppe. Metz war maßgeblich an der Gestaltung des Lagerlebens beteiligt und an der Freizeitgestaltung der Mitgefangenen. Dort musste Metz auch seinen 20. Geburtstag verbringen, der am 2. Januar 1916 war und zu dem ihm sein Lehrerseminar, allen voran Schulrat Karl Mathesius, gratulierte. Das Lehrerseminar schenkte ihm zur Unterstützung 20 Mark und man wünschte ihm herzliche Grüße und Wünsche für baldiges gesundes Wiedersehen in der Heimat. Leider wurde die Karte nach Tobolsk geschickt, Metz war jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits in Blagoweschtschensk interniert. Am 12. Januar 1916 schrieb Metz an seine Eltern und teilte ihnen mit, dass er die österreichisch-deutschen Hilfsaktion für Kriegsgefangene um ein Darlehen von 15 Mark gebeten habe. Noch gehe es ihm gut und er sei gesund, führte er weiter aus, und er hoffe dasselbe auch von den Eltern. Spätestens ab Mai 1919 befand sich Alwin Metz in dem Kriegsgefangenenlager in Zairkutny-Gorodok bei Irkutsk. Alwin Metz wurde während seines Rückwegs in die Heimat mehrfach zurückgeschickt. Wahrscheinlich war es nicht der offizielle Rücktransport, sondern eine Flucht aus dem Lager, bei der er wieder gefangen genommen und ins Lager zurückgeschickt wurde. 1920 verließ Alwin Metz endgültig das Lager und kehrte am 2. Juli 1920 nach Hause zurück. Vier Tage später, am 6. Juli 1920, entließ man ihn offiziell aus der Armee. Während seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft, vom 4. Juni bis zum 2. Juli 1920, auf dem Weg von Sibirien nach Thüringen zurück, führte er ein Tagebuch, dass er in alter Gabelsberger Stenografie verfasste. Zurück in der Heimat unterhielt Alwin Metz in Briefen Kontakt zu ehemaligen Mitgefangenen. Ihm wurde nachträglich am 1. Dezember 1921 vom Weimarischen Krieger- und Vereinsbundes die Kriegsdenkmünze 1914/18 des Kyffhäuser-Bundes sowie im Juni 1921 das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Metz hielt zahlreiche Vorträge über seine Kriegsgefangenenzeit in Sibirien vor interessierten Bürgern und Einwohnern in Oppurg und in Neustadt und als Lehrer vor Schülern. Er war bei verschiedenen Vereinen aktiv (Imker, Geflügelzüchter, Kaninchenzüchter). Alwin Metz zog als kriegsbegeisterter Soldat in den Krieg, um gegen die Russen als Feinde zu kämpfen und kehrte nach über fünf Jahren in Gefangenschaft als Freund der Russen zurück.

Go to: