Ein Bäcker wird zum Kanonier: Jakob Stendebach während des Ersten Weltkriegs
Ein Personalausweis, Militärpass, zwei Fotografien von Jakob Stendebach; ein Familienfoto aus der Zeit vor 1880; eine Verleihungsurkunde für das Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer von 1935.
Jakob Stendebach (1870-1945) stammte aus dem Westerwald und war gelernter Bäcker. Seine Lehre absolvierte er in Bad Ems (an der Lahne). Nach der Hochzeit mit Susanne Heimbach aus Niederlahnstein im Jahr 1899, zogen beide nach Gelsenkirchen und eröffneten dort eine Bäckerei. Nachdem Jakob Stendebach im November 1916 eingezogen wurde, betrieb seine Frau die Bäckerei als Filiale anderer Bäckereien weiter, ließ sich also von diesen beliefern.
Jakob Stendebach diente als Kanonier in der 2. Ersatzbatterie des 1. Rheinischen Feldartillerie-Regiments Nr. 8. Am 19. Mai 1917 wurde er in die 3. Batterie der Flak-Ersatz-Abteilung nach Gent und am 3. Juni zur Entfernungsmesserschule versetzt, wo er die Zeit bis zum 29. Juni verbrachte. Ab dem 30. Juni diente er wieder in der 3. Batterie der Flak-Ersatz-Abteilung. Ab dem 20. November 1918 war er in der 2. Ersatzabteilung des 5. Badischen Feldartillerie-Regiments Nr. 76 eingesetzt. Vermutlich befand Jakob Stendebach sich aufgrund seines Alters aber nicht im Fronteinsatz. Am 25. November 1918 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.
Nach dem Krieg nahm er zusammen mit seiner Frau wieder den Bäckereibetrieb auf, konnte ihn jedoch nicht zu früherer Blüte zurückführen. 1931 verpachteten die Eheleute Stendebach das Geschäft und zogen nach Bad Godesberg. Jakob Stendebach verstarb am 25. November 1945, seine Frau starb 1961.
CONTRIBUTOR
Klaus Stendebach
DATE
1917 - 1918-11-25
LANGUAGE
deu
ITEMS
40
INSTITUTION
Europeana 1914-1918