Der Gehörlose Walter Armenat wird Armierungssoldat
Walter Armenat wurde als gehörloser Armierungssoldat mit anderen Gehörlosen zum Schanzdienst nach Ostpreußen gebracht. Dort erlebte er auf einem Gut, dessen Besitzer vor den anrückenden Russen geflohen waren, die Einnahme des Gutes durch Kosaken.
Nachdem die Kosaken heraus fanden, dass Walter Armenat und seine Kameraden gehörlos waren, versorgten sie sie reichlich mit Lebensmitteln und behandelten sie auch sonst sehr gut. Nach dem Einsatz in Ostpreußen wurde er an die Westfront nach Frankreich verlegt.
Walter Armenat überlebte den Krieg und starb 1981 in Berlin.
Fotopostkarte von Walter Armenat (erster von links, sitzend) und anderen gehörlosen Armierungssoldaten, aufgenommen am 16. April 1918 in Noire Basse/Frankreich.
CONTRIBUTOR
Walter Leder
DATE
1918-04-16
LANGUAGE
deu
ITEMS
2
INSTITUTION
Europeana 1914-1918
PROGRESS
METADATA
Discover Similar Stories
Armierungssoldat Hermann Nastarowitz
4 Items
Der Armierungssoldat Hermann Nastarowitz gehörte der 1. Kompanie des Armierungsbataillons 102 an und starb am 29. Mai 1916 in Beelitz mit ca. 30 Jahren. Wahrscheinlich während des Krieges erkrankte er an Tuberkulose und war für den Militärdienst nicht mehr verwendungsfähig. Vor dem Krieg war er Lehrer in Berlin-Neukölln an einer Grundschule. Laut Familienüberlieferung soll er ein schmächtiger Mann gewesen sein, der unter seinem Tornister zusammengebrochen sei. Er habe aber geglaubt, in den Krieg ziehen und seinem Vaterland dienen zu müssen. Er hinterließ seine Frau Helene Nastarowitz und zwei gemeinsame Kinder. Eines der Kinder starb später ebenfalls an Tuberkulose, mit gerade 16 Jahren. Als Kriegerwitwe blieb seine Frau mit ihrem Sohn allein. || (1) Gedenkblatt für Hermann Nastarowitz und dazugehöriges Schreiben vom 1. November 1916, unterschrieben vom preußischen Kriegsminister Adolf Wild von Hohenborn. (2) Ehrenkreuz des Weltkrieges von Helene Nastarowitz: Ehrenkreuz für die hinterbliebenen Witwen und Eltern gefallener Kriegsteilnehmer - ohne Schwerter.
Gefreiter Walter Schulz wird vor Verdun verwundet
8 Items
(1) Soldatenmarke von Walter Schulz (2) Splitter von einer Verwundung in einer Pappschachtel, zusammen mit Nägel zum Fixieren von Knochenbrüchen (des Oberarmknochens) (3) Kerze in Form einer Bombe mit der Aufschrift Deutschlands Brummer 1914 und dem Reichsadler. || Der Geodät (Landmesser) Walter Schulz wurde am 26. Januar 1885 in Preußisch Stargard geboren und meldete sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst. Kurz nach Kriegsbeginn heiratete er im Oktober 1914 seine Verlobte Alice, geborene Lauke. Schulz diente zunächst beim 1. Garde-Fußartillerie-Regiment, II. Ersatz-Bataillon, 1. Batterie. Am 16. Mai 1915 schrieb er auf Birkenrinde einen Brief an seine Frau, in dem er ihr seinen Alltag an der Front schilderte. Zudem bemängelte er, dass ihn noch keine Post erreicht hatte. Eine baldige Rückkehr in das Quartier nach Kocierzen schloss er ebenso aus. Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt wurde er an der Westfront vor Verdun verwundet und erlitt einen Lungensteckschuss auf der linken Seite. Schulz kehrte aus dem Krieg zurück und starb am 9. November 1978 in Berlin.
Oswald Scholze wird an der Ostfront verwundet
45 Items
Militärpass, Ersatzreservepass, Soldbuch und Briefmarken (1939-1942) von Oswald Scholze. || Mein Großvater mütterlicherseits Karl Oswald Scholze, geboren am 22. Juni 1884 in Thiemendorf, arbeitete im Königshainer Steinbruch als Steinmetz. Er erzählte immer: Die Steine die ich gehauen hab, sind die Mauer (Deichmauer) in Helgoland. Er war verheiratet mit Olga Scholze, geborene Scheer, mit der er zwei gemeinsame Kinder hatte. Seine Tochter Getrud wurde 1914 geboren und der Sohn Hans, der kurz nach dem Krieg an einer Blutvergiftung starb (lernte Tischler und verletzte sich). Scholze war Ersatzreservist und wurde am 3. August 1914 als Ersatzrekrut zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 6 in das 2. Rekruten-Depot eingezogen. Er rückte im Dezember 1914 ins Feld nach Russland an die Ostfront ein. Er erlitt am 31. Januar 1915 bei Wola Szydlowiecka an seinem Ellenbogen einen Durchschuss und konnte sich daher nicht mehr richtig bewegen und alleine anziehen. Aufgrund seiner Verwundung wurde er am 31. Mai 1916 aus dem Militärdienst entlassen und wurde als dauernd dienst- und arbeitsunfähig eingestuft. Zwar musste deshalb mein Großvater nicht mehr an die Front, konnte aber die kleine Wirtschaft in Königshain nicht mehr weiter unterhalten und musste sie letztendlich verkaufen. Der Käufer der Wirtschaft wurde ca. 1946 enteignet. Scholze wurde später Fleischbeschauer und starb im September 1968 in Schöpstal.